Naja, andersrum kann auch der FC Bayern nicht so viel Geld in die Liga pumpen dass die plötzlich Mannschaften aufstellen die uns jetzt langfristig so viel gefährlicher werden können.
Das Argument vom selbstnützigen Altruismus ist mir da etwas weit hergeholt. Deswegen verstehe ich die Forderungen der DFL an die großen Vereine nicht. Die müsste denen doch bei jeder Versammlung Rosenblätter vor die Füße werfen dass die nicht an den wirtschaftlich offensichtlichen Ausstieg aus der Zentralvermarktung denken.
Was haben denn gerade die Zweitligisten davon, dass der große FCB sich so großzügig zeigt? Ob da jetzt alle 3, 5 oder 7 Millionen bekommen, ist doch im Grunde egal, solange die Verhältnisse innerhalb der zweiten Liga gleich bleiben. Aufsteigen und sich in der ersten Liga etablieren, ist für die aller meisten Klubs eh schon lange nicht mehr möglich, weil der Unterschied zwischen den Ligen viel zu groß ist.
Interessant ist das Thema eigentlich nur für so Mittelfeldklubs wie Hoffenheim, die kaum Fans haben und im Grunde nur von der Arbeit anderer leben.
Edit:
Die Zweitligaklubs könnten zusammen mit der dritten Liga eine neue Zentralvermarktung machen analog der Championship in England. Dann sind die fein raus aus dem Thema. Die zuschauerstarken Klubs der Bundesliga können sich selbständig finanzieren. Da bleiben nicht viele übrig, die am Tropf der DFL Zentralvermarktung hängen.
In der La Liga gibt es dadurch aber auch eine klare Zweiklassengesellschaft innerhalb der Liga. Das muss man dann auch wollen. Außerdem gibt es da zwei Elite-Klubs und keinen Dauermeister seit 11 Jahren.
Der FCB sollte mit 4-5 Top Clubs eine Eigenvermarktung machen
Auch interessant was diese Volksbank da treibt
Das Problem: Den Verzicht werden sich nicht allzu viele Vereine leisten können, weil ihre Budgets auf Kante genäht sind und sie im Zweifel nicht am Sportetat sparen wollen. So solide, wie man es in Bundesliga und 2. Liga nämlich gerne darstellt, wurde eben in der Vergangenheit nicht an allen Standorten gewirtschaftet. Von ungefähr wird es nicht kommen, dass die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden, mittlerweile ein wichtiger Kapitalgeber für klamme deutsche Klubs, im Dauerclinch mit der Bundesfinanzaufsicht Bafin liegt. Einige Vereine lassen sich seit jeher künftige Zuschauer- und Medieneinnahmen via Rechteabtretung von Geldhäusern vorfinanzieren.
Die Aussage vom Präsidenten Neapels ist besonders gut
700 Millionen kommen laut italienischen Medienberichten zukünftig von DAZN, 200 Millionen von Sky. Die beiden Anbieter „sind nicht kompetent, sie sind nicht gut für den italienischen Fußball“, schimpfte der Boss des italienischen Meisters. Also über dieselben Pay-TV-Anbieter, die auch Partner der Bundesliga sind. Zudem klagte De Laurentiis über „die Dummheit, einen Fünfjahresvertrag abzuschließen“.
Ich glaube, den Typen muss man nicht weiter ernst nehmen, wenn er meint, dass 900 Millionen Euro nicht ausreichen, um Fußball zu spielen. Reinster Populismus ist das.
Ansonsten ist es ja absehbar, dass die Zahlen stagnieren. Die nationalen Märkte sind gesättigt. Der Streaming-Boom im Allgemeinen flacht ebenfalls ab. Firmen wie DAZN merken, dass ihr Geschäftsmodell nicht funktioniert. Ein paar Corona-Nachwehen spielen da auch noch mit rein.
Ich weiß nicht, woher da national noch viel kommen soll. Man sollte da meiner Meinung nach lieber auf Einfachheit (nur ein Anbieter) und Zugänglichkeit (einfache Abo-Modelle, vernünftige Anstoßzeiten, ab und zu mal Free TV) setzen, damit die Kids sich nicht andere Sportarten suchen.
Wenn man das Niveau national hält, muss man von einem Erfolg sprechen und die anderen Top-Ligen haben in dem Bereich auch nicht mehr - bis auf die Engländer, die schon immer mehr Geld für PayTV ausgegeben haben. Aber selbst die stagnieren national.
Das große Thema wird sein, ob man international mehr rausholen kann und das wird auch die Frage sein, an der sich die DFL aktuell spaltet und bei der es bald zu einem großen Knall kommen könnte. Die nationalen Einnahmen sind unspannend.
Sie organisiert und vermarktet seit 2001 als hundertprozentige Tochter des DFL-Vereins (ehemals „Ligaverband“) die Bundesliga und die 2. Bundesliga der Herren sowie seit 2012 die Virtual Bundesliga.
Dass ein Mitgliederentscheid in der „Interessenvertretung“ DFL nicht allzu viel Wert hat, wird nur die Wenigsten überraschen. Dass ein Mitgliederentscheid über die existenzielle Frage des Einstiegs eines Investors jedoch keine sechs Monate Bestand hat, dürfte dann doch auch die größeren Pessimisten unter uns überrascht haben.