Ein Selbstläufer ist es natürlich nicht. Insgesamt denke ich aber trotzdem, dass es leichter ist, wenn man stärkere Mitspieler neben sich hat, die natürlich bereit sein müssen, einem schwächeren Mitspieler zu helfen.
Haben wir letzten Samstag eigentlich gegen Real Madrid und am Mittwoch gegen Mancity gespielt?
Ich habe sowohl am Samstag als auch am Mittwoch Schwachpunkte beim Gegner ausgemacht. Und am Sonntag spielen wir gegen eine Mannschaft die nur aus Schwachpunkten besteht (sorry Fürth).
Und wir scheissen uns in die Hosen, wenn wir nicht mit der Top-Elf auflaufen?
Geil.
Früher konnte man halt den weniger talentierten gelernten Buchhändler Brenninger für den höher talentierten gelernten Weber Gerd Müller bringen, da der gelernte Dachdecker von Bochum erst mit 24 von der Verbandsliga in die Bundesliga gewechselt ist.
Heute hast wahrscheinlich die gleichen Abstände im Leistungsvermögen, aber die ganzen Akademiekicker können allesamt und ausnahmslos 2 Dinge: taktisch richtig verteidigen und Pressing
Und da fällt es je geringer das eigene Leistungsvermögen ist, schwerer dagegen Lösungen zu schaffen —> und genau dies ist 34x90 Minuten der fucking Job der Bayernkicker
In dem sie wie schon oben genannt gegen die Bayern Offensive solide taktisch stehen und die kriselnde Bayerndefensive pressen. Dazu fliesst dann die Scheisse auch mal bergauf und 2 Schüsse die normalerweise im Oberrang landen gehen in den Knick.
Derzeit kann sich Bayern insbesondere Defensiv keine Schwachpunkte leisten, die auch noch durch ihr individuell geringeres Leistungsvermögen fehleranfällig sind. Wenn mal wieder die bayrische Ketchupflasche sprudelt kann man natürlich auch wieder Wanner zustreuen, keine Frage.
Obacht vor Fürth.
Die mögen zwar nicht viele Punkte geholt haben. Aber wenn, dann immer gegen Mannschaften die in der Tabelle vor ihnen stehen.
Während wir fast ausschließlich Punkte lassen gegen Teams, die in der Tabelle hinter uns stehen.
Da scheint sich der perfekte Sturm anzubahnen.
Ja, wenn ich das hier alles so lese, dann werde ich Sonntag nachmittag lieber bei Dauerregen und starkem Wind spazieren gehen. Ist meiner Gesundheit sicher zuträglicher als mir die nächste, mit diesem Kader leider nicht zu verhindernde Klatsche anzutun.
Hoffentlich wirds nicht zweistellig
Ich glaube zu verstehen, was du meinst, aber - vorausgesetzt da war keine Ironie im Spiel - ist die von dir beschriebene Gefahr doch irgendwie logisch, oder?Eine Mannschaft wie Bayern, die fast die gesamte Saison vorne steht, kann wenn überhaupt nur gegen Teams Punkte lassen, die in der Tabelle hinter Bayern stehen, während ein Team wie Fürth, das fast schon die gesamte Saison Tabellenletzter ist, ja dementsprechend nur gegen höherplatzierte Teams Punkte holen kann, weil es gar keine anderen Gegner gibt.
Wenn man wie gegen RBS mit Schienenspielern spielt hat man ja normalerweise 3 Fangnetze:
der Zehner auf deiner Seite der dich unterstützt
wenns Zentral geht die 6er
der Innenverteidiger in der Dreierreihe auf deiner Seite
Wichtig ist halt jeweils dass alle drei Fangnetze auch clever mit auf die entsprechende Seite verschieben
Das ist ja auch das Prinzip mit dem Kostic zB bei der Eintracht seine relativ sorglosen Offensivfeuerwerke zünden kann. Und ich würde sowohl Coman und auch Gnabry keine schlechtere defensivarbeit wie zB Kostic attestieren.
