DFL - Geschäftsführung und Themen

Ich kann nur für mich selbst sprechen - aber in dem Moment, wo der FCB die Bundesliga verlässt, werde ich meine TV-Abos kündigen und kein einziges Spiel der Bayern mir mehr ansehen. Dann war es das für mich. Die Bundesliga ist für mich - auch wenn einige das anders sehen - das, was seit Jahrzehnten die Spitze des Profifußballs hier in Deutschland ist. Eine wie auch immer geartete Liga mit dem FCB ohne die Bundesliga werde ich mir sicher nicht geben.

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Ich glaube einfach nicht, dass es jemanden gibt, der Bayern langfristig Konkurrenz bieten kann. Bayern wird immer der Verein sein, der am schnellsten besser wird und so wird auch der Vorsprung immer weiter ausgebaut. Daher glaube ich einfach nicht, dass Bayern noch lange dabei sein wird.

Das ist vielleicht das schlagendste Argument für Pyro, das ich jemals gehört habe.

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Falsch. Warum? Wieder als Gegenbeispiel die NFL.
Horrende Kartenpreise, kein Auf- oder Abstieg, tonnenweise Skandale (bis hin zum sexuellen Mißbrauch)… aber eben die perfekte Präsentation von der letzten Minute im Superbowl bis zur ersten Sekunde im Draft. Technisch top modern, durchgehende, stringente Präsentation und durch ein jahrzentelanges Sklavereisystem im College auch noch hochspannend, weil es eben nur in extremen Ausnahmefällen ein jahrelange Dominanz gibt.
Das das moralisch, sportethisch und menschlich bestenfalls grenzertig ist, interessiert keinen in den ausverkauften Stadien.
Man braucht ein attraktivs Produkt und eine kluge Vermarktung. Tradition, Ortsverbundenheit und ähnliches spielen dabei keine Rolle.

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Aber gibt es in der NFL Teams wie Wolfsburg oder Hoffenheim, die außerhalb der Stadt niemanden interessieren und wo das Stadion meistens nur zu zwei Dritteln gefüllt ist. Das sind Teams, die in jeder Liga das allgemeine Interesse an der Liga verringern würden.

Ist doch gar nicht vergleichbar da in der NFL seit Jahr und Tag die selben Teams spielen

(Beitrag vom Verfasser gelöscht)

Am 11.12.2023 gab die DFL-Mitgliederversammlung mit einer haargenauen 2/3-Mehrheit den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zur Verhandlung mit potenziellen Liga-Investoren an die Hand. Diese Abstimmung erzeugte medial Aufmerksamkeit und wurde von den Fanszenen kritisch begleitet. Nachdem bereits im Mai 2023 eine Zustimmung scheiterte, wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und im Dezember erneut über einen Investoreneinstieg abgestimmt. Völlig unverständlicherweise wurde nun gänzlich intransparent und anonym abgestimmt und so können Fans vieler Vereine lediglich mutmaßen, wie ihr Verein votiert hat. In einigen Fällen gab es klare Mitgliederentscheide und Weisungen, an die sich die Entscheidungsträger im Sinne der 50+1-Regel bei ihre Stimmabgabe zu halten hatten. Durch das intransparente Verfahren ist eine Kontrolle dieser ausgeschlossen. Unsere Kernforderung bleibt bestehen, dennoch fordern wir mindestens eine erneute Abstimmung unter völliger Transparenz und Einhaltung der 50+1-Regel!

Wir werden nicht lockerlassen und sind bereit, gegen den weitere Ausverkauf und negativen Einfluss von außen auf unseren Fußball zu kämpfen. Es ist noch nicht zu Ende…

Die Fanszenen Deutschlands im Januar 2024!

Quellenlink:
https://suedkurve-muenchen.org/es-ist-noch-nicht-zu-ende-nein-zu-investoren-in-der-dfl/

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Der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart hat ein Interview bei n-tv gegeben. Da hat er auch erklärt, wieso er für den Investorendeal gestimmt hat. Bemerkenswert finde ich dabei folgende Aussage:

England ist das eine, aber wir befinden uns auch im Wettbewerb mit anderen Ligen wie Spanien, Italien oder Frankreich, die ihre Erträge auch mit Investorenmodellen deutlich steigern wollen. Wenn wir in diesem Wettbewerb nicht mitgehen, werden wir auf Strecke internationale Startplätze verlieren und es wird immer schwieriger, Ausnahmefußballer in der Bundesliga zu sehen.

