FC Bayern München: Der Umgang mit Adam Aznou ist merkwürdig – ein Kommentar

Gibt es irgendwelche Spieler die in dieser Struktur den Weg Chelsea/City Academy >Strassbourg/Girona > zurück zum ‘Mutter Verein’ geschafft haben?

Mal ein konkretes Beispiel:

LA: Nico Williams, Kingsley Coman (oder Alternative, die nicht zu teuer ist)
OM: Jamal Musiala, Tom Bischof, Lennart Karl
RA: Michael Olise, Serge Gnabry
ST: Harry Kane, Serge Gnabry, Kusi-Asare* (siehe unten)

Würde mir reichen, ja. Ich halte von dem Wahn genau nichts, jede Position mit vier Weltklassespielern zu besetzen, um dann entweder einen unzufriedenen Divenkader zu haben oder alternativ eben gar keinen Platz für junge Spieler zu haben. Entweder kommt man mit einer guten Rotation und regelmäßigen Einsätzen für junge Spieler gut und verletzungsfrei durch oder man hat eben Pech gehabt und muss schauen, was man in der CL noch reißen kann.

Dass diese Konstellation auch mit Verletzungen national erfolgreich sein kann, steht für mich außer Frage.

Ich würde zudem nicht im gesamten Kader so handeln. *Kusi-Asare ist mMn schon streitbar. Der war bisher auch am Campus nicht gut genug. Aber ich wollte damit ein Beispiel verdeutlichen. Auf der LV-Position beispielsweise würde ich ganz klar mit Aznou als Nr. 2 planen und dann spielt er halt. Entweder klappt es oder eben nicht und wenn es nicht klappt, korrigiert man eben, so what? Dass Guerreiro hier auch nicht die Lösung ist, ist allen klar. Aznou hat sich diese Chance verdient.

Und dann macht man das mit zwei, drei Positionen im Kader und dann ist doch gut.

Eben nicht. Sie interessieren, wenn man nur über die erste Elf nachdenkt. Vor allem aber ignoriert man mit so einer Annahme (nur wer sofort so durchstartet wie Musiala, der wird am Ende auch beim FC Bayern Fuß fassen), dass es Talente gibt, die sich erst noch zu dem entwickeln, was sie sein können. Der Kader braucht sowohl die Stanisics (und davon gäbe es noch mehr) als auch die Musialas.

Und wenn ich sehe, wofür der FC Bayern so Geld verbrannt hat in den letzten Jahren, dann kommt mir der Gedanke: Das hätten Jugendspieler für deutlich weniger Geld auch geschafft.

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Ein Gedanke, der mir gerade bei Scherzereien über den Tiger im U21 Thread gekommen ist: wer ist aktuell derjenige, der im Verein bei Eberl, Kompany, Freund und meinetwegen auch am Tegernsee „Lärm für die Jugendspieler macht“, so wie es ja Gerland früher bei den Lahms und Müllers in der Welt gemacht hat. Und v.a. welches Gewicht hat dessen Wort im Verein. Holger Seitz? Es sollte ja mal Rene Maric werden - der wurde von dieser Rolle ja aber wieder wegbefördert zum Co-Trainer.
Fehlt dem Verein vllt. auch einfach wie Herman Gerland früher? Jemand mit gutem Auge für Talente, aber auch dem richtigen Standing im gesamten Verein. Wo es klar ist, wenn der Druck macht, dass ein junger Spieler ne Chance bekommen sollte, dann ist da auch Druck auf dem Kessel im gesamten Verein.
Verkläre ich da gerade ein wenig Herman Gerlands Einfluss früher oder übersehe jemanden in den aktuellen Strukturen oder wie seht ihr das?

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Ah ok, danke für die Aufklärung.
Also einen externen Transfer mit Stammspieler-Ambitionen würdest Du also schon für nötig halten? In deiner Aufzählung taucht ja Williams auf…

Na der Weinzierl Markus :slight_smile:

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Man hat ja einen Stammspieler verloren. Natürlich muss man den ersetzen. Aber perspektivisch wäre es mir recht, wenn im Kader natürliche Plätze für Talente geschaffen werden.

