FC Bayern: rot und raus aus dem Pokal. 0:1 gegen Leverkusen

Ja, es ist eben eine Mischung aus beidem. Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, dann gewinnen wir eben 2-1 in Dortmund. Aber wenn wir uns mehr Chancen erspielen, dann machen wir vielleicht dadurch den Siegtreffer. Generell wäre beides wünschenswert. Aber wenn die Chancen nicht in der Menge da sind, dann musst Du sie eben auch machen. Dass es geht, zeigen ja die Spiele von Frankfurt, Leverkusen und einigen anderen gegen uns, die es eben schaffen, aus wenig bis gar nichts dann eben doch Tore zu machen. Das entscheidet eben die großen Spiele. Sanés Chancenwucher (der nur einen der letzten 56 Torschüsse zu einem Tor verwandelt hat) steht dafür sinnbildlich. Ebenso, dass außer Musiala und Kane ja kaum jemand bei uns Tore schießt (wobei das dann auch wiederum dazu passt, dass wir uns zu wenig Chancen erarbeiten, weil es eben die individuelle Qualität dieser Einzelspieler richten muss).

Warum wieder Sane? Da ist doch vieles noch aus letzter Saison. Wir reden von einem Spieler, der in dieser Saison gerade mal 2 Startelfeinsätze in der Liga und einen in der Champions League hatte. Wieso immer die Fixierung auf irgendwelche Sündenböcke…

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Möchtest du das gesamte Spiel und die Teamleistung unabhängig von dem Kontext anhand einer Aktion bewerten? Das greift zu kurz.

Nun - wir hatten eine Großchance - und die aus einem Standard. Aus dem Spiel war da nicht viel gutes von uns dabei.

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Kontext: 70 Minuten Unterzahl, Kane Verletzung
Spiel: Mehrere Halbchancen, zahlreiche Ecken herausgespielt
Fazit: Klar da hat in der Präzision letztendlich was gefehlt und man hätte in einzelnen Aktionen genauer/zwingender sein können. Aber was erwartet man in Unterzahl gegen Leverkusen, das ist doch keine Karnevalsmannschaft in der du in Unterzahl 5 Großchencen dir easy rausspielst?

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Da xG allerdings ein Modell ist das auf dem Durchschnitt der gesamten betrachteten Spiele aufbaut sollte der Anspruch eines Top Teams schon sein über seinen xG zu performen.
Durchschnittliche Spieler sollten bei xG +/- 0 landen, ein Kader der besser als Durchschnitt sein will sollte darüber liegen.
Die letzten 2 Monate sind dann also nicht das was ich von Bayern erwarte (auch wenn das ein kurzer Zeitraum ist um statistische Aussagen zu treffen).

xG hin oder her, Sane, Coman und Gnabry waren noch nie konstant gut, bei Coman könnte man noch sagen er ist konstant ineffektiv. Wenigstens 2 davon sollte man austauschen.

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Wenn man eine Weltklassemannschaft sein will, muss man in der Druckphase vor der Pause das 1:0 machen. Dann kann man in der zweiten Halbzeit aus kontern und vielleicht sogar das 2:0 machen. Diese Kaltschnäuzigkeit geht uns aktuell ab. Stattdessen schenkt man den Sieg mit einem Fehler her, der einer Weltklassemannschaft in dieser Situation nicht passieren darf. Das ist für mich so der Knackpunkt, wo aktuell Anspruch und Realität auseinander klaffen. Es fehlt die Qualität, um in diesen besonderen Situationen Ergebnisse auf die Tafel zu bringen.

Es gibt nur wenige Spieler, die den xG-Wert konstant überbieten können, weil sie z.B. eine außergewöhnlich gute Schusstechnik haben. Die meisten Top-Spieler zeichnen sich eher dadurch aus, dass sie einen höheren xG-Wert generieren können.

