Die Aktion war natürlich unterirdisch. Und damit verbunden ist dann, wie üblich, eine Verschlechterung des Klimas zwischen Fans und Vereinspräsidium, dem nicht wenige verübeln, dass es sich scharf von den Fadenkreuzen distanzierte und Konsequenzen für die Verantwortlichen ankündigte. Das wird dann gerne mal als Zu-Kreuze-Kriechen vor den Kräften interpretiert, die den Fußball zerstören wollen. Auf sehr viel mehr Verständnis - auch in der Lokalpresse - stieß allerdings die Choreo mit ihrer Kritik an den Genannten: ohne die Fadenkreuze.
und wieder hatten ein paar Fans aus der Kurve pech beim Denken. Da zeigt Bayern eine super Leistung und die Fans werfen Gegenstände auf die Ersatzspieler, wie doof kann man sein. Hier wurden die 3 Punkte in Gefahr gebracht…
Achso ne sind ja alles nir Einzelfälle, kommisch woe viel ein Einzelner werfen kann …
Das kann hin und wieder mal vorkommen. Nicht nur in der Kurve
Man muss einfach auch mal akzeptieren, dass es unterschiedliche Sichtweisen gibt, die sich nicht von jetzt auf gleich ändern (lassen). Diese sind hier ausführlich zu Wort gekommen. Die ständige Wiederholung des eigenen Standpunkts bringt andererseits auch keinen Mehrwert für die Community. Meine Empfehlung: lassen wir es jetzt fürs erste so stehen - und machen irgendwem eine Weihnachtsfreude!
Grundsätzlich gebe ich Dir recht, aber ich finde man muss es immer wieder ins Gedächtnis rufen und ihnen das Fehlverhalten vor Augen führen
Heute früh beim Cardio habe ich mir auf Spotify die Sky 90 Sendung vom letzten Sonntag angehört. Insgesamt 122 Minuten, die ersten 40 Minuten ging es genau um das Thema … Sollten sich vielleicht mal ein paar anhören. Am ende ging es um die Spielunterbrechung wegen Pyro, einige Vereinsverantwortliche wurden interviewt und es gab aussagen dass es für unser Spiel schlecht war etc … Daraufhin wurde sinngemäß in der Runde diskutiert, das Fans das ja einsehen müssen dass es schlecht für ihren Verein ist und sie es lassen sollten… So und da kommen wir zu meiner Einstiegsfrage sind „Ultras“ Fussballfans ? aufgrund solcher Vorkommnisse kann ich die Frage mit nein beantworten, weil sie dem Fußball schaden und z.B. Kindern im Stadion schaden in dem die den giftigen Rauch von Pyro einatmen müssen und Atemwegsreizungen davon bekommen, die anderen Dinge habe ich ja schon zu genüge aufgezählt.
Man muss dazu vor allem erstmal verstehen, dass die Erfahrungswerte mit Ultras und Fankultur im Allgemeinem extrem unterschiedlich sind.
Es dürfte wohl eine vierstellige Anzahl Stehplatzen-Karten in den freien Mitgliederverkauf gehen. Bei den zuletzt gemeldeten 382.000 Mitgliedern liegen die verfügbaren Karten also in der Größenordnung von 1% der Mitglieder. Kleine Milchmädchenrechnung: 25 Heimspiele im Jahr mit 1% Wahrscheinlichkeit: Das ergibt ein Ticket alle 4 Jahre.
Noch krasser sieht das dann aus, wenn wir die Millionen von Fans und Sympathisanten mit einbeziehen, die natürlich alle ihre persönliche Meinung haben, aber nie das Stadion von innen sehen, geschweige denn mal in der Südkurve stehen. Der Anteil, den die aktive Szene und diejenigen, die mit dieser regelmäßig in Kontakt kommen, an der Gesamtmenge an Bayern-Fans ausmachen, kann man vielleicht in Promille messen. Diejenigen, die überhaupt mehrmals in der Saison im Stadion sind, dürften im Prozent-Bereich liegen. (Das ist nicht wertend gemeint, sondern es ist rein faktisch ja gar nicht anders möglich.)
Dass dann für den durchschnittlichen Fan nur eine Beurteilung nach den von außen offensichtlichen Ereignissen (z.B. Choreo, Pyro, Gewalt) möglich ist, sollte klar sein. Ebenso dass einzelne Erlebnisse das persönliche Bild extrem prägen können. Je nachdem bei welchem Spiel man dann vielleicht einmal im Jahr dabei ist, kann die persönliche Erfahrung extrem positiv oder eben extrem negativ sein und beide Empfindungen sind auf Basis dieser Erfahrungen auch völlig legitim.
Genauso ist es auch legitim, wenn Fernsehzuschauer von Spielunterbrechungen genervt sind, der Zeitungsleser den Kopf schüttelt oder sich an den schönen Choreo-Bildern erfreut. Und der Journalist, der in seinem Medienbereich hockt, sieht eben auch nur das Ergebnis aus der Distanz. Es sind komplett unterschiedliche Art und Weisen, wie der Fußball gelebt und aufgenommen wird und dementsprechend gibt es dann auch so grundsätzlich verschiedene Meinungen über den Beitrag der aktiven Fanszene.
