Essen und Trinken - sportlich betrachtet

Da ich gerade in Edinburgh bin und eine schöne Flasche aus dem Cadenhead’s Store neben mir stehen habe, kann ich nicht widerstehen, auch noch meinen Senf dazuzugeben, sorry dafür.

Ich bin da bei @anon62001792, ein guter Whisky Sour ist was Feines und für mich einfach ein komplett anderes Getränk als ein Single Malt. Wobei ich zugebe, dass ich auch bei den Blends Unterschiede mache. Durch die Auswahl der Whiskys wird halt der Charakter des Blends bestimmt. Oft suggeriert der Preis Qualität aber ich würde mich nicht darauf verlassen.

Ich gebe es nur ungern zu aber ich hatte letztens mal einen Drink probiert mit einem Laphroaig, in dem neben einigen anderen Zutaten auch Kardamom drin war. Das hat mit dem rauchigen Charakter des Laphroaig hervorragend harmoniert.
Es wird sicher die Ausnahme bleiben aber manchmal erweitert etwas Experimentieren doch den (Geschmacks-) Horizont.

Ansonsten halte ich es bei Malt Whiskys auch mit den Puristen :wink:

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ich muss ja mal eines sagen:

ich persönliche finde diese Dogmen so unfassbar überzogen - egal ob bei der Kulinarik, der Kunst oder wo auch immer!

wenn es mir gut, ich es mag, es mir schmeckt und es sich toll anfühlt (und niemandem schadet oder einschränkt etc. - ihr wisst schon…) - ja dann mache ich es doch!

weshalb sollte ich mich selbst kasteien?

wenn ich Bock habe schütte ich Cola in ne Single Malt oder in nen 15 Euro Roten - wenn mir danach ist höre ich Helene abwechselnd mit Old School Death Metal und wenn es mich gelüstet verliebe ich mich in nen Sitzhocker…

ich sag immer:
liebt und bumst doch wen ihr wollt - und esst & trinkt dazu, was euch in den Sinn kommt!

wenn man nicht neugierig neue Kombinationen ausprobierte, würde wir wohl noch auf Tannenzapfen rumkauen… :crazy_face:

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selbstverständlich. Noch sind wir ein freies Land :slight_smile: .

Die Frage ist, warum kaufe, respektive trinke ich einen Single Malt?
Weil er teuer ist und ich dadurch glaube, ich hätte etwas Gutes? Oder vielleicht, weil er sehr spezielle Noten hat, fein ausbalanciert ist, vielleicht einen torfigen Geschmack hat? Etwas was ich vielleicht konzentriert trinke damit ich die verschiedenen Noten auch herausschmecke.

Beispiel zwei funktioniert mit einer Cola dann nicht mehr. Das schmecke ich nicht mehr raus. Wer schon mal einen oder zwei Tropfen Wasser in seinen Cask gemacht hat, der weiß welcher Unterschied so etwas ausmachen kann.

Wer will kann auch einen guten Champagner ungekühlt bei Zimmertemperatur genießen. Das steht jedem frei. Ob das der Sinn der Sache ist, weiß ich jetzt nicht.

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natürlich ist ein besonderer Single Malt was feines - man könnte es aber auch so argumentieren, das ein Whisky-Cola mit nem Malt halt einfach besser schmeckt… :crazy_face:

da ich aber kein großer Cola-Fan bin, kann ich dazu nicht viel sagen…

mir gings ums grundsätzliche Thema - und das Beispiel bot sich an! :blush:

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Nicht nur wir feiern die Currywurst. Auch bei den schottischen Fans scheint dieses kulinarische Kulturgut mächtig Eindruck gemacht zu haben. Jedenfalls wurde die Einführung auch in der Heimat gefordert.
Und die Schotten haben geliefert. Pünktlich zum ersten Heimspiel gibt es jetzt im Hampden Park einen neu entwickelten Currywurst-Pie!
Nicht ganz der Klassiker, aber ich würd’s probieren.
Ob das jetzt unter Völkerverständigung läuft oder unter kultureller Aneignung, ist noch nicht ausdiskutiert. :wink:

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Ich auch

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So, die neue Championsleaguesaison kann beginnen: ich werde jetzt schon mal Dinamo Zagreb „verspeisen“ :smirk:. Hier noch das versprochene Foto zum obigen Rezeptvorschlag (Djuvecreis mit Schopskasalat).

