[England, Premier League] Rund um die Liga

Haaland bindet Gegenspieler. Das muss dann theoretisch Möglichkeiten für andere geben. Scheint nicht mehr ganz so zu funktionieren.

Also rein von den Zahlen her ist es schon mal nicht besser geworden. Optisch m.E. auch nicht.
Ob das jetzt an Haaland selbst liegt? Braucht vielleicht noch etwas Zeit.
Und wie schon von einigen angemerkt: Wenn er sie am Ende zum Henkelpott schießt, wird eine verlorene Meisterschaft wohl gerne genommen.

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Aus bilanzieller Sicht mag es ja vielleicht Sinn ergeben, dass man die Transferausgaben über die (Fantasie-)Laufzeit der Verträge aufteilt. Das macht aber zumindest aus sportlicher Sicht m. E. gar keinen Sinn. Man hat die Spieler ja direkt zur Verfügung, also sollte man die Ablösesumme auch direkt der aktuellen Spielzeit anrechnen. Anonsten hat das mit „Fair Play“ relativ wenig zu tun, zumindest aus meiner Sicht.

Das hatte ich mir auch grad gedacht. Dieses Jahr traue ich Man City die CL zu, weil Haaland in der Lage ist, die entscheidenden Tore zu machen.
Aber …

Ich möchte dir gerne antworten. Ich habe gerade mit mir Probleme wie ich es so schreibe, dass es auf Deine Einwände passt. Wenn das nix ist, was ich schreibe, dann einfach ein sorry von meiner Seite.

Es geht ja bei diesem Themenblock um Financial Fair Play oder neu eben „Financial Sustainability“ Also finanzielle Tragfähigkeit, Nachhaltigkeit.

Das soll sich helfen, dass das finanzielle Ungleichgewicht nicht noch größer wird als es eh schon ist. Dieses Ungleichgewicht hat Auswirkungen nicht nur in der Bilanz sondern auch auf dem Rasen. Also am Ende auf die sportliche Sicht, die Du erwähnt hast.

Trotzdem geht es hier erstmal darum wie man einen Transfer finanziell behandelt.
Wie Du sagst, der Spieler steht direkt zur Verfügung. Der Spieler steht auch finanziell sofort zur Verfügung. Das gibt es keinen Unterschied. Aber der Spieler hat auch einen Wert, wenn er gekauft wird. Zu sagen, der Spieler wird gekauft, ist aber wertlos und hat ein Vermögenswert von 0 in der Bilanz wäre nicht korrekt. Der Klub kann ihn ja wieder verkaufen für eine Ablösesumme. Also muss der Spieler einen Wert in der Bilanz haben.

Beispiel:

Der Spieler X kostet 10 Mio. Euro und wird vom Klub gekauft.
In der Bilanz ist der Spieler auch gleich 10 Mio. wert (immer der Kaufpreis)

Er stellt also wie oben beschrieben sofort einen finanziellen Wert für den Klub dar.

Er ist Vermögen. Geld ging raus vom Bankkonto und Spieler kommt rein in die Bilanz.

Der Punkt ist wie es nun weitergeht.

Hat der Spieler X einen 5-Jahresvertrag bekommen, muss der Kaufpreis in 5 Jahren abgeschrieben werden. Jedes Jahr ist der Spieler dann 2 Mio. weniger wert. Bis er zum Schluss der Vertragslaufzeit keinen Wert mehr hat (der Spieler ist dann ja auch ablösefrei).

Hat er aber einen 8-Jahresvertrag dann ist er jedes Jahr nur 1,25 Mio. weniger wert. Der Klub verliert also weniger Vermögen. Nach 5 Jahren hat der Spieler immer noch einen Wert von 2,5 Mio. Während er sonst einen Wert von 0 hätte. Es bedeutet auch, wie gesehen, dass der finanzelle Aufwand für den Klub kleiner ist bei langen Verträgen als bei kurzen. Die jährliche Abschreibung muss ja durch Einnahmen wieder reinkommen, damit man keinen Verlust macht (der ja von der UEFA auch begrenzt ist auf max 90. Mio. in 3 Jahren).

Hier will die UEFA nun ein Riegel vorschieben für die Zukunft (wird die Chelsea Transfers von diesem Winter nicht mehr tangieren). Dass Spieler eben nur auf 5 Jahre abgeschrieben werden können, egal wie lange der Klub die Laufzeit des Vertrags macht.

Vielleicht habe ich jetzt alles blöd geschrieben, was Du eh schon weißt und Dein Post ging in eine ganz andere Richtung. Dann ignorier ihn einfach :wink: .

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Nein, deine Erklärung geht da schon vollkommen in Ordnung. Offensichtlich bist du auch mehr in der Materie als ich, der sein vor vielen Jahren erlerntes Grundwissen größtenteils schon wieder vergessen hat :wink: Trotzdem war mir auch klar, dass mein Einwand schon relativ einfach formuliert war.

