FIFA-Klub-WM 2025

Achtelfinale Nr. 8 - last but not least
BVB gegen Monterrey
Real sucht seinen Vierteilfinal-Gegner:

Aber die Mexikaner (mit Legende Sergio Ramos) hätten da noch das ein oder andere Wörtchen mitzureden - mit zwei Unentschieden und einem 4:0 gegen Urawa ins Achtelfinale.
Halbzeit Eins

Der Kicker sächt: Dortmund hat angenehme 22 Grad für sein VF-Spiel - mehr als nur ein Wetterbericht: Das Stadion ist komplett geschlossen, die Temperatur ist eine Folge der künstlichen Klimatisierung. (Die Frage nach dem Energiewandel-Kontext stellt eh keineR…) Für die europäischen Teams ist das mbMn ein direkter Wettbewerbsvorteil, wenn s nicht so heiß ist - was natürlich Quatsch ist.
Aber ich denke schon, daß ein Glutofen-Spiel mehr Substanz auf Sicht des kompletten Turniers kostet als das heutige den BVB:
Dortmund geht körperlich ins Spiel - Süle setzt mit einem "Mann oder Ball? „Egal -Hauptsache Tackling“ seine erste Duftmarke. Und der BVB presst intensiv und hoch - erkennbar mit der Marschroute ausgestattet, die Mexikaner spüren zu lassen, daß das hier kein Kinderburtstag werden soll.
Und nach 13 Minuten platzt Guirassys Knoten aus dem Ulsan-Spiel endlich bei seiner ersten Chance: Bensebaini steckt auf Adeyemi, der auf Guirassy weiterleitet - und der verwandelt mit einem schicken Laufweg und einem eiskalten Schuß ins kurze linke Eck.
Optimaler Start für den BVB.
Kurz danach prüft Jesus Corona von halblinks mit einer abgerutschten 15-Meter-Flanke den Außen-Pfosten der Dortmunder - und die Herzschrittmacher seiner Fans. Nächste Aktion: Deossa prüft Kobel aus 20 Metern.
Minute später: Jesus Corona läuft frei auf Kobel zu, doch der verkürzt geschickt - und hält die Null.
Nächste Minute: Chippaß in den Lauf von Klein Bellingham, doch der kann den Ball am 5-Meter-Eck nicht verwerten.

Etwas mehr als 21 Minuten rum - ein wirklich hochklassiges Spiel mit vielen Torchancen und Box-Situationen - unterhaltsam wäre hier zu nett und würde dem kreativen Mut beider Teams nicht gerecht.

Als hätt ichs gewußt: Eine Minute später - begeisternder 40-m-Paß von Ryerson in den Lauf von Adeyemi. Und der macht nicht, was er sonst so macht (sich festdribbeln), sondern paßt fein quer in die Mitte zu Guirassy, der aus 18 Metern satt und trocken ins untere Eck abschließt.
2:0 nach 23 Minuten - Applaus, Dortmund.
Und Kommentator Tom Kirsten merkt an: „Guirassy - da nimmt einer die Kritik „mangelhafte Chancenauswertung“ wirklich dankbar an.“ Und macht so weiter: Nächste Aktion frei vor Monterreys Keeper - nur haarscharf im Abseits.

In der 27sten kassiert Jobe Bellingham seine zweite gelbe Karte im Turnier - und verpaßt somit das Bruderduell im Viertelfinale.

Kurz danach: Großartiger Schuß von Deossa aus erneut 20 Metern - und Kobel reagiert glänzend.
Man kann Monterrey defensiv einige Schwächen vorwerfen - aber offensiv versuchen sie alles, was geht.

30 Minute - nächster toller Angriff der Dortmunder - Nmecha setzt sich auf dem linken Flügel durch, präziser Paß in die Box und den Lauf von Guirassy, dessen Grätschball nur knapp am Pfosten vorbeikullert. Der Franko-Guineer ist really on fire - wie sein gesamtes Team: Beeindruckend eingestellt von Kovac.
Minute später: Doppelpaß Groß-Adeyemi im rechten Strafraum, die Flanke ins Zentrum findet Guirassy - und der findet (erneut freistehend) die dankbaren Arme von Esteban Andrada im Tor.
Die Chancenverwertungsquote sinkt: Es hätte mittlerweile auch 4 oder 5 zu Null stehen können im Spiel Guirassy gegen Monterrey.