Auf ein hoffentlich schönes und unterhaltsames Spiel! :beer:

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Championsleague-Spieltag #2 gegen Aston Villa : Chicken-Mulligatawny-Soup

Es kommt bereits am zweiten CL-Spieltag mit Aston Villa aus England der fast schon von mir etwas gefürchtete kulinarische „Endgegner“ der Vorrunde :thinking:… Ich bin ganz ehrlich: So einige traditionelle englische Gerichte lösen bei mir nicht wirklich Begeisterungsstürme aus, aber das darf natürlich jeder gerne anders sehen. Geschmack ist bekanntlich verschieden und vielfältig (nicht selten einfach auch Gewöhnungssache), und das ist völlig in Ordnung. Von daher mögen mir bitte die echten Kenner der englischen Küche (zu denen ich ganz sicher nicht gehöre) verzeihen.

Mein kulinarischer Lösungsansatz für Aston Villa (der FCB wird hoffentlich auch spieltaktisch/fussballerisch einen Ansatz finden): Herbstzeit ist auch Suppenzeit. Die Chicken-Mulligatawny-Soup (eine Curry-Hühnersuppe) ist ein Beispiel für Fusionsküche, lange bevor es den Begriff Fusionsküche überhaupt gab: ursprünglich in Indien wohl auf einer Currysoße basierend ist daraus unter britischem Kolonialeinfluss in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Suppe entstanden und hat sich dann in England (und auch Indien) verbreitet. Das folgende Rezept ist nur mein sehr persönlicher Vorschlag (ein wenig „zusammengebastelt“ aus so einigen Rezeptanregungen aus dem Internet - es gibt wirklich viele, auch vegetarische Varianten der Mulligatawny-Soup).

Gesamtzeit: etwas über eine Stunde (da es aber etwa 45 Minuten nur vor sich hinköchelt mit gelegentlichem Umrühren, nenne ich es trotzdem noch zumindest ein halbwegs schnelles Gericht. Die Zubereitung ist auch recht einfach und erfordert ganz sicher keine Sterneköcheausbildung, es ist eher alles eine Frage des Timings - wie beim Fußball oft auch)

Zutaten: (ca. 4 Personen)

  • 3 rote Zwiebeln
  • 2 Stangen Sellerie
  • 1 große Möhre
  • 1 Apfel
  • 2 große Knoblauchzehen
  • ein kleines Stück Ingwer (etwa von der Größe der Knoblauchzehen zusammen)
  • neutrales Pflanzenöl (Topfboden knapp bedeckt)
  • 3 El Currypulver (gelb)
  • 1 rote Chilischote (ohne Kerne)
  • ca. 1, 5Liter halbierte Hühnerbrühe (siehe unten)
  • 3 Hähnchenschenkel
  • 1/2 Tasse Basmatireis (ca. 125 ml, kurz ausgewaschen in einem Sieb)
  • 1 Bund Petersilie (glatt), 1 Tl Salz, 1 Tl Pfeffer
  • 200 ml Sahne

Zubereitung:

