Endlich mal Stammtischdiskussionen.
Das Problem an der Heilserwartung gegenüber Gefängnisstrafen:
Die Knäste erweisen sich leider immer wieder als regelrechte Kriminalitätsakademien. Wer als Kleinkrimineller reingeht, erlernt dort das Studium generale der Knastologie.
Aber im Ernst, in der aktuellen Situation hast du selbstverständlich Recht, dass unsere Gefängnisse gerade einfach nur schlimm und nicht zielführend sind. Leider setzt man sich zu wenig mit der sinnvollen Reform auseinander. Es wäre nötig, Menschen in diesen Einrichtungen sinnvoll zu helfen und sie wieder zu integrieren. Und allerdings auch differenzieren, wenn jemand nicht wieder zu integrieren ist.
Aber wie gesagt, operativ scheitern da sehr viel schlauere Menschen als wir dran. Und in meiner Vorstellung von Moral ist es einfach absolut verwerflich mutwillig anderen Menschen zu schaden.
Bezog sich nicht auf JB. Meinte damit, dass eine Geldstrafe einfach eine grundsätzlich andere Wirkung entfalten kann als Freiheitsentzug. Verstehe das erstmal als Denkansatz.
Das ist natürlich richtig. Aber ich denke, dass das Strafmass eben nicht einfach nach Belieben festgesetzt werden kann. Es kommt auf die Schwere an.
Zusätzlich war der Mann nicht vorbestraft und seine Sozialprognose ist wohl auch nicht allzu schlecht.
Wie ich es gelesen habe, wurde der wegen Körperverletzung verurteilt. Jedoch nicht schwere Körperverletzung.
Es ist von aussen immer einfach zu sagen, der Richter hätte so oder so entscheiden sollen. Er muss sich aber auch an die Gesetzte halten die ein Strafmass vorschreiben.
Völlig klar. Deswegen ja Denkansatz, wie erreicht man eine Läuterung und ein Umdenken beim Verurteilten. Die Gesetze geben das im Moment nicht her.
Und zu JB: ich meine gelesen zu haben, dass die Staatsanwaltschaft Freiheitsstrafe gefordert hat, wurde aber nicht verhängt. Die Geldstrafe dürfte ihn nur leidlich treffen, wenn er nicht sein ganzes Geld verjubelt hat.
Er wird sicher einige Werbepartner verlieren, und sein Magazin (gibts das noch?) wird auch nicht mehr sooo hip sein. Vor allem in den USA, die er glaube ich, ein wenig in den Blick genommen hat, echte Schwierigkeiten haben, sich zu vermarkten.
Die hellste Kerze auf der Torte scheint er ja nicht zu sein. Ich erinnere mich an ein Gerichtsverfahren, wo er einem Makler keine Provision auszahlte, weil er meinte, das sei ein „Freundschaftsdienst“ gewesen.
ich denke, dass er vorbestraft ist, ist nicht zu verachten. Eine Reise in die USA als Beispiel wird unter diesen Umständen kaum möglich sein.
Das schlimmste ist jedoch, dass er gegenüber seinen Kindern nun als Verurteilter da steht, der ihre Mutter geschlagen hat. Das ist für ihn ganz bitter und für die Kinder ist diese Tatsache auch ein ganz herber Schlag.
Er kann das nach aussen noch so abstreiten und von Justizirrtum oder ähnlichem sprechen (falls er das tun würde). Wenn er es getan hat, wird diese Schuld gegenüber seiner Ex Frau und gegenüber seinen Kindern ihn nicht los lassen. Der wird er länger nach hängen als einer Gefängnisstrafe.
Zum Thema häusliche Gewalt im Profifußball gibts übrigens ein sehr interessantes Tribühnengespräch im Rasenfunk. Letzten Samstag erschienen. Zwei Journalistinnen die beim SZ Beitrag zu diesem Thema involviert waren im Interview. Die Sache ist ja leider kein Einzelfall. Das Thema darf nicht totgeschwiegen werden finde ich. Es gehört an die breite Öffentlichkeit.
Zum Thema Strafmass. Ich denke wir hätten nicht die Kapazitäten in den Gefängnissen, wenn wir Fälle wie Boateng alle mit Gefängnis bestrafen würden. Das ist extrem traurig, weil es so viele Fälle gibt, aber leider Realität.
Bezüglich Strafmaß sehe ich bei uns auch ein Ungleichgewicht zwischen zivilen Straftaten und Straftaten gegenüber staatlichen Institutionen. Der Schutz der Bürger voreinander hat aus meiner Laien Sicht zu wenig Priorität. Es scheint wichtiger zu sein, den Staat zu schützen als die Bürger. Vielleicht ist das ein wenig zu populistisch ausgedrückt, aber es entspricht eben meinem Empfinden.
Das ist n echt guter Punkt. Spontaneinfall sofort Al Capone. Auch wenn da noch viel mehr dran hing, und ne andere Zeit war, aber dennoch: endgültig erledigt hat ihn die Steuerhinterziehung.
