Investoren alleine sind keine Lösung - ich hoffe, da sind wir uns einig. Da kommt es sehr auf den passenden Investor an.
Zu der Aussage, dass es typisch deutsch sei, etwas zu fordern, ohne etwas zu leisten: der Vorsprung, den Bayern heute hat, kann kaum jemand in der BL einholen. Freiburg und Union leisten sehr, sehr gute Arbeit seit ein paar Jahren, sind aber Lichtjahre von Bayern entfernt.
Mir geht es nicht darum, Bayerns Leistung schlechtzureden, ganz im Gegenteil. Aber wie sollen denn die anderen Klubs aufholen können?
Chelsea macht gerade vor, wie man Unsummen versenken kann - wie gesagt: Geld ist nicht alles, und das ist gut so. Aber Freiburg z. B. leistet seit Jahren sehr gute Arbeit, die werden, auch wenn sie Jahre so weitermachen, nicht in Bayernnähe geraten, denke ich.
Ich würde niemals behaupten, dass das alles ein einfaches Thema ist - aber die Gesamtentwicklung empfinde ich selbst nicht als unbedingt positiv. Mag jeder anders sehen, alles gut.
Nur mit einem Investor der investiert, haben Chelsea ManCity Newcastle PSG überhaupt diesen Sprung in die Top Region geschafft
Nur mit Investoren, die investieren können es deutsche Clubs schaffen an den FCB heranzukommen. Ohne 50+1. Das ist eindeutig. Es sei denn man geht den linken Ansatz der Enteignung Umverteilung und Gleichmacherei ohne Leistungen zu honorieren.
Das ist sicher eine der Möglichkeiten, mit Investoren aus Russland, Saudi Arabien, Katar und Abu Dhabi aufzuschließen. Und dann beginnt das schwierige Feld, mit wem man sich da zusammentut. Wie gesagt: alles sehr komplex. Und spätestens hier endet die naive Vorstellung, dass Sport mit Politik nichts zu tun haben könnte.
Da sind mir persönlich Vereine wie Real Madrid deutlich lieber.
Letztlich zementiert der momentane Modus bestehende Verhältnisse. Die ECA hat ein gewisses Interesse daran, dass es so bleibt. Die neue Vereinigung möchte etwas ändern. Grundsätzlich finde ich die Existenz von verschiedenen Meinungen erst mal gut (egal, womit man sympathisiert) : es gibt eine Reibung, aus der man sich weiterentwickeln kann.
Die Frage ist eher: Was ist die Alternative? Meiner Meinung nach wurde längst die Entscheidung gefällt, dass es eine Art Super League geben wird. Das Thema ist durch. Die einzig spannende Frage ist, wie diese aussehen wird. In den letzten 10 Jahren gab es da einen großen Machtkampf im Weltfußball. Am Ende hat sich die ECA durchgesetzt, welche zusammen mit der UEFA die CL weiter in Richtung Super League ausbauen möchte.
Für den Fußball-Romantiker ist das vielleicht das geringste Übel, da es in der CL immer noch das Konzept von Auf- und Abstieg gibt (durch Nicht-Qualifikation) und immer noch Überraschungsteams mal einen Lauf haben können.
Wenn man sich die Siegerlisten ansieht, kann man da klar widersprechen. Porto 2004 war das letzte Siegerteam, das nicht zur finanziellen Elite gehört hat. Diese Elite besteht aber aus weniger als 10 Teams. Sie hat sich über diese knapp 20 Jahre in ihrer Zusammensetzung zwar verändert, aber es hat nie wieder ein Underdog geschafft, die CL zu gewinnen.