  • Zwiebeln, Stangensellerie und Möhre würfeln. Knoblauch, Chilischote und Ingwer fein hacken. Die Stängel der Petersilie und die Hälfte der Blätter klein hacken, den Rest der Blätter beiseite legen für die Garnitur
  • das Pflanzenöl in einem mittelgroßen Topf (bei mir 5 Liter Volumen) auf mittlerer Stufe erwärmen, dann die Zwiebeln mit einer kleinen Prise Salz (zieht etwas Wasser aus den Zwiebeln) dazugeben. 5 Minuten andünsten bei mittlerer Hitze, gelegentlich umrühren
  • dabei 1 Liter heißes Wasser im Wasserkocher vorbereiten
  • nach den 5 min den Knoblauch, Chili, Ingwer und Curry mit in den Topf geben und etwa 30 Sekunden ständig umrühren bei eher niedriger Hitze, um den Gewürzgeschmack etwas zu aktivieren
  • das heiße Wasser und und die laut Verpackung angegebene halbe Menge (für 1,5 Liter) Hühnerbrühenpulver in den Topf dazugeben sowie Sellerie und Möhre, gut verrühren
  • die abgetupften Hähnchenschenkel mit einer Gabel mehrfach ordentlich tief einstechen an den dickeren Stellen, in den Topf geben, umrühren (alles sollte bedeckt mit Brühe sein - notfalls etwas mehr Brühe herstellen und nachgießen, ist ein wenig abhängig von der Topfgröße und -form), kurz alles aufkochen und etwa 20 min bei mittlerer Hitze mit Deckel köcheln lassen (gelegentlich umrühren).
  • nach den 20 min: den Apfel halbieren, entkernen und würfeln. Die Apfelwürfel, den ungekochten Reis, Salz, Pfeffer, die Sahne und die Petersilienstängel sowie die zerkleinerte Hälfte der Petersilienblätter in den Topf geben, gut verrühren, kurz aufkochen und dann weitere 20 min bei mittlerer Hitze mit Deckel köcheln lassen (auch hier gelegentlich umrühren)
  • die Hähnchenschenkel aus dem Topf herausnehmen, an der dicksten Stelle anschneiden und schauen, ob das Fleisch wirklich gar ist. Wenn nicht (hängt etwas von der Schenkeldicke ab): ein wenig weiter mit im Topf köcheln lassen. Wenn gar: die Hähnchenschenkel herausnehmen und die Suppe weiter köcheln lassen ohne Deckel
  • das Fleisch der Hähnchenschenkel mit Messer und Gabel oder 2 Gabeln vorsichtig vom Knochen ablösen (wer die Haut gar nicht mag: einfach vorher abziehen - ich selbst lasse sie dran). Beim Ablösen des Fleischs darauf achten, dass keine Knochen- oder Knorpelstücke abgetrennt werden, das abgetrennte Fleisch anschließend mit einem großen Messer durchhacken, zerkleinern und zurück in den Topf geben und umrühren.
  • mit Salz und Pfeffer abschmecken bei Bedarf, portionsweise in einem tiefen Teller anrichten und mit den verbleibenden Petersilienblättern garnieren.

Ich habe dieses etwas von mir „zusammengebastelte“ Rezept ehrlicherweise vor dem kommenden anstehenden CL- Spieltag selbst noch nie ausprobiert und habe es deshalb heute vorgetestet, bevor ich hier irgendwelchen Unsinn verbreite… Mir zumindest hat es jedenfalls sehr gut geschmeckt: eine solide Grundschärfe mit einem Currygeschmack, dazu das noch recht feste und nicht völlig zerkochte Fleisch (wie in so einigen Hühnersuppen) und etwas Reis mit Gemüse und Apfel als Einlage in der leicht sahnigen Brühe - das kommt sicherlich bei mir in Zukunft noch öfter auf den Tisch. Der CL sei Dank :smirk:.

Deshalb gibt es auch heute schon das Foto dazu (sieht definitiv unspektakulärer aus als es schmeckt):

Guten Appetit!

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Wow! Die ist schon lang auf meiner „to-do-list“.

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Clevere Auswahl.

Und ja, ohne ihr Weltreich von damals wäre das heutige UK nicht das was es ist.