Er gibt also als Horrorszenario an, dass die Bundesliga Startplätze im Europapokal verliert, wenn man keinen Investor holt. Startplätze würde man dann verlieren, wenn Deutschland auf Platz 5 der Fünfjahreswertung abrutschen würde. Diese sieht aktuell so aus:

1 England 100,553
2 Spanien 86,114
3 Italien 83,285
4 Deutschland 80,909
5 Frankreich 62,164
6 Niederlande 59,900
7 Portugal 53,149

Man sieht, dass Frankreich massiv abgestürzt ist und mittlerweile eher damit beschäftigt ist, seinen fünften Platz gegen die Niederlande zu verteidigen. Die Top 4 ist also nicht mal ansatzweise in irgendeiner Gefahr, ihre Startplätze zu verlieren.

Da frage ich mich schon, weiß der Herr es nicht besser? Das wäre bei so einem Amt gruselig. Oder sagt er hier bewusst die Unwahrheit, um Panik durch unrealistische Horrorszenarien zu schüren?

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Gute Frage … aber so oder so gehört auch zur Wahrheit, dass BEIDE Seiten sich in puncto Horrorszenarien und maßlosen Übertreibungen nichts nehmen.

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Würde ihm schon zugestehen, dass er das langfristiger denkt. In 10 Jahren ist die aktuelle 5JW ja schon lange Geschichte. Es ist natürlich trotzdem fraglich, ob die Ligue 1 mittel- bis langfristig aufholen kann, aber die (geringe?) Gefahr sehen sollte man schon - den besseren Zugriff auf die ganzen „französischen“ Vororttalente haben sie ja jetzt schon.

Das reicht uns? Platz 4 in Europa? Da legen wir uns in die Hängematte?

Wer wird sich den für die Nr. 4 in Europa interessieren?

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Anspruch muss der 2.Platz sein, wenn Du den nicht hast ……

Die spanische Liga ist doch nach Messi Ronaldo nicht mehr so interessant wie vorher, das müsste man eigentlich ausnutzen in jeder Hinsicht

Natürlich. Wir müssen die Alternative zur PL sein. Wenn ich sehe dass Italien vor uns steht…
Da muss einiges falsch laufen.

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Platz 2-4 sind alle in etwa gleich auf. Mal läuft es für die eine Liga etwas besser, mal für die andere. Die nehmen sich nicht viel. Man könnte sogar argumentieren, dass die Bundesliga auf Spanien aufgeholt hat. Auch die nationalen Fernsehgelder sind in allen drei Ligen auf einem ähnlichen Niveau. Es gibt nur zwei gravierende Unterschiede, die man aber beide nicht ändern kann:

  1. Die Verbreitung der spanischen Sprache in Südamerika.
  2. In Spanien gibt es - historisch gewachsen - 2 Elite-Clubs, in Deutschland einen Elite-Club und in Italien gar keinen, seit Juve sich selbst abgeschossen hat.

Wenn du’s so willst sind wir also Platz 3 und mehr ist realistisch nicht drin.

Der französische Club-Fußball ist zu Grunde gegangen und es gibt aktuell kaum Aussicht auf Besserung. Die Niederlande und Portugal sind viel zu klein, um Konkurrenz für die Bundesliga darzustellen. Die Bundesliga ist aktuell in einer stabilen und komfortablen Position. Was Herr Wehrle da sagt, ist reine Panikmache.

Und für das Thema, was in 10 Jahren ist (@Reparaturalster): Ja, wer weiß denn, was da ist? Vielleicht gibt es bis dahin eine Super League, vielleicht nicht. Die CL wurde bis dahin vielleicht zwei weitere Male reformiert und die Startplätze der Top-Ligen sind noch sicherer. Vielleicht auch nicht. Das ist doch reine Zockerei.

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@Gut_Kick: Das Problem der Internationalisierungsstrategie der DFL nur auf die Frage der Platzierung der Bundesliga in der UEFA-Fünfjahreswertung zu reduzieren, halte ich für viel zu beschränkt.

