Volle Zustimmung.
Genau das würde ihm wahrscheinlich viel eher als Schwäche ausgelegt werden.
Ich denke, wäre die Rückrunde so souverän gelaufen wie die Hinrunde und man wäre jetzt unglücklich ausgeschieden, wäre die Kritik minimal. Aber die Mannschaft spielt seit der Rückrunde nicht annähernd den Fußball wie zuvor. Das macht es für den Trainer schwieriger. Alles normal für Bayern München.
Was sollen die in Paris sagen? Da ist es ja noch krasser. Da will man sich nicht mal den Stern für die 10. Meisterschaft auf die Brust machen lassen.
Für Nagelsmann wird es auch nicht eng. Er wird natürlich auch nächste Saison unser Trainer sein. Aber natürlich bringt dieser Job mehr Druck mit sich als bei anderen Mannschaften.
Sage ich ja auch, aber die Frage ist, wie sich das erklären lässt? Ist der Trainer samt seiner Spielidee nicht geeignet und waren die sehr guten Leistungen letztes Jahr nur ein flüchtiger Einstandseffekt? Oder passt das grundsätzlich für diese Mannschaft, aber sie konnte überlappende Verletzungs- und Formkrisen bei mehreren wichtigen Spielern nicht verkraften?
Ich neige da eher zu letzterer Version. Einen wirklich schlechten Plan hatten wir meiner Ansicht nach nur für das Auswärtsspiel in Salzburg. Ansonsten sah es mehr danach aus, dass die Spieler eigentlich wissen, was sie machen sollen, aber dazu kollektiv kaum noch in der Lage waren.
Das ist tatsächlich eine gute Frage. Wer da die richtige Antwort hat, der soll dringend mal an der Säbener durchklingeln .
Vielleicht ist es eine Mischung aus allem. Die Gegner haben sich besser auf das nagelsmannsche System eingestellt. Individuelle Formkrisen, Unruhe in der Mannschaft aufgrund der ganzen offenen Vertragsangelegenheiten, taktische Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen Spielern und Trainer. Ich denke die mannschaftliche Geschlossenheit war auch schon größer. Wie das so ist bei Formkrisen sind dann doch einige mehr mit sich selbst beschäftigt. Kimmich ist auch ruhiger geworden und hat vielleicht aufgrund der Corona Sache an Standing innerhalb der Mannschaft verloren. Gerade wenn er dann selbst noch in eine Leistungsloch fällt. Da ist viel passiert und es gäbe für den Trainer da vielleicht auch viel zu moderieren. Das kann dann einem im ersten Jahr bei Bayern auch mal etwas über den Kopf wachsen. Ich denke, es werden alle froh sein, wenn die Saison zu Ende ist und man die Köpfe wieder etwas frei bekommen kann.
Da kam mMn einiges in der Rückrunde zusammen. Spieler, die andere mitreißen konnten, waren entweder nicht mehr da (v.a. Alaba), längere Zeit verletzt (Neuer, Goretzka) oder in einer schwachen Verfassung (Kimmich, Müller). Dann kamen auch noch unglückliche Entscheidungen bei der Systemfrage dazu. Eine Dreierkette macht eben nur bedingt Sinn, wenn man für die Außenbahnen nur gelernte Außenstürmer hat und diese auf Positionen setzt, die ihnen nicht wirklich liegen und schon gar nicht gefallen.
Dazu kam auch noch Unruhe rein wegen Vertragsverhandlungen und permanenter Diskussion darum, wem welches Gehalt zusteht. Viele kleinere Probleme, die jeweils für sich allein keine größeren Schwierigkeiten verursacht hätten, haben sich in Summe zu einer allgemein schlechten Stimmung hochgeschaukelt. Dann hast du das, was wir in der Rückrunde sehr häufig sahen: eine Mannschaft ohne Spielfreude, für die jedes Spiel wie eine lästige Pflichtaufgabe wirkt, also genau das Gegenteil von dem, was uns unter Flick so stark gemacht hat.
Ja, und 2018 schlug der Negativtrend auch bei der Nationalmannschaft voll durch:
Die FCB-Nationalspieler nahmen das peinliche 1:4 gegen Stuttgart und die Pokalfinalschlappe gegen Frankfurt mit zur DFB-Elf. Dort folgten die unsäglichen WM-Testspiele gegen Österreich und Saudi-Arabien - und schließlich das WM-Vorrundenaus.
Also das hört sich jetzt schon sehr viel einsichtiger aber. Der wichtigste Satz, ist der, das er nicht immer alles richtig gemacht hat, und gerade in der Spielanlage mehr auf bewährtes zurückgreifen will- also 4 er Kette.
