Du verwechselst da leider was.
Aber ich verzeihe dir, die letzte payroll ist dir wahrscheinlich nicht bekommen.
Populistischer Unsinn, den Lemke wieder mal von sich gibt.
Fun Fact: während seiner Zeit als Bildungssenator ging mindestens eines seiner Kinder auf eine Privatschule.
Im Endeffekt wird es immer die gleiche Debatte sein…respektive Scheindebatte denn was diese ganzen „Traditionsvereine“ und deren Repräsentanten nicht verstehen wollen ist, das Profisport, egal welcher Art, schon lange Entertainment ist.
Genauso wie der deutsche Sportkonsument es größtenteils immer noch nicht verstehen will, dass dieses Entertainment kein Grundrecht ist und dafür bezahlt werden muss und zwar erheblich mehr als er es gewohnt ist.
Dazu kommt, dass die DFL und der DFB nicht einmal annähernd so aufgestellt sind, das man hier von Professionalität reden könnte. Und da ist 50+1 nur der Anfang (allerdings ein zwingender, denn moderne Unternehmen brauchen moderne Finanzierungsmöglichkeiten und wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle, das der FCB, der BVB, RBL oder Bayer das Vereinsschild nur noch pro forma tragen, weil sie es müssen). Das geht über von den Jugendprogrammen über die Schiedsrichter bis zur Fernsehrechtsbündelung plus zigtausend andere Baustellen.
Nächster Punkt ist, dass FIFA und UEFA im Moment das Produkt Fußball kaputt machen, in dem sie einen endlichen Markt mit immer noch mehr Spielminuten überfluten. Ich denke die meisten kennen das Ergebnis, das bei gleicher Nachfrage und steigendem Angebot rauskommt.
Eine Umverteilung von Geldern bringt niemanden was, wenn das Produkt einfach schlecht vermarktet und unprofessionell aufgestellt ist. Und vor dieser Wahl steht der europäische Fußball.
Und für mich ist es so sicher wie das Amen in der Kirche, das es in nicht all zu ferner Zukunft eine echte Europäische Liga geben wird, die analog der NFL, NBA oder MLB vermarktet und präsentiert wird.
Was kostet aktuell das komplette Premier League Paket bei SkySports und BT? 70-80€ im Monat?
Oder ein kurzer Vergleich zum besten Sport der Welt:
Kosten für NFL Gamepass (alle Preseason/Regulargames incl. Divisionals OHNE Superbowl): rund 190$ inkl. Steuern.
Superbowl: 35$
Und die NFL Saison ist nur ungefähr 1/3 so lang wie die Fußballsaison…
Karten für NFL Regular Season Spiele: ab 58$ bis 700$ pro Ticket und Spiel
ABER…was sowohl im GamePass (respektive jetzt ja NFL+) drin steckt müsste man sich in Europa beim Fußball aus 20 Senden und wahrscheinlich genauso vielen Datenplattformen zusammen suchen. Und wer jemals ein NFL Spiel in den USA erlebt hat, wird nach einem Bundesligaspiel weinend nach Hause gehen weil es sich anfühlt wie ein Besuch beim Finanzamt mit integriertem Zahnarzt und Proktologen.
Kurz gesagt… 2 Optionen.
Profisport mit dann auch gleichen Chancen und der entsprechenden Spannung.
Oder das romantisch verklärte Historienspiel ala Lemke und Konsorten mit Bier, Bratwurst und internationaler Bedeutungslosigkeit.
Wie es in 20 Jahren mit dem Zuschauerinteresse aussieht? Keine Ahnung. 1960 hätte wohl keiner vorhergesehen, dass 1980 rund um die Stadien die Gewalt regieren würde. 1990 hätte niemand angenommen, dass es 2010 hochmoderne Stadien geben würde, die für die ganze Saison ausverkauft sind. Prognosen darüber sind Kaffeesatzleserei.