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Absolut, das ist auch mein Fazit, dass der Kader weiter umgestaltet werden muss und gerade offensiv qualitativ verbessert werden muss. Allerdings hat man zur Zeit einfach nicht den von dir zitierten „Weltklasse“ Kader und deshalb muss man es doch realistisch betrachten, dass Kompany mit dem System nahezu das Optimum aus dem Kader rausholt?
Unter den Umständen mit Unterzahl, Kane Verletzung etc ist es einfach nicht realistisch bzw. erwartet Leverkusen klar zu besiegen.
Trotz fehlendem Umbruch im Sommer tritt die Mannschaft ganz anders auf, zaubern mann aber auch Kompany nicht.

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Das wäre schön wenn es wirklich nur 1% wäre das mittlerweile fehlt bei Neuer.

Aber wir hatten schon im April eine ausführliche Torwart Analyse (aus ner absoluten Top Quelle, sehr ausführlicher high end Analyse Artikel, siehe mehrfach im Neuer Thread gepostet) wo Neuer bei den schwächsten Torhütern auf der Linie war - sein so richtig offensichtlicher Abbau kam aber sogar erst in den letzten Spielen der letzten Saison, die da noch nicht mal enthalten sein konnten…

Und in der aktuellen Saison ist er sowohl in der CL als auch der BL (also nochmal 2 völlig unabhängige Statistiken wie die vom letzten April) wieder auf den hintersten Plätzen!

Das ist nicht mehr das sprichwörtliche fehlende 1% - da fehlt es mittlerweile eher Welten. Nicht nur zur Weltklasse sondern selbst durchschnittliches BL Torhüter Niveau ist im Kerngeschäft Tore verhindern mittlerweile in weiter Ferne.

So schaut die Realität leider aus…

Man kann nur hoffen, daß das unseren Verantwortlichen (und gerade bei Freund, der mit dem extrem datenbasierten Analyse Ansatz bei RB große Erfolge gefeiert hat, kann ich es mir nicht anders vorstellen mittlerweile ist das aber wohl eh überall Standard) auch alles so klar ist und alles was in Richtung „vielleicht wird doch nochmal verlängert“ in der Presse rumspukt nur Manöver sind um Neuers Nimbus nicht gar zu sehr zu schaden - aber eigentlich muss das Thema schon sehr lange völlig beendet sein…

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So ist das, völlig richtig.

Wem das aber wohl am wenigsten noch klar ist, daß seine Zeit total vorbei ist fürchte ich ist Neuer selber. Ich will ihm das auch gar nicht so vorwerfen - realistische Selbstkritik und Profisport: Das mag bei manchen kompatibel sein aber wohl keineswegs bei jedem…

Und da müsste man ihn (ohne diese Einsicht und Bereitschaft auch mal Platz zu machen) jetzt schon ziemlich brutal absägen, denn einfach so Spielzeit abgeben - das hat er ja nun letztens (als bis am Spieltag unklar ob er trotz angeschlagen überhaupt spielen kann, natürlich musste es aber trotzdem sein) klar gezeigt, daß null bereit. Von daher sehr schwierig allemal…

Erst in der für die Mannschaft übelsten Variante indem der Schiedsrichter ihn vom Platz entfernt hat, kam Peretz endlich zum Zug.

Und auch in diesem Spiel hat er wieder deutlich overperformt - XG on Target von Leverkusen war bei grob 1.5. Da hat ein Neuer heuer im Schnitt klar dann 2 Tore kassiert…

Und es war jetzt das 3. Pflichtspiel in Folge das Peretz extrem verlässlich performt - zusammen mit seinen zwei zu Null Spielen in der Nationalmannschaft macht das eine 3er Serie wie sie ein Neuer seit Jahren nicht mehr hinbekommen hat an vom XG on Target her verhinderten (über 3!) Toren…

Klar heißt das trotzdem kein bisschen, daß es wirklich dauerhaft reichen wird für Peretz bei uns - aber die Chance sich zu beweisen: Die hat er sich so klar wies nur geht mittlerweile verdient und Neuer mindestens mal kurzfristig ebenso klar die Bank, sorry!

