Leider muss ich dir da zustimmen. Irgendwie zieht sich das wie ein roter Faden durch die letzten Jahre.
Hoffentlich hat Eberl ein besseres Händchen und erspart und Typen wie Buona Sarr, Cuisance, usw.
Diese „Typen“ sind gar nicht das Problem…
Natürlich, schlimmer sind die, die spielen (sollten).
Sind auch nur Menschen. Aber bei einigen ist das Preis Leistungsverhältnis absolut inakzeptabel. 3 gute Spiele und wir verlängern Verträge zu noch besseren Konditionen… also ich hätte das Spiel gestern gerne 0:3 verloren…wenn Stiller, Pavlovic, zirkzee, früchtl , Tel gespielt hätten… vielleicht hätten die das auch nicht schlechter gemacht…
Für mich steht das Grundübel an der Seitenlinie. Tuchel ist ein weiteres Missverständnis wie Nagelsmann. Tuchel ist bis heute nicht in München angekommen. Das berühmte Bayerngen vermisse ich vollkommen. Dazu ist er sehr dünnhäutig und reagiert auf kritische Fragen wie ein kleines, aufmüpfiges Kind.
Er schwächt die Führungsspieler und damit das gesamte Team. Wer hätte denn gestern auf dem Feld das Kommando übernehmen sollen? Da waren 5 „Neulinge“ auf dem Platz, die im Prinzip erst diese Saison hinzugekommen sind. Und das in einem so wichtigem Spiel. De Ligt ist bei Tuchel vollkommen außen vor. Sogar ein Dier wird von Tuchel vorgezogen. Dazu ein Boey, wo ich mich frage, wie der 30 mio wert sein soll.
Mit Nagelsmann fing der Zerfall an, aber Tuchel beschleunigt den noch. Die Meisterschaft letzte Saison war pures Glück. Ich bin froh, dass es zur Zeit noch eine Mannschaft gibt, die besser ist. Ansonsten wären all die Defizite unterm Teppich gekehrt worden. Die Punktausbeute stimmt zwar, aber in den Dimensionen eines FC Bayern reicht das nicht. So verkommt der FC Bayern zu einem „normalen“ Verein und die Identität, die man ab 2012 aufgebaut hat, geht völlig verloren.
Ich kann Tuchels Idee für das Spiel schon verstehen. Er ist in einer Situation, wo er sich vielleicht etwas machtlos fühlt, in einem Spiel, dass er auf keinen Fall verlieren darf. Er setzt daher auf ein 3-2-2-3, um maximale Kontrolle im Mittelfeld zu bekommen. Zusätzlich hat Kane noch als eine Art False 9 gespielt, wodurch man 5 zentrale Mittelfeldspieler hatte. Auf den Flügeln wollte er die Schienenspieler 1vs1 spielen lassen. Mit Boey wollte er Frimpongs Speed kontern. Defensiv hat man, wie Müller auch erklärte, damit das Leverkusener Spiel gespiegelt und konnte überall 1vs1 verteidigen. Das ist eine übliche Methode für Mannschaften, die sich als Underdog sehen. Das wird in der Bundesliga häufig gemacht.
Auf dem Papier war das also gar nicht so spektakulär und durchaus nachvollziehbar. Es hatte aber ein paar Haken:
Das Viereck im Mittelfeld hat sich viel zu eng zusammen gezogen. Zusammen mit Kane war dann der Angriff komplett verweist. Die Innenverteidiger von Leverkusen hatten dadurch nichts zu tun. Und da Leverkusen selbst keinerlei Risiko eingehen musste, haben sie das Mittelfeld der Bayern dann erstmal machen lassen. Toter Ballbesitz bei Bayern war für Leverkusen das optimale Szenario, die ~0.15 xGoals zur Halbzeit die logische Folge.
Hinzu kommen ein paar fragwürdige Personalentscheidungen. Wenn man schon auf das Viereck im 3-2-2-3 setzt, dann muss da eig. zwingend Guerreiro oder Kimmich statt Goretzka auf dem Feld stehen. Mit Goretzka war das Viereck eher ein Dreieck. Über die Wahl der Innenverteidiger wurde ja schon einiges gesagt und einen Neuzugang erstmal im wichtigsten Spiel der Saison auf einer komplett fremden Position einzusetzen, ist auch…mutig.