Dazu kommt, dass nicht jedes Team dieser Elite jedes Jahr um den CL-Titel spielt. United z.B. hat es schon seit Ewigkeiten nicht mehr ernsthaft probiert. Aktuell haben wir sogar eine besondere Situation, weil mit Chelsea und Liverpool zwei dieser Teams komplett fehlen. Eventuell steigt Arsenal jetzt in diese Gruppe auf und man muss abwarten, ob Barca sich wieder sammeln kann. Daneben gibt es mit City, Real, PSG und Bayern aber nur vier Klubs mit ernsthaften Siegchancen. Im Best Case also 6 Klubs.
Wenn man dann noch wie letzteres Jahr das Pech hat, dass diese Klubs alle in die selbe Turnierhälfte gelost werden, steht der Sieger eben schon vor dem Finale fest.
Es sind aber auch nicht nur die Siegerteams. Die Vielfalt in den KO-Runden wurde über die Zeit auch kontinuierlich geringer. Es wurde immer seltener, dass ein Underdog mal weit kommt (z.B. Ajax vor einigen Jahren). Der Wettbewerb beginnt mittlerweile erst mit den letzten acht Teams im Viertelfinale. Von diesen acht haben dann meist nur vier oder fünf eine realistische Chance auf den Titel. Selbst die vier Top-Teams des letzten Jahres kann man auch nochmal deutlich in zwei Gruppen unterteilen: 1. Real & City, 2. Bayern & PSG. Dahinter kommt dann lange nichts.
Nein. Die Superleague ist gescheitert. Auch Juve zieht sich zurück jetzt sind noch Barca und Real übrig. Es ist völlig egal was diese beiden entscheiden und wollen.
Fakten sind klar und liegen auf dem Tisch. Die ECA hat mit FIFA und UEFA den 5 Jahreskalender vereinbart und verabschiedet, mit UEFA ein JV gegründet, das neue CL Format (wie auch European und Conference League) ab 24/25 vereinbart, und Vermarktungsrechte bzw. TV Rechte verkauft. Bis 2030 sind im Prinzip alle Strukturen etc. vereinbart.
Alle stakeholder neben ECA wie Eiropean Leagues, FifPro etc. Haben zugestimmt.
Verstehe nicht wie man diese Realitäten ausblenden kann und immer noch über Dinge spricht, die offensichtlich klar gescheitert sind.
Natürlich muss man sehen wie sich die Dinge in den nächsten Jahren entwickeln insbesondere mit der UEFA bzgl Vermarktung und FFP.
Ausgeschlossen ist es sicherlich nicht, dass sich eine europäische Profiliga entwickelt wie EPL LaLiga DFL etc aber auf keinen Fall wie man die Superleague als closed shop konzipiert hatte.
UK Gov und EPL haben den englischen Clubs für immer einen Riegel vorgeschoben.
Zu sportlichen Erfolgen und Siegchancen. ManCity und Pep, Real und Zidane/Ancelotti, Chelsea und Tuchel, Klopp und Liverpool haben eben besonders gut gearbeitet und einen Top Kader zusammengestellt.
Wenn wir Leute wie Kovac und Nagelsmann einstellen und jahrelang sportlichen Zickzack Kurs fahren können wir nicht mehr erwarten. Mit einem Trainer wie Tuchel hätten wir in den vergangenen Jahren mit diesem Kader auch mehr gewinnen können.
ManUnited und PSG (und letztlich auch Barca) sind doch das beste Beispiel wie man trotz gigantischen Investitionen nichts gewinnt weil man eben keine Kontinuität im sportlichen management hat.
Wenn man von Superleague spricht, spricht man von dem was es ist, ein closed shop wie eine amerikanische franchise League. Und genau das ist eben in europäischen Fußball völlig ausgeschlossen. Ob nun mit UEFA oder nicht.
Die europäische Champions League, Europa League, Europa Conference League in ihren Formaten sind etwas völlig anderes.
Angefangen damit, das die wichtigen Stakeholder (Ligen, Clubs, Spieler) European Leagues und ECA daran mitgearbeitet und mit entworfen haben.
