FC Bayern München: Der Umgang mit Adam Aznou ist merkwürdig – ein Kommentar

Veröffentlicht unter: FC Bayern: Umgang mit Aznou offenbart das Campus-Problem

Adam Aznou bekommt bei der Klub-WM im ersten Spiel nur ein paar Minuten für den FC Bayern München. Ein weiteres Indiz, dass der Linksverteidiger kein Vertrauen bekommt. Ein Kommentar Acht Minuten. Mehr Spielzeit war Adam Aznou gegen Auckland City FC bei der Klub-WM nicht vergönnt. Erst beim Stand von 8:0 brachte Vincent Kompany den Linksverteidiger. In der Startelf hatte er sich für Raphaël Guerreiro entschieden. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Es ist ein weiteres Indiz dafür, dass Aznou in München kaum Vertrauen bekommt. Und es ist vor allem auch ein weiteres Indiz dafür, dass der FC…

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Richtig guter Kommentar @justin

Irgendwie scheint man in der Integration von Talenten in die Profimannschaft keinen gezielten Plan zu verfolgen.

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Am Ende entscheidet der Trainer. Und niemand anderes.

Defintiv ist das eine Kritik am Trainer: und diese Kritik ist berechtigt.

Wie ich es schon früher schrieb: ein junger Trainer wie Kompany kann es sich nicht leisten, den eigenen Erfolg zu gefährden. Denn er muss sich selbst noch beweisen und ein Standing aufbauen. Daher wird er auf bewährte Kräfte setzen und sich nicht dem Risiko aussetzen, unbeschriebene Talente einzusetzen.

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Dem ist wenig hinzuzufügen. Der Kommentar folgt dem Tenor, der hier gestern im Forum und auch sonst im Internet herrschte.

Wir haben gesehen, wie die Reise bis Weihnachten aussieht: Guerreiro und Stanisic werden die Position des Linksverteidigers bekleiden. Es ist einfach nur schade. Irgendwann wird Aznou für < 5Mio verkauft werden - und der Verein sich mal wieder beschweren, warum er ‚klamm‘ ist, gleichzeitig aber zig Millionen für Mit- bis Endzwanziger in die Hand nimmt, um den Kader aufzufüllen.

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Nun ja, im Prinzip verstehe ich Dein Argument ja.
Aber wenn Aznou noch nicht einmal gegen die Amateure und Halbprofis aus Neuseeland (die Medien sprechen von einer Spielstärke zwischen der deutschen vierten und fünften Liga…) einen Platz in der Startelf erhält, gegen wen denn dann?

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Ich stimme der in dem Artikel gezogenen Schlussfolgerung zu: Es ist enttäuschend, dass Aznou beim FC Bayern keine sportliche Perspektive hat – vorausgesetzt natürlich, dass er wirklich so talentiert ist, wie im Artikel suggeriert wird (was ich nicht beurteilen kann).

Aber das Problem der fehlenden Perspektive beim FC Bayern betrifft nicht nur Aznou, sondern Nachwuchsspieler aus der eigenen Jugend im Allgemeinen.

Meiner Meinung nach ist dieses Problem nur auf der strategischen und nicht auf der operativen Ebene lösbar, wo sich der Einsatz von Spielern insgesamt, und damit auch der von Nachwuchsspielern, nach den tagesaktuellen, sportlichen Erwägungen des Trainers richtet. Wenn die Bayern ihr Ziel, systematisch Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft zu überführen, ernst meinen, muss es dafür eine Strategie geben, die deren Einsatz von den operativen, tagesaktuellen sportlichen Opportunitätsüberlegungen des Trainers emanzipiert.

Eine solche Strategie könnte für Schnittstelle zwischen Nachwuchs und erster Mannschaft beispielsweise vorsehen, dass der Spieltagskader der ersten Mannschaft grundsätzlich die beiden besten U19-Nachwuchsspieler der vergangenen Saison beinhalten muss, von denen jeder in der aktuellen Saison mindestens 1.300 Minuten Spielzeit bekommen muss, wovon mindestens die Hälfte aus Blöcken von jeweils mehr als 60 Minuten am Stück bestehen muss.