Hinzu kommt dann noch, dass die aktive Szene Gatekeeping betreibt. Es gibt kaum öffentlich verfügbare Informationen. Direkter Kontakt ist für Leute außerhalb der Szene maximal direkt im Stadion möglich. Also, wie eben festgestellt: Für die meisten Fans gar nicht. Es gibt nicht mal eine simple Übersicht darüber, welche Gruppen und Fanclubs es überhaupt in der Südkurve gibt. Die können sich teilweise schon erheblich in ihren Taten und Ansichten unterscheiden und manch einer wäre vielleicht auch für eine Gruppe offener als für andere. Diese Differenzierung ist für den normalen Fan jedoch nicht möglich. Ein Klassiker hierbei ist auch ein immer wieder kehrendes Argumentationsmuster, von Leuten, die sich selbst als ultra-nah bezeichnen: „Du erzählst Quatsch, informier dich erstmal!“ „Wo kann ich mich denn informieren?“ Und die beste Antwort, die man dazu bekommen kann, ist: „Das geht dich nichts an!“.
Und so bleiben eben am Ende nur höchst subjektive Einzelerfahrungen mit wenig fundierten Fakten. Einerseits, weil die meisten Fans und Sympathisanten gar nicht regelmäßig ins Stadion gehen können und andererseits, weil von der Szene auch gar keine offene Kommunikation gewollt ist. Das führt dann zu teils krassen Vorurteilen, die auf dieser Grundlage auch niemals geprüft oder gar ausgeräumt werden können.
Ich würde da besonders den Teil anhören, den Lena Cassel erläutert.
die Stand ziemlich alleine mit ihrer Meinung , da hört man von den anderen Experten so richtig das Kopfschütteln und der Moderator hat sich gedacht was labbert die. Vor allem scheint sie nicht zu wissen das es verboten ist …
Aber klar, kann man darüber diskutieren Pyro entsprechend zu reglementieren, aber Fakt ist aktuell ist es eben verboten.
Da offenkundig keine neuen Argumente mehr kommen und damit es nicht wieder in gegenseitige Vorwürfe bzw. Beschimpfungen ausartet, schließe ich den Thread für 24 Stunden.
Dieses Thema wurde automatisch nach 24 Stunden geöffnet.
Die anderen Experten waren Matthäus und Allofs. Man hat ihren Ausführungen auch angemerkt, dass sie nicht wirklich im Thema sind. Lothar hat das bei Inter noch ganz anders erlebt.
Es wäre vielleicht hilfreich, wenn diejenigen, die die Sendung weder live noch im Nachhinein gesehen haben oder noch sehen wollen (falls möglich), einmal erfahren könnten, was die gute Lena Cassel denn nun substantiell mitgeteilt hat. „Thumbs up“ oder „Labertasche“ sind ja eher Duftmarken für Insider. Ein bisschen mehr Sachinfo und weniger Emotion hätte mich vermutlich auch veranlasst, auf die vorübergehende Schließung des Threads zu verzichten.
Ganz grob aus dem Gedächtnis:
- Verbot bewirkt nichts. Wird trotzdem gemacht.
- kaltes Pyro ist eine Alternative
- kontrolliertes Abbrennen wurde noch nicht erprobt.
Sie war jetzt nicht generell für Pyro, aber hat das Thema auch mal von anderen Seiten beleuchtet.
Klingt nach Kompromiss. Vermutlich lehnen beide Lager es ab, deswegen steht sie alleine da, und alle schütteln mit dem Kopf.
Interessant, ja.
Wenn die konträren Seiten weit genug voneinander entfernt erscheint wohl beiden Seiten jeder auch noch so sinnvolle/vernünftige Kompromiss fast wie ein totaler Un/Irrsinn…
Und zwischen dem in D halt gerne mal auch übertriebenen (aber natürlich auch mit vielen guten Seiten, nicht von ungefähr ist der dt. TÜV weltbekannt) Sicherheitswahn (ohne da jetzt schon in Richtung Pyro zu denken, die ist heikel, keine Frage - könnte aber halt wohl sehr wohl de Fakto legalisiert harmloser werden als sie sie sich bisher illegal dann darstellt) und der ziemlichen Rücksichtslosigkeit in Punkto Risiko MANCHER Ultras - da ist halt wohl wirklich eine so breite Kluft wie nur es ganz selten mal überhaupt gibt im öffentlichen Leben.
Da muss man sich aber dann eben bald einfach selbst ein Bild von machen statt nur den besonders lauten Extrempositionen zu lauschen…
Leider schafft man es bisher aber in der Tat noch nicht mal ins Versuchsstadium, obwohl sowas wohl der einzige Weg wäre, da einen sinnvollen Kompromiss erstmal zu finden und dann zu etablieren…
Naja, Allofs ist ein Vereinsverantwortlicher ich denke schon, das seine Meinung sehr relevant ist. Für ihn steht jedenfalls das Verbot und findet die Pyro nicht so toll.
Man muss es sich nicht die ganze Folge anschauen, kann man ganz entspannt nebenbei anhören:
In den ersten 40 Minuten kann man sich dann seine Meinung dazu bilden.
Bei Sky 90 hieß es, die Ultras möchten nicht kontrolliert werden bei Pyro und auch nicht vorgeschrieben bekommen wo / wann sie das zünden dürfen. Daher scheint da ein Kompromiss nicht möglich … Ob das jetzt wirklich der Wahrheit entspricht, dazu bin ich dann zu wenig in der Szene. Dazu können sich andere besser äußern.
Was man davon halten soll wenn es stimmt … naja.
Die Frage scheint mir in erster Linie nicht zu sein, wie man Pyro findet. Sondern was man z.B. aus der amerikanischen Probition oder ihrem Anti-Drogen-Krieg lernen kann: nämlich zunächst einmal, dass besonders strikte Verbote häufig eine gegenteilige Wirkung erzielen. Bei der Pyro-Problematik könnte es sich ähnlich verhalten. Von einer solchen Erkenntnis ausgehend wären dann alternative Vorgehensweisen denkbar.
Bei verfahrenen Kontroversen wie dieser ist es nicht selten auch für Funktionäre opportun, zur harten Linie des eigenen Lagers zu halten.