Financial Fair Play, Salary Caps & Finanzen

Schon klar, Du bist ja auch der marktliberale Turbokapitalist. Nicht tragisch, wir haben aber insofern fundamental verschiedene Denk - und Sichtweisen, als mir die überzogene finanzielle Alimentierung des Fußballs als Sport und Business nur noch zuwider ist.

20 Mio. Jahresgehalt für einen Sportler, der wöchentlich 180 Minuten abliefern muss, sind für mich und sehr Viele einfach nur absurd.

Dein Vorschlag würde das bereits vollkommen überhitzte System noch weiter befeuern, anstatt es zu bremsen und zu regulieren. Kann man natürlich so machen, geht mMn aber in die vollkommen falsche Richtung - zumal die Rechnung ja am Ende die Fans bezahlen müssen, solange Investoren noch auf die Wirtschaftlichkeit achten.

Wie gesagt, Jedem seine eigene Sichtweise, kein Ding. Deinem Ansatz zu folgen könnte aber bedeuten, dass in 5 Jahren schon der Durchschnittskicker 10 Mio. jährlich verdient und als Ausgleich Eintrittsgelder und TV Gebühren für Fans viermal so teuer werden.

Diesen Fußballsport würde ich dann nicht mehr verfolgen.

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Hier die Realität
Kann man natürlich auch alles nach Vogel Strauß negieren, oder sich stellen und hinterfragen.

Eine phantastische Analyse

IS THE ENGLISH PREMIER LEAGUE THE EUROPEAN SUPER LEAGUE ALREADY?

England are cementing their status as the heavyweights of the football industry – what is pushing English clubs towards increased continental glory is their success on the financial side. In a new analysis, we have compared the off-pitch performance of the English Premier League to its Big5-league peers, as well as to the Portuguese Primeira Liga and the Dutch Eredivisie, two European leagues just outside the top five elite leagues, accentuating the supremacy of the EPL even more.

In our latest club valuation report of Europe’s 32 most prominent football clubs based on their Enterprise Value (EV), the English Premier League (EPL) is represented by a record number of 10 clubs. Moreover, those 10 clubs have the highest average EV per club (over EUR 1.5 bn) and also make up 42% of the 32 clubs’ total EV.

https://www.footballbenchmark.com/library/is_the_english_premier_league_the_european_super_league_already

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Gute Quelle und alles ganz unbestritten. Wenn aber enterprise value und operating revenue gepushed werden sollen, muss das ja bezahlt werden - von den Fans, siehe meinen Punkt weiter oben.

Abgesehen davon habe ich überhaupt nichts gegen seriöses und effizientes Wirtschaften einzuwenden: Im NZZ-Artikel ging es ja explizit um die Eskapaden von PSG und auch City, die sich dem FFP entziehen - nicht gegen seriöses Wirtschaften. Und 50+1 ist für mich ebenfalls ein anderes Thema.

Der NZZ Artikel hat einige valide Punkte, wirft aber ansonsten alles ziemlich durcheinander.
Eigentlich ein ziemlich unseriös inhaltslos geschriebener Artikel.

Solange man in dieser Art und Weise clicks generieren und mainstream triggern will……

Auf den Grund der wirklichen Probleme geht man damit nicht.

Und natürlich entscheidet am Ende auch der Fan/Konsument wieviel Geld in den Kreislauf geht. Aber eben auch Investoren. Wie gesagt wer die Zusammenhänge erkennen will, kann sie sicherlich nachvollziehen.
Wer den Trend früher war alles besser und der bösen Investoren / Turbokapitalismus (was ist das eigentlich?), nachhängen will, der stinkt eben weiter gegen die Realität an. Jedem das seine.

Die Realität holt die Träumer ein, früher oder später- nicht nur im Kapitalismus!

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Aus meiner Sicht das exakte Gegenteil davon: es geht eben nicht um Fußball generell, sondern speziell um PSG und Katar. Natürlich wird da auch polemisiert, aber die angeführten Fakten erhärten doch ganz eindeutig das Bild einer Fußballmacht Katar, die extrem gut vernetzt ist und ihre eigenen Regeln definiert.