Die CL ist nichts völlig anderes. Sie ist zwar kein „closed shop“, aber nahezu. Klubs wie der FC Bayern haben eine ewige Teilnahmegarantie. Klubs, die regelmäßig teilnehmen, bekommen das meiste Geld. Mit dem Geld können sie sicherstellen, auch das nächste Mal wieder dabei zu sein. Dass wir mal nur 5. In der Bundesliga werden ist nahezu ausgeschlossen. Und selbst für dieses Szenario wollte man ja die Wildcards einführen damit unser Klub endgültig garantiert CL spielt. Letzteres haben sie dann doch nicht durchgedrückt (bzw nur in abgeschwächter Form), ist aber vermutlich nur eine Frage der Zeit.
Es ist also nicht völlig ausgeschlossen. Es ist die Realität. Jetzt schon.
Mit dem neuen Format kommt man dann auch dem Wunsch nach, mehr Spiele zwischen Top-Teams zu haben. Außerdem werden solche Konstellationen wie letztes Jahr mit unserer „Todesgruppe“ vermieden. Mehr Spiele → höhere Chance, dass sich Top-Teams durchsetzen. Und wenn nicht, gibt es noch eine Lucky-Looser-Runde als zweite Chance.
Der Wettbewerb wird also dahin umgebaut, dass die Elite möglichst garantiert in die KO-Runden kommen. Denn dann bekommen sie wieder garantiert viel Kohle mit der sie sich wieder garantiert qualifizieren können, usw.
Die einzigen, für die das ganze Thema nicht gilt, sind die Engländer. Die haben auch ohne CL so viel Kohle, dass sie eh in einer Parallelwelt leben. Die CL wird dort mittlerweile von vielen als Pokalwettbewerb für zwischendurch angesehen.
European Leagues hat aber nur 32 dieser professionellen top Ligen als Mitglieder.
Diese haben ca 500-600 professionelle Clubs von denen über 300 in der ECA organisiert sind.
Ab 24/25 spielen davon 108 qualifizierte Clubs in der Champions League, Europa League, Europa Conference League. Also ein nennenswerter Teil. Und zwar auf eindringlichen Wunsch von kleineren Ligen und Clubs die dadurch eine größere Chance haben europäisch zu spielen, und nicht weil die Top Clubs das wollten.
Der gesamte Profifußball beruht auf Leistung und Meistern, Qualifikation oder Relegation , national wie international.
Keine Ahnung was man sich vorstellt wer alles europäisch spielen soll.
Diese Saison nimmt Union an der CL teil, sowie einige andere clubs die man selten sieht.
Ab 23/24 greifen die Ausgabebegrenzungen des neuen FFP insbesondere für Gehälter sukzessive bis 26/27 auf 70% der Einnahmen.
Natürlich ist eine Durchlässigkeit möglich und zukünftig noch mehr. Das hat mit der Superleague nichts gemein.
Und natürlich spricht man wenn man Superleague sagt, von der bekannten gescheiterten Superleague nach amerikanischen franchise Vorbild das für immer die heutigen Zustände zementiert hätte. Im Übrigen stellst Du sehr viele Behauptungen auf, die nichts mit der Realität zu tun haben bzw. für die es keine Belege gibt. Also ist es Deine Meinung, Auffassung oder Interpretation aber eben kein Faktum.
Die kleinen Clubs hatten die Wahl zwischen einer privaten Superleague, bei der die kleinen Clubs gar nichts mehr bekommen und einer CL als Superleague, bei der sie zumindest noch ein kleines Stück vom Kuchen bekommen. Da ist jetzt kein Wunder, dass sie sich für Option 2 entschieden haben.
Warum sollten die Top Clubs das nicht wollen? Das ist eben die Politik hinter dem Machtkampf. Die ECA bietet auch kleineren Clubs Krümmel an, damit sie das Mandat bekommen, die CL umzubauen. Davon profitieren in erster Linie aber die Top-Clubs, da diese garantierte Einnahmen bekommen und ihren Vorsprung zementieren.