Eine solche strategische Vorgabe würde zwei für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit zentrale Ziele erfüllen:

  1. Sie würde den Nachwuchsspielern des FC Bayern eine klare Aufstiegs- bzw. Karriereperspektive bieten. Die besten von ihnen wüssten, dass sie mit Sicherheit bedeutende Spielzeit in der ersten Mannschaft bekommen würden. Das wäre für jeden Spieler ein starker Anreiz, sich „richtig reinzuhängen“, jeden Tag besser zu werden und alles für den sportlichen Erfolg zu tun. Gleichzeitig gäbe es für außergewöhnliche Talente von außen (wie Aznou) einen starken Anreiz, zu den Bayern zu wechseln, um dort den Durchbruch zum Starspieler zu schaffen. Eine Nachwuchskarriere bei den Bayern wäre keine hochwahrscheinliche Sackgasse mehr, sondern ein Aufzug, der die Besten konsequent zu Erstligaspielern macht.

  2. Sie würde es den betroffenen Nachwuchsspielern ermöglichen, sich durch konsequenten und umfangreichen Einsatz in der ersten Mannschaft in viel höheren Raten – vielleicht sogar überhaupt erst – zu voll ausgebildeten, erstligatauglichen Profifußballern zu entwickeln. In dem Maße, in dem die Entwicklung eines Nachwuchsfußballers von einem Talent zu einem vollumfänglichen Erstligaspieler von regelmäßiger Einsatzzeit in der ersten Liga abhängt, würde diese Strategie die Chancen darauf drastisch erhöhen, dass der FC Bayern erfolgreiche Nachwuchsspieler für die erste Mannschaft hervorbringt und damit seinen selbsterklärten Zielen für die Nachwuchsarbeit einen großen Schritt näherkommt.

Ich möchte die sportliche Sinnhaftigkeit einer solchen Strategie hier gar nicht bewerten – es gibt gute Argumente, warum das Ziel, Nachwuchsspieler systematisch in die erste Mannschaft zu integrieren, für den FC Bayern kein sinnvolles Ziel ist –, aber wenn man sich dieses Ziel setzt und es tatsächlich auch erreichen möchte, wäre eine solche Strategie für den FC Bayern meines Erachtens ein sehr sinnvoller Weg.

Abermals zeigt der FC Bayern, dass er die hervorragende Arbeit, die am Campus geleistet wird […]

@justin: Wissen wir das eigentlich mit Sicherheit? Können wir die Qualität der Nachwuchsarbeit am Campus akkurat einschätzen?

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Ich bin ja eigentlich vollständig auf @justin Seite, aber um der Diskussion einen interessanten Twist zu verpassen spiele ich mal den Advocatus Diaboli.
Vielleicht ist die Strategie bei den Talenten genauso wie es @gerhard im Leihspielerthread erklärt hat.

Das hat Aznou nicht geschafft.
Man muss vielleicht auch einfach das Fazit ziehen, dass Aznou nicht gut genug ist bzw. ein Kompany in ihm nicht das sieht, was wir alle sehen.
Weitere mögliche Gründe sind, dass er sich im Training einfach nicht positiv genug präsentiert oder nicht zu dem passt, was Kompany von einem Linksverteidiger erwartet.

Möglicherweise sieht sich der FC Bayern auch genau in der richtigen Positiion, wenn er erwartet, dass Talente

in zwei Minuten Spielzeit bei ihrer ersten Einwechselung zwei Tore schießen und eine Drachenschuppe an den Tegernsee bringen um weitere EInsätze zu erhalten.

Einfach nur nicht auffallen oder gut sein reicht nicht. Unter Umständen reicht es nicht mal zwischendurch besser zu sein, sondern man braucht von Anfang an ein hohes Grundniveau um einen Fuß in der Tür zu haben.
Womöglich sieht der FC Bayern seine hohen Hürden auch einfach als besonderes Qualitätsmerkmal und verzichtet lieber fünf mal auf Tillman oder Aznou um dann den einen Diamanten wie Musiala zu haben.
Vielleicht hat Kompany auch von der Führungsetage diesen hohen Hürden vorgegeben bekommen, wir wissen nicht wer da schlussendlich entscheidet wie die Hierarchie aussieht.