Das müsste ja nicht heißen, daß es jetzt sein letztes Spiel für uns war. Aber Minimum eine Art von Rotation wie es sie bei vielen Vereinen selbst auf der Torhüter Position gibt - die sollte keineswegs mehr ein Ding der Unmöglichkeit sein.

Gerade halt auch wo bei Nübel mindestens genauso unklar ist ob es für den FCB reichen wird. Umso mehr müsste man die glückliche Fügung zuletzt pro Peretz (Nationalmannschaft vor allem) jetzt schon auskochen wo er anders als Nübel schon mal parat stünde zum Test…

PS: Und vielleicht können wir dann ja in paar Jahren davon sprechen (passend zum Adventskalender hier wo in jedem Türchen ein persönliches Event des Jahres) dass wir diese Woche nicht nur ein bitteres Pokalaus sondern auch die „Geburtsstunde“ des Neuer Nachfolgers gesehen haben?

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Lieber @herrispezial, Deine Vorstellung in allen Ehren, aber die Tor- und Siegstatistiken der Bayern seit dem 1:4 gegen Barcelona sehen wie folgt aus:

Du siehst den gelben Kasten? Das sind die Gegentore der Bayern in den letzten neun Spielen seit Barça, das sind im Wesentlichen… ääh… zwei.

Und Du siehst auch den roten Kasten? Der markiert alle Spiele, die die Bayern in den letzten neun Spielen seit Barça Spielen nicht gewonnen haben, auch das sind… raschel… zwei.

Ich habe ja keine Ahnung, was genau Du damit meinst, wenn Du sagst, dass die Bayern „hinten einfach in wichtigen, engen Spielen auch mal zu Null spielen und vorne diesen einen Treffer machen“ sollten, aber so wie ich das sehe, tun sie doch seit Wochen exakt dies (und bitte nicht PSG und Benfica übersehen!)?

Lieber @Gut_Kick, ich lese Deine stets selbstbewusst vorgetragenen, kenntnisreichen Beiträge ja wirklich gerne, aber hier begehst Du den typischen Rückschaufehler mit verengtem Fokus auf die Fälle, oder hier besser gesagt sogar nur den einen Fall, in dem eine kritische Szene für das Opfer (die Bayern) schlecht ausging.

Hast Du das Spiel mal daraufhin untersucht, wie viele andere kritische Szenen bzw. Szenen, die im weiteren Verlauf höchstwahrscheinlich noch kritisch geworden wären, wenn die Bayern sie nicht frühzeitig unterbunden hätten, die Bayern entschärfen konnten? Denn das müsste man seriöserweise eigentlich tun, bevor man so eine Aussage trifft.

Wenn die Bayern nur eine kritische oder potentiell kritische Szene zu entschärfen hatten und das nicht schaffen, okay, dann ist Deine Kritik berechtigt. Aber wenn sie 20 oder 30 potentiell kritische Szenen zu entschärfen hatten, von denen es ihnen nur einmal nicht gelang, dann muss die Bewertung deutlich milder ausfallen – es sei denn, Du gehst davon aus, dass ein Fußballspieler bzw. eine Fußballmannschaft grundsätzlich keine Fehler macht, wenn wenn er oder sie sich nur stark genug konzentrieren.

Ansonsten gäbe es selbst bei einer iim Schnitt nur zweiprozentigen Chance auf einen Fehler bei der Verteidigung einer gegnerischen Aktion (und zwei Prozent, das ist wohl das, was man einen „Fehler, der nicht passieren darf“ nennen kann) bei 20 solcher Aktionen eine Chance von immerhin rund 33 Prozent darauf, dass dabei mindestens ein Fehler passiert, und 33 Prozent, das ist gar nicht so wenig (bei 30 Aktionen oder drei Prozent mittlerer Fehlerwahrscheinlichkeit sind es schon 45 Prozent).