Oder noch ein konkretes Beispiel: Statt Bouna Sarr damals zu holen oder Sacha Boey, hätte man Stanisic einfach behalten und vertrauen sollen. Statt Roca zu holen (auch wenn ich den Transfer in der Theorie verstehe), hätte man Stiller vertrauen sollen (Fehleinschätzung Flick, wie woanders schon geschrieben).

Es braucht natürlich einen Mix. Du kannst deinen Ansprüchen nicht gerecht werden, wenn du zehn Jugendspieler in den Kader integrierst.

Aber warum nicht diesen Sommer einfach mal sagen: Lennart Karl und Adam Aznou bekommen feste Plätze als Backups und wir schauen uns das mal an? Ich sehe nicht, wie das die Qualität derart negativ beeinflussen soll, dass es ein Risiko wäre. Wenn sie das Vertrauen kriegen, glaube ich nicht, dass sie es schlechter machen werden als andere Kaderspieler der letzten Jahre auf den Positionen 15-20.

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Bei City fällt mir sofort Savinho ein, auch wenn der nie bei City in der Jugend war, aber den hat ja die City Group als Teenager aus Brasilien geholt und dann unter den Partnervereinen hin und hergetauscht.
Bei Chelsea würde es mich nicht wundern, wenn Andrey Santos diese Saison nach der Rückkehr von Staßburg den Durchbruch schafft. Von dem habe ich sehr viel gutes aus der Ligue 1 gelesen. Ansonsten stimmt es schon, dass da die Erfolgsbilanz in der noch sehr jungen Vergangenheit auch nicht berrauschend ist.

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Das weiß ich auch nicht und würde mir das auch wünschen.
Aber momentan sieht es diesbezüglich ja noch gut aus, wenn man so will.
Ich denke nicht, dass man noch mehr als einen „Topspieler“ verpflichtet.

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Das mag sein. Aber wieso setzt Kompany dann Aznou nicht ein? Er wird bestimmt nicht vom Tegernsee die Anweisung bekommen mit Guerreiro als Linksverteidiger zu starten.
Da ist für mich nur der Trainer der Verantwortliche.
Wenn ich zwei Talente im Kader habe und der trainer setzt sie sowieso nicht ein, dann kann ich mir das auch sparen.

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Unterschreibe ich voll und ganz.
Von den vielen genannten Namen aus dem Nachwuchs kenne ich tatsächlich nur wenige.
Aber kann man sich als 17jähriger besser in einem Top-Team einbringen als Lennart Karl gestern ab Minute 46? Zwei Torabschlüsse (oder drei?), mehrere Dribblings, ein echter Zidane-Move im 5-Meter-Raum, trat Ecken (und ersparte seinem Boss Kimmich das ermüdende Hin- und Her-Gerenne von Eckfahne zu Eckfahne…), wuselte, war anspielbar - und wollte einfach!

Was muss man noch tun, um laut zu sagen - hey guys, what about us?

Ich hab Bock auf mehr Karl!

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Wir drehen uns im Kreis. Die Antwort auf diese Frage ich oben bereits ausführlich aufgeschrieben.

Van gaal hat damals, wenn ich mich recht entsinne, gleich mal lucio weggejagt. Und dann durch zB badstuber ersetzt.

Kann auch sein, das ich das falsch in. Erinnerung habe. ?!

Aber sowas würde sich VK nie trauen- dazu hat er ( noch ) gar nicht das Standing.

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Wenn du meinst, dann ist das bestimmt so :slight_smile:

Dann drehen wir uns genauso im Kreis wie der Verein. Wir wollen mehr Talente, aber der Trainer lässt sie nicht spielen. Das ist nicht nur ein Kreis, das ist ein Teufelskreis.