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Zitat aus Wikipedia:

Nachdem Angelo Stiller sich keine Perspektive in der Profimannschaft des FC Bayern München ausgerechnet hatte, …folgte er daher seinem ehemaligen Trainer Sebastian Hoeneß nach Sinsheim-Hoffenheim.

Warum erkennt Sebastian Hoeneß etwas, das unsere Nachwuchs-Experten nicht erkennen?
Aber das geht seit vielen Jahren so. Man hat damals auch Mats Hummels weggeschickt.

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Ich verlasse meine Advocatus Diaboli Rolle wieder und finde das einen guten Strategievorschlag. Genauso etwas bräuchte Bayern und ich bin mir sicher, dass es so etwas in der Art bei vielen anderen Vereinen, die viel mit Jugendspielern arbeiten so oder ähnlich auch gibt.

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Diese Kritik sollte auch nicht (hauptsächlich) an Vincent Kompany gehen. Es liegt an der Führungsetage des Clubs, seine Trainer zu ermutigen, die Campus-Spieler stärker zu integrieren.

Klassischer Justinartikel. Schuld sind die alten weissen Männer die sich nicht vegan ernähren :grinning:
Wahrscheinlich haben sie dem armen VK mit der Entlassung gedroht, falls das Spiel nicht 10:0 ausgeht.

Auch hier wiederhole ich mich: Bayern ist kein Ausbildungsverein bzw. kein Ausbildungsverein für das eigene Bundesligateam. War es noch nie.
Nur außergewöhnliche Talente fanden den Weg dauerhaft ins erste Team.

Es gibt ein geschriebenes und ein ungeschriebenes Gesetz:

  • Ein Bundesligist muss ein Nachwuchsleistungszentrum betreiben
  • Man bildet für andere Vereine aus bzw. für den Leistungsfußball generell

Wie immer gilt: man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, das gilt insbesonders für Nachwuchsspieler des FC Bayern. Und so schlecht ist das NLZ nicht, denn viele frühere Spieler des NLZ spielen hochklassig Fußball.

Laut ChatGPT hat das NLZ mit Abstand die meistens Bundesligadebüts hervorgebracht. Nämlich 28 in den letzten 10 Jahren. Danach kommt Dortmund mit 18 Debütanten.

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Nachdem man auf dem Transfermarkt geradezu brilliert und die Schäfchen längst ins trockene gebracht hat besteht für die Integration von Talenten kein Bedarf.

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Das ist für mich der Kern der Debatte: gibt es von der Führungsriege des FC Bayern eine klare Strategie für den Umgang mit Nachwuchsspielern - oder bekommt der Trainer eben doch nur die Vorgabe, so erfolgreich wie möglich zu spielen?

Denn im zweiten Fall (und danach sieht es ja aus) wird Kompany - wie auch die meisten seiner Vorgänger - eben den Nachwuchs nur dann bringen, wenn der betreffende Spieler auf Anhieb positiv auffällt oder wenn es verletzungsbedingt alternativlos ist.
Die Klub-WM ist ja dem Vernehmen nach intern sehr hoch gerankt, man will schon allein aus finanziellen Gründen da möglichst weit kommen, und es wäre natürlich ein schöner „Trost“-Titel, wenn man schon „nur“ Meister geworden ist … insofern nachvollziehbar, dass Kompany auch hier eher „konservativ“ agiert.

Wobei er ja Lennart Karl eine komplette Halbzeit gegeben hat - die dieser auch mit einer Top-Leistung gerechtfertigt hat.
Aznou hat in seinen, zugegeben wenigen, Minuten dagegen eher etwas unsicher gewirkt.

Ich wäre ja nach wie vor der (vielleicht naiven) Ansicht, dass das Trainerteam, das die Jungs ja im Training erlebt, sehr genau einschätzen kann, ob einer schon so weit ist, dass er nahtlos ins Team integriert werden kann oder ob er noch Eingewöhnungszeit braucht. Und unter den oben genannten Voraussetzungen (nur der Erfolg zählt) kommen die letzteren nicht oder nur kurz zum Einsatz …

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Natürlich ist der FCb kein Ausbildungsverein.

Das sind ja Vereine, deren Geschäftsmodel genau/nur darauf beruht.

Aber : würden wir mit einem zB anzou schlechter abgeschnitten haben, wie mit RG zB? Wohl kaum.

