FC Bayern München 2:1 RB Leipzig: Last-Minute-Kane! So wird man

Wenn wir über Ziele reden, dann muss man IMO immer national & international trennen.

National: Wir sind der Branchen-Primus. Insofern könnte man natürlich das Double als „Normal-Ziel“ ausloben. Halt ich aber nix von. Ich würde es eher ein wenig runterdampfen:

  1. Meisterschaft: Sollte nur über uns gehen. Wenn wir es mal nicht werden, dann haben wir nicht optimal gearbeitet. Aber ein logischer Anspruch auf die Meisterschaft besteht auch trotz des deutlich teuren Kaders nicht zwangsläufig.
  2. Pokal: Sollte nur über uns gehen. Ein peinliches Ausscheiden gegen einen Nobody sollte vermieden werden. Wenn wir allerdings mal in einem Spiel gegen einen BuLi-Verein aus der oberen Tabellenhälfte ausscheiden sollten, dann muss man auch das akzeptieren.

Europäisch: Wir sehen uns unter den Top4. Sind wir aktuell aber IMO nicht, sondern eher Top6 oder Top8. Aber selbst wenn, ein Halbfinale als Ziel macht keinen Sinn, weil ja eben die Top4 nicht zwangsläufig da vertreten sein werden. Insofern halte ich es mit den Vorrednern. Gruppenphase (keine Ahnung wie die jetzt nächstes Jahr genau aussieht) ist Pflicht. Der Rest kommt darauf an, wen man zugelost bekommt. Ausscheiden gegen einen internationalen Nobody ist nicht zu prickelnd. Ausscheiden gegen einen „machbaren“ Gegner kommt darauf an und ein Ausscheiden gegen einen Top-Gegner kann immer sein. Aber bitte bitte, das Triple ist kein realistisches Ziel zäh-fix. Von mir aus kann man nächstes Jahr mal wieder ein „da müssen wir dabei sein“ als Losung ausgeben. Ob es dann so kommt, wird man sehen.

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Ernsthaftes Interesse: Wo steht das?

Wie wäre es denn, wenn man - unabhängig von den Titeln - das Etablieren und Wahren einer attraktiven Spielkultur als Zielvorgabe und Anspruch ausgibt? Unrealistisch, klar, aber ich wollte es mal gesagt haben.

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Das ist eine wirklich schöne Idee! Ich sähe den FC Bayern auch gerne als einen (den!) Meister des schönen Spiels.

Allerdings ist dieses Ziel - angenommen, alle Beteiligten könnten sich auf eine geteilte Vorstellung von „schönem Fußball“ einigen - nicht nur unrealistisch, sondern auch wenig sinnvoll, weil es nicht widerspruchsfrei anstrebbar ist. Wenn eine Mannschaft das schöne Spiel über alles stellt und die Ergebnisse folglich höchstens zweitrangig sein können, kann es passieren, dass sie sich damit die Grundlagen ihrer eigenen Existenz - und damit auch des schönen Spiels - nimmt, weil ein schönes Spiel nicht zwingend auch ein erfolgreiches Spiel sein muss - und ein FC Bayern in der (im Extremfall) zweiten Liga ist bald auch ein bankrotter FC Bayern oder zumindest einer, der weitaus wichtigere Probleme hat, als schönen Fußball zu spielen.

Aber ein „FC Schöner Fußball Bayern“? Ja bitte! Immer her damit! Nehmt mich auf in den Fanclub.

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Das Problem wird natürlich auch sein, dass schöne Spiel für ein Ziel auch objektiv messbar zu machen … da geht es bei der unterschiedlichen Einschätzung für „schönes Spiel“ schon los … :wink:

Aber gut … wir bewegen uns ja hier auch nur im Spaß-Konjunktiv … :face_with_hand_over_mouth:

Oh, jetzt hast Du mich erwischt. Ich weiss, dass ich diese Aussage diverse Male schon gelesen haben im Zusammenhang der Bilanzen/Jahreshauptversammlung. Eine konkrete Quelle kann ich aber nicht spontan aus dem Ärmel schütteln. Bin aber sicher, dass das in der Vergangenheit so kommunziert wurde wohlgemerkt im Zusammenhang der finanziellen Planung, die von ihrem Wesen her natürlich konservativer ist, als die sportliche Zielsetzung.

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Das sei Dir unbenommen. Ich für meinen Teil wäre enttäuscht und würde es als falsch verstande und unauthentische Vorsicht (höflich formuliert) empfinden, wenn die Bayern vor Beginn der Saison das Überstehen der Gruppenphase als sportliches Ziel für die Champions League ausgeben würden.

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@Alex @anon49847146
Ja, man kann fast jedes Argument durch Verabsolutierung aushebeln. Für mich bedeutet „attraktives Spiel“ ein proaktives, passsicheres, dynamisches Aufbau- und Offensivspiel mit ausgearbeiteten Spielzügen, abgestimmten Laufwegen etc etc etc.

Was es bestimmt NICHT heißt, ist, dass man den Anspruch, ein Spiel auch zu gewinnen, dafür opfert. Und es bedeutet auch nicht, dass man aus ästhetischen Gründen NIE, in keiner Situation, den Ball wegschlägt, dazwischengrätscht oder sonstwie rustikal agiert. Gibt es das eigentlich irgendwo in der Realität, dass eine Mannschaft so etwas versuchen würde? Der Einwand ist daher rein hypothetisch und unrealistisch.