Zu der Diskussion fallen mir die Kaderanalysen von @Georg ein, in denen die Zahl 1,5 für potentielle Stammspieler je Position genannt wird. Das sehe dann etwa so aus, unter Annahme eines noch folgenden Offensivtransfers.

  • IV: Upa, Tah, Kim
  • AV: Davies, Laimer, Stanisic, Guerreiro
  • ZM: Kimmich, Pavlo, Goretzka, Palhinha
  • Offensive: Kane, Musiala, Olise, Coman, LA-Transfer, Bischof, Gnabry

Hinter den 1,5 Stammspielern wird dann mit talentierten Jugendspielern aufgefüllt. Die Außenverteidigerpositionen und das Zentrale Mittelfeld scheinen mMn überbesetzt zu sein. Außerdem gibt es noch manchen Hybridspieler, die mehrere Positionen ausfüllen können (und werden), u.a. Stanisic und Bischof.

Konsequenterweise müsste man sich nun eigentlich noch von mindestens zwei Spielern trennen, wenn man dem Campus mehr als nur die Kaderplätze 20+ überlassen wollte (Guerreiro + Palhinha?).
Und jetzt fällt mir auf, dass so selbst die Offensive das Limit überschritten hätte, sollte Coman bleiben. Nicht aussichtsreich für Karl & Co.

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Ja, denn einfach bereits geschriebene Antworten zu ignorieren und zu übergehen, ist dann auf Dauer zu anstrengend. Da kann ich mir die Zeit ja auch sparen.

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Wissen wir das? Oder vermuten wir das nur?

Ich maße mir schon an, einiges über den Campus und die Schnittstellen zu den Profis und die Abläufe zu wissen. Aber selbst wenn man nichts weiß, ist es der deutlich einfachere und gleichzeitig viel zu einfache Weg, die Trainer verantwortlich zu machen.

Kompany, Tuchel, Nagelsmann, Flick, Kovac, Ancelotti … schon seltsam, dass keiner von denen so wirklich auf die Jugend gesetzt hat, während vom Campus immer wieder zu hören war, dass die Jahrgänge immer stärker werden und sich die Investitionen langsam lohnen.

Ich kritisiere vor allem, dass der FC Bayern Vorleistungen von Talenten sehen will, die selbst sehr talentierte Fußballer meist nicht erbringen können, bevor sie überhaupt einem Talent die Chance geben.

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Ja, so einer fehlt definitiv. Der darauf brennt, dass die jungen Spieler sich entwickeln und bei uns bleiben und spielen.
Der zu Uli ins Büro geht und sagt: Der Müller muss bleiben!

Der davon träumt, dass die IV bei Bayern und der N11 aus Badstuber und Hummels besteht. Und der deswegen beide bei den Amateuren auch mal auf der 6 spielen lässt, damit die im Spiel geschult werden.

So einer fehlt halt, denke ich.

Deswegen ist die Kritik an ihm durchaus berechtigt. Aber wenn man differenziert, muss man sagen: Nachwuchs konnte und kann er.

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Ist es richtig den Trainer vollkommen aus der Verantwortung zu nehmen?

In meinen Augen Nein. Wenn ich Trainer des FC Bayern bin und nur halbwegs Eier in der Hose habe, dann setze ich Aznou gegen Auckland von Beginn an ein wenn ich was von ihm halte und ihn entwickeln will. Wenn nicht, dann nicht.

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Wer macht das denn? Ich sagte, dass der Großteil der Kritik falsch platziert ist. Wenn mehrere, ganz unterschiedliche Trainer, ganz offenkundig nicht auf Jugendspieler setzen, dann darf man auch als jemand mit weniger Einblicken vielleicht mal weg kommen von so Quatschphrasen wie „Wenn der Eier hätte …“ und anfangen zu hinterfragen, was da strukturell eigentlich falsch läuft, dass die Top-Talente den Sprung nicht packen.

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