Es geht doch um die Zukunftsfähigkeit der Bundesliga im globalen Wettbewerb um Zuschauer, Einnahmen und sportliche Schlagkraft mit allen anderen Fußballligen. Der Kampf um Personal und internationale Titel macht nicht an den Landesgrenzen halt. Die Frage lautet doch: Wird die Bundesliga in 15 Jahren und in 20 Jahren wirtschaftlich und sportlich noch über die Landesgrenzen hinaus wettbewerbsfähig sein? Werden sich Bundesligavereine noch erstklassige Spieler und Trainer leisten können, oder schrumpft die Liga, weil ihren Vereinen die finanziellen Mittel fehlen, zu einem Feeder von Spielern für andere, größere Ligen (welche auch immer das dann sein mögen)?

Selbst wenn die UEFA mitsamt ihrer Fünfjahreswertung morgen am Tag von der Erde verschluckt würde, stellten sich diese Fragen doch immer noch.

Die Internationalisierungsstrategie der DFL kann scheitern, aber wenn die Basis aller Einnahmen im Fußball der zahlende Zuschauer ist und wenn das Ziel der Internationalisierungsstrategie der DFL die Vergrößerung der Basis der zahlenden Zuschauer für die Bundesliga ist und wenn die Strategie der DFL nicht kategorisch und a priori ungeeignet ist, dieses Ziel zu erreichen, und wenn alle anderen wichtigen Ligen sich ebenfalls strategisch um die Vergrößerung der Basis der zahlenden Zuschauer für ihre Meisterschaften bemühen, dann wird die DFL - und mit ihr die Bundesliga - im Rennen um zahlende Zuschauer gegenüber den anderen Ligen zurückfallen, wenn sie nicht wenigstens versucht, ihr internationales Profil zu stärken - oder sehe ich das falsch?

Was hast Du denn gegen die Internationalisierungsstrategie der DFL einzuwenden, wenn ich fragen darf? Sind Deine Einwände grundsätzlicher Natur oder konkret gegen die Pläne der DFL gerichtet?

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Ja, richtig. Genau das wird mit populistischen Aussagen wie die von Herrn Wehrle leider gemacht.

Diese Fragen sind eben hoch spekulativ. In 15-20 Jahren können so extrem viele Dinge passieren. Und viele davon kann der Sport selbst noch nicht mal beeinflussen. Denk nur mal kurz zurück, wo der deutsche Fußball vor 20 Jahren stand. Das ist gefühlt eine andere Sportart gewesen.

Aktuell gibt es aber ziemlich wenig Anlass davon auszugehen, dass hier der Untergang droht. Nach der Delle Mitte der 10er Jahre ist der deutsche Klub-Fußball in den letzten Jahren in einem starken Aufschwung. Es gab internationale Titel, viele Teilnahmen an späten KO-Runden. Es gibt viele neue Trainer, die den Fußball weiterentwickeln - anstatt immer die selben 10 Trainer durch zu rotieren. Es mangelt aktuell zwar etwas an einzelnen Stars, generell kommen aber stetig neue Spieler und sehr gute Talente in die Bundesliga.

Man kann in Deutschland immer noch guten internationalen Fußball spielen, sofern man einen guten Job macht.

Wie sieht das in anderen Ländern aus? Ja, die Engländer sind weg, waren sie aber schon immer. Der französische Klub-Fußball ist während Corona kollabiert. Das hat die um Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte zurückgeworfen. Italien hat immer noch die ewigen Probleme wie z.B. marode Stadien. Die hinken uns bei der Infrastruktur 30 Jahre hinterher. Dazu kommen die dauernden Probleme mit kriminellen Machenschaften wie in Turin. Außerdem wird auch die Unterstützung durch den Staat immer geringer. Beispielsweise ist jetzt das Gesetz ausgelaufen, das als „Lex Conte“ bekannt war, wo nach u.a. ausländische Fußballer nur 25% Steuern zahlen mussten.

Bleibt La Liga. Aber auch da sind die goldenen Zeiten des spanischen Fußball schon wieder fast 10 Jahre her. Die leben aktuell auch nur von Real Madrid. Immerhin haben sie einen starken Ligapräsidenten, der versucht, die Liga wirtschaftlich gut aufzustellen durch Themen wie dem Salary Cap. Da kann man sich vielleicht mal etwas abgucken. Ansonsten haben sie eben den Sprachvorteil. Das war aber auch schon immer so und wird auch ein Investor nicht ändern.

