FC Bayern München 3:0 TSG Hoffenheim: Bambi für den Kaiser!

Bin da völlig bei dir. Der betreffende User schreibt hier aber nach nahezu jedem Spiel einen solchen vernichtenden Kommentar, egal wie das Spiel lief. Ist wohl eine satirische Fingerübung, jedenfalls hat er vor Jahren das mal selbst so oder so ähnlich beschrieben. Wenn man das weiß, ist es meist sogar recht unterhaltsam. Manchmal ist es aber auch einfach nur schlimm. Aber ja, jeder wie er mag, zumindest in gewissen Grenzen :slightly_smiling_face:

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Bezüglich der Kategorie „Enttäuschung des Spieles“ möchte ich fragen, ob diese bei jedem Spielbericht bedient werden soll, oder nur ausnahmsweise, wenn Bedarf besteht, also wenn z.B. jemand mal wirklich einen rabenschwarzen Tag gehabt, sich mehrfach grobe Schnitzer erlaubt hat etc. Denn wenn ersteres geplant ist, möchte ich freundlichst zu bedenken geben, dass man sich dann auch selbst unter den Zwang bringt, immer jemanden dafür zu benennen. Im gestrigen Fall habe ich das bezüglich de Ligt ähnlich empfunden, wie schon andere hier, nämlich als etwas zu drastisch hinsichtlich seiner Leistungsbeschreibung.

Nur mal zum Vergleich ziehe ich Müller heran. Und weil das ein sensibles Thema ist, schicke ich voraus: ich mag ihn als Spieler und als Typ sehr, schätze seine Spielintelligenz und seine Offenheit zur Selbstkritik. Aber gestern hatte auch er nicht seinen besten Tag, ihm sind relativ viele Bälle versprungen, fand ich, darunter einige in sehr aussichtsreichen Situationen. Er zog auch oft nach innen und trug zu der Verstopfung des Strafraums bei, die besonders in der ersten Halbzeit unser Spiel holprig und schwergängig machte. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass wir vorne mehr Breite ins Spiel bringen, um die Verteidigung auseinanderzuziehen. Das war natürlich nicht allein sein Fehler, ich führe das nur an, um zu zeigen, dass vergleichsweise de Ligt auch keine schlechtere Leistung abgeliefert hat. Klar, macht der Stürmer einen Fehler, fällt halt kein Tor, im Gegensatz kassiert man eines, oder es besteht zumindest ein hohes Risiko dafür, wenn der Defensive mal nicht aufpasst.

„Enttäuschung“ impliziert ja immer, dass man einer Täuschung unterlag, es hat also auch etwas mit den eigenen Erwartungen zu tun. Wie schon weiter oben jemand anmerkte, kam er ja schließlich aus der Rekonvaleszenz, vielleicht sollte man da doch etwas Milde walten lassen.

Interessanterweise hat Tuchel kritisch im Grunde nur Sané und Kane erwähnt, und keinen der beiden hier.

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In den letzten Tagen war viel zu lesen, aber nur wenig trifft die Sache so gut, wie die letzten beiden Absätze Deines Textes, @justin

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Wir haben in den vergangenen Beispielen von der Gegnermannschaft bis hin zu Spielern des FC Bayern schon alles gehabt. Dieses Format ist nicht neu und besteht seit Monaten. Bisher gab es keinerlei größere Beschwerden. Wir benennen niemanden aus Zwang. Ich war gestern und bin nach wie vor der Überzeugung, dass de ligt abgefallen ist und es kein guter Start in seine wichtigste Phase beim FCB war.

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So hart finde ich das übrigens nicht. Eher mild. Mit der Kritik wird man umgehen können.

Den Begriff Enttäuschung werde ich für künftige Spielberichte dennoch überdenken.

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Diese Überzeugung sei dir natürlich gegönnt, ebenso wie mir der Dissens.

Das versteh ich nicht ganz, also entschuldige die Nachfrage. Wenn diese Kategorie kategorisch ist, somit bei jedem Spielbericht auftauchen muss, dann besteht natürlich ein Zwang, jemanden zu benennen. Was ich damit sagen will: vielleicht ist dann manchmal dieser Begriff nicht ganz angemessen, weil er dramatisiert. Ist natürlich Eure Entscheidung, klar.