Beschwerde bei der UEFAPSG und Man City erzürnen die spanische Liga

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Lässt mich achselzuckend zurück. Ich weiß nicht, wie diese Summen die da bezahlt wurden mit dem FFP in Einklang zu bringen sind. Ich sehe da aber auch keine offiziellen Zahlen. Transparenz könnte da Substanz in die Diskussion bringen.

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Warum wird die DFL nicht tätig?
Wo sind hier die Proteste der Fanvereinigungen, um Druck auf DFL auszuüben, LaLiga hier zu unterstützen.

Man sollte LaLiga nicht alleine stehen lassen.

Unfassbar. Jetzt muss man die Beschwerden und Klagen gegen PSG und ManCity vorbringen.

Handeln, nicht quatschen und jammern.

Seitens der spanischen Liga heißt es nun, es sei nicht das erste Mal, „dass La Liga diese wettbewerbswidrigen Praktiken vor der UEFA anprangert“. 2017 und 2018 habe sie bei der UEFA Schriftsätze gegen PSG und Manchester City wegen Verstoßes gegen das finanzielle Fairplay eingereicht, „was zu Sanktionen der UEFA gegen beide staatlichen Klubs führte“. Diese seien später aber „aufgrund seltsamer Entscheidungen des CAS“ zurückgenommen worden.

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Soll das witzig sein?

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UH hat hier den Durchblick

Abschaffung von 50+1 oder die Bundesliga geht den Bach runter

An andere Stelle zeigte sich der Ehrenpräsident des FC Bayern besorgt über eine Diskrepanz zwischen dem deutschen, italienischen und – mit Ausnahme von Paris Saint-Germain – französischen Fußball und denjenigen Ligen, die „vor allem arabisches Geld, aber auch amerikanisches in Milliardenhöhen haben“. Daher solle die Bundesliga, außer Bayern München, über eine Auflösung der 50+1-Regel nachdenken, um auf Dauer „international mithalten zu können.“

https://www.zeit.de/sport/2022-06/deutsche-nationalmannschaft-uli-hoeness?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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Würde eher weiter gehen und sagen, dass es lauten müsste „Bayern in die Superliga oder sie gehen mit der Bundesliga den Bach ab“

Wer käme in Dland denn als Investor in Frage? Alle die Kohle haben und bereit sind diese zu verplempern würden wegen irgendwelchen Skandalen in der Luft zerrissen. Die deutschen Grosskonzerne bekommen ja heute schon kaum normales Sponsoring argumentiert. Auch Bayer und VW werden wohl nicht mehr reinstopfen. Einzig Mateschitz hat ja diese „Geld spielt keine Rolle“ Mentalität
Am Ende würden ab Platz 7,8 ala Augsburg Unternehmen wie Minimax Feuerlöscher, Flyeralarm oder Michael Kölmel (ich hab 1994 mal einen Film produziert) einsteigen. Damit fängst England aber auch nicht ab

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The Athletic hat ein gutes Update zu Barcelonas Finanzen. Zusammengefasst: sie können sich mit den geplanten Anteilsverkäufen zwar teils entschulden, aber nicht gleich wieder auf Shoppingtour gehen. Nach den Liga-Regeln müssen Neuverpflichtungen über Spielerverkäufe gegenfinanziert werden, Einnahmen aus Finanzdeals können dafür nur sehr begrenzt herangezogen werden. Auch die langfristige Perspektive ist alles andere als rosig, weil durch die Rechteverkäufe Einnahmen wegfallen und Barcelona seinen Stars noch jede Menge Gehälter schuldet, die in der Corona-Zeit verschoben wurden.

Heisst für uns: ein Lewandowski-Transfer hängt vor allem daran, dass Barca einen guten Preis für de Jong bekommt. Und das könnte sich beides ziehen, da United mit letzterem keine Eile hat und Barca unter Druck steht. Mir wäre es sehr recht, wenn sich ein anderer Interessent wie Chelsea meldet und dieses Drama etwas abkürzt. Was Lewandowski selber angesichts dieser Lage nach Barcelona zieht, weiss der Himmel.