Aber man könnte es ja auch so zusammenfassen, Chelsea hat ein paar Hundert Millionen in der Winter(!)-Transferperiode ausgegeben, aber das ist schon okay so, weil die Spieler ja auch 8-Jahres-Verträge bekommen haben. Das lässt einen aus Sicht des Fußball-Fans natürlich doch irgendwie fragend zurück.

Auch weil der UEFA dieses „Schlupfloch“ natürlich erst jetzt auffällt und man die Verträge zukünftig auf 5 Jahre begrenzen möchte.

Im Kern läuft es glaube ich darauf hinaus, dass ich irgendwie weiterhin anzweifle, dass man wirklich gewillt ist, so einem Handeln irgendwie Einhalt zu gebieten. Bisher ist in der Richtung ja eher weniger passiert. PSG z. B. hat mal eine Geldstrafe über 10 Millionen bekommen, das wird sie schwer getroffen haben. Zuletzt hat man Barcelona ein wenig auf die Finger geklopft, aber im Endeffekt konnten Lewi & Co dann ja doch spielen. Also falls es in Zukunft nicht doch einmal einen klaren Präzedenzfall gibt, bleibe ich weiterhin erst einmal skeptisch.

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geht mir genau so. Ich sehe die Bemühungen und ich denke es geht in die richtige Richtung. Aber ohne dass jetzt mal sportliche Strafen verteilt werden bleibt es natürlich ein Papiertiger.
Der Urteil gegen City war ein harter Schlag in die Magengrube aller FFP Befürworter.
Man hat jetzt nochmals klar die Regelungen angezogen. Es ist alles besser und klarer definiert. Aber wie Du sagst, erst die Zukunft wird zeigen wohin das führt. Es gibt ja noch einen Übergangsfrist :wink: .

Man kann FFP FSR nur in der Gesamtheit und nicht in den Einzelkomponenten sehen.
Die UEFA präzisiert jetzt die Regeln, weil trotz der von FIFA und UEFA empfohlenen maximalen 5 Jahreslaufzeit der Verträge, die Möglichkeit gab längerfristige Verträge abzuschließen. Wurde ja auch schon vorher von anderen praktiziert (auch in Spanien, Italien und England), aber eben nicht so extrem wie es Chelsea jetzt macht.

Weil wohl niemand damit gerechnet hat, dass jemand die mit langfristigen Verträgen verbundenen Risiken (nämlich nicht performende Spieler) en masse eingehen würde. Man muss aber Chelsea zugestehen, dass man ausschließlich junge hoch talentierte Spieler verpflichtet und mit langfristigen Verträgen ausgestattet hat, mit nicht allzu hohen Gehältern. In anderen Worten, man versucht/ hat das Risiko zu mitigieren, indem man ein hohes resale value erhält (durch die Langfristigkeit), und andererseits durch nicht zu hohe Gehälter.

Man setzt zusätzlich darauf, dass die durch gutes scouting verpflichteten jungen Spieler eine so hohe Qualität haben, dass sie auch weiterhin für andere interessant bleiben und gut verkäuflich bleiben.

In der G+V bedeuten alleine schon die Anzahl der verpflichteten Spieler ein Problem (auch wenn sie jährlich mit moderaten Gehältern und Abschreibungen zu Buche schlagen), denn Chelsea müsste signifikant ihre Einnahmen erhöhen. Clearlake ist aber kein Staatsfond wie AbuDhabi oder Qatar, die in der Lage sind marktgerechte Sponsorenverträge in-house aus dem Hut zu zaubern. Andererseits reden wir hier von höchst erfolgreichen Typen, die sicherlich schon etwaige Verträge in der Pipeline haben dürften.

Das was sie sicherlich nicht erwartet haben und was sie wahrscheinlich unterschätzt haben, ist, dass ein junges Trainertalent mit Potential nicht automatisch Erfolg garantiert (in Verbindung mit diesen Transfers), und die CL extrem gefährdet ist. Es fehlen damit ca 80 Mio on den internen Kalkulationen für 23/24. Dazubkommen natürlich höhere jährliche Belastungen durch höhere Abschreibungen weil die UEFA die Peride auf 5 Jahre begrenzt.

Dies bedeutet zwar kein langfristiges Desaster aber sicherlich kurzfristig unerwartete Probleme und Schieflage.

Man wird deshalb nicht umhin kommen, Spieler zu verkaufen, idealerweise diejenigen die die höchste Ablöse bringen und am meisten in den Büchern abgeschrieben sind.