Ich finde es nun nicht übertrieben, mal eine Enttäuschung des Match zu benennen. Das machen doch Spieler teilweise intern auch
MOTM / DOTM !

Also egal wie man es nennt, man kann es doch offen ansprechen wenn jemand mal auffällig abfällt in einem Match.

Auf der anderen Seite wenn alle mies oder gut waren, muss man auch nicht unbedingt einen, ob gut oder schlecht herauspicken.

Man hätte mMn gestern auch Müller als Donkey of the Match herauspicken können, und ich hätte es genauso verstanden wie DeLigt oder Laimer.

Aber ich habe doch gar nicht gesagt, es sei übertrieben, es gibt ja Fälle, wo das angebracht ist.

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Muss mich den Lobeshymnnen anschließen, was den Titel betrifft. Bambi für den Kaiser ist ganz groß.
Ich habe gestern wie immer meine Dauerkarte in der Süd genutzt und es war zapfig. Dennoch fühlte man sich dem Kaiser verpflichtet, nicht zu schwänzen und der langanhaltende Applaus und das Schweigen waren beeindruckend. Andere Schweigeminuten sind ja gern mal nach gefühlt 10 Sekunden vorbei, das gestern strahlte wahre Betroffenheit aus und hat wohl kaum einen unberührt gelassen.
Zum Spiel: die Kritik in Eurem Artikel ist natürlich angebracht, man muss als FC Bayern gegen tiefstehende Mannschaften Lösungen finden (meine Dauerkarte ist 36 Jahre alt und Mann und Maus Verteidigungen des Gegners sind seit Jahrzehnten ein gewohntes Bild)
Aber lass mich eine ketzerische Gegenfrage stellen, Justin: Wenn man so ein Spiel dann 3:0 gewinnt, hat man dann nicht auch genug Lösungen gefunden? (Derer drei nämlich). Das war ja trotz allem kein Glück gestern. Die wackelige Phase um die 60. hätte ich mir auch nicht gewünscht, aber Manuel Neuer ist Teil der Mannschaft und wenn der gut hält, ist es eben auch Leistung der Bayern und nicht nur Fortunas schützende Hand.
Ich frage das deswegen, weil sich unter Tuchel doch das Muster einstellt, dass man Spiele, die man zu recht kritisieren kann trotzdem gewinnt. Das ist kein Zufall mehr, derer Spiele hatten wir einige in der Vorrunde. Gern auch kommentiert mit der Aussage: „letzte Saison hätten wir das verloren“. Darum sehe ich es weiterhin recht entspannt. Sogar entspannter als der Trainer gestern, dessen Kritik am Fanblock Ich ebenfalls nicht arrogant finde. Die Stehplätze haben das Problem, sich in erster Linie selber inszenieren wollen. Das Spielgeschehen scheint bei dem monotonen Singsang kaum jemanden zu interessieren. Und wenn der Hansel mit dem Mikrophon mehr Zeit damit verbringt, allen immer zu erklären, wer wann was wo zu singen hat, als die tatsächlichen Gesänge andauern, ist das eher erbärmlich als Support.
Kann mir jemand erklären, warum die Auswärtsfans so viel besser rüberkommen? Oder nimmt man das im TV anders wahr? In den Heimspielen finde ich die Kurve im Stadion sehr mühsam. Früher war nicht alles besser, aber als einer, der da 15 Jahre selber stand, behaupte ich, wir waren damals schon besser und wussten immer selber, was wir singen mussten, weil wir das Spiel verfolgt haben und keine hehren Ziele :wink:

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Ja. Das 1:0 war nach einer guten Standardvariante, das 3:0 nach starkem Pressing, das 2:0 war der einzige Spielzug, in dem dieses Zentrumsding aufging.

Mehr dazu lest ihr heute noch auf miasanrot.de

Mir geht es in der Kritik eben um einen Teilaspekt des Spiels. Einen recht wichtigen. Andere teilaspekte können dennoch stimmen. Bayern wird mit dem Qualitätsabstand zum Rest der Liga immer in der Lage sein, Spiele deutlich zu gewinnen. Egal wie gut sie drauf sind. Das darf und sollte aber Teilkritik nicht nichtig machen.

