Das finde ich nun auch stilistisch/metaphorisch äußerst gelungen
Das kann man nur hoffen. Ansonsten sind wir vielleicht wirklich an dem Punkt, ob wir Spielern ein System gegen ihren Willen und Neigung aufzwingen wollen.
Die genannten Spieler Gnabry und Coman sind das beste Beispiel. Welcher Stürmer im schon vorgerückten Alter gibt schon gerne und ohne Not den Wingback?
Das kann man vielleicht sehr jungen Spielern am Anfang der Karriere wie Davies verkaufen. Die können das als ihre große Chance sehen, ihre Möglichkeit die Karriere zu starten.
Aber Spieler die schon Nationalspieler sind, die alles gewonnen haben? Die machen das weil es der Trainer anordnet, nicht aus Überzeugung.
Das ist auch ein Argument, das für fast alle in der Mannschaft gilt. Wer alles was möglich ist, in einer bestimmten Konstellation gewonnen hat, wird nicht leicht zu überzeugen sein, warum er es jetzt auf einmal anders machen sollte.
Wie wird es Lewy langfristig gefallen, wenn ihm ständig die anderen Offensivspieler auf den Füßen stehen?
Was sagt ein Kimmich dazu, das Mittelfeld fast im Alleingang meistern zu sollen?
Wie findet sich ein Atletico-Wadenbeißer wie Hernandez darein, auf einmal Spielaufbau abverlangt zu bekommen?
Wollen wir hoffen, dass alles ist eine Episode, die keine größeren Schäden hinterlässt.
Sollte es zu einem Ausscheiden gegen Salzburg kommen, wird es eh unruhig werden. Kommt man weiter und kassiert dann eine ordentliche Packung gegen einen der Großen, wird es richtig ungemütlich werden, vielleicht auch von Spielerseite.
Ich denke bei meinem Vorschlag nicht daran, dass man Müller kurzfristig durch Gnabry ablösen sollte. Hin und wieder würde ich ihn aber trotzdem gerne mal in einer zentralen Position in der Offensive sehen. Abgesehen davon braucht auch Müller seine Pausen und wird diese in zunehmendem Alter noch häufiger brauchen.
Mir würde auf Dauer ein 4-3-2-1 vorschweben mit einem offensivstarken RV, der allerdings noch verpflichtet werden müsste.
Im Mittelfeld vor der Viererkette spielen Kimmich als 6er, Goretzka als halbrechter 8er und Sane als halblinker 8er. Musiala ist der erste Backup für beide 8er. Davor teilen sich Müller, Gnabry und Coman die beiden Positionen hinter der Sturmspitze Lewandowski. Sie kommen dabei variabel durch die Mitte oder weichen auch mal auf die Flügel aus.
Das wäre noch immer ein sehr offensives System und ich denke, dass Gnabry hier gut aufgehoben wäre und auch gemeinsam mit Müller auf dem Feld stehen könnte.
Ich würde Davies einfach Mal auf die rechte Seite packen. Hat er für Kanada auch schon so gespielt (auch wenn ich nur Ausschnitte aus dem Spiel gesehen habe) Hernandez macht es auf links auch ganz ordentlich und schaltet sich zunehmend auch vorne mit ein.
Auf mittelfristige Sicht sind die Schienenspieler ja eh Davis links und Coman rechts. Coman ist ja jetzt auf dem falschen Fuss und Gnabry wie du schon sagtest vom Skillpaket eher ungeeignet. Trotzdem bin ich Fan von der Dreierkette + Schienenspieler weil man da schon ziemlich vorne Gas geben kann und dennoch (wenn es eingespielt ist) gut defensiv abgesichert ist
Gnabry ist ja eher die dritte Alternative für das Duo Sane und Müller, Musiala soll ja ein zweiter Kimmich werden
nicht vorschweben sondern einfach umstellen. Wie ich bereits mal erwähnt hatte, war das unser System wo wir die letzten Jahre Titel eingeheimst hatten und dermaßen dominat waren. Dieses Jahr mit 3er Kette dürfen wir froh sein, wenn am Ende die Deutsche Meisterschaft rausspringt (was ich auch zu 100% glaube das wir das werden).
Zudem halte ich es auch für einen Irrglauben, daß dafür zwingend zwei offensivstarkere AV erforderlich sich. Es braucht bessere Mittelfeldspieler.
Die Frage war eigentlich rhetorischer Natur.
Natürlich sollten wir unbedingt mit Gnabry verlängern.
Aber wenn man Coman und Gnabry im Kader hat, dazu einen rechten wing back analog zu Davies verpflichtete, mit dem Anspruch an Qualität wie Cancelo, dann muss der auch immer spielen. Aber was machst Du dann mit all den anderen Spielern? Das gibt doch kadertechnisch und finanziell keinen Sinn. Rein theoretisch für den Trainer ein Traum an Flexibilität aber doch in Realität nicht wirklich zu managen.
So.
Und jetzt hast Du die Crux in toto perfekt beschrieben.
Das ist ja auch nicht so schwer, wenn man die meiste Zeit Tabellenletzter ist.