Gleichzeitig aber, wenn sinnvoll, auch mal 3 er Kette spielen will.
Sehr gut das er aus der Trotzigkeit herausgekommen und in der Realität angekommen ist. Hätte mich auch gewundert, denn er scheint ja flexibel und clever genug zu sein.
Denke es gibt da eine gute Basis, die nächsten Jahre erfolgreich zu gestalten.
Das ist ein Interview das hoffnungsfroh stimmt.
Das war gestern ein jeder Hinsicht wichtiger Tag für Nagelsmann. Und den positiven Ausgang, mit dem ersten Titel, merkt man ihm auch an.
Offensichtlich har er seinen persönlichen Tiefpunkt damit auch überwinden können.
Noch besser, dass er sich zur kritischen Eigen-Analyse willens und fähig gezeigt hat.
Er bringt hier den Sand der sich in der RR zunehmend ins Getriebe geschlichen hat, durchaus auch mit seinem eigenen Handeln in Verbindung.
Die Aussage, die Änderungen und Anpassungen die er vorgenommen hat, wieder etwas zurückfahren zu wollen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Es war bei Bayern selten wichtig oder notwendig, sich als Taktikguru zu beweisen. Wichtig war meistens die PS der Mannschaft und des Vereins einfach auf die Straße zu bringen.
Uli Hoeneß ist zwar zurückgetreten, aber die Restauration lebt.
Die Aufbruchstimmung der Rentner-Gang hier spiegelt die Entwicklung des Vereins wunderbar wider.
Ich bin mir sicher das das nicht unabgesprochen ist.
Und er hat ja recht damit, Nagelsmann scheint ja auch genau diese Kritik jetzt auch gut angenommen zu haben.
Rummenigge: „Grundsätzlich hat er bis Dezember einen Topjob gemacht. In der Rückrunde, finde ich, gab es auch die eine oder andere diskussionswürdige Entscheidungen, was Taktik oder insgesamt die Dinge betrifft. Aber grundsätzlich ist er ein guter, interessanter Trainer, der hoffentlich auch lange beim FC Bayern bleibt. Weil wenn Bayern einen Trainer mit einer gewissen Kontinuität hatte, waren das immer erfolgreiche Jahre.“
„Er ist ein junger Mensch, der als Trainer seine Erfahrungen braucht. Es ist der erste richtig große Klub nach Hoffenheim und Leipzig, wo er schon einen guten Job gemacht hat, wo der Anspruch auch sehr hoch ist. Dem FC Bayern reicht manchmal nicht nur der nationale Titel. Man erwartet, dass man in der Champions League zumindest das Halbfinale erreicht. Das ist jetzt in diesem Jahr verpasst worden mit dem Ausscheiden gegen Villarreal. Das war natürlich schon eine Enttäuschung. Die wird er wegstecken müssen. Er wird im nächsten Jahr neu angreifen müssen. Man muss ihm die Zeit geben.“
Also ehrlicherweise erwarte ich, dass wir reelle Chancen haben um den CL Titel zu spielen.
Das Gefühl hatte ich bis Ende 2021 auch. Aber im Frühling sehe ich uns meilenweit davon entfernt.
Zu sagen, hey, wir waren im HF, super, wäre jetzt nicht so das, was ich mir vorstelle.
Aber ich denke ich werde meine Erwartungen runterschrauben müssen.
Erwartungen als Fans vielleicht
Zielsetzung als Club auf keinen Fall
Nicht? Also HF CL ist der heiße Scheiß und alle liegen sich in den Armen?
Wir wollen aber auch international vorne dabei sein, immer wieder die Champions League gewinnen.
Wie soll man dieses Zitat von Kahn denn interpretieren?
Die Realität ist derzeit 1/4 Finale und der CL Sieg war ein Ausschlag nach oben. Seit mehreren Jahren gibt es einen technisch/spielerischen Abwärtstrend. Auch wenn Punkte und Torverhältnis unter Nagelsmann stimmen, ist das spielerisch die wildeste Saison bisher. Jegliche Souveränität und spielerische Selbstverständlichkeit ist verloren gegangen. Wir spielen Bundesligafußball, es geht ständig hin und her, Bälle flippern durch die Gegend, eine zwe Tore Führung bringt keine Sicherheit. Das ist fussballerisch, gemessen an unserem Vorsprung und dem wo wir herkommen, deutlich zu wenig.
