Essen und Trinken - sportlich betrachtet

Hangi

Inspiriert durch die kommenden Spiele des FCB möchte ich schon heute einmal einen bewusst ganz, ganz weiten Blick voraus auf die Klub-WM werfen mit einem Rezeptvorschlag: Im ersten Spiel der Klub-WM geht es in der Gruppenphase ja gegen Auckland City aus Neuseeland. Eines der traditionellsten neuseeländischen Gerichte überhaupt ist offensichtlich Hangi (das Gericht kannte ich bisher überhaupt noch nicht): es handelt sich dabei um gedünstetes Fleisch mit Kartoffeln und Gemüse und stammt ursprünglich aus der alten Maorikultur.

Leider hat die traditionelle Zubereitungsweise durchaus ihre gewissen Tücken für mich, der in Mitteleuropa im ersten Stock eines Zweifamilienhauses wohnt: man gräbt wohl eigentlich dafür ein recht tiefes Erdloch, deckt es mit Steinen aus, entzündet darin ein hohes Feuer, umkleidet später die Zutaten mit großen Bananenblättern, löscht das Feuer, gibt das umkleidete Essen auf die heißen Steine, deckt alles mit Erde wieder zu und lässt dann das Essen mehrere Stunden auf den heißen Steinen garen - die rein praktischen Schwierigkeiten für jemanden wie mich sind wohl hoffentlich offensichtlich :thinking:… Nach Sichtung von diversen Internetrezepten habe ich trotzdem einmal versucht, mich der ursprünglichen Zubereitung zumindest so weit anzunähern, dass man eine „moderne“ Hangi-Version auch in einem Backofen in Westeuropa zubereiten kann, ohne Erdlöcher graben zu müssen (die Zutatenliste der Vorschläge variiert dabei teils extrem, die folgende Liste hier ist ein gewisser Mix). Die Vorbereitungszeit ist recht erfreulich kurz, die Garzeit hingegen lang.

Zutaten (für 2 Personen)

  • 2 Hähnchenoberschenkel (alternativ gewürfeltes Schweine- oder Rindfleisch, etwa 400 g)
  • 4 mittelgroße Kartoffeln (festkochend)
  • 1 Weißkohl
  • 2 Karotten
  • 1 rote und 1 grüne Paprika
  • 2 Zwiebeln
  • jeweils 1 EL Thymian und Rosmarin (getrocknet)
  • Salz und Pfeffer
  • 1 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 1 EL Pflanzenöl (Raps/Sonnenblume)
  • Sojasauce

Zubereitung (etwa 20 Minuten für die Vorbereitung, 2 Stunden Garzeit im Backofen)

  • den Backofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen
  • dabei einen großen Topf mit etwas Wasser erhitzen, wenn kochend den Weißkohlkopf hinzugeben und etwa 2 Minuten blanchieren und den Strunk entfernen, dann lassen sich die äußeren großen Blätter relativ leicht ablösen (den Rest des Kohls kann man später zum Beispiel zu einem Salat verarbeiten oder einer Sauce hinzufügen)
  • das Fleisch waschen, abtrocknen, mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver kräftig würzen
  • Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten schälen und recht grob würfeln, Paprika entkernen und ebenfalls recht grob würfeln, alles zusammen in einer Schüssel mit den Kräutern zusammen mit Salz, Pfeffer und dem Pflanzenöl vermengen
  • für eine einzelne Portion 2 Backpapierlagen über Kreuz legen, zwei große Weißkohlblätter mittig auf dem Backpapier dicht überlappend als „Schale“ auslegen, die Hälfte der gewürzten Kartoffel-Gemüsemischung auf die Kohlblätter geben. Einen gewürzten Hähnchenoberschenkel oben auflegen, dann mit ein bis zwei weiteren Kohlblättern überlappend als umgedrehte „Haube“ abdecken. Das Backpapier jeweils außen nach oben klappen, dann nach innen drücken und sehr fest zusammendrücken, so dass alles dicht verschlossen ist (mein Tipp: das Backpapier mit einem Bürotacker zutackern, so dass es sich nicht mehr öffnen kann)
  • das Ganze wiederholen für die zweite Portion
  • die beiden so fest verschlossenen und recht kompakten Pakete nun 2 Stunden im Backofen bei 180 Grad garen/dünsten lassen (mit Schweine- oder Rindfleisch 2,5 bis 3 Stunden oder gar mehr laut diversen Internetrezepten, das habe ich aber noch nicht ausprobiert)
  • am Ende der Garzeit die Pakete mit der Schere öffnen und portionsweise anrichten