Chelseas Eigentümer werden sicherlich zusätzlich die Verluste soweit wie möglich ausgleichen, durch Maximum erlaubte Kapitalinjektionen. Das wird aber nicht ausreichen, deshalb müssen und werden Spieler verkauft werden müssen.

Bin ich doof oder warum hatte ich im Kopf, dass Verträge eh nur über maximal 8 Jahre abgeschlossen werden dürfen?!

es gibt Länder die das zulassen. Spanien als Beispiel oder auch England.

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Sie haben jetzt schon die Transferbudgets für mehrere kommende Jahre ausgegeben. Wenn von den jetzigen Transfers welche floppen, dann haben sie entsprechend weniger Spielraum zum Nachjustieren. Die Flops müssten dann wieder verkauft werden, wobei Abschläge anfallen, die sicherlich höher als die bis dahin getätigten Abschreibungen ausfallen; und die langfristigen Verträge bürden ihnen zusätzliche Kosten für Abfindungen auf. Beides sorgt für Verluste, die - wenn man FFP-konform bleiben will - nicht unbegrenzt von den Eigentümern aufgefangen werden können.

Die Strategie ist vor allem deshalb so riskant, weil es sich durch die grosse Anzahl gleichzeitiger Transfers kaum vermeiden lässt, dass einige davon floppen. Alle können sich nicht durchsetzen. Und wenn parallel die CL-Einnahmen wegbrechen, dann wird es natürlich noch enger. Die Wette kann eigentlich nur aufgehen, wenn entweder die Fernseheinnahmen rasant weiter steigen und die Inflationsspirale im Transfermarkt befeuern, oder neue, jetzt noch nicht bekannte Einnahmequellen erschlossen werden.

Aber was kann dabei schon herauskommen? Punktabzüge wohl nicht, und Geldstrafen dürften kaum in einer Höhe anfallen, bei der sich einer der genannten Clubs Sorgen machen müsste. Dürfte eher alles für die Galerie sein - aber es würde mich sehr freuen, wenn ich mich irre.

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Punktabzüge sind schon denkbar. Aber die müssten extrem hoch ausfallen, damit solche Sanktionen wirklich beissen. Am ehesten, indem sie City aus den CL-Plätzen befördern. Dafür wären allerdings in den letzten fünf Jahren im Schnitt 25 Punkte notwendig gewesen, die City als Vorsprung auf den jeweiligen Tabellenfünften hatte. Aktuell ist es knapper, aber auf die Saison gerechnet müssten es wohl mindestens 15 Punkte werden, damit sie aus den CL-Rängen fallen.

Edit: eben gesehen, dass Juventus in Italien genau diese 15 Punkte Abzug als Strafe für ihre eigenen Bilanztricksereien aufgebrummt wurden.

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Die „Sun“ nicht überraschend mit sehr reißerischem Aufmacher. City aus der PL verbannen??? - Not in a month of Sundays…

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Bei der Verhandlung vor dem CAS wurde geurteilt, dass die Anklagepunkte schon verjährt seien. Es wurde nicht untersucht oder geurteilt, ob die von der UEFA ausgesprochen Strafen korrekt sind.

Bei der EPL gibt es diese Verjährungsfristen nicht, die von der UEFA erkannten und sanktionierten Verstöße werden mit Grundlage der Anschuldigungen sein, darüberhinaus musste ManCity zusätzliche und bisher unbekannte Unterlagen der EPL aushändigen.

Das Ganze wird nach UK Law nach UK High Court Regeln verhandelt. Die sind knallhart. Der politische Druck in UK kommt dazu, die neue Aufsichtsbehörde wird demnächst von der UK Gov begründet. Dazu kommt der Druck der anderen Clubs.

Die EPL wird hier sehr genau und gründlich gearbeitet haben. Die Anklagepunkte sind sehr gravierend und weitreichend. Das wird man nicht einfach so abtun können. ManCity und AbuDhabi Werden sich gut überlegen, wie weit sie gehen wollen, oder ob es besser ist einen Deal zu machen.

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City verklagt? Ist doch fein.
Aber da warte ich, wie bei allen FFP-Angelegenheiten etc., erst mal das Ergebnis ab.
Das ist in der Regel dann doch sehr ernüchternd.

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Am Ende der Saison werden sie wohl trotzdem in der CL landen

Er ist Arsenal Fan :slight_smile:
Warum sollten CEO’s von anderen Klubs in dieser unabhängigen Kommission sitzen?

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Ja ist eine Falschmeldung

Laut den EPL rules darf natürlich kein offizieller eines EPL Clubs in der unabhängigen Kommission sitzen, macht ja auch mehr Sinn

"Commissions are independent of the Premier League and member clubs.

„The members of the commission will be appointed by the independent Chair of the Premier League Judicial Panel, in accordance with Premier League Rules W.19, W.20 and W.26 [rules on appointing a commission and the commission procedures].“

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