Was den taktischen Ansatz aber komplett scheitern lies, ist die Genialität des Xabi Alonsos. Der hat im Kern sein Konzept gespielt, dass er die ganze Saison schon spielte. Eine 3er Kette, die im Spielaufbau zur 4er Kette wird im 2-3-5. Aber: Normalerweise entsteht dieser Wechsel dadurch, dass Frimpong vom Außenverteidiger zum Außenstürmer wird (übrigens eine Rolle, in der Davies aufblühen könnte). Den hat Alonso aber draußen gelassen und stattdessen die linke Seite überlagert. Während Tuchel also stark darauf konzentriert war, wie er die rechte Seite mit Frimpong stoppen kann, hat Alonso auf die andere Seite gesetzt. Dass die ersten beiden Tore über Leverkusens linke Seite liefen, war entsprechend kein Zufall.
Wie sehr der FC Bayern Frimpong gefürchtet hat, wurde spätestens bei den Wechselspielchen sichtbar, als dieser dann eingewechselt wurde und Tuchel seine Außenverteidiger rotiert hat. Ich hatte auch den Eindruck, dass Tuchel sich nicht getraut hat, Guerreiro früher einzuwechseln, weil er befürchtet hat, dass Alonso das mit Frimpong kontert. Das Trainerteam war hier zu sehr verkopft und zu sehr auf einen Spieler fokussiert.
Frimpongs empty net Tor am Ende war der krönende Abschluss von Alonsos Show. Man muss hier schon sagen, dass Xabi den Tuchel am Nasenring durch die Manege gezogen hat. Wir sehen hier vermutlich das Meisterstück eines kommenden Welttrainers, der auf einer Stufe mit den Peps und Klopps sein wird.
Gegen Ende hat Tuchel dann noch - viel zu spät - auf sein normales 2-4-4 umgestellt. Damit sah das Spiel dann wieder ausgeglichener aus, jedoch hatte Leverkusen zu dem Zeitpunkt auch kein Interesse mehr, viel zu investieren. Die haben das Ergebnis verwaltet und von den Bayern kam trotzdem offensiv nichts. Daher würde ich an der Stelle auch frech behaupten, dass man ohne taktische Experimente ebenfalls nicht gewonnen hätte. Vielleicht hätte man dann wenigstens ein 0:0 rausgeholt, den Schuh muss sich Tuchel definitiv anziehen. Daran, dass man jetzt seit einigen Wochen keine Ideen mehr hat, wie man Tore erzielen soll, hätte das nichts geändert.
Zu der Mannschaft und dem Einbrechen:
Einige beschreiben es so, dass man die Spielkontrolle gehabt hätte und dann mit einem Gegentor aus dem Nichts plötzlich eingebrochen sei. Das sehe ich nicht so. Wie oben beschrieben, war es eine inhaltsleere Kontrolle, die Leverkusen bewusst gestattet hat. Die haben dann von Minute zu Minute ihr Selbstvertrauen aufgebaut und sich kontinuierlich in die Offensive gesteigert. Beim FC Bayern war es gegenteilig so, dass man von Minute zu Minute mehr Fehler eingebaut und das eigene Selbstvertrauen runtergezogen hat. Es war also keine plötzliche Veränderung der Dynamik, sondern Leverkusen hat konsequent auf dieses Tor hingearbeitet.
Ansonsten hatten unsere Jungs gar nicht so viel zugelassen. ~1.5 xG für Leverkusen sind nicht sonderlich viel. Die Idee durch Mittelfeldkontrolle den Leverkusenern wenig Angriffszeit zu geben, hat durchaus funktioniert. Man hat aber einige richtig üble Böcke eingebaut. Tuchel hat es ja nach dem Spiel erklärt, dass es nicht passieren darf, dass eine Flanke an einer kompletten 5er Kette vorbeifliegt. Auch beim zweiten Tor frage ich mich, wie es sein kann, dass bei einer 5er Kette so eine große Lücke entsteht, dass der 6er Pavlovic diese Lücke 1vs2 verteidigen muss. Das ist eig. physikalisch unmöglich.
In der Summe muss man wohl konstatieren, dass wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Mai darüber reden werden, wie Leverkusen in dieser Woche zwei Titel gewonnen hat. Und das dann auch völlig verdient. Es gab lange keine so gut geölte Maschine mehr in der Bundesliga. Trotz Belastung durch Länderspiele und DFB-Pokal konnte Alonso einfach freiwillig zwei Stammspieler auf die Bank setzen und man hat es nicht gemerkt. Dennoch bleiben immer noch 13 Spieltage und es sind eben auch nur 2 Fehler, die Leverkusen machen muss. Jetzt kommt für sie die Phase, wo dann auch der Kopf anfängt, darüber nachzudenken, was möglich ist und was man verlieren kann. Aber was ist jetzt für uns der richtige Ansatz für diese Spiele? Versucht man es nochmal irgendwie zu retten? All-in zu gehen? Oder ist jetzt die Zeit an die Zukunft zu denken, faule Äpfel auszusortieren und den jungen Spielern einen Härtetest zu geben? Sollte man weiterhin auf die individuelle Qualität in der Offensive hoffen oder schafft man es einen Plan B zu finden?