Ich muss ganz offen gestehen, dass ich bei den Stichwörtern „2 Stunden - Hähnchenfleisch - 180 Grad“ schon eine gewisse Befürchtung hatte, was das Fleisch angeht: aber ich war echt verblüfft von dem Ergebnis: dank der Dünstung im Paket mit dem umgebenden Weißkohl ein ganz ohne Übertreibung wirklich wunderbar zartes und aromatisches Hähnchenfleisch, ähnliches gilt für die anderen Zutaten. Für mich persönlich ein wirklich tolles, dank der Klub-WM neu entdecktes Rezept - aber für irgendetwas muss dieser Wettbewerb ja auch gut sein :wink:.

Guten Appetit!

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Couscous - Salat

Einfach so als Rezepttipp: ein schnell gemachter, gesunder und leckerer Couscous-Salat, der zu allem Möglichem passt (im Sommer zum Grillen als Beispiel).

Zutaten: (für etwa 4 Personen)

  • 2 Gläser (200 ml) Couscous
  • 2 Gläser (200 ml) möglichst heißes Wasser aus dem Wasserhahn (kochendes Wasser ist nicht nötig)
  • 3 rote Paprika (gerne auch gelbe und grüne, ich hatte nur noch rote im Kühlschrank)
  • 2 Karotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 100 g Käse (gerieben)
  • 1 große rote Zwiebel (alternativ Lauchzwiebeln)
  • 1 EL Kräuter der Provence
  • 1 EL edelsüßes Paprikapulver
  • 3 EL Olivenöl
  • 6 EL Apfelessig
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung (etwa 15 Minuten)

  • Couscous und heißes Wasser in eine Schüssel geben, kurz umrühren, mit einem Teller abdecken und etwa 10 Minuten quellen lassen
  • derweil die Paprika waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden
  • Karotten schälen und auf der feinen Seite der Vierkantreibe reiben
  • die Zwiebel schälen und fein würfeln
  • die Knoblauchzehen schälen und in einer Knoblauchpresse auspressen
  • das Gemüse und den geriebenen Käse in eine große Schüssel geben, den aufgequollenen Couscous dazugeben, mit Öl, Essig, Gewürzen, Salz und Pfeffer abschmecken und gut umrühren

Kann durchaus direkt verzehrt werden, aber lässt man es im Kühlschrank mindestens eine Stunde lang durchziehen (je länger, desto besser), wird es geschmacklich noch runder.

Guten Appetit!

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Gebratene Champignons mit Zwiebel und Nudeln:

Wer noch ein paar Nudeln im Kühlschrank übrig hat vom Vortag, hier ein ganz kleiner und schneller Rezeptvorschlag zur Resteverwertung (geht natürlich auch mit frischen Nudeln) :

Zutaten: (für 1 Person)

  • eine kleine Schale Champignons (ca. 400 g)
  • etwa 100 g Nudeln (ich hatte noch Röhrennudeln übrig)
  • 1/2 rote Zwiebel
  • Olivenöl, Pflanzenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung: (etwa 20 Minuten)

  • die Champignons nur mit Küchenpapier säubern, eventuell dunkle Stielreste abschneiden (den Stiel selbst aber mitverwerten), vierteln und in eine Schüssel geben
  • die halbe Zwiebel fein würfeln
  • eine beschichtete Pfanne auf maximale Hitze erwärmen, die Champignons ohne Öl hinzugeben. Gelegentlich umrühren, sie schrumpfen mit der Zeit zusammen. Wenn sie ordentlich geschrumpft sind (und „quietschen“ beim Umrühren), sind sie fertig. Am Ende salzen und pfeffern, mit etwas Olivenöl übergießen, nochmal ganz kurz umrühren und auf einen Teller geben
  • die halbe Zwiebel in der hocherhitzten Pfanne für wenige Minuten andünsten, dann ebenfalls auf den Teller zu den Champignons geben
  • die Nudeln mit etwas Pflanzenöl und Salz/Pfeffer auf hoher Stufe in der Pfanne erhitzen / leicht anbräunen
  • alles zusammen auf einem Teller anrichten

Guten Appetit!