Die deutsche Meisterschaft beruht mittlerweile ausschließlich darauf, dass der FC Bayern so viel mehr Geld hat, dass kein anderes Team mehr Meister werden kann (außer wenn der FCB sich selbst ein Bein stellt).
Das selbe gilt für Frankreich mit PSG. In Spanien gibt es immerhin zwei enteilte Klubs, wodurch es ne 50/50 Sache ist. (Gilt übrigens nicht nur für Top-Ligen. Selbst in Rumänien ist es so.)
Gerade das ist optimal für die Top-Clubs: Ein dynamisches Salary-Cap. Damit ist weiter sichergestellt, dass sie mehr ausgeben dürfen als die Kleinen. Aber dadurch, dass es ein Limit gibt, können die Klubs profitabel laufen. Ein Paradies für Investoren.
Wie sieht die realistische Durchlässigkeit für Union denn aus? Wann können die um den CL-Titel spielen?
„Wir alle wissen, wo der Wert geschaffen wird, machen wir uns nichts vor“, sagte Cliff Baty, Finanzchef von Manchester United, bereits 2022 zu den anstehenden Verhandlungen. „Der Grund, warum die Sender so viel Geld zahlen, ist das Produkt Champions League.“ Der Spaltung zwischen groß und klein wollte er sogar etwas Positives abgewinnen. „Die Spaltung gibt uns eine gewisse Sicherheit, die in Bezug auf die Stabilität hilft. Wenn wir das wegnehmen, wird es die Schwankungen erhöhen und es wird für uns schwieriger zu handhaben.“ Der Wunsch der großen Klubs ist also: unternehmerische Sicherheit statt sportliches Risiko."
Viel mehr muss man - denke ich - nicht sagen über die Intention der großen Klubs. Und man kann diese Intention ja sogar nachvollziehen, aber ob es dauerhaft eine gute Lösung für den Sport ist, ist m. E. eine ganz andere Frage.
Ps: Nationalmannschaften sind zumindest bei dieser ganzen Diskussion eh völlig außen vor, denke ich - da gibt es ganz andere Rahmenbedingungen.
Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, dass es in die Richtung geht.
Nicht heute und nicht morgen, vielleicht nicht genauso.
Aber die Tendenz ist klar.
Naja wir haben ja praktisch schon 3 Ligen mit 36 Teams, für die sich die Teams nach Leistungen und Abschlusstabelle der jeweils nationalen Ligen qualifizieren. Warum sollte man das ändern? Und vor allem warum sollte man die Anzahl reduzieren und den Abschluss in der nationalen Tabelle als irrelevant einstufen?
Die kleinen Clubs bzw Clubs der kleineren Verbände wollen international spielen, auf deren Druck hat man gerade erweitert, und jetzt halbieren?
Wird in ECA und European Leagues keine Zustimmung finden, und bei den Nationalverbänden der UEFA mMn auch nicht.
Man muss die Entwicklung abwarten, aber momentan wird alles von einer großen Mehrheit getragen. Warum sollte man diese gewonnene Einigkeit auf das Spiel setzen?
Mehr sportlich relevante Spiele gegen Top-Teams statt Kantersiege gegen kleine Teams. Und Geld. Weil weniger Küchenstücke.
Siehe das Zitat, das @Lukenwolf1970 oben gepostet hat. Kurz: Verlässliches Geld.
Die Hälfte der neuen Startplätze sollte ursprünglich an Top-Teams gehen. Das wurde etwas aufgeweicht, jetzt gehen sie an die Top-Ligen. Die anderen zwei Startplätze gehen an kleinere. Vermutlich als Brotkrumen, damit die ruhig sind.
Der Gedanke, die Jubiläums-WM auf zwei oder drei Kontinenten auszutragen, ist jetzt nicht sooo absurd (siehe die letzte EM).
Merkwürdig ist eher, dass in den drei südamerikanischen Ländern nur je ein Spiel (!) stattfinden soll…