Da bin ich ganz bei dir. Irgendwo sollte Fußball auch im Profibereich ein Spiel bleiben.
Das bedeutet für mich, dass jeder es mit Freude macht und Spaß dabei hat.
Ich habe aber manchmal den Eindruck das sind Fließbandarbeiter, die ihre Schicht irgendwie rumbringen müssen.
Da ist viel wahres dran… für mich auch Missverständnis…da wünscht man sich die Souveränität von einigen ehemaligen Trainern zurück…
Wir können aber halt auch nicht 2mal pro Saison den Trainer wechseln und dann wieder eine neue Ära starten, die nach 6 Monaten schon wieder Geschichte ist.
Unterm Strich hat Bayern noch nie gut daran getan sein Spiel so stark der gegnerischen Mannschaft anzupassen.
Vielleicht war es auch schlecht das der move bzgl. Mazraoui so früh in den Medien stand…
Edit: wäre das Spiel anders gelaufen hätten sie Alonso gebügelt bzgl. Frimpong.
Bester Beitrag zum Match, und das gilt für beide Threads, in denen es diskutiert wird, chapeau! Danke dafür, Leute wie du sollten hier fürs MSR-Team Spiele analysieren.
Was mir im Kopf hängen geblieben ist, ist, wie Tuchel neulich zu den Spielern gesagt haben soll: „Ihr gebt mir keine Energie!“.
Das ist ja nun mal eine ziemlich ungewöhnliche, ja fast bizarr klingende Äußerung eines Top-Trainers. Zuerst fragt man sich, was das soll, und ob denn die Spieler etwa dazu da sind, dem Trainer „Energie zu geben“.
Spätestens nach der gestrigen Niederlage in Leverkusen frage ich mich jedoch, ob Tuchel mit dieser etwas kryptischen Aussage nicht den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Vieles an unserem Team erinnert in der Tat an ein klassisches „Burn-out-Syndrom“ (an der Grenze zur Erschöpfungsdepression).
Miese Stimmung, fehlende geistige Frische, mangelnde Resilienz, Energie- und Initiativlosigkeit, Gereiztheit, Freudlosigkeit, Verlangsamung der Denkprozesse, Lethargie/Apathie, kein „Aufbäumen gegen das Schicksal“, keine „Kampfkraft“, keine Spontaneität, keine Vitalität, kein Esprit bzw. Team-Spirit.
Dazu Konzentrationsstörungen, erschwerte „Umstellungsfähigkeit“ (also die Fähigkeit, sich schnell auf neue Situationen einzustellen), Entscheidungsschwäche und Ambivalenz. Letzteres konnte man z.B. gut beobachten, wenn Sané am Ball war. Die Spieler wirken manchmal, als hätten sie Blei nicht nur in den Beinen, sondern auch im Kopf.
Die Leverkusener hingegen waren spritzig, schnell (nicht nur körperlich, sondern auch gedanklich), kämpferisch und voller Entschlossenheit.
Manchmal erinnerten sie mich an die faszinierend choreographierten Formationen von Vogelschwärmen, die man gelegentlich am Himmel sieht, wo die Bewegungen des einzelnen Vogels perfekt mit den Bewegungen der anderen koordiniert sind.
Während wir zu statisch und gedanklich langsam auftraten und weder im Defensivverhalten noch im Offensivspiel mit der Lebendigkeit und Quirligkeit des Gegners mithalten konnten.
Ein gutes Beispiel dafür war das 2:0 der Leverkusener, die mit wenigen Spielern und Spielzügen blitzschnell unseren Abwehrriegel sprengten.
Oder auch das 3:0. Okay, unser Tor war leer. Aber es war trotzdem beeindruckend, wie ein einzelner flinker und gedankenschneller Frimpong, obwohl er schon ziemlich weit nach rechts abgedrängt war und am Ende des Spiels sicherlich schwere Beine hatte, gleich vier (!) mit nach hinten laufende Bayern mit seiner enormen Willenskraft überlistete. Man darf zudem nicht vergessen, dass die Leverkusener auch noch einen Pfosten- und einen Lattentreffer hatten.