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Choripan (mit Chimichurri und Salsa Criolla)

Einer der Gegner der Bayern bei der kommenden Klub-WM werden die Boca Juniors aus Argentinien sein - mein heutiger (für mich neu entdeckter) Rezepttipp ist daher ein argentinisches Streetfoodgericht: Choripan.

Das Wort „Choripan“ weist dabei schon auf die enthaltene Chorizo-Wurst und Pan (Brot) hin - die beiden heimlichen Stars dieses Rezepts sind aber die Saucen: einerseits Chimichurri (eine sehr aromatische Kräutersauce mit Knoblauch, Zwiebel, Öl, Limettensaft und Essig) und andererseits die einfache Salsa Criolla (mit getrockneten Tomaten, Zwiebel und Paprika). Beide Saucen werden wohl in Argentinien gerne zu Grillgerichten jeglicher Art gereicht und können daher vielseitig eingesetzt werden.

Dazu kommen dann noch neben den angebratenen (oder gegrillten) Chorizo-Würsten leckere Brötchen der eigenen Wahl, ich habe mich für frisch aufgebackene große Panini (nein, nicht die Fußballbilder :wink:) entschieden - mehr braucht es nicht. Die Zubereitung der beiden Saucen empfehle ich unbedingt am Vortag, damit sich das Aroma so richtig entfalten kann.

Zutaten (für 3 Personen)

  • 3 große Panini (oder 6 kleinere Brötchen der Wahl)
  • 6 kleine milde Chorizo-Würste - wer es gerne schärfer mag, kann natürlich auch die schärfere Variante der Chorizo-Würste nehmen

Für Chimichurri: (grüne Sauce)

  • 1/2 Bund frische glatte Petersilie
  • 1/2 Bund frischer Koriander
  • 1 große Knoblauchzehe (oder 2 kleine)
  • 1 rote Peperoni
  • 1/2 rote Zwiebel
  • Salz, Pfeffer
  • 8 EL Olivenöl
  • 3 EL Rotweinessig
  • Der Saft einer ausgepressten kleinen Limette
  • 1 TL Oregano (getrocknet)
  • 1 TL Thymian (getrocknet)

Für Salsa Criolla: (rote Sauce)

  • ca. 150 g in Öl eingelegte getrocknete Tomaten (gut abtropfen lassen bzw. abtupfen)
  • 1 rote Paprika
  • 1/2 rote Zwiebel
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Rotweinessig
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung (Teil 1 am Vortag: die Saucen) (ca. 20 Minuten)

Für Chimichurri:

  • die frischen Kräuter, den Knoblauch, die Peperoni und die halbe Zwiebel fein hacken und in eine Schüssel geben
  • Öl, Essig, Limettensaft sowie die getrockneten Kräuter (Oregano und Thymian) hinzugeben, umrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • alles in ein recht schmales Glas geben, etwas zusätzliches Olivenöl aufgießen, damit es oben luftdicht versiegelt ist (das verhindert, dass die Kräuter oxidieren und grau werden), etwas Frischhaltefolie darüber, mit einem Gummi verschließen und in den Kühlschrank stellen

Für Salsa Criolla:

  • getrocknete Tomaten, Paprika und halbe Zwiebel fein würfeln
  • Öl und Essig dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken
  • ebenfalls in ein recht schmales Glas geben und mit Frischhaltefolie abdecken, mit Gummi verschließen und in den Kühlschrank stellen

Zubereitung (Teil 2 am Folgetag) (etwa 15 Minuten)

  • mindestens 2 Stunden vor der eigentlichen Zubereitung die Saucen aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur annehmen lassen
  • den Backofen auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen, wenn heiß: die Panini darin fertig backen
  • eine beschichtete Pfanne auf maximale Stufe erhitzen, die relativ kleinen Chorizo-Würste der Länge nach halbieren, aber nicht ganz durchtrennen und aufklappen
  • wenn die Pfanne heiß ist: die halbierten Würste mit der Schnittseite nach unten scharf mit geschlossenem Deckel anbraten (maximal 2 Minuten), es tritt dabei ordentlich Fett aus (daher braucht man kein zusätzliches Öl)
  • dann die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren, die Würste wenden und mit Deckel weiter anbraten lassen (ca. 3 min), bis sie gar sind und aus der Pfanne nehmen
  • die jetzt fertigen Panini aus dem Ofen holen, halbieren und beide Hälften auf der Schnittfläche im Restfett der Pfanne ganz kurz „tunken“
  • etwas Chimichurri auf den unteren Hälften verstreichen, dann die gebratenen Chorizo auflegen, jeweils eine großzügige Menge Chimichurri und Salsa Criolla daraufgeben, mit der oberen Hälfte abdecken und einfach nur genießen

Das ist in gewisser Weise ein „Hot Dog Deluxe“: Guten Appetit!