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man hat in München seit jeher mit vielen „Erfolgs“-Fans zu tun, die am Support wenig Interesse haben… die Südkurve ist eher flach und breit denn eng und hoch… die Auswärtsfans haben oben einen akustischen Vorteil… Auswärtsfans sind tendenziell eher supportwilliger…

in meiner aktiven Zeit bin ich zu 90% auswärts unterwegs gewesen, weil es einfach viel mehr Bock macht und intensiver ist!

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War nicht als Kritik an Dich gedacht @severalseasons

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Eben. So ungewöhnlich ist das gar nicht, dass Auswärtsblöcke mehr Lärm veranstalten als die Heimfans.

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ich erinnere noch meine erste Auswärtsfahrt… keine Kohle… um die 20… mit Tingelbahnen um zu sparen 8 Stunden von Wuppertal nach Wolfsburg… im Block halb nackt auf nen Wellenbrecher… einen stillen Moment abgewartet (es war zu Beginn eher mau) und nen ordentlichen Gesang angestimmt… der Capo schaut hoch, lächelt, hebt den Daumen und stimmte mit ein… ab dem Zeitpunkt haben wir das Stadion an die Wand gebrüllt!

das war mein persönliches Highlight - da kommt nichts dran! unvergesslich und Gänsehaut pur…!!!

in den Jahren danach noch viel krasses Zeug auswärts erlebt - herrlich!

sorry für den kleinen Abschweifer - weitermachen! :stuck_out_tongue_winking_eye:

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Nein, es besteht kein Zwang. Wenn es keinen Spieler gibt, den wir passend finden, dann geht’s eben um den Gegner. Wenn auch da nix passendes zu finden ist, gibt es vielleicht ein Nebenthema, wenn wir da nix finden, war vielleicht die Stadionwurst schlecht. Und wenn es absolut nix gibt, lassen wir es eben raus, bevor wir die Stadionwurst tatsächlich nehmen. Das ist intern ganz ohne Druck kommuniziert. Insofern bedeutet der Fakt, dass es bisher immer etwas gab, nicht, dass es immer etwas geben wird.

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Tuchel spricht ja selbst auch ziemlich klar die Probleme in diesem Spiel an bzw wie /was er sich insbesondere im Vortrag nach vorne gewünscht hätte.

https://www.youtube.com/live/8qomdThyn2U?feature=shared

Ich persönlich würde mich über eine kritische Würdigung der kulinarischen Angebote sehr freuen! Ist einer eurer Neuen denn hin und wieder bei Spielen vor Ort?

Ich glaube, es würde allein schon aufgrund meiner Ernährung hier zu Diskussionen epischen Ausmaßes kommen, wenn ich sagen würde, was mir alles fehlt (bzw. beim letzten Besuch letztes Jahr gefehlt hat). Mir reichen die emotionalen Diskussionen über Fußball aus. :joy:

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@justin Gewohnt souveräne Analyse von Dir. Bis auf folgenden Satz: „Im zweiten Durchgang ging es zunächst so weiter, wie es aufgehört hatte.“
Das stimmt meiner Meinung nach gar nicht. Zu Beginn von HZ2 bis zu den drei Chanchen von Hoffenheim zeigte sich Bayern meiner Meinung nach stark verbessert, erspielte sich 3-4 gute Chancen und es schien nur ein Frage der Zeit, bis das 2:0 fällt. Mir liegt keine xG-Goals pro Aktion/Zeit-Statistik vor, aber aus dieser sollte das klar hervorgehen.

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@justin Mir liegt es fern, deine Kritik, die ich auch als berechtigt bezeichnet habe, nichtig zu machen.

Ich wollte nur sagen, dass eben genau das, was du sagst - dass man auch mit einem schlechten Spiel gegen jeden Gegner in der Bundesliga ergebnistechnisch hoch gewinnen kann - wieder mehr zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Das führe ich auf Tuchel zurück. Und das stimmt mich positiv.

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