Da müssen eben die Rädchen ineinander greifen und 1:1 Duelle müssen halt auch gewonnen werden, was bei Bayern eben gerade nicht passiert. Wenn Coman und Davis im klassischen 4-2-3-1 ihre Party auf Links vorne an der Eckfahne feiern ist der Raum dahinter rein von der Grundformation normalerweise offener als wenn du Dreierkette mit Schienenspielern spielst.
Sehe ich genauso. Ich finde, dass unsere Offensive derzeit im internationalen Vergleich nur unwesentlich besser abschneidet als unsere zurecht gescholtene Defensive, nur dass viele das anhand der erzielten Tore nicht wahrhaben wollen. Bei überragender individueller Klasse müssten 3 bis 4 reine Offensivspieler reichen, um sich durch ziemlich jede Abwehrreihe zu kombinieren, vorausgesetzt, der Rest der Mannschaft schafft es, diese 3 bis 4 Spieler im letzten Drittel vernünftig einzusetzen. Das Spiel bis ins vordere Drittel klappt mit Abstrichen ganz passabel, während dann diejenigen, die es vorne richten sollten, mit inflationären Ballverlusten aufwarten.
Unsere Abwehrleistung entspricht derzeit sicher nicht den 150 Millionen, die investiert wurden. Von 5 Offensivspielern, die zusammen ca. 100 Millionen im Jahr verdienen, darf man allerdings auch deutlich mehr erwarten.
Vermutlich hätte Guardiola Gnabry so eingesetzt, dass er seine Stärken einbringen kann. Nämlich schnörkellos in Abschlußposition kommen. Gnabry ist mMn. der Offensive, der aktuell am meisten unter diesem System leidet.
Die Frage stellt sich mir auch schon etwas länger.
Er hat zwar manchmal Spiele, da explodiert er und trifft mehrfach, aber er taucht regelmäßig ab, verliert extrem viele Bälle und tut sich schwer, am Kombinationsspiel teilzunehmen. Ob das jetzt NUR am „System“ liegt und am Trainer, der ihn nicht richtig einzusetzen weiß, kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich beurteilen, glauben mag ich das aber eher nicht.
Die Dreierreihe hat für Nagelsmann den Vorteil, dass er alle Offensiven auf den Platz bekommt. Gnabry ist aber kein Schienenspieler und sieht dementsprechend am schlechtesten aus. Coman liegt das schon, nur braucht der viel mehr Schonung. Am besten hat er performt, wenn er so ab der 70. ausgewechselt wird und nur zur Not oder in den wichtigen Spielen 90 Minuten geht. Nur gibt die Bank derzeit nicht viel her.
Nagelsmann agiert so, weil die Kaderbesetzung eigentlich nur eine Art von Fußball zu lässt, in dessen Rahmen Anpassungen möglich sind. Einen ganz anderer Spielstil ist Personaltechnisch gar nicht möglich.
Trotzdem könnte man, gemütlich von der Couch aus betrachtet, vom Trainer mehr Flexibilität erwarten, was z.B. eine deutlich bessere Einbindung der „Kaderspieler“ beinhaltet. War ja eine der großen Hoffnungen bei seinem Antritt. Passiert nicht, scheint daher ein Qualitätsproblem auf Spielerseite zu sein. Vielleicht muss sich aber auch der Trainer noch weiterentwickeln, was Systeme und Taktik betrifft.
Nagelsmann ist noch jung und man merk ihm zuletzt an, dass der Druck aktuell recht hoch ist und zu ihm durchdringt. Im Idealfall lernt er schnell.
Lass Gnabry mal als Spieler mit allen Freiheiten neben und um Lewandowski herum ganz vorne spielen und wir haben einen 2. Spieler, der für an die 20 Tore pro Saison gut ist.
Du meinst ungefähr so, wie er in der Nationalmannschaft (u.a. bei der EM in allen 4 Spielen) eingesetzt wurde?
Kann ja sogar sein, dass er das noch besser könnte, aber auf dieser Position spielt beim FCB eben Thomas Müller. Und jeder Trainer, der sich daran versucht hat das zu ändern, war früher oder später Geschichte.
Und die Scorer von Müller sind jetzt auch nicht gerade schlecht.