Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 4)

Für alle Neugierigen: That’s Zohran Kwame Mamdani. Hundred percent Non-Corrupt.
Drei Tage, bevor er gestern gegen Cuomo gewann…

Da kriege ich Gänsehaut.

So eine:n Politiker:in in deutscher Sprache, und ich würde Wahlkampf machen.

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Für die unter euch die sich noch auf Twitter trauen,

Die Bundeswahlleiterin hat heute die Repräsentative Wahlstatistik für die Bundestagswahl veröffentlicht.

Hier ein paar interessante Happen zur AfD und auch Linke

https://x.com/julius_ktxt/status/1938544962766823694?s=46

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Dazu muss man nicht auf Twitter gehen.
Vor ein paar Tagen habe ich es hier bereits erwähnt: im Osten wählten über 40% der Männer die AFD. Eigentlich müsste man die Wahl statistisch in West und Ost aufteilen, denn die Unterschiede sind einfach zu eklatant, als dass man diese Zahlen zusammen legen sollte. West und Ost trennen sich immer mehr voneinander statt zusammen zu wachsen. Für mich, der in einer liberalen Stadt wie Hamburg wohnt und lebt, möchte mit der AFD absolut nichts zu tun haben. Das geht aber nicht, da im Osten eine sehr große Zahl von Menschen eine Partei wählen, die die Gesellschaft noch mehr spalten wird. Das wird sich zwangsläufig auf den Westen auswirken, bzw. tut es schon. Mit ihrem Wahlverhalten fördern sie das Auseinanderdriften von West und Ost.

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In der ZEIT hat der deutsche-jüdische Schriftsteller und Kolumnist am Donnerstag einen Artikel mit dem Titel „Morbus Israel“ veröffentlicht.
Seinen polemischen Rundumschlag beendet der Kolumnist mit folgendem „Witz“.

Blockzitat M.Biller
Kommt ein Israeli zum Arzt und sagt: „Herr Doktor, ich war gerade vierzig Tage mit meiner Einheit in Gaza und hab keine Lust mehr, auf Araber zu schießen. Was soll ich tun?“ „Sie könnten damit natürlich sofort aufhören, wenn Sie wollten“, sagt der Arzt, „aber raten würde ich es Ihnen nicht. Auch nicht nach unserer Therapie.“

Blockzitat Jüdische Allgemeine
Den Verleger Jakob Augstein (»Freitag«) beschimpfte Biller als »selbsternannten Anti-Antisemiten«. Augstein sei eingeschnappt, weil »es seinen rachitischen, hochgebildeten Idealjuden nicht mehr gibt, der höflich vor der für ihn vorbereiteten Gaskammer ansteht. Oder sich von den iranischen Revolutionsgarden in Atomstaub verwandeln lässt.«

Neben extrem beleidigenden Passagen gegen Markus Lanz, Jakob Augstein und Martin Walser rief vor allem folgende Passage bundesweite Empörung hervor:

Blockzitat M. Biller
Ja, wenn es um Israel geht, um Benjamin Netanjahu und die strategisch richtige, aber unmenschliche Hungerblockade von Gaza oder die rein defensive Iran-Kampagne der IDF, kennen die meisten Deutschen keinen Spaß.

Nach schweren Protesten im Netz hat die ZEIT den Artikel in der folgenden Nacht gelöscht (neudeutsch „depubliziert“).
Die »Zeit«-Redaktion veröffentlichte daraufhin eine (eher lapidare) Erklärung, in der es heißt, mehrere Formulierungen hätten nicht den Standards der Zeitung entsprochen. »Unsere aufwändige redaktionelle Qualitätssicherung hat leider nicht gegriffen. Wir haben den Text deshalb nachträglich depubliziert.«
Auf Nachfragen der Jüdischen Allgemeinen kritisierte…