Isg eigentlich der spanische FCB ein Ausbildunsverein? Eigentlich auch nicht. Dennoch „produzieren“ die quasi eigengewächse wie am Fließband.
Ja ich, weiß, die haben kein Geld , müssen das tun usw. Aber nen jamal, nen Pedri usw . Musst du ja erstmal haben. Und die haben sie.

Ich persönlich glaube, das Bayern die Meisterschaft auch mit nem zb anzou und Karl in der Rotation gewinnen würde.

Ich habe gestern so bei Minute 65 ausgemacht- bis dahin ist mir Karl deutlich mehr aufgefallen als gnabry- positiv natürlich. Täuschte mich mein Eindruck?

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Oh, ein scharfes Zünglein so früh am Morgen, I like it!

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Das ist das eigentliche Problem unabhängig von der Talentförderung. Es gibt keine vorgegebene Spielphilosophie über das Attribut erfolgreich hinaus, daher werden Spieler oft auch ohne wirkliches Konzept wie man sie einbauen will verpflichtet und demzufolge ist auch die Ausbildung sowie Integration von Talenten schwierig.
Deswegen ist mein Argument ja auch, dass Kompany nicht so viel vorwerfen kann, sondern eher dem Management, welches da keine klare Strategie verfolgt, wie sie es zum Beispiel bei Barcelona gibt.

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Damit machst du es dir viel zu einfach. Am Ende entscheidet nämlich der Klub, wer Trainer ist. Und natürlich ist es ein Risiko, junge Spieler reinzuwerfen und wenn das nicht klappt, ist er seinen Job schneller los, als Uli Tegernsee sagen kann. Entweder etabliert man innerhalb des Klubs eine Kultur von oben nach unten, in der auch mal „Fehler“ eingepreist werden und es okay ist, wenn der Trainer einen jungen Spieler bringt und der dann schlecht spielt und vlt. einen entscheidenden Fehler macht oder man lässt es, sollte sich dann aber nicht wundern, wenn der Trainer lieber die Guerreiros und Gnabrys bringt.

Was ja der nächste Punkt ist. Entweder plant man den Kader so, dass Platz für Talente ist oder man lässt es sein, sollte dem Trainer dann aber auch keinen Vorwurf machen, wenn man ihm für jede Position zwei Profis an die Hand gibt.

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Angelo Stiller bekam damals keine Perspektive aufgezeigt, weil Hansi Flick ihn als zu langsam und undynamisch für seinen Fußball befand. Darauf hin wurde ihm mitgeteilt, dass man nicht mit ihm plant.

Auch in solchen Fällen könnte man lernen und überlegen, wie man alternativ damit umgeht. Leihe beispielsweise. Stattdessen hat man ihn deshalb verloren.

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Ehrliches Interesse daran, was bei dir im Kopf so vorgeht: Ist dir so ein billiger Kommentar nicht selbst peinlich?

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Wer kann das schon? Aber wenn ich mit Leuten spreche, die dort arbeiten oder die die Arbeit von „außen“ beobachten, dann hat sich da in den letzten fünf Jahren richtig viel getan. Die Jahrgänge sind sehr stark. Man hat ein gutes scouting, man hat viele „eigene“ Talente. Jedes Jahr hört man von mindestens 3-5 Spielern, die das Potential für viel haben.

Am Ende schaffen es zu wenige. Versteht mich nicht falsch: Schwund ist immer. Gerade bei so einem Topklub. Das ist vollkommen normal. Aber Bayern hat halt auch viele Talente verloren, die sich auf unterschiedlichen Niveaus gut im Kader gemacht hätten. Mindestens mal zu einem bestimmten Zeitpunkt. Stiller, Tillman, Yildiz mal als Beispiele. Letzterer ging ja auch und vor allem aus offensichtlichen strukturellen Problemen, die hoffentlich angegangen wurden.

Was auch für die Qualität der Arbeit spricht, ist die Anzahl an Spielern, die bei anderen Profiklubs unter Vertrag stehen. Das sind viele, ohne das jetzt nochmal konkret zu recherchieren (mir fehlt die Zeit).

Also ja, ich halte es für ein Schnittstellenproblem.

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