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Pica Pau

Am kommenden Dienstag um 21 Uhr steht zur besten Championsleague-Zeit (21 Uhr) das Gruppenspiel der Bayern gegen Benfica Lissabon aus Portugal an. Mein heutiger Rezeptvorschlag ist daher eine portugiesische Tapa: Pica Pau.

Wörtlich übersetzt bedeutet Pica Pau „Specht“ - der Rezeptname kommt wohl scheinbar daher, dass man ähnlich wie ein Specht kleine Fleischstücke mit einem kleinen Holzspieß anpickt. Wie immer gilt: es gibt zahllose Rezeptvarianten, die folgende ist nur eine davon: im Wesentlichen handelt es sich dabei um lange mariniertes und kurz gebratenes Schweinefleisch, welches mit eingelegtem Gemüse (Mixed Pickles) kombiniert wird. Es ist eigentlich relativ schnell zubereitet und wirklich sehr lecker meiner Meinung nach (ich habe das Rezept zum ersten Mal ausprobiert).

Zutaten (für 4 Personen)

  • etwa 400 g mageres Schweinefleisch (z. B. Schnitzel aus der Oberschale)
  • 200 ml trockener Weißwein
  • 3 große Knoblauchzehen
  • 2 Lorbeerblätter
  • jeweils 1 TL edelsüßes und rosenscharfes Paprikapulver
  • 1 EL Worcestersauce
  • Salz und Pfeffer
  • etwa 400 g Mixed Pickles
  • 3 EL Pflanzenöl (zum Anbraten des Fleischs)
  • 1 EL Senf

Zubereitung (insgesamt etwa 30 Minuten plus Marinierzeit)

Am Vortag:

  • das Fleisch abwaschen, gut trocknen mit Küchenpapier und in kleine mundgerechte Stücke schneiden, in eine Schüssel geben
  • Knoblauchzehen schälen, pressen und zum Fleisch geben
  • Paprikapulver (beide Sorten), Lorbeerblätter, Worcestersauce und Weißwein in die Schüssel geben, alles gut unterheben und vermengen und in einen Gefrierbeutel umfüllen, die Luft ausdrücken und mit einem Clip luftdicht verschließen
  • über Nacht auf einem Teller in den Kühlschrank stellen

Am Folgetag:

  • den Inhalt des Gefrierbeutels in ein Sieb über eine Schüssel geben und die Rest-Marinade damit in der Schüssel auffangen, die Lorbeerblätter aus dem Sieb herausnehmen
  • eine beschichtete Pfanne mit dem Pflanzenöl auf hohe Hitze erwärmen
  • das Fleisch aus dem Sieb in die Pfanne geben und etwa 2 Minuten scharf anbraten
  • anschließend die Hitze auf eine niedrigere Stufe reduzieren, die restliche Marinade aus der Schüssel und den Senf hinzugeben, umrühren und ohne Deckel etwa 10 Minuten weiter leicht köcheln lassen, gelegentlich umrühren
  • pro Portion die Mixed Pickles (ein Viertel davon) in einer Tapas-Schale anrichten, dann das warme Fleisch mit der Restmarinade aus der Pfanne (ebenfalls ein Viertel) darübergeben und mit Holzzahnstochern einige Fleischstücke anpicken (man mache also den Specht…)

Wer mag, gibt vielleicht noch eine Scheibe frisches Ciabattabrot pro Portion dazu.

Guten Appetit!

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Mein lieber @Lukenwolf1970 ich muss echt mal ein ganz großes Danke loswerden! Seit fast einem Jahr plane ich immer mal wieder hier ein Rezept zu posten und scheitere regelmäßig an Faulheit etc, also danke für die viele Mühe!

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Nichts zu danken - sehr gern geschehen! Und falls du dich irgendwann einmal dazu durchringen kannst, einen Rezeptvorschlag zu posten, dann koche ich gerne nach und gebe ein Feedback. Ehrlich gesagt kommt es mir seit geraumer Zeit ein wenig so vor, als würde ich hier einen gewissen Monolog führen - das ist ja nicht der ursprüngliche Sinn eines Forums :smirk:.