Ich sehe aktuell keine Entwicklung, die dafür spricht, dass die Bundesliga in der nächsten Dekade plötzlich nur noch 5. oder 6. in Europa und nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Die Ligen darunter (Niederlande, Portugal, etc.) sind viel zu klein. Da müssten schon irgendwelche größeren Dinge wie die Gründung einer BeNeLux-Liga geschehen, damit die als Konkurrenz interessant werden.

Themen, die im politischen oder gesellschaftlichen Bereich für den Fußball spannend werden könnten, dürften auch alle diese Länder betreffen. Eine getrennte Super League, europäische Liga oder wie auch immer würde den Klub-Fußball sowieso so fundamental durcheinander würfeln - gerade auch im Hinblick der internationalen Vermarktung - dass da eh niemand seriös sagen kann, was passieren wird.

Wie gesagt: Es ist letztlich Spekulation. Es gibt für mich jedoch keinen Grund, hier solche Horrorszenarien aufzumalen, in denen der deutsche Fußball plötzlich in der Versenkung verschwindet.

Frech würde ich fragen: Welche Strategie? Bisher sind es doch mehr Absichtserklärungen über einzelne Punkte, als eine wirkliche Strategie. Und diese Punkte sind so wage und allgemein formuliert, da kann man gar nicht viel drüber diskutieren, weil es da kaum etwas konkret greifbares gibt.

Generell muss man an der Stelle auf die hervorragenden Beiträge von @Georg verweisen. Meine 2 cent dazu:

Man will nur irgendwie internationalisieren. Dazu werden dann ein paar Buzz Words in den Raum geworfen und irgendein Investor soll es finanzieren. Gibt es denn ernsthafte Analysen, Studien, Gutachten, etc. wie viele z.B. Inder man potentiell für die Bundesliga begeistern kann? Oder wie viele davon doch lieber die Premiere League oder das heimische Cricket schauen? Gibt es fundierte Informationen darüber, wie viel Geld das einbringen kann? Bisher habe ich nichts dergleichen gelesen. Gibt es wirklich eine konkrete Strategie, wie man diese Menschen erreichen will? Oder ist es eher ein: „Mal schauen, was draus wird, Hauptsache Geld ist da“?

Mir ist dergleichen nichts bekannt. Wenn es das gäbe, könnte Herr Wehrle darauf verweisen. Scheinbar gibt es da nichts, worauf man verweisen kann. Daher ist für mich dieser Investorendeal ebenfalls nur reine Spekulation. Man verkauft einen Teil der Einnahmen, weil man darauf hofft oder eben spekuliert, dass man auf Dauer mehr einnehmen wird, als man verliert.

Wenn man keinen fundierten und konkreten Plan mit entsprechender Risikoabwägung hat, kann man das nicht wirklich als Investition bezeichnen. Stattdessen begegnet man sehr spekulativen Zukunftsszenarien, mit einer spekulativen „Strategie“. Kann gut gehen, kann aber auch voll in die Hose gehen. Es im aktuellen Stand reinste Zockerei.

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Mir schien, Du machtest Dir die Argumentation von Herrn Wehrle insofern zu eigen, als Du die Notwendigkeit einer Internationalisierungsstrategie der DFL unter Hinweis darauf zurückgewiesen hast, dass der Platz der Bundesliga in der Fünfjahreswertung der UEFA nicht gefährdet sei.

Also Du übernimmst das Argument von Herrn Wehrle, um Dein eigenes in Opposition dazu anzubringen. Daher bin ich von einer impliziten Übernahme dieser Argumentation Deinerseits auch stillschweigend ausgegangen.

Übrigens: Wenn die Argumentation von Herrn Wehrle von Grund auf unsinnig ist, dann ist auch eine Argumentation, die ihre Kraft daraus bezieht, diese Argumentation zurückzuweisen, von Grund auf schwach.

Ja, natürlich können und werden in den nächsten 15 bis 20 Jahren ganz viele unabsehbare Sachen passieren, aber Unsicherheit über die Zukunft eliminiert doch nicht die Notwendigkeit zukunftsorientierten, strategischen Handelns. Du könntest in zwei Wochen bei einem Autounfall ums Leben kommen oder in drei Jahren an Krebs sterben, aber verzichtest Du deswegen heute darauf, Dein Leben von morgen zu planen und zu gestalten?

Soll ein Unternehmen auf Investitionen und strategisches Management verzichten, weil es grundsätzlich nicht wissen kann, wie die Welt von morgen aussieht? Du nimmst es mir bitte nicht übel, aber diese Argumentation überzeugt mich von Grund auf nicht.