Vielleicht sind 2042 Regionalligaspiele von RWE immer noch ausverkauft, auch wenn 918s großer Traum einer von Investoren regierten Europaliga ohne Stehplätze, Mitbestimmung und aktive Fans wahr geworden ist. Einfach, weil es den Menschen in Essen Identität stiftet. Vielleicht haben wir bis dahin diese Welt aber auch so ruiniert, dass die Vorstellung wöchentlicher Massenveranstaltungen so skurril anmutet wie Gladiatorenkämpfe im Colloseum oder Stierkämpfe.
bester sport? sagt wer?
wenn ich die wahl habe und das erste szenario unter den aspekten läuft, die du benennst… dann liebend gerne dieses hier!
Ich dachte, es wäre Ironie. Der meint das Ernst.
Wenn Du das ernst gemeint hast, werden niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Sorry für Offtopic, aber dabei fällt mir immer John Cleese ein…
(Nicht böse gemeint, ich gönne selbstredend jedem seine Meinung, was der „beste“ Sport ist. Selber habe ich Volleyball jahrelang intensiv gespielt und wirklich geliebt, aber eher aktiv und nicht so sehr als Zuschauer).
Da kann man bestimmt Abhilfe schaffen, wenn man auch beim Fußball bei jeder Spielunterbrechung (Abstoß, Freistoß, Einwurf etc.) einen „kurzen“ Werbeblock schaltet und das Geschehen auf dem Rasen dabei anhält. Dann bietet so ein Stadionbesuch auch endlich mehr als nur für 90 Minuten (+Halbzeit) Unterhaltung. Dreistellige Preise für Stehplätze sind dann bestimmt auch kein Problem mehr.
Erstmal vielen Dank @ItaloFCB, @Mehmet68, @ChrisCullen, @Black_Sheep_Gaming, @918 und all den anderen, die sich ähnlich beteiligt haben, für die Mühe, die ihr euch gemacht habt auf meine Gedanken einzugehen und dabei selbst so ausführlich zu Diskussion beizutragen. Ich habe eure Gedanken sehr gerne und mit Bereicherung gelesen.
Allerdings kann ich auf sie alle unmöglich im Einzelnen in angemessener Form eingehen, deshalb lasse ich sie einfach mal so stehen. Dabei habe ich durchaus eine differenzierte Meinung zu dem Thema. Vielleicht verarbeite ich die demnächst mal in einem Kommentar fürs Blog.
Zeigt doch woran es hakt und warum man jetzt nicht einfach sagen kann, „aus der Auslandsvermarktung muss mehr Geld reinkommen“.
Den Wert von City zweifle ich im übrigen an. Es gibt nicht so viele City Fans weltweit. Der Klub ist erfolgreich und man verfolgt was da passiert. Aber Fans, sprich Sympathien hat der Klub im Vergleich zu anderen wenige. Darum ist für mich der Wert der Marke Man City nicht so hoch wie hier berechnet.
Ja, im Yankee Stadion, war dort vor ein paar Jahren gegen Fire. Ich glaube die Hälfte der Leute kamen wegen Bastian Schweinsteiger. Wenn ich mir die Zahlen der MLS Zuschauer anschaue, hat sich da nicht so viel geändert.
Die Bildauswahl ist genial.
Ernste Sache! Die UEFA ist ja bekannt dafür, was für ein scharfes Schwert sie da mit dem FFP hat, gerade für Maßnahmen gegen die ganz Reichen!
Sodele, sorry, das meine Antwort so lange gedauert hat, aber ich war eine Zeitlang außer Gefecht.
Ich kann deinen Sarkasmus durchaus nachvollziehen, doch er trifft mich nicht.
Zum einen ist eine derartige Werbeunterbrechungsflut wie in der NFL (oder auch der MLB) schlicht und ergreifend nicht möglich, da es einfach unterschiedliche Spiele sind. American Football ist ein Spiel mit vielen kurzen Aktionen, das zu so einem Werbeformat einfach hundertprozentig passt. Das geht beim Fußball einfach durch die Spielform nicht.