Oh nein, nicht schon wieder. Bitte nicht diese Legende perpetuieren! Ein Spieler kann alleine nur in einem sehr begrenzten Umfang für einen höheren xG-Wert für sich selbst sorgen. Jede Torchance eines Spielers ist ein Kollektivprodukt, an dem außer ihm selbst notwendig auch andere Spieler beteiligt sind, die damit notwendig einen Einfluss auf die Höhe des xG-werts des betreffenden Spielers haben. Du musst Dir nur mal die Entwicklung der xG-Werte eines Stürmers, der iim Laufe seiner Karriere für verschiedene Vereine gespielt hat, angucken, um zu erkennen, dass die Qualität der Mannschaft und die Taktik des Trainers einen sehr viel größeren Einfluss auf den xG-Wert eines Spielers haben als seine intrinsische Qualität.

Was ein Spieler allerdings tatsächlich zu 100 Prozent selbst beeinflussen kann, ist der Betrag, um den er seine xG-Werte mit seinen Toren übertrifft bzw. unterbietet. Für die Qualität seiner Abschlüsse relativ zur Güte seiner Chancen ist nur der Spieler selbst verantwortlich, kein Mannschaftskollege und keine Taktik.

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Das ist doch vollkommen an dem vorbeiargumentiert, was Gut_Kick hier richtigerweise festgestellt hat – und was neben Profis und den Statsanbietern selbst ja auch zahlreiche andere Analyst*innen immer wieder feststellen.

Wenn es so einfach wäre, sich hohe xG-Werte zu erspielen, wenn man starke Mitspieler hat, warum gelingt genau das nur einem ganz engen und auserwählten Kreis? Warum schaffen es dann andere Stürmer bei Topclubs nicht, sich hohe xG-Werte zu erspielen, sondern scheitern genau daran? Du kannst dir so unendlich viele Beispiele von Stürmern anschauen, die niemand seriös als Weltklasse bezeichnen würde, die aber bei Topclubs ihren xG-Wert überperformen – und daran scheitern, dass sie kleine xG-Werte haben.

Du hast dich hier bereits vor einigen Wochen festgerannt und tust es schon wieder. Topstürmer kreieren Situationen für sich und sie bekommen natürlich auch Unterstützung von Taktik und Team. Aber Topstürmer wie Kane unterscheiden sich von Müller, Tel, Gnabry, Wagner, Morata, Choupo-Moting, Füllkrug und Co. darin, dass sie in der Lage sind:

  • aus wenig sehr viel zu machen (siehe die Flanke von Goretzka gegen Augsburg. Kane macht hier aus einem 0,2 xG-Kopfball oder einer 0,3 xG-Direktabnahme eine 0,8 xG Chance mit 0,99 psxG. DAS ist Topstürmer-Qualität.)
  • sich deutlich häufiger in die Positionen zu bringen, in denen sie Tore schießen als andere
  • den richtigen Zeitpunkt für einen Abschluss zu wählen

Top-Stürmer erarbeiten sich beim FC Bayern mehr xG als bei Borussia Dortmund. Aber Kane würde sich bei Borussia Dortmund deutlich mehr xG erarbeiten als es Füllkrug tat. Einfach weil er besser ist. Spieler wie er verändern das Spiel in der Offensive. Allein die Tatsache, dass kein Topstürmer eine extrem auffällige Überperformance von 130, 140 oder 150 Prozent zu seinem xG-Wert hat (langfristig) zeigt doch schon, dass die Annahme, dass das Überperformen die wichtigste Qualität von Topstürmern sei, nicht richtig ist. Allein die Tatsache, dass einige Weltklassestürmer ihren xG-Wert sogar unterperformen oder genau matchen (Lewandowski, Cristiano Ronaldo), zeigt, dass das nicht die entscheidende Qualität ist.

