Und deshalb kann der BVB eine mit jedem Jahr länger werdende Liste mit Fehlentscheidungen zu ihren Ungunsten vorweisen und wir nicht.
Die Fehlentscheidungen gegen den BVB werden wie Reliquien aufbewahrt und gepflegt.
Die gegen uns sind unwichtig, nicht entscheidend, werden vergessen.
Spätestens in zwei Wochen denke ich an das Moukoko-Ding doch nicht mehr.
Auch wenn ich nicht auf einem „humanistischen Gymnasium“ war : für den Satz allein ein fettes rhetorisch-stilistisch-sprachpflegerisches Like!
Auf die Dauer könnte das aber auch weniger lustig werden: Einen Bayern-Bonus gibt es ja schon lange nicht mehr. Wenn dann im Zweifel gegen den FCB künftig 7 Handelfmeter pro Jahr verhängt - oder 5 angebliche Abseitstore zurückgenommen werden, kann es sportlich entscheidend werden.
Dann muss wohl Uli mal wieder öffentlich poltern.
Ehrlich gesagt, könnte das nicht nur in Zukunft ein Problem werden, es hat auch schon in dieser Saison seinen Impact gehabt - Nagelsmann kann ein Lied davon singen. Viele der Unentschieden, die er zu verantworten hatte (und die mit zu seiner Entlassung beigetragen haben), waren auch durch grenzwertige Schiedsrichterentscheidungen mitverursacht - keine davon war falsch, aber gerade im Vergleich zu Dortmund oft schon sehr kleinlich.
Mir erschien Deine Aussage, dass VAR insgesamt wenig zur Gerechtigkeit beiträgt reichlich übertrieben. Da ich auf die Schnelle keine Auswertung finden konnte, habe ich mir mal die Abweichung zwischen offizieller und „wahrer Tabellen“ angeschaut:
15/16 (vor VAR): 55 Punkte
16/17 (vor VAR): 47 Punkte
19/20: 40 Punkte
21/22: 27 Punkte
Aktuell: 45 Punkte
Für mich war es äussert überraschend, dass es mit VAR immer noch so gravierende Abweichungen gibt. Liegt das daran, dass der VAR insgesamt wirklich so schlecht funktioniert (mein Eindruck war, dass er schon in den allermeisten Fällen richtig liegt)? Dass es eine grosse Anzahl von 50:50 Entscheidungen gibt? Dass die „wahre Tabelle“ deshalb keineswegs wahr ist?
Bayern und Dortmund waren in den Jahren übrigens die mit am wenigsten Betroffenen: fast immer nur 1 Punkt nach oben oder unten.
Den Anspruch hatte sie nie.
Seit Springer eingestiegen ist, ging es mit der Seite eh bös abwärts.
Klar ist 100% Wahrheit eine Illusion, aber der Anspruch nah ran zu kommen muss ja wohl da sein. Sonst könnte man sich das Ganze doch gleich sparen.
Es liegt scheinbar daran, dass die Entscheider viel zu wenig Ahnung von dem haben, was in Zweikämpfen tatsächlich passiert. Kürzlich habe ich in einem Bericht erfahren, dass Nils Petersen und Anton Stach, betreut durch Aytekin, ein Bezirksligaspiel gepfiffen haben. Nils Petersen hat alle Stürmerfouls richtig erkannt und gepfiffen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es im schlimmsten Fall Elfmeter gibt, weil der Schiri es nicht richtig interpretieren kann.
Nicht mal das.
Sie sehen es selbst als nette Spielerei.
Ok, dann hat meine kleine Auswertung leider keine Relevanz. Passend dazu das Dortmund Mitglied des Kompetenzteams:
Na ja, wenn wir Hinspiel BVB - FCB betrachten, war nicht-Gelb-Rot für JB schon eine Fehlentscheidung. Hätte, hätte, Fahrradkette - hätte der BVB noch einen Punkt weniger und wir 2 mehr. Dann wären wir z.B. nach dem Leverkusen-Spiel immer noch Erster gewesen mit noch schwierigerer Begründung für einen Trainerwechsel. Wäre schon interessant gewesen
Die „wahre Tabelle“ ist am Ende nur eine Auflistung von Fehlentscheidungen. Mehr nicht. Wenn in der 30. Minute beim Stand von 0-0 ein Tor für Mannschaft A fälschlicherweise aberkannt wird und das Spiel endet dann 0-2, dann werten sie dieses Spiel mit 1-2. Also ändert sich nichts an der Tabelle außer dem Torverhältnis.
Dass ein 1-0 in der 30. Minute dem Spiel einen anderen drive gibt und es in eine ganz andere Richtung lenkt oder lenken kann, wissen wir alle. Das wird aber nicht berücksichtigt.
Das war mir schon klar. Mir ging es eigentlich nur darum zu sehen, wie oft liegt der VAR wirklich daneben. Mein Eindruck war, dass Situationen wie das Moukoko-Tor die Ausnahme und nicht die Regel sind. Trotz aller Unkenrufen hätte ich spontan geschätzt, dass VAR die Fehlentscheidungen um 70-85% reduziert hat und sich dies dann auch in einem Konstrukt wie der „wahren Tabelle“ widerspiegeln müsste.
Der Dfb sprach im Herbst 21 von 96% korrekter VAR Eingriffe. Mich hätte eine unabhängige Bewertung interessiert. Die wahre Tabelle dient dazu aber wohl nicht.
Wäre mal interessant, wie der DFB den Moukoko-Fall bewerten würde. Es gab offensichtlich keinen Eingriff. Es hat sich außer ein paar hoffnungslosen Bayernfans auch niemand beschwert, dass keiner erfolgte.
Also würde das wohl als in jeder Beziehung richtig bewertet werden, wenn überhaupt.
Und trotzdem würden das hier an die 90% als falsch bewerten.
Weil das Spiel 4-2 ausging war es kein Thema. Da sagen halt alle: „Was wollt ihr denn, ihr habt doch gewonnen, ob jetzt 4-2 oder 4-1 ist doch egal“
Wenn das aber das 2-2 gewesen wäre, was dann?
Da wird sich viel Mist schön geredet. Ist da auch dabei wenn er geschlafen hat als er eingreifen hätte sollen? So wie am Samstag.
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