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Aber der Monolog wird gehört, das kann ich Dir versichern!

Freu mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass hier was Neues steht! :+1:t3::kissing_heart:

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Ich kann Dir sagen, woran das liegt: Am ehrfürchtigen Verstummen Deiner Fans im Angesicht des Meisters virtuosen Schaffens.
:wink:
Im Ernst: Ein Lob von meiner Seite für Deine kontinuierliche Arbeit in diesem Thread käme der zweidimensional denkenden Schabe gleich, welche die Dreidimensionalität erkunden will.
Bin leider eher der Bratkartoffel- und Pfannkuchen-Typ. Leider.
Und mangels Mitbewohner:in koche stets für einen - mir fällts nach wie vor schwer, da dann eine Kunst aus der Nahrungsaufnahme zu machen.

Aber ich sammel deine Rezepte in einem speziellen Ordner - für Gäste koche ich sehr gern (wenngleich ohne Rezept höchst phantasielos).

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Sei doch nicht immer so hart mit dir selber, das is ja unerträglich! Wie man so schön in Therapeuten speak sagt: würdest du so mit/über einen Freund sprechen wie du über dich selber sprichst? :kissing_heart:

Ich bin ja eher eine Naschkatze. Backen, backen, backen. Eis mache ich auch sehr gerne :drooling_face:

Obwohl ich die letzten Monate nachgeholt habe was ich während lockdown verpasst habe und endlich dem Sauerteig backen verfallen bin.

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Okay - Therapiestunde erfolgreich. Patient geheilt entlassen.

Witzig. Bei mir dito. Meine Weihnachtsplätzchen sind in eingeweihten Kreisen Legende.
Und mein Mokkacreme-Schichtkuchen ebenfalls.
Alles Familienrezepte mit über 100 Jahren Tradition.

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Vielleicht sollte ich nach 20 Jahren doch mal wieder in Bremen vorbei schauen…

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Du bist immer herzlich willkommen.
Gästezimmer und üppiges Frühstück inklusive.
Aber Plätzchen gibts erst wieder im Advent.

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Nicht dass ich dir Konkurrenz machen will, aber bei mir gibt es immer mindestens 2-3 Kekse. Portioniert und im Gefrierschrank, damit ich nicht 20 am Tag esse :grimacing:

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Bei mir ist 10 1/2 Monate Keks-Fasten.
Und sechs Wochen jibbet Plätzchen - bis die Hlg. Drei Könige klopfen - die kriegen dann den Rest.
Apropos - bei mir ist alles Selbstgebackene „Plätzchen“.
Kekse jibbet bei Aldi. Oder wo auch immer.

Datt is wie Kreisliga un Musiala. Verwechselt auch keineR.

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Ach, ihr deutschen. Bei mir gibt es alles von shortbread über Oatie dunkers bis hin zum triple chocolate cookie, and everything in between.

Weihnachten fröne ich ausnahmsweise mal meinen kulinarischen Wurzeln. Da sind dan unter anderem dabei

  • Butter Plätzchen
  • Haselnuss und Kokos Makronen
  • Vanille Kipferl

Aber das wechselt jedes Jahr ein bisschen.

Und meine Freundin mag diese schrecklichen Pfeffernüsse. Pfui teufel.

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Schönen Gruß vom @Gratschifter an die Freundin - Advent ohne Pfeffernüsse geht gar nicht: rosa und weiß. Die Schoko-Dinger sind sch…
Und ja - bei Plätzchen bin ich konservativer als die CSU. Aber Deutschland kann einfach auch keine Kekse. So gar nicht.
Wir könnnen ja auch keinen Tee.

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Keine Ahnung ob sich hier irgendjemand für Sauerteig Backen interessiert, aber ich habe schließlich @ChrisCullen letzten Juli versprochen mein Focaccia Rezept zu teilen weil es so wunderbar zu seinem Ratatouille passt :blush:

So wie das meiste Brotbacken das ich unternehme, eigentlich ganz einfach, man braucht nur Geduld und muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein (also zu Hause) :grin:

ZUTATEN

500 Mehl (mehr dazu gleich)
425ml Wasser (25-27 grad also lauwarm)
150g Sauerteig Starter (mehr dazu gleich)
10g Salz
Haufenweise Olivenöl (ca 5-7 Esslöffel).