Blockzitat Jüdische Allgemeine
…die Sprecherin der »Zeit«-Verlagsgruppe, Silvie Rundel, (…) auf Nachfrage der Jüdischen Allgemeinen vor allem diesen Schlussabsatz. »Wir halten insbesondere den letzten Absatz sowie den Halbsatz ›die strategisch richtige, aber unmenschliche Hungerblockade von Gaza‹ für problematisch und nicht vertretbar.« Insgesamt hätte der Artikel deshalb so nicht erscheinen dürfen, sagte sie. (…)
Gefragt, warum die »Zeit«-Redaktion nicht auf die ihrer Ansicht nach problematischen Formulierungen eingegangen sei, antwortete Rundel, man kommuniziere die Gründe »auf Rückfrage sehr gern und offen«. Sie fügte an: »Da der Text durch die Depublikation nicht mehr digital zu lesen ist, erscheint uns dies das sinnvollste Vorgehen zu sein.«

Erste Stellungnahmen und Reaktionen fasst die Berliner Zeitung zusammen:

Billig.
Billiger.
Biller.

Christopher Clark, australischer Historiker, der besonders mit seinem Werk über die Vorgeschichte des 1. Weltkriegs („Die Schlafwandler“) Aufsehen erregte, schreibt über die gezielte Destruktion von Öffentlichkeit als einem Charakteristikum des Trumpschen Regierungs- und Kommunikationsstils sowie über die damit einhergehende hemmungslose Korruption - und warum viele dies alles schätzen.

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Und die tägliche Glosse befasst sich heute mit Rutte und dem Nato-Gipfel.

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Danke für den Artikel @jep.
Viele lesenswerte Details.

Je mehr ich mich mit den ersten 157 Tagen mit dem Orange Utan beschäftige, desto größer mein Widerwille, dem überhaupt Lebenszeit und Gehirnzellen zu widmen.
Nichts von alldem, was passiert, ist neu. All das wissen wir seit der Kampagne von Hillary Clinton. Trump ist sich treu geblieben. Es gibt keinen neuen Grund, sich über Trump aufzuregen.

Blockzitat SZ
Dass er dies tun würde, war schon 2015 klar, als er sich zum ersten Mal um die Nominierung als Kandidat der Republikaner bewarb. Im August griff Trump damals die Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly an, weil ihm ihre Fragen missfielen. Kelly hatte ihn gebeten, seine frauenfeindlichen Äußerungen zu erklären. Sie las Zitate vor. Er habe Frauen als „fette Schweine, Hunde, Schlampen und ekelhafte Tiere“ bezeichnet. Als er in einem Live-Interview mit CNN hinterher darauf angesprochen wurde, insinuierte er, dass Kelly ihre Tage hatte. Blut sei aus ihren Augen gekommen, sagte er, „Blut kam aus ihrer Was-auch-immer …“

… über sexuelle Gewalt gegenüber Frauen
„Ich sollte besser ein paar TicTacs nehmen, nur falls ich sie küsse. Weißt du, Schönheit zieht mich automatisch an. Ich fange einfach an, sie zu küssen. (…) Ich warte gar nicht ab. Und wenn du ein Star bist, lassen sie dich das machen. Sie lassen dich alles machen. Du kannst ihnen zwischen die Beine greifen, du kannst einfach alles machen. Alles.“ (2005)

…über seine republikanische Mitbewerberin Carly Fiorina
„Schaut Euch dieses Gesicht an … Würde jemand dieses Gesicht wählen? Könnt ihr euch das vorstellen, das hier ist das Gesicht unseres nächsten Präsidenten? Ich meine, sie ist eine Frau, und ich sollte nichts Schlimmes über sie sagen. Aber wirklich, Leute, kommt schon. Ist das euer Ernst?“

… über Ariana Huffington
„Ariana Huffington ist unattraktiv - von außen und von innen. Ich verstehe vollkommen, warum ihr früherer Ehemann sie für einen Mann verlassen hat - er hat eine gute Entscheidung getroffen.“ (Twitter 2012)

… über Angelina Jolie
„Sie hat so viele Kerle gehabt, daß ich im Vergleich bloß wie ein Baby aussehe.“ (bei Larry King, 2006)

… über Whoopi Goldberg und Lena Dunham
„Es wäre wirklich eine großartige Sache für unser Land, wenn sie verschwinden würden.“

