Essen und Trinken - sportlich betrachtet

Also, nachdem wir schon den Musikthread haben, der so gut angenommen wird, jetzt der angekündigte Versuch im Thema „Essen und Trinken“.

MSR ist eine Sportseite, auch offtopic sollte einen Restbezug zu Sport und gesunder Ernährung bestehen. Also hin und wieder ein gesundes Rezept einstreuen … wenigstens vegetarisch …

Wie eröffnet man so einen Thread? Vielleicht mit etwas für den gestressten EM-TV-Zuschauer, der in den wenigen Minuten, die ihm vor der TV-Übertragug bleiben, ein schnelles Essen herzaubern muss?

Mein erster Versuch:

                      **Der Caesar Salad ..**

(der übrigens grad 100 Jahre alt geworden ist).

Warum grad der? Nun, er ist ein Klassiker, er gelingt eigentlich immer, und er ist so schnell, und mit wenigen unkomplizierten Zutaten anzufertigen, dass man das auch noch in fünf Minuten vor der TV-Übertragung schafft. Und er ist irgendwie doch ein klein wenig gesund - obwohl fast kein Salat drin ist.

Man braucht:

Romano-Salat

ein oder zwei Ei(er)
Worcestersauce
Olivenöl
Senf (Dijon, Bautzener geht wahrscheinlich auch, Löwensenf hab ich noch nicht probiert)
Sardellen
etwas Knoblauch
Zitronensaft

und

Parmesan (!)

(und Weißbrot, muss nicht frisch sein, kann man auch weglassen).

In meinem Rezept braucht man auch noch einen Küchenmini / Zerkleinerer / Alleszerhacker - in jedem Kaufhaus für unter 20 Euro zu bekommen.

Man reiße, oder schneide, den Romanosalat in kleine Streifen. Man trenne Eigelb von Eiweiss, und lasse das Eigelb in den Zerhacker gleiten. Hinzu kommen Knobauchzehe (nicht zu viel), Senf (durchaus ordentlich, der scharfe Geschmack verschwindet), Öl, ein paar Sardellen, die Worcestersauce und der Zitronensaft (auch hiervon nicht zu viel). Das wird dann alles zerhackt, bzw. gequirlt, bis eine hellbraune Sauce entsteht, und das war es schon.

Das Weißbrot in der Pfanne mit Öl anrösten, und dann alles auf den Salat. Das Weißbrot, die Sauce, und den gehobelten Parmesan (können grobe Flocken sein). Fertig.

Zubereitungszeit: max 10 Minuten. Und macht sogar ein bisschen satt.

Was ist das Tolle an diesem Rezept? Nun, es ist simpel und todsicher. Man kann mit den Mengen eigentlich nicht falsch liegen (sofern man nicht hemmungslos überknofelt). Und das allermeiste hat man meistens zu Hause, bzw. es ist ewig und drei Tage haltber / lagerbar. Verderblich sind an sich nur der Salat und der Knoblauch. Das Brot darf alt sein.

Was vielleicht ganz wichtig ist: Es gibt viel zu viel schlechtes Weißbrot in Deutschland. An Zellstoff erinnerndes „Baguette“ aus dem Backshop, völlig geschmacklose „Brötchen“ (die Bezeichnung „Semmel“ haben die Teile nicht verdient) … das schmeckt alles teilweise schon schlecht, wenn man es einkauft, und wird durch das Lagern nicht besser. Irgendwas in Richtung Ciabatta sollte es schon sein.

Und warum schmeckt das alles soooo gut? Nun, es ist die Mischung, die Sardellen, der Parmesan - in der Kombination einfach umwerfend.

Und das beste an diesem Gericht? Wer sich jetzt den Parmesan zulegt, hat schon die wichtigste Zutat für das nächste Rezept … :slight_smile:

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Da ich der veganen Diktatur und Ideologie unterliege, werde ich diesen Thread sofort wieder schließen.

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Vielen herzlichen Dank an @KurtRambis für die Eröffnung dieses Threads! Mein erster Beitrag dazu:

Shakshuka (ein orientalisches Frühstück, kann man auch als Mittagessen genießen) :

Zutaten für etwa 2 bis 3 Personen:

  • 1 Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 2 Koblauchzehen (nach Geschmack gerne mehr, ich selbst kann nicht genug davon haben…)
  • 1 Dose gestückte Tomaten
  • Kreuzkümmel, süßes Paprikapulver, Curry (etwa 1/2 TL, je nach Geschmack)
  • 4 Eier
  • Brot (z. B. Chiabatta)

Die Zwiebel in einer Pfanne mit Paprika in Olivenöl in mittlerer Hitze glasieren (nicht braun werden lassen, nur weich anbraten), dann Knoblauch dazu mit den Gewürzen. Die Tomaten dazugeben, aufkochen. Vier Mulden bilden (mit einem Löffel), die Eier in die Mulden hineingeben. Einen Deckel auf die Pfanne und solange köcheln, bis die Eier gestockt sind. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Im „Original“ wird Shakshuka mit dem Brot (Chiabatta) aus der Pfanne heraus gegessen. Guten Appetit!