Zum anderen geht es mir gar nicht um die Fernsehübertragungen (die sind ja halbwegs professionell) sondern um die Livespiele und um die komplette Informationsgestaltung rund um die Spieltage/Mannschaften/Vorbereitungen.
Fußball live ist…hrm…ein 3 oder 4 Stunden Event (evtl. mit entsprechender Anfahrt/Abfahrt). Hinfahren , schauen, freuen/kotzen, heimfahren, evtl. mit Freunden abhängen.
American Football ist ein Wochenend Trip mit so viel drumrum (allein was da für die Kids getan wird ist schon der pure Wahnsinn), das das Spiel an sich „nur“ noch gleichberechtigt zum restlichen Entertainment existiert.
Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber Fakt ist nun mal, das dieses Konzept ausgezeichnet funktioniert (übrigens auch in Japan beim Baseball, in Spanien beim Basketball oder ähnliches in der NBA in den USA).
Wenn man sich dann noch den Inhalt von NFL+ ansieht, müsste man allein in der Bundesliga da 10-15 Webseiten zusammenführen, dazu noch Youtube, die Mediatheken der diversen Pay TV Sender usw. usf.
Das das ganz dann erheblich teurer ist als die Bundesliga ist klar, aber es gibt ja auch einen Grund, warum die Spielzeiten der amerikanischen Profiligen so extrem verkürzt sind. Künstliche Verknappung des Angebots, Monopolstellung bei allen Informationsträgern, dafür aber halt für das Geld richtig viel Inhalt (wie gesagt, ob man den mag oder nicht ist erst mal nebensächlich).
Und das ist denke ich der Scheideweg, an den sich viele europäische Sportarten befinden (die ja auch noch den „Nachteil“ haben, neben den Nationalen Ligen so Kleinigkeiten wie EM´s , WM´s, Olympische Spiele, Nations League, Champions League und was weiß ich nicht alles durchzuführen).
Für mich als „Hobby“ Fan ist mir Fußball einfach zu viel und gleichzeitig zu wenig.
Zuviel, weil es einfach viel zu viele Spiele gibt (Bayern hatte letzte Saison 56 (!) Spiele, dazu kommen noch die Spiele der Nationalmannschaft) , zu wenig weil für mich ein Spiel allein meistens zu wenig ist, um en paar 100km durch die Landschaft zu gurken.
Für mich persönlich bietet da das amerikanische Modell mehr Vorteile als es Nachteile mit sich bringt (die mehr als genug sind, allein bei den Themen Colin Kaepernick oder Deshaun Watson kommt mir die Galle hoch, aus verschiedenen Gründen natürlich).
Wenn das Spiel scheiße ist habe ich zumindest noch ein Event drumrum, das in der Qualität und Vielfalt einem Jahrmarkt mit Sportprominenz gleicht. Und für diese „garantierte“ Unterhaltung zahle ich dann auch gerne mehr.
Und wenn man sich die Bestrebungen in allen Profisportarten ansieht, wird man meines Erachtens sich auf so ein Modell einrichten müssen, nicht in 5 oder 6 Jahren, aber meines Erachtens wird das kommen.
Man muss fairerweise sagen, dass der CAS die Sanktionen gegen City und PSG bis auf eine minimale Strafe gekippt hat. Die UEFA wollte Sperren für die Klubs.
Hier stellt sich dann die Frage nach der Art der Sanktionen. Wenn die alle für die CL gesperrt werden, ist das für den Wettbewerb per se ja eine Verschlechterung.
Ja, sind denn FFP und die ganzen Kontrollmechanismen doch nicht so toll?
ich kann mir jetzt ein kleines zufriedenes Lächeln nicht verkneifen.