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Das „Drama“ wird mMn noch bis zum 30.6.2023 anhalten, und ich empfinde eine Reihe Mane Coman Lewandowski eigentlich auch nicht als Drama.

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Die CL in ihrer neuen Konstellation kann man ja schon als die Keimzelle einer Superliga ansehen.
Vielleicht steht in der ferneren Zukunft eine Entwicklung wie bei unseren Basketballern ins Haus.
Absolute Priorität für die Europaliga, dafür nimmt man dann auch in Kauf mal nicht Meister zu werden.

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Ja, aber den Klotz Bundesliga hast immer am Bein. Und solange die TV Einnahmen des englischen 12. immer noch höher sind als die Prämien wenn Bayern die Cl gewinnt bekommst da nie gleichstand. Und auch die Spieler sind irgendwann müde vom täglich Brot Bundesliga

Der neue Chelsea Boss geht auch von einem strengeren FFP aus.
Und von großen Potentialen in der Vermarktung des Fußballs.
Um die zu heben braucht man keine Superleague wie sie angedacht war.

We think the global footprint of this sport is really undeveloped," Boehly said. "There are four billion fans of European football. There are 170 million fans of NFL. Global club football is a fraction of the NFL media money.

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Klar, klingt gut „große Potenziale in der Vermarktung des Fußballs“, so lange die woanders gehoben werden (Asien etc). Wenn das aber bedeutet, dass wir Fans hier noch mehr „media money“, etwa für TV/Streaming aufbringen müssen, dann ist mir der Fußball, der nicht sein „Potenzial“ ausschöpft, lieber. Nenn mich Träumer. Aber irgendwo habe ich eine Grenze, was mir Fußball in den Medien „wert“ ist.

Strengeres FFP klingt natürlich auch sehr gut. Mich würde aber interessieren, wo er da seinen Optimismus hernimmt. (also dass die strengeren Regeln, die kann man ja nachlesen, auch tatsächlich umgesetzt bzw. Verstöße sanktioniert werden. Ein Papiertiger bleibt ein Papiertiger, auch wenn jemand die „teeth“ noch etwas spitzer faltet).

Kleine Ergänzung, auch wenn in komplett anderem Zusammenhang: SO sehen bei der UEFA „Konsequenzen“ bei Fehlverhalten von Funktionären von Topclubs aus:

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Wir sehen ja in D schon beim Thema CL, dass man wieder mehr Spiele im Free TV will. Seit die CL nur noch im Pay TV läuft und nun nur noch per Streaming ist das Interesse in der Bevölkerung gesunken. Sponsoren möchten darum mehr Free TV Spiele um besser wahrgenommen zu werden. Aber auch hier sind die Wachstumsmöglichkeiten, was man da einnehmen kann begrenzt. Private müssen sich durch Werbung refinanzieren und die öffentlich Rechtlichen haben eine Verantwortung gegenüber den Gebührenzahlern. Im deutschen Markt sehe ich die Möglichkeiten zum Wachstum bei TV Rechten als begrenzt an.

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Und genau dieses Potential könnte die Superliga ausschöpfen indem sie amerikanische und asiatische Teams teilnehmen lässt. Und genau das ist das Hinkebein, welches ein Uefa Wettbewerb immer haben wird

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Boehly redet von der Vermarktung des Fußballs aus seiner Sicht. Dem ist die Bundesliga völlig egal, vielen anderen natürlich auch. Man glaubt, das das was man hier macht oder nicht macht, irgendeine Relevanz für die internationalen Entwicklungen hat. Interessiert aber keinen. Bis auf das was der FCB sagt.
Und was sagen die Repräsentanten des FCB?
50+1 muss abgeschafft werden um die Konkurrenzsituation der Bundesliga Clubs zu verbessern. Einerseits hält man verbissen an 50+1 fest, andererseits wundert man sich das man die Bundesliga nicht besser im Ausland vermarkten kann, bzw man inzwischen schon Spieler an italienische Clubs verliert.
Wie so oft in Deutschland, eine riesige Kakophonie, endlose Debatten, unendliche Kritik an allen und allem, und am Ende steht man wieder bedröppelt da und wundert sich, wie das bloß passieren konnte.

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