[England, Premier League] Rund um die Liga

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Der Vergleich kommt von Pep selbst und nicht direkt von ManCity Fans:

@BulleRoth: Dass ein Investor seinem Club über debt/equity-swaps im Prinzip unendlich viel Kapital zur Verfügung stellen kann und dass damit der unbegrenzten Clubfinanzierung im Prinzip Tür und Tor geöffnet ist, ist richtig.

Aber die die analytisch interessanten Frage in Hinblick auf die sportliche Wettbewerbsgleichheit ist doch die, wie die UEFA die beiden theoretisch möglichen Fälle einer Wettbewerbsverzerrung durch a) die unbegrenzte Bereitstellung von Eigenkapital an einen Club (durch einen Investor/Gönner) und b) die unbegrenzte Aufnahme von Fremdkapital durch einen Club verhindern möchte (mit welchem Geld diese Clubs dann stets die besten und teuersten Spieler mit den höchsten Gehältern kaufen und alle Wettbewerbe in Grund und Boden schießen könnten).

Beide Fälle deckt das neue FSR der UEFA ab. Das Risiko einer Wettbewerbsverzerrung durch unbegrenzte FK-Aufnahme wird über den daraus produzierten Zinsaufwand abgefangen, der negativ aufs Ergebnis drückt, und die Höhe der erlaubten Verluste pro Periode ist auch im FSR wieder, wie schon vom FFP bekannt, streng limitiert, schimpft sich hier „Stability“-Kriterium. (Dieser Hebel greift natürlich nur bei einem positiven Zinssatz aufs FK, in einem Nullzins-Szenario würde allerdings glücklicherweise auch der EK-Hebel greifen, weil der bei den Ausgaben ansetzt). Das Risiko einer Wettbewerbsverzerrung durch eine unbegrenzte EK-Aufnahme wird über eine neu geschaffene Ausgabenhöchstgrenze für den Kader abgefangen, was sich sich „Cost Control“-Kriterium nennt und die erlaubten Ausgaben für die Gehälter und Transfers von Spielern und Trainern sowie die Zahlungen für Beraterhonorare auf max. 70% (in der Endstufe) des Umsatzes begrenzt. In dem Maße, indem ein Club mit seinem unbegrenzt zur Verfügung gestellten 0%-FK oder EK also nicht in der Lage ist, auch seinen Umsatz zu erhöhen (und auf Knopfdruck wird das nicht gehen), haben selbst die unbegrenztesten Mittel zumindest keinen unmittelbar wirksamen sportlichen Nutzen. Da kann ein Investor seinem Club ruhig €1 Mrd. pro Jahr an EK bereitstellen, wenn der Club nur €150 Mio. jährlich umsetzt, darf er auch maximal €105 Mio. jährlich (70%) für Spieler, Trainer und Berater ausgeben.

Also: Ein Wettbewerbsvorteil durch unbegrenztes FK geht nicht wegen des Verlustkriteriums und ein Wettbewerbsvorteil durch unbegrenztes EK geht nicht wegen des Ausgabenkriteriums. Problem solved.

Aber wie immer bei der UEFA wird der wahre Stolperstein nicht ein Kanon etwaig zu lascher Regeln, sondern ihre zu lasche Exekution sein.

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Das ist wohl wahr. Trotzdem hätte ich noch ein Frage, wird bei den Regeln auf der Einnahmen-Seite auch irgendwie berücksichtigt, wenn ein Verein künstlich überhöhte Sponsoreneinnahmen erhält? Ist ja glaube ich bei City und /oder PSG bereits Thema gewesen.

Hi @Lerby91: Ja, die UEFA prüft, ob ein Sponsorship-Deal zum sogenannten „Fair Value“ abgeschlossen worden ist, also ungefähr zum gängigen Marktpreis für vergleichbare Deals. Wenn nicht, behält sie sich das Recht vor, den überbewerteten Sponsorship-Vertrag für die Kalkulation der FSR-Grenzen auf den Fair Value herunterzusetzen.

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Besser als der private Katari.

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sehr guter Artikel. Im Grund die Basis um über diesen Fall zu diskutieren.