"Rosie ist furchtbar - von innen und von außen. Wenn man sie anschaut, ist sie eine Gammlerin. Wie hat sie es überhaupt ins Fernsehen geschafft? Wenn „The View“ mir gehörte, würde ich Rosie feuern. Ich würde ihr direkt in ihr fettes, hässliches Gesicht schauen und sagen „Rosie, du bist gefeuert.’ Wir sind alle ein bisschen pummelig, aber Rosie ist schlimmer als die meisten von uns. Aber es ist nicht ihre Pummeligkeit - Rosie ist eine sehr unattraktive Person - von innen und von außen.“ (Entertainment Tonight, 2006)

… über Katy Perry
„Sie muß betrunken gewesen sein, als sie Russell Brand geheiratet hat - aber er hat mir einen sehr netten Entschuldigungs-Brief geschickt.“ (Twitter, 2014)

„Robert Pattinson sollte Kristen Stewart nicht zurücknehmen. Sie hat ihn wie einen Hund betrogen und wird es wieder tun, seht doch nur.“ (Twitter 2012)

„Wenn Hillary Clinton nicht ihren Ehemann befriedigen kann, warum glaubt sie dann, sie könne Amerika befriedigen?“ (Twitter 2015)

„Die einzige Karte, die Hillary Clinton spielen kann, ist die Frauenkarte. Sie hat nichts anderes zu bieten und sicher, wenn sie ein Mann wäre, würde sie nicht mal 5 Prozent der Stimmen bekommen. Sie hat nur die Frauenkarte. Das Schöne ist, Frauen mögen sie nicht.“ (April 2016)

„Hillary will den zweiten Verfassungszusatz abschaffen. Wirklich abschaffen. Falls sie es schafft, ihre Richter auszuwählen, kann man nichts dagegen machen. Obwohl, vielleicht können ja die Verfechter des Zweiten Verfassungszusatzes etwas tun, ich weiß ja auch nicht.“ (Von Kritikern wurde der Satz so verstanden, dass Trump über ein Attentat auf Hillary Clinton fabulierte.)

„Für eine flächbrüstige Person ist es kaum möglich, superheiß zu sein.“ (Howard Stern Show, 2005)

„Es spielt wirklich keine Rolle, was die Medien schreiben, solange Du einen jungen und schönen Hintern hast.“ (Esquire, 1991)

„Wäre Ivanka nicht meine Tochter, würde ich sie daten.“ (The View, 2006)

Donald Trump über seine Popularität
„Ich könnte mitten auf der 5th Avenue stehen und auf jemanden schießen, und ich würde trotzdem keine Wähler verlieren.“ (Rede 2016)

Donald Trump zum angeblichen Jubel von Muslimen nach den Anschlägen vom 11. September 2001
„Ich habe in Jersey City, in New Jersey beobachtet, wie Tausende und Tausende jubelten, als das Gebäude zusammenstürzte.“

„Ich weiß mehr über den IS als die Generäle. Glaubt mir. Ich würde die Scheiße aus ihnen herausbomben. Ich würde diese Kerle einfach zusammenbomben.“

„Ich würde Waterboarding zurückbringen, und würde höllisch Schlimmeres als Waterboarding zurückbringen.“ (TV-Debatte, 2016)

… über John McCain, der im Vietnamkrieg 5 Jahre in Kriegsgefangenschaft saß
„Er ist kein Kriegsheld. Er ist ein Kriegsheld, weil er gefangen genommen wurde? Ich mag Leute, die nicht gefangen genommen werden.“ (2015)

„Professionelle Anarchisten, Schlägertypen und bezahlte Demonstranten zeigen, warum Millionen von Menschen dafür gestimmt haben, AMERIKA WIEDER GROSS ZU MACHEN!“ (2017)

„Wir versprechen, dass wir die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und die linksradikalen Ganoven, die wie Ungeziefer in unserem Land leben, ausrotten werden.“ (Rede November 2024)

„Mein Twitter ist inzwischen so mächtig, daß ich meine Feinde die Wahrheit sprechen lassen kann.“ (Twitter 2012)