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Danke, @Lukenwolf1970 . Hab ich noch nie gemacht.

Hier ein paar Anmerkungen zu deinem Gericht, von Yotam Ottolenghi. Er macht es genau so wie du mit den Eiern.

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spannende Idee - ich freue mich auf Rezepte!

zwei kleine Beiträge erstmal von mir - wenn auch keine direkten Rezepte:

tolle App - fantastische Rezpete - sehr abwechslungsreich und lecker:

das geilste Salatbuch „wo geben tut“ :heart_eyes:

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Das beste Rezept für den Sommer
Ratatouille

Es ist Gemüse. Bedeutet man schneidet viel. Aber es loht sich. Es ist jetzt die allerbeste Zeit dafür, weil die Natur alles hergibt.

viel Zwiebeln (2 große)
4 Paprika (ich nehme gerne Spitzpaprika, Spitzpaprika sind besser verdaulich)
1 Aubergine (mir reicht eine - wer Fan ist, nimmt 2)
2 mittelgroße Zucchini
3-4 Tomaten (perfekt sind San Marzano, die saften nicht so. Ich rate zum Entkernen, kein Muss, enthäuten wer mag, aber das finde ich persönlich übertrieben.

1-2 große Zweige Rosmarin
ein halber Knoblauch (nicht halbe Zehe, massig Knoblauch)
Thymian
Salz

Zubereitung

wir dünsten die Zwiebeln glasig an und geben in der letzten Minute den fein gehackten Knoblauch dazu.

Wir geben die geschnittenen Paprika hinzu (ich mach sie ungefähr Julienne, Brunoise finde ich übertrieben, in Südfrankreich ist es meist viel gröber geschnitten).

Paprika leicht salzen und ca. 3 Minuten bei mittlerer Hitze mit nicht wenig Olivenöl andünsten (bitte gutes Olivenöl nehmen, kein extrem herbes, sonst eben Butter (der Südfranzose steinigt mich für diesen Ratschlag).

Aubergine ebenfalls andünsten und leicht salzen (3 Minuten)

Zum Schluss die entkernten Tomaten zufügen (sollte nicht zu viel Flüssigkeit haben, sonst wird es ne Suppe). Nochmals leicht salzen.

Nun den Rosmarin zufügen, alles ca. 10 Minuten leicht köcheln bei offenem Deckel (evt. Deckel erst kurz drauf, damit es schneller kocht).

Zum Schluss abschmecken mit Salz und Thymian dazugeben.

Dazu passt ein frisches Baguette, natürlich auch Pasta, oder auch kleine Pellkartoffel oder Reis. Also im Grunde fast alles an Kohlenhydraten ausser frittiertes.

Ja, es ist ganz schön Arbeit, das schneiden des Gemüses. Idealerweise macht man das zu Zweit oder Dritt auf der Terrasse, Balkon oder im Garten, trinkt dazu schon mal ein Gläschen Rosé inkl. einer anregenden Unterhaltung.

Ratatoullie kann wunderbar bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Es loht sich also etwas mehr zuzubereiten, da es unter der Woche ein schnell zubereitetes Essen hergibt.

Kauft saisonal, vielleicht auf einem Wochenmarkt. Alles was man dazu braucht wird gerade angeboten. Wer auf Fleisch oder Fisch nicht verzichten mag, haut sich ein Stück seiner Wahl zusätzlich auf den Grill. Wasser, ein Rosé nach Wahl oder ein leichter trockener Weißwein passen hervorragend dazu.

Es ist Sommer pur, es ist ein Hauch von Südfrankreich, C’est magnifique, c’est le goût de l’été
Bon appetit!

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Ähnlich den Musik- und Gesellschaft-Freds werde ich auch in diesem kaum bis nie zu Gast sein, da ich MSR tatsächlich „nur“ für Fußballthemen nutze - hier ist es allerdings mein wichtigstes Forum.
Da ich ein wenig vom Fach bin (hatte 18 Jahre einen eigenen Feinkost Laden) möchte ich dennoch kurz meinen Senf (hier empfehle ich Dijons und mehr von Fallot) hinzu geben:
Wie in einem Fußball-Team auch, ist natürlich wichtig, dass sich die Zutaten gut ergänzen, einander glänzen lassen. Mein wichtigstes Credo: ein Gericht ist nur so gut, wie seine qualitativ geringste Zutat. Versucht also, Qualität zu kaufen. Die bekommt man heute durchaus auch in gut sortierten Discountern, wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt. Solltet Ihr es Euch leisten können, kauft gerne regional und im Fach-Einzelhandel.
Und vor allem: viel Spaß hier und an Guadn!