Ich benutze eine Backform die ca 33x23cm ist, mit relativ hohen 5cm Rändern.

DETAILS

Also, Mehl zum Brot backen nehme ich generell ‘strong bread flour’. Das ist hier Mehl mit einem Eiweiß Gehalt von über 12%, gerne auch mehr (ich zb benutze welches mit 14.8%). Habe gerade gelesen das Deutsche und UK/US Mehl schwer zu vergleiche ist, mehr dazu hier. Wusste ich auch nicht. Aber diese ganzen Nummern Typen (405 etc) kenne ich hier in England gar nicht. Was ich noch sagen würde ist das 00 Pasta oder Pizza Mehl normalerweise 12% oder mehr Protein Anteil hat.

Wer mehr über dieses weltbewegende Thema lesen will, habe das hier gefunden

Mehl vergleiche

Zum Sauerteig Starter: Ich habe vor paar Jahren mehrmals erfolglos versucht meinen eigenen zu machen und aufgegeben. Letztendlich habe ich einfach ein kleines Pöttchen von meinem lokalen Sauerteig Bäcker bekommen, da ich so nett gefragt habe :grin:
Der lebt jetzt bei mir im Kühlschrank, und wird dann rausgeholt und ‘reanimiert’ wenn ich ihn brauche.

Wenn ich morgens Teig mache, kommt der Starter dann abends aus dem Kühlschrank. Dann wird er ‘gefüttert’ 1:1:1 das heißt, zu gleichen Teilen Starter, Mehl und Wasser. Wasser immer am besten lauwarm, wer penibel ist wie ich der holt eben das Thermometer raus :grin: bei dem Mehl kann es ganz normales Mehl sein, den Bakterien sind Proteine glaube nicht so wichtig. ALLERDINGS: ich machen immer 2/3 weißes Mehl und 1/3 Vollkorn, am liebsten Roggen. Das lieben die Bakterien besonders.
Den Starter übernacht bei Zimmertemperatur stehen lassen. Am besten in einem Glas mit graden Seiten und ein Gummi drum um den ‘Wasserstand’ zu sehen damit man leicht sehen kann wann/ob er sich verdoppelt hat.

Am nächsten Morgen (‘Teig Tag’) den Starter nochmal 1:1:1 füttern, ich gucke immer dass ich etwas mehr produziere als ich fürs Rezept brauche, der Rest dann wieder in den Kühlschrank fürs nächste Mal. Nach 3-4 std sollte er sich verdoppeln und ist somit bereit zum benutzen fürs Rezept! Kleiner Tipp: wenn man sich nicht sicher ist ob der Starter bereit ist: halben Teelöffel in ein Glas Wasser. Schwimmt er, ist es soweit! Sonst heisst es warten.

Wer mehr dazu wissen will oder eigene Tipps und Tricks hat, don’t be shy!

METHODE

Jetzedle.

  1. Das Wasser in eine Schüssel geben und 25ml zurückhalten für später. Sauerteig Starter dazu, und leicht verrühren. Am besten mit der Hand. Also nächstes das Mehl dazu und mit der Hand verrühren. Das ist jetzt gar kein glatter Teig, aber ge gut veruehren das keine trockenen Mehl Flecken mehr zu sehen sind.
    Die Schüssel mit einem feuchten handtuch abdecken und 30 Minuten warten.

  2. Das Salz drüber streuen und die letzten 25ml Wasser. Teig durch die Finger quetschen bis alles schön verteilt ist. Das tolle an diesem Teig ist so gut wie kein kneten. Wieder abgedeckt 30 Minuten warten.

  3. Die nächsten 1.5 std, insgesamt 4 mal ein sogenanntes ‘Stretch and fold’ mit dem Teig machen, da it sich das Gluten schön entwickelt und unser Brot schön aufgeht. Kann man natürlich googeln, ist aber ganz einfach. Der Teig ist ja sehr nass, mit über 80% hydration (85 um genau zu sein bei 425 Wasser zu 500 Mehl).