„Wenn ich nicht gewählt werde, wird es im Ganzen ein Blutbad geben, das wird das Mindeste sein, es wird ein Blutbad für das Land sein.“
(Rede März 2024)

… über mexikanische Migrant:innen
„Wenn Mexiko seine Leute schickt, schicken sie nicht ihre besten … Sie schicken Leute, die eine Menge Probleme haben, und sie bringen die Probleme zu uns. Sie bringen Drogen. Sie bringen Verbrechen. Sie sind Vergewaltiger. Und manche, nehme ich an, sind gute Leute.“ (Rede 2015)

„Migranten sind Ungeziefer, die das Blut unseres Landes vergiften.“ (Kampagne 2024)

„Wie wäre es, wenn wir Menschen erlauben, über eine offene Grenze zu kommen, von denen 13.000 Mörder waren? Viele von ihnen haben weit mehr als eine Person ermordet. Und jetzt leben sie glücklich in den Vereinigten Staaten. Diese Mörder, wissen Sie, ich denke, das liegt in ihren Genen. Und wir haben derzeit viele schlechte Gene in unserem Land.“ (Kampagne 2024)

… über die Mauer zu Mexiko
„Wir lassen Leute legal hinein. Wir müssen mit dem Bau einer Mauer anfangen. Einer großen, schönen, mächtigen Mauer … Keiner baut Mauern besser als ich, glaubt mir, und ich baue sie sehr kostengünstig. Ich werde eine große, große Mauer an unserer südlichen Grenze bauen , und ich werde Mexiko für diese Mauer bezahlen lassen.“ (Rede 2015)

“Faulheit ist eine Eigenschaft der Schwarzen. …Schwarze, die mein Geld zählen! Ich hasse es.“

“Die einzigen Menschen, die ich mein Geld zählen sehen will, sind kleine Typen die jeden Tag Kippas tragen.”

„Die Globale Erwärmung wurde von und für die Chinesen erfunden, um die US-Produktion wettbewerbsunfähig zu machen.“ (Twitter 2012)

„Es friert und schneit in New York; wir brauchen globale Erwärmung.“ (Twitter, 2012)

„Ich glaube, sich zu entschuldigen ist eine großartige Sache, aber du musst etwas falsch gemacht haben. Ich werde mich ganz klar entschuldigen, irgendwann in einer hoffentlich weit entfernten Zukunft. Wenn ich jemals etwas falsch gemacht habe.“ (2015)

„Es ist sehr schwer für sie, mich wegen meines Aussehens anzugreifen, weil ich so gut aussehe.“ (NBC 2015)

„Mein IQ ist einer der höchsten - und ihr alle wisst das! Bitte fühlt euch nicht dumm oder unsicher, es ist nicht eure Schuld.“ (Twitter 2013)

„Ich werde der beste Präsident, den Gott jemals geschaffen hat“ (2016)

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Noch zu Trump

Blockzitat Christopher Clark SZ
Wir benötigen zudem eine Geschichte der politischen Nachwirkungen der globalen Finanzkrise und der Corona-Epidemie. Eine Geschichte, wie die Linke in den USA in ihrem Krieg um Pronomen ihre Verankerung in den unteren Einkommensschichten preisgab. Wir brauchen eine Geschichte des Niedergangs der progressiven Besteuerung. Wir müssen verstehen, wie die Saläre der Vorstandsvorsitzenden seit den Achtzigern in die Höhe geschossen sind, während die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der unteren 50 Prozent sich kaum verändert haben. Wir brauchen eine Geschichte, die zeigt, inwiefern Trumps Erfolg auf dem Scheitern eines technokratischen Managementstils beruht, und warum seine Art, die Menschen anzusprechen, die uns so anwidert, bei ihnen so gut ankommt. Was sind die Bedürfnisse, die Begierden, die er anspricht? Woher kommt dieser Durst nach Führergestalten? Und wir brauchen eine Geschichte der neuen Männlichkeit: Warum treten zum Beispiel so viele rechtsbewegte junge Männer in den USA der russisch-orthodoxen Kirche bei? Woher kommen der Frauenhass, das Selbstmitleid und die Ressentiments der jungen Männer?
Wir brauchen diese und viele andere Geschichten, um Trump zu verstehen. Sie sind es, die diesen Mann und die Netzwerke, die ihn unterstützen, in Position gebracht haben. Unsere Empörung, unser Ekel hilft nicht weiter. Nur indem wir die Ursachen für Trump verstehen, werden wir die Wege, die über ihn hinausführen, erkennen. Hoffentlich nicht erst, wenn der nächste Schritt in die Unglaublichkeit schon getan ist.

