[England, Premier League] Rund um die Liga

Mal abgesehen davon, dass Guardiola die Spieler entwickelt, sie auf ein technisch extrem hohes Level bringt und ihnen seine taktischen Überlegungen vermittelt: selbst das mit dem „Zusammenkaufen“ kriegen ja nicht alle hin, z.B. äh…wir! -Und welche Spieler waren denn große Stars, bevor sie zu City kamen? Haaland, eventuell de Bruyne, obwohl der ja von anderen Clubs/Trainern als zu schlecht empfunden wurde. Und zu dem: „mehr ist es leider nicht“ - da haben wir dann doch grundverschiedene Wahrnehmungen.

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Sorry, aber das ist fast ignorant. Zusammengekauft, ja, so wie das alle großen Klubs machen. Aber es geht weniger um die Leute, die da spielen, sondern darum, wie sie spielen. Und da keine Handschrift des Trainers zu erkennen, verstehe ich nicht. Genauso wenig, wenn man den Fußball unter Pep - egal, wo! - nicht ästhetisch genießen kann. Es geht hier doch nicht nur um individuelle Qualität, sondern etwa um perfekte Raumaufteilung.

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Pep hat Pep-Dinge gemacht, das muss man ihm „ankreiden“ …

  • er hat eine Spielidee etabliert.
  • er hat einen Kader sukzessive besser gemacht - durch sinnvolle (!) Zukäufe, aber auch durch Verbesserung der Spieler, die schon da waren.
  • er hat seine Rolle als Spieler-Magnet ausgespielt und Spieler zu City geholt, die auch woanders hin gehen hätten können.
  • er hat Spieler ziehen lassen, die für ihn ersetzbar waren.
  • OK, und manchmal hat er es taktisch ein wenig übertrieben (CL-Finale gegen Chelsea anybody? - aber das scheint er auch langsam zu lassen.

In der Summe nix großartiges anders als während der drei Jahre bei uns.

Nur bei uns wurden nach Pep’s Weggang halt keine Pep-Dinge mehr gemacht.

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Gibt eben nur das eine Original. Wenn jeder die Pep-Dinge könnte wäre der Fußball aber auch langweilig, da man sich gegenseitig neutralisieren würde.

So wie einer mal in Manchester „schockverliebt“ war, sah es gestern bei einem anderen eher nach Schockstarre aus.

@Schwarzenbeck

Sehr gut zusammengefasst

Was mich in den Spielen gegen uns, aber jetzt auch gegen Arsenal extrem aufgefallen ist, dass man immer noch die grundlegenden Pep Prinzipien erkennen kann, aber situativ und eben eben situativ im Handeln der Spieler, andere Elemente gespielt werden, je nach Spielstand, je nach Spielsituation.

Im Prinzip steht da momentan ein formstarkes Team, dass alles spielen kann, offensiv wie defensiv, mit oder ohne Ball, schnell oder langsam, alle Spieler technisch taktisch hervorragend ausgebildet, aber auch physisch stark, einige sehr stark, inzwischen auch kopfballstark. Zu der Formstärke kommt dann eben eine unglaubliche Spielfreude (auch defensiv) und Erfolg.

Eines fällt immer wieder bei einem Pep Team auf, Einwürfe des Gegners in dessen Hälfte werden so vereidigt, dass es immer eine große Möglichkeit eines Ballgewinns gibt mit einer Chance. Das gleiche fällt beim variablen Anlaufen auf, es wird extrem variabel gepresst, immer so, dass der Gegner unsicher ist, wie er eröffnen soll. Und Fehler werden gnadenlos bestraft, was den Gegner noch mehr verunsichert.

All das konnten wir auch sehr gut, auch unter Flick. Unsere Spieler können das, es muss nur entsprechend trainiert und gespielt werden.

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City überragend, v.a. physisch sind die unfassbar stark, das gab es bei Pep-Teams so in der Form auch nicht immer und war auch schon in den CL-Spielen gegen Bayern zu sehen.

Es wurde hier schon viel geschrieben, deshalb will ich es nur mal auf eine ganz simple These herunterbrechen.

Es ist unfassbar wertvoll für eine Mannschaft, einen körperlich starken Zielspieler auf der Neunerposition zu haben.
Arsenal wusste überhaupt nicht, was sie tun sollten. Standen sie etwas tiefer, kamen sie einfach garnicht an den Ball und bei frühem Pressing wurden sie gelockt und dann oft mit einem gezielten langen Ball auf Haaland überspielt. Wie stark der auch mit dem Rücken zum Tor ist und technisch sauber die Bälle verarbeitet, war auch beeindruckend.
Ich meine, da hat er sich schon stark weiterentwickelt, das war bei Dortmund nicht unbedingt seine größte Stärke.