Natürlich ist es immer etwas problematisch, Krankheitsbezeichnungen einzelner Menschen auf größere Gruppen zu übertragen.
Aber ich finde durchaus, dass der Begriff „Burn-out-Syndrom“ auf den aktuellen Zustand unseres Teams ganz gut zutrifft.
Und SO macht Tuchels o.g. Aussage durchaus Sinn.
Die Probleme der Mannschaft sind sozusagen „physikalischer“ Natur.
Es „springt kein Funken über“ vom Trainer auf die Mannschaft - und umgekehrt auch nicht („Ihr gebt mir keine Energie“).
In einem lebendigen und funktionierenden Team (egal ob beim Fußball oder in einem Wirtschaftsunternehmen oder einem Krankenhaus) gibt es einen freien Fluss der Energien. Man kommt also in einen „Flow“, und alle Glieder der Gruppe funktionieren synergistisch im Sinne des „Gesamtorganismus“ - wie bei den Vogelschwärmen.
Oder wie bei den besten Zeiten unter Guardiola, wo bei unseren Spielern der Ball rotierte und die Bewegungen harmonierten wie bei einem guten Ballett.
Ist die Gruppendynamik hingegen gestört, treten Stagnation und Frust auf.
Energien versanden, der Kommunikationsfluss zwischen den einzelnen Abteilungen ist blockiert, oder sie arbeiten gar gegeneinander.
Manche Aufgaben werden doppelt (Ressourcenverschwendung), andere hingegen gar nicht ausgeführt, und alle sind genervt.
Wenn das stimmt, wird es für den Rest der Saison (bevor dann im Sommer große personelle Umbrüche anstehen) v.a. darum gehen, das „Burn-out-Syndrom“ des Teams zu behandeln. Ein Patentrezept dafür, wie man das macht, habe ich auch nicht. Aber da sind jetzt mal die Sportpsychologen des FCB gefragt.
Naja - Müller hat gestern ja so argumentiert sinngemäß das die Mannschaft mit Druck nicht umgehen kann.
Ich weiß bloß nicht ob sowas ein „Burn-Out“ ist…
Eher nicht oder ?
Bin da auch kein Experte, aber ich finde, „Versagensängste“ und mangelndes Selbstvertrauen gehören durchaus dazu.
Das ist der zentrale Punkt, den ich Tuchel vorwerfe, obwohl ich ihn ansonsten für einen Top Trainer halte. Aber da scheint er einen blinden Fleck zu haben. Müller, Kimmich und de Ligt zu demontieren ist dann halt doch zu viel.
Die ständige Trainer-Wechselei ist alles andere als positiv für die Stabilität im Team. Im Extremfall schalten manche Spieler einfach bei Ansagen des Trainers auf Durchzug, weil sie davon ausgehen dürfen, dass der in nicht allzu ferner Zukunft sowieso schon wieder ausgetauscht wird … und auch wenn das nicht der Fall ist, musst du dich als Spieler halt immer wieder erstmal an die Person des neuen Trainers und sein Spielidee gewöhnen. Dazu kommt, dass jeder Neue natürlich auch immer wieder andere Vorstellungen vom Kader hat, dann den einen oder anderen „Wunschspieler“ bekommt, der dann nicht selten beim nächsten Trainerwechsel schon wieder nicht ins Schema passt usw.
Auf die Weise kriegst du einfach keine Kontinuität rein, das lässt sich im aktuellen Kader ja noch recht schön besichtigen.
Insofern halte ich nichts davon, jetzt schon wieder Tuchel abzulösen. Auch wenn mir manches unverständlich ist, z.B. seine Geringschätzung von De Ligt.
Wirklich ganz großes Kino!!!
Sowohl natürlich im wahrsten Sinne des Wortes als auch die Entscheidung das Bundesliga Spiel der Saison sausen zu lassen!
Eigentlich nicht mehr zu toppen…
Vielleicht sollten wir einem gewissen TT ja mal paar Inutiuitons Feintuning Seminare bei Dir zukommen lassen!!!
Die hätten irgendwie schon seit 2 Jahren ein Burn-Out.
Ich will das gar nicht ins lächerliche ziehen, aber wenn denen bis jetzt kein Sportpsychologe helfen konnte dann kurzfristig auch nicht mehr :-/
Dazu passt die Aussage von Tah