Da wurde ich hellhörig beim Lesen und dachte: Spannend - jetzt kommt er auf den eigentlich interessanten Punkt:
Nur indem wir die Ursachen für Trump verstehen, werden wir die Wege, die über ihn hinausführen, erkennen.
Da nicken alle mit dem Kopf. Wir Deutschen können das Wörtchen Trump duch AfD ersetzen - und nicken schon wieder verständnisvoll mit dem Kopf.
Aber danach kommt… nix. Schweigen. Heiße Luft.
Zumindest liefert auch der Historiker Christopher Clark wenig aus vier, fünf Schlagworten zur Frage „Wie wurde Trump möglich? Und wie überwinden wir das, wofür er steht?“

Unseren Diskussionsansatz vor paar Wochen („Die AfD schwimmt viel eher auf der Angst vor sozialem Abstieg als auf der tatsächlichen Armut der untersten Gesellschaftsschicht“) fand ich schonmal ganz hilfreich. Aber das reicht bei weitem nicht.

Blockzitat Christopher Clark SZ
Ganz im Gegenteil, er hat den Stil der sozialen Medien direkt in die offizielle Kommunikation des Weißen Hauses importiert. Seine Weigerung, sich kohärent und mit vernünftigen Argumenten zu äußern, seine ständige Personalisierung aller Fragen, die Unmäßigkeit und Grobheit seiner Sprache, sein ungebremster Gebrauch von Beleidigungen, Verunglimpfungen und öffentlicher Demütigung sind Beispiele für das Eindringen von Ausdrucksformen in den öffentlichen Raum, die in den sozialen Medien längst normalisiert wurden.
Es gibt keinen erkennbaren Unterschied mehr zwischen den offiziellen Mitteilungen des Weißen Hauses und den Mitteilungen von @realDonaldTrump auf Truth Social. Und Truth Social ist ein privates Unternehmen, eine alternative Social-Media-Plattform, die der Trump Media & Technology Group (TMTG) gehört, einem Unternehmen, das mehrheitlich in Donald Trumps Besitz ist.

Das ist mbMn ein weiterer wichtiger und zentraler Punkt - die Verrohung der Sprache, des Umgangs und des öffentlichen Raumes durch die Entwicklung von Social Media in den letzten 15 bis 20 Jahren.
Ein US-Präsident, der seine Regierungserklärungen per Twitter macht - das wäre vor 20 Jahren undenkbar gewesen.
Heute ist das Gegenteil der Fall: Mit der Macht von Dutzenden Millionen an Followern (auf X 107,5 Millionen - zum Vergleich Kamala Harris 20 Millionen). Dazu kommen Zehntausende an Multiplikatoren - und das Netzwerk von AI-gesteuerten Bots, die Tweets und Nachrichten absetzen, deren FactCheck völlig egal ist. Wahlsiege werden inzwischen auf Social Media errungen.

Da ich nach meinen Recherchen zu den Trump Zitaten grad schlechte Laune habe und eher zum Schwarzsehen aufgelegt bin -
ein realistischer Blick in die Glaskugel Mordors:

2028 wird Trump zum dritten Mal wiedergewählt - den 22.Zusatzartikel hob er 2027, in dem seine Proud Boys den demokratischen Kongreßabgeordneten den Zugang zum Kongreß verwehrten. Bei der anschließenden Verfassungsänderung stimmten 86% der anwesenden Republikaner für die Abschaffung des Post-Roosevelt-Amendments.