Vielleicht wirst du dich ja irgendwann davon überzeugen lassen, dass diese Schlussfolgerungen keine Meinungen sind, die wirklich zur Debatte stünden, sondern dass das Erkenntnisse von jahrelanger Arbeit von Profis im Analysebereich sind, die wir hier nur wiedergeben.

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Ich habe mich nicht festgerannt und tue es auch nicht schon wieder. Ich würde für mich in Anspruch nehmen, mich von guten Argumenten überzeugen zu lassen. Allein der Verweis auf Experten überzeugt mich noch nicht.

Ich würde nie bestreiten, dass Stürmer einen kontextunabhängigen Eigenanteil an ihren xG-Werten haben, natürlich nicht, das wäre ja wider jede Vernunft.

Ich bezweifle nur, dass er so hoch ist, wie Du und andere glauben. Wie erklärst Du Dir z.B., dass Mannschaften wie Manchester City oder die Bayern von Saison zu Saison immer ungefähr gleich viele Tore schießen (x +/-10%), unabhängig davon, wie ihre Sturmreihe aussieht und auch dann, wenn sie gar keinen dezidierten Mittelstürmer im Kader haben? Plötzlich schießen dieselben Flügelstürmer und falschen Neuner viel mehr Tore (und haben viel mehr xG) als in den Vorsaisons, in denen sie noch einen echten Stürmer an ihrer Seite hatten. Werden diese Spieler plötzlich so viel besser, wenn der alte Stürmer geht, und dann wieder so viel schlechter, wenn ein neuer kommt und sie in Sachen Tore und xG plötzlich wieder signifikant schlechter aussehen? Müssten die xG-Werte dieser Spieler nicht immer ungefähr gleich bleiben, wenn sie hauptsächlich von ihren intrinsischen Fähigkeiten abhängen?

Wie erklärst Du Dir, dass z.B. Robert Lewandowski bei den Bayern erst unter Flick und dann unter Nagelsmann und bei Barça erst unter Xavi und dann unter Flick jeweils signifikant unterschiedliche Torstatistiken und xG-Werte hatte und hat? Wird er innerhalb von wenigen Jahren erst deutlich schlechter und dann wieder besser und dann wieder schlechter und dann wieder besser? Müssten seine xG-Werte nicht immer annähernd gleich sein, wenn sie vor allem von seinen intrinsischen Fähigkeiten abhängen?

Natürlich stimme ich Dir zu, dass von zwei unterschiedlich guten Stürmern ceteris paribus, also unter sonst gleichen Bedingungen, der bessere von beiden in einer Saison den höheren xG-Wert erzielen wird. Aber die eigentlich interessante Frage ist doch die, welcher Prozentsatz der xG-Werte eines Stürmers auf ihn selbst und seine intrinsischen Fähigkeiten und welcher auf Kontextfaktoren wie die Qualität der Mannschaft um ihn herum, die Taktik des Trainers und die Qualität der Gegner in der Liga zurückzuführen ist.

Wenn Du mir eine wissenschaftliche oder auch nur gut gemachte journalistische Untersuchung zeigen kannst, die diese Frage zu entscheiden versucht, würde ich sie sehr gerne lesen. Bis ich gute Evidenz zum Gegenteil gesehen habe, ist meine These die, dass der größere Teil der xG-Werte eines Spielers auf Kontextfaktoren zurückzuführen ist und nicht auf seine intrinsischen Fähigkeiten (größerer Teil: > 50 Prozent).

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Das ist halt am Thema vorbei. Die Verteilung von xG innerhalb eines Teams mit unterschiedlichen taktischen Herangehensweisen hat niemand in Frage gestellt. Wenn du Kane im aktuellen System aufstellst und dann Tel, und dann Morata und dann Füllkrug, dann wirst du einen signifikanten Unterschied in den Zahlen sehen. Und zwar vor allem bei der Menge an xG, die sie generieren und nicht ob sie in der Lage sind, ihren Wert überzuperformen. Dein Argument hat genau nichts mit der These zu tun.