Von daher durchaus valide diesen Trick mit Indien für was wirklich schmackhaftes als „Englische Küche“ zu verwenden/verkaufen :joy:

Der absolute Klassiker wo auch wirklich teilweise als britisches Nationalgericht die Rede von ist - Tikka Masala - da ja schon sehr ähnlich gelagert…

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Dazu darf auch gern was gepostet werden … hattest nicht Du die Dose Campbell-Tomato-Soup erwähnt?

Ja, das war aber lediglich von Wiki und selber lass ich mich lieber bekochen :stuck_out_tongue_winking_eye:

Aber vielleicht schafft es @Lukenwolf1970 ja noch mich aus der Kochreserve zu locken …

Ein Tikka Masala - Rezept wird mein erster Joker sein, falls es der FCB in der K. O. - Runde mit einer englischen Mannschaft zu tun haben wird :smirk:

Das würde mich wirklich sehr freuen - „gut bekocht zu werden oder selbst kochen“ ist ungefähr so wie „gute Musik zu hören oder selbst musizieren“. Kochen ist ein sehr sinnliches Erlebnis (tasten, riechen, schmecken, sehen), und auch wenn es wie bei mir ganz sicher Hobbyniveau hat, geht für mich wenig über die Zufriedenheit, nach dem Kochen das eigene „Produkt“ zu genießen (und auch zu wissen, was man da wirklich verarbeitet hat). Es kostet Zeit, aber sofern es irgendwie möglich ist, sollte man sich diese nehmen - es lohnt sich definitiv (zumindest für mich).

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Sehr schönes Koch Plädoyer!

Danke dafür…

Denn ja, daß es ein sinnliches (heutzutage würden wohl manche auch sagen Mindfulness förderndes) Erlebnis wider des heutigen Bildschirmwahns ist und damit sehr positiv/gesund/Wohlbefinden fördernd - keine Frage!

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Irgendwie auch ein netter, kurzweiliger Artikel: so kann das Thema „Kochen“ natürlich auch sehen. Wäre zwar absolut nicht mein Ding, aber „jede Jeck ist anders“ :smirk:

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Klar kann man das so sehen. Solange man genug Geld übrig hat, um täglich in ein Resto zu gehen, das qualitativ wertiges Essen anbietet. Dazu zählen die Subways, Burgerbrater, Dönerbuden und Vapianos natürlich nicht. Unter 600 € - 800 € pro Monat für Restaurantbesuche wird man insofern kaum glücklich werden. Muss man wollen und können.

Für mich persönlich ist Kochen aber ohnehin ein Fest für die Sinne. Gerade haben wir zwei Wochen lang auf Korsika für uns eingekauft, Salate kreiert, Terrinen und Käse genossen, frisches Huhn mit Taboulé gebastelt, etc. Herrlich. Einzig das Abspülen und Aufräumen nervt manchmal.

Natürlich gehen wir auch sehr gerne in Restaurants. Allerdings nur 3 - 4x monatlich und dann dorthin, wo die Gerichte besser schmecken, als zuhause. Also eher nicht der Pastaspaß um die Ecke, aber sehr gerne frischestes Sushi oder eine Pizza aus dem Holz- / Steinofen - was man zuhause halt nicht so gut hinbekommt.

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Das würde ich exakt genauso sehen :+1:

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da ich gerade geschlemmt habe ohne Ende - passt es wohl hier her… :crazy_face:

Minga - ick lieb dir hart! :black_heart:

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extra für das schwere Auswärtsspiel habe ich heute im Spessart deutsch gespeist - das muss doch helfen… zumal ich im Räuberzimmer saß - also lasst uns Dzeko 3 Punkte klauen…

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Das regt den Appetit gewaltig an.
Während des Spiels habe ich jetzt keinen Nerv, es muss ein sehr spätes Abendbrot werden.
Gottseidank gibt es ja das flüssige Brot. :slightly_smiling_face:

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