Ich hoffe so sehr, dass Brazzo (oder wer auch immer) im Sommer einen passenden Mittelstürmer für den FCB finden kann. Der wird natürlich nicht auf Haaland-Level sein, aber zumindest einige Eigenschaften wären schon ein Traum…

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Vorab möchte ich einmal klarstellen, dass bei Manchester City vermutlich mit die besten Voraussetzungen für Erfolg herrschen. Die Mannschaft wird seit 7 Jahren vom gleichen Trainer trainiert, wobei es nicht nur irgendein Trainer ist, sondern vielleicht der Beste der Welt. Die Spielidee und die Spieler konnten in dieser Zeit entweder reifen oder wurden durch noch bessere (oder passendere) Spieler ersetzt. Das Trainingsgelände und Umfeld sind auf dem neusten Stand und bieten alles was sich ein Spieler wünschen kann. Ich glaube in keinem anderen Verein ist die Chance (besonders wenn der Umbruch in Madrid stattfinden muss) so hoch, einen internationalen Titel zu gewinnen.
Sportlich gesehen wird eindeutig sehr gut und Hand in Hand mit dem Trainer gearbeitet. Auch werden nicht wahllos Stars gekauft, sondern es werden sinnvolle Ergänzungen gesucht und die Spieler durch den Trainer noch deutlich besser. Manchester City ist definitiv nicht nur eine Zusammenstellung der besten Einzelspieler (der Titel geht wohl an PSG), sondern das über eine ganze Saison gesehen, beste und eingespielteste Team der Welt.

So gut die Geschichte sportlich ist, möchte ich eure finanzielle Bewertung aber nicht teilen. Die Herkunft des ganzen Geldes, welches ausgegeben wurde und wird sollte man dabei auch nicht vergessen.

Nur die Transferausgaben in den letzten 5 Jahren zu betrachten, verfälscht das Bild meines Erachtens massiv. Grade in den ersten beiden Pep Saisons steht bei Man City ein dickes Transferminus. Das Grundgerüst des Teams stand nach den ersten beiden Saisons und anschließend wurden nur noch punktuell Spieler ausgetauscht, was natürlich mit geringeren Nettoausgaben einhergeht. City wegen der letzten 5 Jahre zu attestieren, dass die Mannschaft nicht wegen eines massiven Geldeinsatzes zustande gekommen ist und Pep alle besser gemacht hat, halte ich für eine falsche Aussage.
Auch Chelsea (in deiner Aufstellung mit dem meisten Minus) wird vermutlich in 5 Jahren eine ausgeglichenere Bilanz haben. Sollen wir dann auch vergessen wie absurd die letzen beiden Transferfenster waren?

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Absoluter Alptraum für die Erfolgsfans „etcetcetc“.
Verzwergung!

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Spielt doch überhaupt keine Rolle, ob die Regeln anders waren.
Sie haben gegen geltende Regeln verstoßen und auch darauf gründet sich die Tatsache, dass sie jetzt so gut dastehen.
Wie kaputt muss der moralische Kompass sein, wenn man Kritik daran, als „Jammern“ abtut?

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Und Chelsea verliert gestern erneut, diesmal vor heimischer Kulisse gegen Brentford.
Interimstrainer Lampard jetzt mit der 5. Niederlage im 5. Spiel.

Fun Fact: Erling Haaland steht jetzt bei 33 Treffern in der Premier League, der Chelsea FC hat 30 Treffer erzielt.

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Ich finde, es geht beides mit Recht.
Letzten Endes halte ich sogar beides für berechtigt und angemessen: auf der einen Seite kotzt es mich auch an, dass City sich damals aus der mehr als berechtigten Strafe rausgewunden hat. Auf der anderen Seite kann ich die Performance des Teams rein sportlich davon getrennt genießen.

Der „moralische Kompass“ hat’s im modernen Profi-Fußball allerdings sehr schwer, das muss man zugeben. Mir persönlich fällt auf höchster Ebene eigentlich kein Verein ein, hinter dem ich „moralisch“ zu stehen vermag… da gibt’s eigentlich nur Schlimme und noch Schlimmere. Mein persönlicher Cut diesbezüglich richtet sich weniger nach der Summe, die man reinpfeift, eher nach der kaufmännischen Seriosität. Und ich versuche die Investorenseite mit einzubeziehen. Demzufolge stehen (Schurken-)Staatsalimentierte und Hedgefonds und Private Equity bei den „ganz Schlimmen“…

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Völlig okay.
Man darf nur nicht vergessen, dass die hervorragende sportliche Performance auch daher kommt, dass man jahrelang beschissen hat.
Und die Feststellung hat einfach nichts mit „Jammern“ zu tun.

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Generell stimmt es schon, Geld macht alleine keinen Erfolg => Siehe PSG.
Da gehört dann tatsächlich mehr dazu.
Die Performance von ManCity muss man anerkennen, Pep insbesondere hat auch auch den ein oder anderen „nicht-100Mio“ Einkauf Top entwickelt.