Kuriose Zwischenstatistik: Monterrey hat (leicht) mehr Ballbesitz als Dortmund. Das zeigt, wie wenig Ballbesitz bisweilen über die Qualitätsverteilung des Spiels aussagen kann. Monterreys Ballbesitz ist bis zur Mittellinie völlig souverän. Und Dortmund ist alles jenseits der Mittellinie völlig egal.

Aber bisweilen kommt Monterrey doch zu Abschlüssen - echte Tor-Gefahr ist allerdings kaum dabei.

Es bleibt zur Pause beim 2:0. Nur aufgrund der Chancenverwertung des BVB lebt Monterrey noch - auf dem Papier. Hochverdiente Führung der Dortmunder.

Achtelfinale Nr. 8 - last but not least
BVB gegen Monterrey

Halbzeit Zwo
Und tatsächlich lebt Monterrey noch - zwei Minuten nach der Pause:
Flanke von links, Kopfballstafette der Mexikaner in der Box - und Berterames Kopfballaufsetzer gegen Kobels Laufrichtung stellt den Anschlußtreffer her.
Und das gibt Monterrey offenbar Mut - sie pressen viel aktiver, viel schneller, und schalten schneller um.
Wie schnell ein Spiel kippen kann - in der ersten Hälfte beherrscht der BVB das Geschehen mehr oder weniger nach Belieben. Und steht jetzt wirklich unter Druck… 60ste - toller Vertikalpaß auf Jesus Corona, der frei auf Kobel zuläuft. Doch Süle stört Corona am Rande eines Elfmeters - und Corona schießt Kobel an. Grenzwertige Aktion von Süle - Glück gehabt.

Und in der 65sten zappelt der Ball im Netz von Kobel - Berterame nach tollem Lauf und gutem Abschluß, aber: er stand eine Fußlänge im Abseits. Dortmund führt weiterhin mit 2:1 - noch. Und inzwischen glücklich.
Monterrey drückt und drückt - „der Ausgleich liegt in der Luft“:
Eine Partie mit zwei gegenläufigen Gesichtern vor und nach der Pause.

Kovac bringt Brandt für Adeyemi, Adeyemi trabt aufreizend langsam zur Außenlinie - noch 20 Minuten muß der BVB überstehen, um das VF buchen zu können. Das Schauspielen beginnt, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Spieler wälzen sich gekrümmt mit schmerzverzerrter Miene auf dem Rasen, alles dauert plötzlich.

Doch Dortmund realisiert, daß es noch etwas zu früh ist für eine reine Zeitspiel-Taktik. Und realisiert seine ersten Ballbesitzpassagen der zweiten Hälfte, was prompt wieder zu zwei Guirassy-Situationen im Strafraum um die 75ste führt.

(Kleine Randbemerkung: Während der 2. Hälfte tobt außerhalb des Stadions ein heftiges Gewitter - Atlantas hochmodernes Stadion mit komplett verschließbarem Dach juckt das nicht. Im Stadion merkt man nix vom Weltuntergang außerhalb…)

Monterrey versuchts weiterhin mit sofortigen Vertikalbällen - aber: Die Beine werden müde, die Präzision läßt nach. Und der BVB hat sich die Kontrolle zurückerarbeitet - kontrolliert Ball und Gegner.

In der 83sten endlich wechselt Monterrey zum ersten Mal und wirft drei frische Kräfte auf den Platz - positionsgetreue Wechsel.

Und tatsächlich entwickeln die Mexikaner noch mal Druck in den allerletzten Minuten. Doch zu entscheidenden Abschlüssen kommen sie nicht mehr.

5 Minuten Nachspielzeit - der Standard in den Achtelfinals. Und prompt kommt Ramos zu seiner Großchance - sein Kopfball aus 12 Metern streicht haarscharf am Lattenkreuz vorbei. Das wäre es beinahe gewesen mit der Herrlichkeit der Dortmunder.
Jetzt gehts für Dortmund nur noch um Ballbesitz: Ball halten, um Zeit von der Uhr zu nehmen.