Also: mit nasser Hand…man steht vor der Teig Schüssel. Mit der Hand unter den Teig, den Teig vorsichtig hoch/lang ziehen (der ist so nass und elastisch da kann man eigentlich nicht zerreißen, aber das will man vermeiden) und dann zu einem hin über den Teig falten. Dann die Schüssel 90 grad drehen und wiederholen, 4 mal bis man eine Runde rum ist. Ich glaube ohne visuelle Hilfestellung ist das nicht so leicht zu erklären. Guckst du hier:

Stretch and fold

  1. Nachdem 4x stretch and Food gemacht ist, den Teig bei Zimmer Temperatur oder etwas wärmer (20-25 grad) 1-2 std stehen lassen mit feuchtem Handtuch. Jetzt sollte der Teig um 40-50% aufgegangen sein, mit Anzeichen der fermentieren. Will heißen, sollte schön ‘wackelig’ sein wenn man die Schüssel bewegt, und viele Bläschen auf der Oberfläche haben (frei nach Gordon Gekko: gas is good).

Die Backform einölen (bitte Oliven Öl!). Ich mache dann auch noch back Papier rein weil es bei mir so leichter rauskommt, aber jeder so wie er mag! Auf das Papier dann nochmal richtig großzügig Olivenöl. Also 2-3 Esslöffel.
Als nächsten den Teig vorsichtig mit der Hand aus der Schüssel ‘kitzeln’ und in die Backform ‘kippen’. Der Teig ist so flexible der füllt die Form normalerweise von selber aus ohne dass man gross ziehen muss etc. Zu guter letzt noch etwas Oliven Öl obendrauf damit einem der Teig nicht an der frischhalte Folie kleben bleibt, die jetzt darum/drum kommt. Das Ganze jetzt 18 - 24 std in den Kühlschrank. Bei mir ist es normalerweise 18 std, von 3 Uhr nachmittags bis 9 am nächsten Morgen, aber ein paar std hier oder da sollte der Teig gut vertragen, will man etwas früher oder später backen.

  1. ENDLICH IST BACK TAG

1-3 std vor backen den Teig ausm Kühlschrank damit er wieder auf Zimmer temp kommt. Er sollte noch ein bisschen aufgehen und viele Blasen haben.

Den Ofen auf 240 (220 um Luft) vorheizen. Gut vorheizen ist wichtig. Brot liebt heiße Öfen.

Jetzt kommt das beste: nochmal großzügig Olivenöl obendrauf und mit geölten Fingern (Ich benutze alle 4 einer Hand) viele Löcher in den Teig drücken. Also nicht durch bis zum Blech, aber schon tief. Wenn große Blasen sichtbar sind, bitte pieksen, sonst werden die gerne schwarz im Ofen.

Zu guter letzt: toppings (Belag): simple ist einfach nur schön Meer Salz Flocken. Nächster Schritt wäre noch Rosmarin dazu (reibe ich auch durch meine Olivenöl Hände damit es nicht verbrennt im Ofen). Aber da kann man auch Oliven, Sonne n getrocknete Tomaten, karamellisierte rote Zwiebeln nehmen. Nach Lust und Laune.

BACKEN: 15 Minuten, dann Ofen runter auf 210 (190 um Luft) und weitere 15 Minuten (30 gesamt).

Nach dem backen hole ich es sofort (deshalb benutze ich back Papier. Am Überhang kann ich es rausheben ohne mir die Finger am Blech zu verbrennen.) Aus der Form raus da ist es nicht im Oliven Öl sitzt und potentiell unten wieder weich wird. Je knuspriger desto besser. Am besten abkühlen auf nem Gitter damit Teig auch Luft von unten bekommt.

This one is for you @Lukenwolf1970

Kann ja nicht sein daß du hier den Alleinunterhalter machen musst. :grin:

Zum Abschluss ein paar Fotos von meinem heutigen Focaccia. Etwas flacher als sonst da ich kleineres back Blech benutzt habe aber mich leider verrechnet beim Teig Mengen adjustieren.


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Mein Gott sieht das toll aus. Was hätte ich Lust das aufzuprobieren. Bräuchte dazu gerade Zeit und ein regelmäßiges Zuhause.
Aber das habe ich gespeichert. Herzlichen Dank für das tolle Rezept und die guten Tipps.

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das macht mich jetzt neugierig: Was bedeutet das? Also vielmehr, wie sieht es konkret aus, wenn man das nicht hat? Umzug, beruflich zu viel unterwegs, Verlust der Wohnung? Gerne per PN, gehört ja eigentlich nicht hierher, aber da wir uns ja schon aus einem anderen Forum „kennen“, interessiert mich das jetzt sehr.

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