So wie ich das lese, kann es also 2 Jahre oder länger dauern, bis es da ein Urteil gibt.

If City can prove that they acted in good faith, even if mistaken in their interpretations, it would follow the most serious charges would fall away and they would be vindicated again.

Schwer vorstellbar wie das gehen soll. Das klingt bei all den Anklagepunkten abenteuerlich.

Hoffen wir mal, dass die PL Kommission am Ende nicht auch vor der Armada von Anwälten des Scheichs einknickt wie die UEFA und der CAS.

Ich möchte nicht in dieser Kommission sitzen. So wie das bei der UEFA und dem CAS abgelaufen ist, möchte ich nicht wissen was für Drohungen gegen die handelnden Personen da ausgestoßen wurden.

Der Kollege Scheich aus Saudi Arabien hat ja in einem ganz anderen Fall gezeigt, wie man mit unterschiedlichen Ansichten umgehen kann.

Gut an der ganzen Sache ist, dass es die Branche aufgescheucht hat. Nur schon die Tatsache, dass ein Klub angeklagt wird, der ganze Fall über Monate oder Jahre in der Öffentlichkeit diskutiert wird, ist ein gutes Zeichen und ein Schuss vor dem Bug derer, die keine Lust haben die Spielregeln einzuhalten.

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Feine Sache für die Daily Mail und für die Öffentlichkeit.

There is absolutely no reason why he should be paid less than Kevin De Bruyne’: said an expert

Das hat mich dann trotzdem zum Lachen gebracht :slight_smile:

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Wenn es über 2 Jahre gehen sollte, werden £ 30 Mio wohl nicht ausreichen, aber beide Seiten haben ja genug im Köcher. Zudem gibt es keine Verjährungsfristen wie bei UEFA/CAS.

Was ManCity offensichtlich nervös macht, ist das die EPL sich jetzt zu diesem Schritt entschieden hat, und es auch durchziehen muss und wird (und die überwiegende Mehrheit der Clubs / shareholder total dahinterstehen). Die Verweigerungs und Vertagungstaktik von ManCity ist jedenfalls nicht aufgegangen.

Letztlich dreht sich alles immer wieder über die Einhaltung der Regeln bzgl überhöhtes in-house Sponsoring und Kostenkontrolle, der Überprüfung dieser und ggf effektiven Sanktionierung von Verstößen.

Eine effektive Governance ist eben die Crux. Das scheint bei der EPL genauso schwierig wie bei der UEFA. Insofern sollte man sehr skeptisch den Ausführungen von A22 gegenüber stehen. Wenn man die EPL zugrunde legt, sind auch die Clubs selbst nicht in der Lage das gut hinzubekommen.

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Und wohl auch die Annahme, dass die Anklage den gesamten E-Mail Verkehr in ihren Händen hat und nicht nur Teile davon, wie aus diesem Bericht hervor geht.

Wann man so liest, wie das wohl vor dem CAS vonstatten gegangen ist, stehen mir die Haare zu Berge.

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Tatsächlich ein sehr guter Artikel. So schön habe ich das noch nirgends gelesen.
Zu glauben, dass City in relevanter Weise bestraft werden könnte, bin ich durchaus bereit.
An dem Tag an dem es passiert.

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Sie könnten in relevanter Weise bestraft werden. Das steht doch fest.
Es gibt nun ein Verfahren das solche Strafen verhängen kann.

Die Sache kann nachdem es weltweit Beachtung gefunden hat nun auch nicht einfach so einschlafen. Dafür ist die Sache zu groß geworden.

Ob die Strafe ausgesprochen wird, weiß man natürlich erst nachdem ein Urteil gefällt wurde. So ist es doch aber auch bei jedem Verfahren.

Scheich Mansour wird natürlich alles tun was möglich ist, damit er ein Urteil gegen seinen Klub abwenden kann. Wenig wird er da nicht in die Waagschale werfen.