In der Folge von Trumps dritter Wiederwahl kommt es zu einer Massenauswanderung der amerikanischen US-Intelligentsia nach Kanada und Mexiko. US-Flüchtlinge nach Europa werden auf deutschen Flughäften von den den GEZ-Behörden (German Einwanderungs-und Zollbehörde) der Weidel-Regierung geschlossen abgewiesen - „wir brauchen kein fremdes Migrantenblut auf deutschem Boden!“

Mangels Quoten schließen die meisten US-amerikanischen Fernseh- und Rundfunksender. Tageszeitungen erscheinen nicht mehr, seit Trump 2026 den Print-Medien einen 1000-prozentigen Tariff auf Zeitungspapier auferlegte. Trump-freundliche Medien erhalten per Präsidialdekret eine befristete Befreiung von dieser Regelung - solange Karolin Leavitt dies befürwortet.

Aufgrund wütender Kampagnen im Netz übernimmt das Weiße Haus ab 2028 die chinesische Great Firewall. Bei den gewaltsamen Unruhen von 2029 nach jahrelanger Rezession in Washington, New York und Los Angeles schaltet Trump das Internet kurzentschlossen mit dem Hinweis auf FakeNews für vierzehn Tage komplett ab.

2030 verleibt Trump X sowie Facebook incl. Instagram seinem Unternehmen Truth Social ein . Die bisherigen Besitzer Elon Musk und Mark Zuckerberg wurden vor die Wahl gestellt: Sondersteuer auf SocialMedia-Milliardäre oder Verkauf der Unternehmen. Den Chinesen wird TikTok auf amerikanischem Boden mit Hinweis auf das Kartellrecht enteignet und unter die Aufsicht der Trump-Administration gestellt. Auf Kritik der Weltgemeinschaft übergibt Trump den Vorstandsvorsitz von Truth Social an Stephen Miller, seinen muslimhassenden Stabschef.

2031 wird das amerikanische Wahlrecht an die Klickzahlen gekoppelt, die Wähler:innen auf Truth Social generieren. Wählen darf nur noch, wer weiß und männlich ist und an mindestens 325 Tagen im Jahr mindestens 5 Tweets des US-Präsidenten gelikt hat.

2032 wird der 86jährige Trump zum vierten Mal wiedergewählt. Mangels Gegenkandidat erfolgte die Wiederwahl per einfacher Akklamation durch die Wahlmänner (Frauen sind seit 2029 nicht mehr als Wahlmänner zugelassen).

Senat und Kongreß tagen nur noch einmal jährlich. Das Zentralkommitee des Weißen Hauses regiert per Tweet-Dekret.

Mexiko schließt seine Grenzen zu den USA.

Oje, @Gratschifter
Ehrlich gesagt, dachte ich mir beim Durchlesen zunehmend fasziniert, ob Du Dich nicht ans Drehbuch für den nächsten MAD MAX-Film wagen könntest :wink:

Um Dich etwas aufzuheitern, erzähle ich kurz, dass ich mich etwas genauer mit eurem neuen Liebling Zohran Mamdani beschäftigt habe. Dabei ist mir sofort ins cineastische Auge gefallen, dass das tatsächlich der Sohn der Regisseurin Mira Nair ist, die zum Beispiel MONSOON WEDDING gemacht hat.
Jetzt hat er bei mir natürlich noch zusätzlich 'nen Bonus. Ich bin sehr gespannt, wie sein weiterer Weg verläuft, gar nicht mal nur wegen ihm, aber ich denke, dass die künftige Ausrichtung der Demokraten durch so eine Kiste absolut beeinflusst werden kann, und das wäre ja überaus wünschenswert. Zohrans Graswurzel-Bewegung erinnert jedenfalls in vielem an einen gewissen Barack Obama…
Passend also zum cineastischen Kontext ein Zitat aus THE SHAWSHANK REDEMPTION:
Hoffnung ist eine gute Sache.

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Das wird auch Dein neuer Liebling - ich schwör, Bro!