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Also ich finde die Idee trotzdem schön … :wink:

Nein, der Einwand ist logisch. Wenn, dann war schon die Forderung selbst „hypothetisch und unrealistisch“. :wink:

Dass Bayern München höhere Spielergehälter zahlt als die nationale Konkurenz, hat
niemand bestritten.
Aber „400% höher“ würde bedeuten, dass Bayern das 5-fache von Leverkusen zahlt. Das wären im Jahr 2022 142 Mio. € * 5 = 711 Mio. € gewesen! In Wirklichkeit waren die Spielergehälter 145% höher und somit 349 Mio. €. Das sind 362 Mio. € weniger als von dir angegeben…
Solche Übertreibungen helfen aus meiner Sicht auch nicht weiter!

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Hatte ich auch so geschrieben, aber du hast in deiner Antwort die Dinge so überspitzt, dass daraus etwas entsteht, das niemand - auch ich nicht - wirklich wollen kann. Natürlich ist die oberste Priorität, ein Spiel zu gewinnen. Wie kann man jemandem, der den Fußball verfolgt, ernsthaft unterstellen, er wolle etwas anderes priorisieren? Es gibt im Übrigen Clubs, die in ihrem Selbstverständnis den Punkt der Attraktivität des Spieles durchaus hervorheben, soll auch bei uns der ein oder andere Offizielle oder Trainer mal gesagt haben. - Fußball ist halt auch ein ästhetisches Phänomen für bestimmt nicht wenige Zuschauer(innen). Was ich schrieb, geht ja im Grunde auf Phänomene hinaus, die man auch mit Begriffen wie „Identität, Spielidee“ etc umschreibt.Was wäre denn falsch daran, solche Vorgaben zu formulieren? Sie bleiben regulative Ideen, werden nie 100% Realität -könnten aber verhindern, dass man auf die Idee kommt, jemanden wie Mourinho zu engagieren.

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145% ist natürlich immer noch eine Menge Holz. Das bedeutet ja, dass man über den Kamm geschert bei Bayern das 2,5 fache verdient. Das ist ein so grosser Unterschied, dass die Marktgesetze einfach in Windeseile zugreifen und Spieler (und auch Trainer) in der Regel schnell weg sind. Deshalb muss das Timing einfach perfekt passen, dass Leverkusen so eine Saison wie diese spielen kann. Dortmund hatte die letzten Jahre Spieler wie Bellingham und Haaland. Wenn sie selbst mit diesen keinen Ausreisser nach oben geschafft haben, bin ich da für die nächsten Jahre auch eher spektisch.

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Nichts. Fände ich auch gut und würde ich unterstützen.

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Bei vielen Spielern trifft das sicher zu. Allerdings sind die Gehälter mittlerweile so hoch, dass selbst bei diesem Unterschied noch eine abartig hohe Summe übrig bleibt, wenn man sich z.B. als Stammspieler in Leverkusen für einen Verbleib dort entscheidet. 15 Millionen in München und die Gefahr, weniger zu spielen und weniger Spaß am Beruf zu haben oder 6 Millionen in Leverkusen?
Nach 5 Jahren hat man entweder 75 Millionen mit Risiko oder 30 Millionen in vertrauter Umgebung, also in beiden Fällen so viel, dass man für die Zeit nach der Karriere ausgesorgt hat.
Früher war das anders. 400.000 Mark z.B. in Karlsruhe oder 1 Million Mark in München, konnten da schon einen Riesenunterschied machen für die Zeit nach der Karriere, auch wenn die Differenz von (wieder auf 5 Jahre hochgerechnet) 2 Millionen Mark und 5 Millionen Mark natürlich geringer ist als der Unterschied von 75 und 30 Millionen Euro.
Ich habe allerdings keine Ahnung, ob Fußballer so denken.

Nein, glaube ich nicht. Zum einen ist Gehalt für die meisten Menschen nicht nur Mittel zum Zweck sondern auch Ausdruck von Wichtigkeit und Status. Zum anderen ist im Moment Leverkusen vielleicht aufregend, aber wie schaut es in eins, zwei Jahren aus, wenn die Party vorbei ist? Dann ist die grosse Herausforderung Bayern wohl doch interessanter. Profisportler wollen in der Regel ihre Grenzen testen: wie hoch hinaus schaffe ich es.

Rückkehrer sind eine realistische Option. Ist aber oft auch nicht von Erfolg gekrönt, siehe Jadon Sancho.

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Es gab bei Bayern ja schon häufiger den Fall, dass der Fußball eher weniger attraktiv war, aber die Ergebnisse stimmten und dass es im jeweiligen Jahr Teams gab, die einen ansehnlicheren Fußball spielten, aber trotzdem hinter Bayern blieben.
Ein umgekehrter Fall fällt mir jetzt spontan eher nicht ein. Auf Ligaebene war es ja fast immer so, dass man sagen konnte: je schöner Bayern spielt, desto größer ist am Schluss auch der Vorsprung. Wüsste jetzt eigentlich kein Beispiel wo man sagen könnte, dass Bayern einen schöneren Fußball gespielt hätte, aber der Gegner erfolgreicher war. Das kam höchstens in KO-Spielen vor, oder?

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Vor van Gaal und Pep war das eigentlich die Regel … :wink:

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Zumindest 3 Jahre der Hitzfeld-Ära waren schon auch ganz gut anzusehen, oder? Ich denke da an 1998/99, 2002/03 (außer in der CL) und 2007/08.
Da wüsste ich jetzt auch kein anderes Team, das attraktiver gespielt hätte.

Richtig, aber trotzdem schon noch eher von Pragmatismus geprägt und eher durch die hervorragenden Einzelkönner und Straßenfußballer so richtig attraktiv gemacht, würde ich jetzt analysieren.

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