Nochmal am Thema vorbei. Niemand hat je behauptet, dass ein Topstürmer sich dadurch auszeichnet, dass er in jeder Saison immer auf 40 xG kommt, egal, was um ihn herum passiert. Ein Topstürmer zeichnet sich dadurch aus, dass er immer mehr xG in seinem Umfeld generieren wird als andere, die keine Topstürmer sind. Vielleicht brauchst du es ja anschaulicher:

Wenn Lewandowski bei Barca unter Flick auf 40 xG kommt, werden Morata, Füllkrug, Tel oder Schick im selben System auf irgendwas zwischen 15 und 30 xG mit Tendenz in Richtung 15 kommen. Sie werden vlt. ihren Wert überperformen, während Lewandowski 38 Tore macht aus 40 xG. Wer ist aber der Weltklasse-Stürmer? Richtig. Das ist anhand vieler Beispiele nachgewiesen. Es ist ein Fakt.

Wenn du Lewandowski nun zu Tottenham packst, wird er dort vermutlich nur noch auf 20-30 xG kommen und seinen Wert matchen, andere Stürmer aber auf deutlich weniger.

Es geht nicht darum, dass Taktik keinen Einfluss hat oder Mitspielerstärke, sondern darum dass das Überperformen von xG NICHT die Hauptqualität von Stürmern ist.

Doch, leider schon

Das ist dann halt ungefähr wie das Diskutieren mit einem, der den Klimawandel leugnet.

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Das hier ist übrigens ein Ablenken von deiner Urprungsthese.

Hier nochmal, was Gut_Kick geschrieben hat:
„Es gibt nur wenige Spieler, die den xG-Wert konstant überbieten können, weil sie z.B. eine außergewöhnlich gute Schusstechnik haben. Die meisten Top-Spieler zeichnen sich eher dadurch aus, dass sie einen höheren xG-Wert generieren können.“

Du bezeichnest diese beiden Sätze, die zugleich Fakten sind, als Legende. Die beiden Sätze haben aber überhaupt nichts mit deiner Anmerkung zu tun, dass das Team drumherum unterschiedlich stark sein kann. Beides ist nämlich wahr:

  • Top-Stürmer werden immer mehr xG im selben Umfeld haben als andere Stürmer
  • Top-Stürmer werden in einem funktionierenden und qualitativen Umfeld immer höhere xG-Werte haben als Top-Stürmer in einem schwächeren Umfeld

Die letzte These hier als großes Argument gegen die erste aufzuspielen, ist doch unsinnig. Beide stehen nebeneinander und alles, was wir behaupten, ist, dass sich ein Top-Stürmer nicht hauptsächlich durch das Überperformen seiner xG-Werte auszeichnet.

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@Alex zu deinen Ausführungen bzgl. der Fehler in kritischen Situationen:

Grundsätzlich ist es richtig, was du schreibst. Der Gegner spielt schließlich auch noch mit und gute Gegner werden einen zwangsläufig in Situationen bringen, in denen man unter Druck steht und Fehler machen kann. Man sollte da nicht alles auf die eine Situation fokussieren, in der es dann schief geht.

Die Situation zum 0:1 ist meiner Meinung nach jedoch nicht eine solche Situation. Es ist eine halbgare Flanke, die von Davies und Coman per Abseitsfalle schon geklärt wird, bevor der Ball überhaupt in der Luft ist. Das ist Routine, keine kritische Situation. Aus irgendeinem Grund sprintet Kim aber plötzlich los und hebt das Abseits auf. In vielen anderen Sportarten, würde man das als „unforced error“ bezeichnen, da der Fehler nicht im Druck des Gegners geschieht, sondern ausschließlich vom Verteidiger selbst ausgelöst wird.