Ist doch kein Widerspruch … HF CL ist die Messlatte. Wird das erreicht, ist man unter den vier Besten Europas. Damit kann man dann auf jeden Fall um den Titel mitspielen, was aber auf der Ebene halt auch einfach Matchglück braucht.
CL Finale als fixes Ziel auszugeben, wäre komplett unrealistisch - für jede Mannschaft.
Mir ging es jetzt nicht um die „Realität“ sondern darum was für Ziele und welchen Anspruch der Verein denn international hat.
Die Gruppenphase war großartig, dann kam Salzburg und dann war nichts mehr.
das hab ich nirgends geschrieben. Geschweige denn ist das meine Meinung.
Denke Du hast mich missverstanden.
Die Zielsetzung der letzen Jahre war ja immer die Meisterschaft und den Pokal zu gewinnen, mindestens in das CL HF zu kommen und ein Team zu haben, diese auch gewinnen zu können.
An dieser sportlichen Zielsetzung sollte sich mE nichts ändern, auch wenn man immer davon redet, man müsste diese herunterschrauben.
Die Finanzplanung kalkuliert ja immer nur bis zum Einzug des AF. Zwei unterschiedliche Dinge.
Die Ansprüche des Clubs müssen weiter ehrgeizig bleiben, und man muss eben besser arbeiten, um diesen gerecht zu werden, aber keinstenfalls heruntersetzen.
Persönlich hat ja jeder sowieso seine eigene Sichtweise auf die Dinge.
Genau so empfinde ich das ja auch. Wenn man aber in einem HF wie gegen Liverpool chancenlos ist, oder gegen Villareal ausscheidet dann spielt man nicht um den Titel mit. Zwischen den Top 5 ist es meist eng, das ist nicht planbar. Tagesform etc.
Manchmal ist ein früheres Scheitern als im Halbfinale - also das Verpassen des eigentlichen Wunschzieles - für die Entwicklung der Mannschaft ohnehin besser. Ich denke, das schlimmste - so bizarr das klingen mag - was dem Verein im Hinblick auf die nächsten Jahre hätte passieren können, wäre ein Sieg im „Finale dahoam“ gewesen, da dieser die Realität verzerrt hätte und man sich wahrscheinlich damit zufrieden gegeben hätte, den Bestand einigermaßen zu wahren und evtl den Kader nur punktuell zu verstärken und vor allem in die Breite statt in die Spitze zu investieren. Pizarro, Dante und Shaqiri hatte man ja schon vor der großen Enttäuschung festgemacht, und ob ein amtierender CL-Sieger Mandzukic und v.a. Martinez noch geholt hätte, wage ich zu bezweifeln. Das Erreichen des Halbfinals war 2012 vom Programm her wenig aussagekräftig, da weder Basel noch Marseille Gegner auf Augenhöhe waren. So ein Halbfinale kann also in gewissem Sinne auch etwas den Blick auf die Realität verzerren, außer man scheidet dann sang- und klanglos aus, denn dann wird auch wieder klar, dass man weit von den eigentlich gesteckten Zielen entfernt ist.
Das Saisonziel bezüglich der CL müsste also eigentlich heißen: Gruppenphase überstehen, Gegner mit begrenzteren Kapazitäten in jedem Fall ausschalten und gegen namhafte Gegner beweisen, dass man mit jedem Topklub mithalten kann, auch wenn man sich evtl. sogar in der Endabrechnung nicht durchsetzt.
Auch im nächsten Jahr kann man möglicherweise sogar als Gruppensieger ein Schwergewicht bereits im Achtelfinale zugelost bekommen. Scheidet man dann knapp aus, ist man zwar am Ziel Halbfinale klar vorbeigeschrammt, aber möglicherweise vom Niveau her sogar näher dran an den Topteams, als man es heuer gewesen wäre, wenn es gegen Villareal ein bisschen günstiger gelaufen wäre.
muss sagen mich hat das Spiel gegen Dortmund überhaupt nicht beruhigt. Die waren extrem ersatzgeschwächt. Bei dem wilden hin und her nach dem Anschlusstreffer hätte Pep im Strahl an die Linie gereihert. Null Kontrolle. Kaum was richtiges herausgespielt, Standards , Gewusel und Konter führten zu Chancen. Am meisten beunruhigt mich aber, dass NAgelsmann das Rückspiel gegen Villareal als sehr gut einschätzt. Was mich ein wenig beruhigt, ist dass die Abwehr sich zu finden scheint und ich finde man kann viel an Kimmichs Krise festmachen, was der auch gestern für Ballverluste hatte. Wenn er über die Pause sich nicht fängt, muss man sich was überlegen