Auf der anderen Seite bin ich starker Verfechter finanzielle Rahmenbedingungen einzuhalten, gemessen an G+V oder was auch immer.

Aus der Premier League kommt wahrscheinlich Newcastle nach langer Zeit Mal wieder in die Champions League und die sind von den Saudis gesponsert.
Aus der Bundesliga kommt wahrscheinlich Union Berlin das erste Mal in die Champions League ohne so einen Investor.
Das ist schon bemerkenswert.

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Du doch auch nicht.

Hm.

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Persönlich bin ich gegen Staatsfonds auch nicht demokratischen Ländern.
Schön für City und PSG, eher nicht so schön für den Fußball.
Der norwegische Staatsfonds könnte von mir aus kaufen, was er will :slight_smile:

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Ich finde es in Ordnung genau in der Saison anzusetzen, indem Pep als Trainer angefangen hat, besonders wenn es für die Bewertung eine Rolle spielt. Deswegen hätte/habe ich persönlich mir den 7 Jahres Zeitpunkt rausgesucht. Einen Brazzo bewertet man doch auch im Hinblick auf alle seine Saisons und nicht nur auf einen Bruchteil.
Wenn wir über City im Rahmen des FFP diskutieren würden (was ich definitiv nicht wollte), dann wär dein 5-Jahres Zeitraum natürlich der einzige den wir uns anschauen wollen.

Ich finde es kritikwürdig, wenn Geld aus einem Land kommt, welches Menschenrechte eher als Problem sieht.

Ich habe mich auch schon in anderen Threads dazu geäußert, dass City sehr wohl gute wirtschaftliche Arbeit (in letzter Zeit) leistet und das Anerkennung verdient. Das eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Mein ganzer Post beginnt quasi mit einer Eloge auf die sportlichen Leistungen von City. Es besteht
für mich gar kein Zweifel, dass dort grade sehr sehr gut gearbeitet wird.

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Die Fragen von @918 sind berechtigt.
Da kommen wir natürlich schnell in vermintes politisches Gelände. Ich behaupte gar nicht, dass meine persönlichen Unterscheidungen immer so sattelfest und nicht zu hinterfragen sind. Ich hab schlicht keine Lust, mich auch noch beim Thema Fußball zu sehr mit perfekten Analysen bezüglich der finanziellen Verhältnisse und der Auswüchse des Kapitalismus zu beschäftigen. Das musste ich schon im Studium bis zum Erbrechen tun, das hat mir gereicht.
Andererseits muss man sicherlich nicht in diesem Business - Hedgefonds ec. - gearbeitet haben, um sich ein Bild davon zu machen, wie dort gearbeitet wird. Das meine ich ganz neutral. Es wird ja in so Fällen schnell von einer Doppelmoral gesprochen, sicher nicht zu Unrecht, allerdings muss ich sagen, lieber eine Doppelmoral als gar keine, nicht wahr?

Ich habe schon noch so ein leicht romantisierendes Ideal davon, wie Fußball zu sehen und zu genießen ist, und mein Problem ist schon seit Jahren, dass ich gerne qualitativ guten Fußball sehe: mir reicht es nicht, einen sympathischen und politisch korrekten Klub auf dem Feld vor sich hin dilettieren zu sehen. Das heißt, je mehr ich Fußball genieße, desto eher lande ich bei großen finanziellen Mitteln, die eben oft fragwürdiger Herkunft sind. Und, das gebe ich zu, ich habe schon eine gewisse kritische Grundeinstellung, was kapitalistisches Wirtschaften und die dazugehörigen, systemimmanenten Auswüchse betrifft.
Generell arbeiten die größten Schurken halt gerne dort, wo es das meiste Geld zu verdienen gibt, und zugleich die wenigsten rechtlichen Fallstricke lauern: und das ist im Sport, mit seiner eigenen, fragwürdigen Gerichtsbarkeit. Daher finde ich, gewisse Allgemeinplätze kann man dann schon mal so durchrutschen lassen.

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Da hast Du leider recht.
Wobei die Chance von Sané ja noch deutlich größer war. Auch wenn da noch jemand mitgerannt ist, war es am Ende ein 1:1 Duell gegen den Torwart, also eine sehr gute Chance.

Aber hier beim 3:0 waren deBryune und Haaland immer noch gegen (je nach Lesart) 2 oder 3 Gegenspieler. Das machen beide erstens sehr gut (nicht nur wir können sowas im Moment nicht, sondern kaum eine andere Mannschaft - was aber nicht relativieren soll, dass wir im Moment besonders ungefährlich sind vor dem Tor), und zweitens gab es nach meiner Meinung den gleichen Abwehrfehler wie bei unserem Gegentor, nämlich dem freien Spieler wurde unnötigerweise zuviel Platz gelassen, so dass er easy angespielt werden konnte.

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