Und Uli ist auch n super Beispiel. Steuerhinterziehung Knast. Ende der Diskussion. Natürlich war das alles nicht Ok was passiert ist, aber kann man einem Steuerhinterzieher nicht viel mehr weh tun wenn man ihm quasi noch mehr Geld abknöpft, statt ihn ei zusperren? Weil er hat ja niemanden ‚verletzt‘. Aber der (übertrieben) Gewaltverbrecher kann sich Freiheit ‚erkaufen‘ und könnte nochmal loslegen.
Finde ich einfach… Nicht geil.
Das sehe sich ähnlich. Von jemandem, der Steuern hinterzieht, geht mMn keine Gefahr für Leib und Leben von Mitbürgern aus. Das Verbrechen von UH und anderen Steuersündern bestand darin, dass der Steuersünder dem Staat Geld vorenthalten hat, dass dieser eigentlich für andere Zwecke gebraucht hätte.
Zahlt der Steuersünder das Geld zurück und bekommt zusätzlich noch eine hohe Geldstrafe, hat er mMn seine Schuld abgegolten. Man kann die Geldstrafe mMn ja so hoch machen, dass die abschreckende Wirkung so hoch ist, dass man es sich nicht traut, den Fiskus zu hintergehen. Veruntreute Summe mal drei z.B.? Bei wirklich extremen Summen im mehr als 8stelligen Bereich hätte ich noch einen drastischeren Vorschlag: Wie wäre es eigentlich damit, so jemandem sämtlichen Besitz wegzunehmen und ihm dafür monatlich den Mindestsatz zu bezahlen und ggf. noch die Miete für eine kleine Wohnung? Das wäre mMn genauso abschreckend wie die Aussicht auf Gefängnis und genauso läuternd, wenn es denn eintritt. Die betroffene Person kann sich ja dann wieder hocharbeiten, da sie sich ja auf freiem Fuß befindet.
Steuerhinterziehung ist Diebstahl an der Gesellschaft. Der Uli hat jedem Deutschen ein paar Cent gestohlen. Das erklaert auch, warum diese Vergehen mit Gefaengnisstrafen geahndet werden. Genauso wie Diebe die sich die ganze Beute von einem Einzelnen holen.
Es macht keinen Sinn, Staat und Buerger gegenueberzustellen als koennte man nur dem einen schaden ohne dem andern zu schaden.
Davon abgesehen, finde ich nur Geldstrafen fuer Gewaltverbrechen auch schraeg.
Was zu Zirkzee, seinem schwierigen Start und einem zukünftigen Hoffnungsschimmer.
Ist halt schwierig, wenn der Trainer der dich unbedingt wollte, nach einer Woche schon weg ist.
Ich mag Zirkzee, aber ich habe den Wechsel in die Serie A nicht ganz verstanden (und das sage ich als großer Freund des italienischen Fußballs).
Hätte mir für ihn gewünscht, er wäre für seinen nächsten Zwischenschritt vllt. zu einem der großen holländischen Clubs gewechselt oder nach Belgien, wo er ja wirklich stark abgeliefert hat. Da ist es aber wohl an den Finanzen gescheitert…
Wie so manche.
Es wäre interessant den Vorgang mal hinter den Kulissen erläutert zu bekommen.
Vielleicht war es tatsächlich die Ansprache durch den Trainer? Mag sein, das hat schon beeindruckt. Gerade in einer solchen Phase der Karriere, wenn der Trainer dir versichert du bist mein Mann, auf dich baue ich.
Aber das sollte natürlich auch nicht der alleinige Entscheidungsgrund sein.
Bei der heutigen Halbwertszeit von Trainern?
Selbst der FC Bayern, kein Chaosklub und wahrlich von Erfolgen verwöhnt, bringt es da mal auf 5 Trainer in den letzten Jahren. Was dir ein einzelner davon versprochen hat, muss den nächsten doch schon nicht mehr interessieren.
Lahm über Xabi bzw Spieler die schon auf dem Spielfeld gecoacht haben.
Sehe ich genauso wie er.
Natürlich gibt es nicht nur Sacchi, auch Mourinho Tuchel und Nagelsmann waren ja eher biedere Kicker ohne nennenswerte Spielerlaufbahn.
Denke schon, das es ein Defizit in Deutschland ist, das so wenige Ex Spieler im Geschäft sind, auf der anderen Seite fallen mir auch nicht so viele ein.
Theorie und Praxis sind dennoch ein riesiger Unterschied und gute ex Spieler sollten schon einen Vorteil haben.
Ich denke, da gibt es keine absolute Wahrheit.
Aber generell wird dir Erfahrung als Spieler sicher nutzen. Und je mehr und auf je höherem Niveau natürlich umso besser.
Man muss sicher nicht unbedingt die CL gewonnen haben oder Weltmeister geworden sein. Aber Profierfahrung wäre sicher nützlich.
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