Ich war am Wochenende bei Espanyol vs Barca im Stadion und habe Dest mal beobachtet. Offensiv hat er Traore kaum unterstützt und hinten war er völlig fahrig, da musste einige male de Jong ihm den Arsch retten. Kein vergleich zum alten Alba auf der anderen Seite. Sowas braucht keiner. Richtig geile nobrainer RV sind aber dummerweise gerade nur Hakimi, Cancelo und TAA, danach geht das Niveau steil nach unten. Und ich denke vor der „wer bringt Bayern wirklich mal weiter und ist dennoch finanziell machbar?“ steht Bayern halt auch seit Jahr und Tag
Ich weiß ich wiederhole mich, aber wir sparen uns kaputt. Mir kommt es so vor, als ob HS versucht das Transfersystem von Dortmund zu kopieren. Klappt aber nicht so wirklich (siehe Richards oder Arp). Und die Dortmunder sind immer noch im Vorteil, da die jungen Spieler dort mehr Einsatzchancen haben als bei uns (es sei denn ein „Star“ fällt mal länger aus).
Ich glaube, inzwischen sind wir für junge Spieler durchaus wieder attraktiv geworden. Die Erfolgsgeschichten von Davies und Musiala zeigen, dass wir wirklich herausragende Talente in die erste Mannschaft einbinden. Für diejenigen, die noch nicht ganz so weit sind, werden jetzt Leihen organisiert, statt sie in den Tiefen des Amateurfussballs dahinvegetieren zu lassen. Und es werden schon bei Transfergesprächen individuelle Einsatz- und Entwicklungspläne präsentiert. Für all das muss man übrigens Salihamidzic mal loben, diese Innovationen setzen erst unter ihm ein.
Dortmund hat immer dann die Nase vorn, wenn junge Spieler von vornherein eine Durchgangsstation suchen. Sancho oder Bellingham sehen ihre Zukunft halt langfristig in England, die wollen sich nicht an einen Verein binden, der sie nicht dorthin zurückverkaufen würde. Und Haaland hätte sich bestimmt nicht hinter Lewandowski eingereiht, auf dessen Position kaum rotiert wird. Aber wenn wir jetzt z.B. einen jungen Rechtsverteidiger suchen würden, der in den Wettbewerb mit Pavard tritt, hätte man sicher keine schlechten Chancen.
Und genau das ist der Unterschied zur Bvb Transferstrategie, die ballern nämlich ordentlich Kohle im Bereich 10-25 Mio für die relativ offensichtlichen Könige der letzten U17 WM raus. Da haben sie sich bei ihren Fans auch ein verlogenes „gratis vom Bolzplatz“ Image aufgebaut. In dem Segment ist Bayern extrem passiv, sonst wäre wohl auch Pepi gekommen. Und da hinkt zB der Vergleich zu O Richards der mit 23 in der zweiten englischen Liga wohl selbst nicht gerafft hat was die Bayernscouts so toll an ihm fanden
Bei Davis gehe ich ja noch mit, aber Musiala spielt doch nicht annähernd so viel wie Sancho, Bellingham oder Pulisic. Die paar Einsätze von Beginn an… Aber das ist dann halt auch das Problem, wenn auf deiner Position ein Müller spielt oder ein Robben oder ein Kimmich…
Ich denke wenn unsere derzeitige erste Elf fit ist und sich auch mal in einem System einspielen kann, sind wir durchaus in der Lage jede Mannschaft zu schlagen. Aber diese Gewechsel in der Abwehr verstehe ich nicht.
Passt ja auch so. Seine Leistungen waren nicht überragend, dann gibts halt weniger Spielzeit. Zudem ist nicht jeder 18jährige körperlich so belastbar, dass er bei jeder Gelegenheit spielen muss. Lieber fällt er zwecks Corona aus und kommt dann gesund zurück, als das er mit einer schweren Verletzung ausfällt. Das Thema „junge Spieler nicht verheizen“ bezieht sich mMn. hauptsächlich auf das körperliche. Da muss die Basis stimmen, um bei den Erwachsenen dauerhaft mitspielen zu können.
Gute Antworten von Nagelsmann.
Erschreckend ist schon das die Reporter nicht die eigentlichen Probleme ansprechen, sprich Ballverluste, teilweise zu hektisches überhastetes Vertikalspiel
Hier ein Zitat aus dem oben verlinkten Artikel von Tobias Escher (sportsillustrated): „Nagelsmann hat feste Vorstellungen, wie der Fußball seiner Mannschaften aussehen soll. Seine Prinzipien dienen in erster Linie einem Zweck: Nagelsmanns Mannschaften sollen das Spiel dominieren. Immer gilt es, den Ball so lange in den eigenen Reihen zu halten, bis sich eine Lücke auftut. Diese Lücke vermutet Nagelsmann dort, wo der Ball gerade nicht ist. Den Gegner auf eine Seite locken, dann das Spiel verlagern: So lautet das oberste Ziel von Nagelsmanns Fußball.“
Liest sich gerade so, als sei von einem Paralleluniversum die Rede…
Du musst dir nur die Spiele von RB Leipzig im letzten Jahr angeschaut haben. Auch das ist verglichen mit unseren Spielen in dieser Saison wie aus einem Paralleluniversum.
Wirft die Frage auf, welches Universum Nagelsmann eigentlich tatsächlich sehen will, bzw. anstrebt.