@Alex
Wir werden bei Thiago wohl nicht auf den grünen Zweig kommen. Bei der Betrachtung der Abgänge von Thiago und Alaba sind die zeitlichen Abläufe ziemlich entscheidend. Der sportliche Verlust beider im Team ist bis heute nicht kompensiert worden, weil sie eben nicht adäquat ersetzt wurden. Das hat ja nicht nur Flick so gesehen, sondern jetzt auch Nagelsmann.
Zunächst wollte Thiago garnicht weg, sogar im 51 hat er noch im März 20 davon gesprochen, die Karriere beim FCB zu beenden. Es ging auch nicht um mehr Gehalt sondern um zwei Dinge, Laufzeit und Trainer. Man hat die Verhandlungen bzgl der Laufzeit unnötig verschleppt, und ihm letztlich doch 4 Jahre angeboten, in dieser Zeit ist dann aber leider Klopp dazwischen gegrätscht.
Sei es drum, auch nachdem man es verpennt hatte, und er im Juni dann glasklar eine Verlängerung ablehnte, hatte man die Hoheit über die Situation, Nämlich rechtzeitig eine adäquaten Nachfolger zu suchen (Bellingham und Hoejbjerg etc waren auf dem Markt), oder eben auf den Vertrag bis 2021 zu bestehen.
Man hat sich aber gerade auch aus Business Gesichtspunkten höchst ungeschickt verhalten(das er nur zu Liverpool wollte war ja eindeutig klar).
Man hat letztlich nicht nur einen schäbigen Preis ausgehandelt, und Ratenzahlung akzeptiert, sondern noch schlimmer, sich von Liverpool bis in den Oktober hinhalten lassen. Und nicht nur das, man hat dann erst auf Druck der Mannschaft einen Roca!!! in letzter Sekunde als Ersatz verpflichtet, und in Person von UH sich erklären lassen dürfen, das Tolisso sowieso die 6 spielen kann.
Bei Thiago hat man letztlich vom Management her sportlich und wirtschaftlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
- selbst die Verlängerung unnötig verschleppt
- das Zeitspiel von Liverpool toleriert
- eine unverschämt niedrige Ablöse mit Ratenzahlung akzeptiert
- keinen adäquaten Ersatz rechtzeitig gesucht und gefunden
- falsche Einschätzung der sportlichen Wertigkeit Thiagos am Trainer vorbei
- um dann in letzter Sekunde einen Alibi Transfer Roca zu tätigen
Auch nachdem Thiago mitgeteilt hatte, das er nicht mehr verlängern wolle, hätte man ihn halten müssen, denn seine Fähigkeiten fehlen dem Team bis heute. Ob Liverpool sich dann noch 2021 für ihn interessiert hätte, wissen wir nicht. Ob es sich Thiago doch noch einmal anders überlegt hätte wissen wir auch nicht.
Was wir wissen ist, das sich der damalige Verantwortliche Kaderplaner mit seiner Einschätzung bzgl der Wertigkeit Thiago für das Team geirrt hat. Das KHR diese Einschätzung akzeptiert hat. Und das der Kaderplaner bis heute den Abgang nicht adäquat ersetzen konnte (weder mit Tolisso noch Roca noch Sabitzer). Rechne mal diese Kosten dagegen.
Auch zum Thema Alaba gibt es eine zeitliche Abfolge. Wer weiß wie die Sache abgelaufen wäre, wenn die Alabas sich ernst genommen gefühlt hätten, und nicht Zahavi beauftragt hätten, oder der Sportdirektor nicht einen Ausraster gehabt hätte und die Verhandlung mit Schreierei und Pöbelei belastet hätte.
Bei Lewa wiederholt sich jetzt die Thiago Situation.
Die Vertragsverlängerungsgespräche wurden bisher verschleppt, Ende April finden die ersten Verhandlungen statt. Ob man sich einigt ist fraglich. Was macht man wenn Lewa nicht verlängern will?
Gilt dann wieder, der Spieler will weg, er ist ein verdienter Spieler dem man keine Steine in den Weg legen sollte? Ihn für 30 Mio an Barca verscherbeln mit Ratenzahlung? Um dann wen zu verpflichten? Weder sportlich noch wirtschaftlich macht ein vorzeitiger Lewa Abgang Sinn - genauso wenig wie der von Thiago.
Die Fehler in der Kaderplanung sind offensichtlich, Flick hat sie benannt, und Nagelsmann jetzt auch (bisher noch hinter vorgehaltener Hand).