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Ratatouille esse ich nur, wenn sie von Rémy gemacht wird.

Überrasch mich! :wink:

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Rémy ist kein Südfranzose, das wird gerne unterschlagen.

Kommst mal vorbei, ich mach eines.

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Wo muss ich hin? 20 Zeichen

Bis Ende August wäre es Sète. Zimmer mit Bad gibt’s auch.
Einfach in den TGV Richtung Montpellier.

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Herrlich! Vielleicht grabe ich nachher mal mein Lieblings focaccia Rezept raus (ich weiß ich weiß, italienisch nicht französisch), das würde gut passen. :yum:

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Unbedingt! 20 Zeichen.

Sehr gute Hinweise zu den Tomaten, @ChrisCullen. Die Kerne machen das Essen bitter, drum besser raus.

Nachdem man dazu bis nach Südfrankreich fahren muss, um gute zu bekommen, hältst du Dosentomaten für vertretbar? Das mit den Kernen rauspulen wid dann natürlich schwierig, aber vielleicht kann man das ausgleichen, indem man die Teile im Ganzen brät?

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Ich sehe jetzt keinen Vorteil darin Dosentomaten zu nehmen. Entkernen ist easy und schnell gemacht. Aber wenn es keine frischen sein sollen, warum nicht? Sollte einfach nicht zu viel Flüssigkeit sein.
In den Dosen ist ja meist viel Püriertes.

Ab September bin ich wieder etwas näher :wink:

Was anderes (bisher ist der Thread „vegetarisch“).

Möchte mir heute, vor dem Halbfinale, ein Entrecote grillen. Leider nur auf dem Gasgrill, weil es schnell gehen muss. Ein in die Jahre gekommener Weber Q1000, mit nur einem Brenner, Propangas. 280 Grad wird er an einem warmen Tag wie heute wohl schaffen, aber dann ist Ende Gelände.

Den Rost vorher mit Öl einpinseln. Das Fleisch nicht direkt aus dem Kühlschrank nehmen, sondern vorher ruhen lassen. Nur einmal wenden.

Aber was kann / soll ich noch beachten?

Vorher trockentupfen.
Kurz im die Hitze und dann indirekt am Rand durchziehen lassen.
Vor dem Essen kurz ruhen lassen.

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Dosentomaten sind für jemanden wie mich, der in der Nähe der holländischen Grenze lebt, ein absolutes Muss. Was hier teils als „Tomaten“ verkauft wird, ist nicht selten nichts anderes als eine Ansammlung von Wasser, die in in einem Gewächshaus gezüchtet wurde. Und wer wirklich Tomatengeschmack in den Tomaten haben will, greift dafür relativ tief in die Tasche.

In der Türkei, in Südfrankreich und Italien (und anderen südlichen Ländern) sieht es völlig anders aus: DAS sind Tomaten.

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Oder die aus dem eigenen Garten. Dauert aber noch etwas.

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Ich imaginiere grade ein Gespräch zwischen einem Kumpel und mir, in dem er mich fragt, warum ich soviel am Bildschirm hänge.
Ich so: Da gibt’s nen sehr guten Fußball-Blog, Er: Cool, was redet ihr da so?, Ich: Nun, wir tauschen Kochrezepte aus

Ihr seid mir so eine Bande von Hedonisten… :wink:

…Ich muss spotten, weil ich gern auch was beisteuern würde, was aber an drei Dingen scheitert:

  • Ich bin ein ganz miserabler Koch
  • Trotzdem ich sehr gerne gut esse und auch viele der Münchner Ess-Tempel besuche, muss ich gestehen, dass das beste Gericht, das mir je unterkam, keinen sportlichen oder gesundheitlichen Kriterien genügt
  • Und ich kann euch nicht mal das Rezept weitergeben,
    weil es sich nämlich um die Dampfnudeln mit Vanillesoße handelt, die meine Uroma zubereitet hat. Meine Oma sowie meine werte Mutter haben zwar behauptet, das Rezept/die Zubereitungsart zu kennen, aber der Praxistest hat knallhart ergeben: NOPE.
    Und so hat meine Uroma das mit ins Grab genommen…
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