Der BVB zieht nach einer sehr guten ersten Halbzeit in s VF ein - man könnte es als einen Arbeitssieg bezeichnen, wenn man auf die gesamten 90 Minuten schaut.
Ein Arbeitssieg wird gegen Real vermutlich nicht reichen.

Daher wird es spannend sein zu sehen, welcher BVB im Viertelfinale gegen die Galaktischen spielt: der BVB aus Halbzeit 1 - dann haben sie eine realistische Chance. Oder der BVB aus Halbzeit 2 - dann dürfte s schwierig werden (und das ist sehr freundlich formuliert).

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Die Quarterfinals:

  • VF 1: Freitag 4.7.; 21 Uhr: Fluminense - Al Hilal

  • VF 2: Samstag 5.7.; 3 Uhr: Palmeiras - Chelsea

  • VF 3: Samstag 5.7.; 18 Uhr: PSG-Bayern

  • VF 4: Samstag 5.7.; 22 Uhr : Real-BVB

Und nach Samstach isset dann vorbei mit den Nachtspielen - der Rest der Club-WM is 21 Uhr.
Und die Frauen-EM is eh nachtschlafgerecht…

Der Samstag allerdings mit drei Spielen in 20 Stunden is dann schon eher für die von @BayernExpat Auserkorenen:

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Welchen sportlichen Wert haben die CL oder die Club WM wenn selbst Lüdenscheid Nord unter den besten acht ist?

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Die waren im letzten Jahr sogar noch im Finale! :open_mouth:
Für den wahren Kenner bleibt offenbar nur noch der Audi-Cup als ernstzunehmender Wettbewerb.

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Leider gibt es den nicht mehr (zuletzt 2019)…
Der wurde ja abgelöst durch den prestigeträchtigen „Telekom Cup“.
Ich kann das große Finale gegen Tottenham schon garnicht mehr erwarten :fire:

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Niko Kovac gibt sich sehr bodenständig und suhlt sich fast schon in dieser Underdog-Rolle, nachdem man sich gegen Schwergewichte wie Ulsan, Mamelodi, Fluminense und Monterrey durchsetzen konnte :smiley:

"Dadurch, dass wir die Gruppenphase überstanden haben, haben wir bereits überperformt.

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Er scheint tatsächlich gut zum BVB zu passen. :smirk:

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Ich wiederhole mich ungern, aber wer gegen Benfica verliert sollte ganz vorsichtig sein. Glashaus, Steine und so.

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Verstehe ich jetzt nicht.
Was hat das mit der Niederlage gegen Benfica bzw. generell mit dem FCB zu tun?

Kovac macht es doch genau richtig, und kann gegen Real quasi nur gewinnen.

Als Borussia Dortmund hat man also „überperformt“, weil man gegen Ulsan (Südkorea) und Mamelodi (Südafrika) jeweils knapp gewonnen hat?

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Du darfst die Hitze (von unten) nicht vergessen! Da war die Dortmunder Leistung (hab nix gesehen, daher kann ich nicht urteilen) halt schon eine „über“-performance

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Nein natürlich nicht, aber Underdog gegen den Rest der Welt ist doch genau sein Steckenpferd. Das passt vielleicht bei Dortmund in der BL nicht, aber international kann er sich da immer seine Fakten raussuchen für den Narrativ. Die Gegner waren natürlich gnädig (Kovac: es gibt keine leichten Gegner!) Aber während der hart arbeitende bescheidene BVB noch dabei ist, sind Man City, Juve, Inter Mailand, Atlético schon auf der Heimreise.

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Keine Widerrede, absolut respektabel bisher.
Da sind wir einer Meinung.

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In Stammtischkreisen auch Lüdenscheider-Sommermärchen genannt

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Für mich klang das so, dass es die Bienen einfacher hatten als wir weiter zu kommen.

Sorry, wenn es so nicht gemeint war.

Die hatten die leichteste Auslosung aller Teilnehmer.

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Ja, aber trotzdem müssen wir bei unserem Anspruch gegen Benfica gewinnen.

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Es ist halt auch so, dass sich die Bienen gegen die Internationalen Top Teams meist mehr als beachtlich aus der Affäre ziehen.
Als vermeintlich zweitbeste Mannschaft Deutschlands ist deren Verhalten als „Underdog“ einfach nur blamabel.

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