Es geht daher auch nicht darum,

Denn das ist ein Strohmann und nicht der Vergleichsmaßstab. Der Vergleichsmaßstab ist eine Zukunft, auf die sich der deutsche Fußball der Gegenwart mit seinem gegenwärtigen Wissen nicht bestmöglich vorbereitet hat (denn: es ist ja sinnlos) und dann schlechter dasteht, als es der Fall wäre, wenn er es getan hätte. Aber auch ein schlecht vorbereiteter Fußball muss deswegen nicht gleich ganz in der Versenkung verschwinden, er sitzt wahrscheinlich nur ein wenig tiefer im Loch.

Richtig, die Frage kann man stellen, aber weil Du das in Deinen Ausführungen bisher im Unklaren gelassen hast, interessiert mich, ob Du grundsätzlich gegen die Internationalisierungsziele der DFL bist oder lediglich gegen ihre konkreten (schlechten, unausgegorenen) Pläne.

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das stimmt auf der einen Seite schon. Der Betrag um den es bei der Bundesliga geht hätte man m.E. aber auch selbst auftreiben können. Die Frage ist, ob wir mit der Beiteiligung uns auch Know how zu diesem Thema ins Haus holen oder nur Kapital. Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden.

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Ich argumentiere nicht dagegen, dass man etwas machen kann oder muss. Ich argumentiere gegen die leeren Worthülsen und Planlosigkeit, mit der die DFL irgendetwas machen will, ohne zu wissen, was sie eig. macht. Das ist reiner Aktionismus des Aktionismus Willen und wird dann von den Funktionären mit populistischer Panikmache begründet. Mein Beitrag soll letztlich aufzeigen, dass dieses Argument, Deutschland könne bald internationale Startplätze verlieren, ziemlich realitätsfern und unsachlich ist, weil der Trend komplett gegenläufig ist.

Dieses zukunftsorientierte und strategische Handeln sehe ich bei der DFL leider gar nicht. Und auch bei den meisten Klubs sehe ich das nicht. Ich sehe nur die blinde Hoffnung auf das schnelle Geld. Man kann sogar argumentieren, dass das Verkaufen von Zukunftseinnahmen alles andere als zukunftsorientiert ist, wenn man keinen soliden Plan hat, wie der Verkauf die Einnahmen langfristig steigern wird. Wenn das Unterhaben floppt, steht man in 15 Jahren mit weniger da als jetzt.
Es gibt einen Unterschied zwischen Investition und Spekulation. Die DFL hat letzteres vor.

Der einzige konkrete Punkt in dem ganzen Konzept, der eine Vorbereitung auf die Zukunft darstellt, ist das aufbauen einer OTT-Plattform, um sich unabhängiger von einzelnen Medien zu machen. Braucht man nur dafür einen Investor? Sollte das Milliarden-Business Bundesliga das nicht selbst stemmen können?

Ich kann nicht für oder gegen Ziele sein, die immer noch sehr unkonkret sind. Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, die Bundesliga international ordentlich zu vermarkten. Unser Klub verdient damit eine Menge Kohle. Man kann sich hier definitiv mehr Engagement der Liga im Gesamten wünschen.

Ich denke jedoch nicht, dass es DAS eine Thema sein sollte. Ich glaube persönlich nicht daran, dass in 15 Jahren 200 Millionen Inder jeden Samstag Bundesliga gucken und sich ein Bayern-Trikot kaufen. Die Zukunft der Bundesliga sehe ich weiterhin in einem starken und stabilen Inlandsgeschäft als Liga mit einem sehr hohen Zuschauerschnitt und einer starken emotionalen Bindung. Das ist ihre Stärke, die muss man nutzen.

Man sollte sich in einer zukunftsorientieren Strategie eher Gedanken darüber machen, wie man junge Menschen wieder an den Fußball und an die Vereine bindet. Wie man dafür sorgt, nicht eine ganze Generation an Fans an andere Sportarten/Hobbys zu verlieren. Man sollte sich darüber Gedanken machen, dass der Fußball zugänglich bleibt. Hat man eine gute nationale Basis, kann man gerne versuchen, das international so gut es geht, auszuschlachten und die Kohle reinzuholen.

(Und natürlich wird sich die DFL mit dem Problem des Dauermeisters FC Bayern beschäftigen müssen.)

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