Von solchen unforced errors haben wir in den letzten Jahren zu viele. Vor allem in wichtigen Spielen. Das ist für mich ein Qualitätsthema. Konstanz, Stabilität, Zuverlässigkeit und damit eben auch wenige unnötige Fehler, sind ein Qualitätsmerkmal. Aber nicht unseres.

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Ich stimme Dir zu, dass Kim den Hauptfehler macht, weil er ohne ersichtlichen Grund lossprintet und das Abseits aufhebt; aber Davies sieht das doch und startet dann ebenfalls, bricht aber den Sprint vorzeitig ab und versucht gar nicht erst zum Kopfball mit hochzugehen - ein bisschen Störung hätte ja vieelicht genügt, damit Tella den Ball nicht so platziert einköpfen kann …

Ansonsten ist das ein Abstimmungsproblem der Abseits-„Falle“; ich gehe mal davon aus, dass VK das jetzt in der Trainingsarbeit auch vermehrt in den Fokus nimmt.

Eine gute Einordnung von Tobias Escher

In den letzten Wochen ist es in der Tat besser geworden. Aber dennoch bleiben die Gegentore gegen Leverkusen und gegen Dortmund bei gleichzeitig zu wenig eigenen Chancen und vor allem auch vergebenen Großchancen. Doch Deine Argumentation ist schief und unfair, denn ich habe von den wichtigen Spielen gesprochen und die Gegner waren dann zumeist eher aus der Kategorie „einfach“. Und ich habe von den wichtigen Spielen gesprochen. Und das sind eben nicht die, bei denen man einen Sieg erwarten darf, sondern das sind die Partien, die eben aufgrund der Stärke des Gegners und der Platzierung in der Tabelle eben wichtiger sind (auch wenn man natürlich argumentieren könnte, dass jedes Spiel wichtig ist - aber ich hoffe, wir sind uns einig, dass die Spiele gegen die größeren Gegner dann doch wichtiger sind als gegen die kleineren Gegner). Und dann sehe ich wieder ein Gegentor beim Ligaspiel gegen Leverkusen und gleich drei gegen Frankfurt. Dazu dann noch der Treffer von Aston Villa - und schon sind wir genau bei dem, was ich gemeint habe. In den wichtigen, engen Spielen kommen wir eben nicht so oft zu-null raus (außer vielleicht gegen Freiburg, wenn wir die noch mitzählen neben Benfica und PSG).

Und genau das wird ja auch zuletzt wieder diskutiert: Wie schneidet der FCB in den „wichtigen“ Spielen ab? Und wenn sogar Kimmich, der ja nun nicht dazu neigt, die Leistung der Mannschaft öffentlich allzu kritisch zu sehen, in Interviews genau dieses Manko ausmacht, dann liege ich vielleicht ja doch nicht so falsch. Es ist schön, dass wir gegen Bochum, Mainz, Pauli, Augsburg usw. zu-null gespielt haben. Und es ist auch gut, dass wir sieben Spiele in Folge ohne Gegentor hinbekommen haben und dass es auch in der CL gegen PSG geklappt hat. Aber ansonsten gelingt es uns eben nicht. Und wenn wir dann vorne diese Qualitätsprobleme mit Sané, Gnabry und Coman haben, dann ist eben klar, dass wir am Ende gerade in den wichtigen Spielen defensiv noch besser werden müssen.

Stelle ich mir zugegeben auch schwierig vor, wenn du der beste Torwart der letzten 10+ Jahre bist dann stellst du dich selbst vermutlich nicht so schnell in Frage. Ist für einen Torwart wohl auch vorteilhafter eher zu viel an sich zu glauben als zu sehr zu Selbskritik zu neigen.

Das Problem ist, alles was man so hört deutet ja eher darauf hin, dass die Verantwortlichen Neuer noch ein weiteres Jahr geben - Sind die so blind oder sehen wir das so überzogen?

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