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Die unabhängige Kommission der Premier League wird ja offensichtlich nach den Regeln des Court of Arbitration agieren. Allerdings intern und außerhalb des offiziellen Justizsystems. ManCity hat ja alles versucht, um zu vermeiden, dass es zu diesem Punkt überhaupt kommt, und jeden Schritt der EPL über Jahre in den offiziellen Gerichten des Justizsystems angefochten. Und da ging es in erster Linie um bisher unbekannte vertrauliche Informationen, die ManCity bisher der UEFA, CAS, EPL erfolgreich vorenthalten konnte und jetzt der EPL herausrücken musste. Und diese bisher unbekannten Informationen haben eben die EPL veranlasst, jetzt diese Anschuldigungen zu machen und es damit in den internen Prozess zu überführen (als quasi der internen Anklage und Gerichtsbarkeit).

ManCity ist von der EPL nach den Regeln der EPL angeklagt, die nach den Regeln der EPL intern verhandelt und geurteilt werden. Die EPL wird es sicherlich nicht bis zu diesem Punkt getrieben haben, um dann die ganze Geschichte einschlafen zu lassen, denn das hätte man ja vorher machen können.

Eine Verurteilung durch diese interne Kommission (1.Kammer) kann wieder angefochten werden, diese würde dann von einer anderen internen Kommission (2.Kammer) untersucht werden, aber nur die Gründe für die Anfechtung und nicht die der Verurteilung. Also in Prinzip spiegelt das die interne Gerichtsbarkeit der UEFA. Der Unterschied hier ist, dass ManCity danach nicht mehr zu einem CAS oder einer offiziellen Gerichtsbarkeit gehen kann, um Einspruch einzulegen. Sondern das Urteil der beiden unabhängigen Kommissionen der EPL hat Endgültigkeit.

Und genau das macht mMn ManCity gerade sehr nervös.

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Premier League versprüht trotz allem immer noch seinen Charme, wie ich finde :slight_smile:

A Leicester fan reminding Tottenham of their trophy cabinet on Saturday

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Da schau her.
Nehmt das böswillige Konkurrenten. :laughing:

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Er hat ja leider recht damit.

Wir haben ja quasi das Investoren/Sponsoren Model erfunden. Nur nicht so brutal ausgespielt sondern auch noch Dividenden bezahlt.

Die entscheidende Frage ist eben was ist FMV genauso wie bei den Transfer swaps mit capital gains. Da muss es eben klare Regeln geben.

Solange die es nicht gibt wird es schwer dies zu beurteilen. Auf dem anderen Papier stehen natürlich verborgene Zahlungen und Kosten. Da hat ManCity sicherlich einige Leichen im Keller wie PSG und früher Chelsea.

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Natürlich hat er Recht. Trotzdem gibt es Unterschiede, die aus meiner Sicht eben schwer messbar sind.

Dieses Wachstum seit 2019 wirft doch eine Menge Fragen auf. Wie kann man trotz Pandemie seine Einnahmen derart steigern?

By the way, City also have a very good £65m kit supplier deal with Puma, who are clearly not affiliated to Abu Dhabi.

Ich habe selbst hier meine Zweifel. Wieviele City Shirts sieht man denn so herumrennen?
Wie groß ist diese Fanbase im Vergleich zu United, Liverpool oder gar Barcelona und Real Madrid?
Über die Zahlen wieviele Citys Trikots verkauft werden herrscht Schweigen.

Warum sollte Scheich Mansour dem relativ kleinen Player Puma nicht in anderen Dingen entgegenkommen, wenn dafür ein möglichst hoher Deal mit City ausgehandelt wird? Puma hat eine kritische Größe, ist zwar erfolgreich, aber in einer Branche die Modetrends unterworfen ist und darum ein wenig unkalkulierbar.

Ich denke die Einnahmen die Bayern München erhält sind nicht dazu angetan dem Verein vorzuwerfen, dass ihn seine Aktionäre überbezahlen. Im Gegenteil.

Bei City ist es aus meiner Sicht offensichtlich. Es ist nur sehr schwer das zu beweisen.

Die 80er und frühen 90 Jahre werden da zurückgeholt. Schwarze Kassen waren normal. Der Präsident bezahlt aus der eigenen Schatulle. Gewisse Dinge scheinen es bis in die „Moderne“ geschafft zu haben.

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Von Schmidt & Andrack geklaut:

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Was erlauben Klopp? Nix Thiago :face_with_raised_eyebrow:

Verletzung an der Leiste