Ich begebe mich immer mehr auf die Recherche-Spuren @Cosray8d s und beschäftige mich intensiver mit Jon Stewart, einem der brillianten Moderator:innen von The Daily Show.
16 Jahre lang war er der Host der Show (2006 bis 2022) und erarbeitete sich den Titel „The most trusted name in fake news“.
Zwei Jahre später kehrte er als Gastmoderator zur Daily Show zurück und moderiert seitdem die Montagsausgabe.

2014 führte er bei dem Doku-Drama „Rosewater“ Regie. Der Film, für den Stewart auch das Drehbuch schrieb, basiert auf den Memoiren Then They Came for Me vom iranisch-kanadischen Journalisten und Aktivisten Maziar Bahari und erzählt von dessen Inhaftierung 2009 im Iran.

Bisher hat Stewart 19 Emmys für seine Arbeit bei der Daily Show angesammelt. Vor drei Jahren erhielt er mit dem Mark-Twain-Preis die wichtigste amerikanische Auszeichnung für Humor.

Seit einem Jahr (Start 6.6.2024) erscheint außerdem ein wöchentlicher Podcast „The weekly show“ - immer donnerstags - rund 90 Minuten. In der Regel lädt Jon Stewart einen Gesprächsgast ein - und heute erschien „Iran, beyond the Headlines“ mit eben jenem Maziar Bahari als Gesprächsgast, den er 2014 porträitierte. Und das Gespräch mit dem Iraner hat mich heute tief beeindruckt. Ich bin noch nicht durch (mein Englisch hat leider nicht Oxford - Niveau, außerdem bin ich nicht im Training…)
Ein unendlicher Quell an Background-Infos aus dem realen Iran von einem Insider - spannend wie ein Krimi.

Überall wo s Podcasts gibt.

Und für alle Denglish-Deppen wie mich:
Auf youtube gibts das Video mit Untertext - da muß ich nur Vokabeln nachschlagen… Coole Sache, weil die Mimik der beiden sehenswert ist.

Als Appetizer ein paar Zitate von Bahari aus der ersten halben Stunde:
„Wenn Bomben Demokratie bringen könnten, wäre der Gaza-Streifen jetzt das Norwegen der arabischen Welt.“

„Die islamische Republik Iran ist weder das eine noch das andere: weder islamisch noch Republik.“

„Die iranische Republik ist dreierlei: Republic of corruption, persecution and Masturbation“

Und die Machthaber im Iran haben ungefähr 2019 aufgehört zu regieren - nach dem Beginn der Proteste Frau-Leben-Freiheit. Sie sind nicht mal gut darin, böse zu sein. (“Incompetent at being evil”)

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Wäre tatsächlich mein Favorit für 2028.
Nur ob er es machen will steht in den Sternen.

Ganz USA kennt ihn, die Linken und Liberalen feiern ihn und selbst einige Rechte respektieren ihn.
Als Jude kann man ihm zumindest schonmal nicht Antisemitismus vorwerfen und Reden kann er halten wie kein zweiter.
(Er hat übrigens Israel schon lang vor dem Genozid für die Siedlungspolitik kritisiert)
Er diskutiert jede Woche mit Experten und Politikern und hat auf der politischen Bühne mit bspw seinem Einsatz für die Ersthelfer von 9/11 schon Erfahrung gesammelt.

Was man bei ihm vlt noch bemängeln kann ist, dass er noch nicht in den politischen Sumpf wirklich eingetaucht ist (also bspw Verhandlungen führen musste) und manchmal immernoch etwas gutgläubig und naiv ist.
So hat er am Anfang der 2. Amtszeit von Trump die Medien dafür kritisiert Trump (zu häufig) als Faschisten zu bezeichnen und ihm beim Wort nehmen - nur wenige Tage später hat er einsehen müssen, dass diese Medien richtig lagen.

AOC, so toll ich sie auch finde, hätte mit den Medien wahrscheinlich größere Probleme.
Ein großer Teil der amerikaner ist leider rassistisch und sexistisch und auch in ihrer eigenen Partei dürfte sie mit großem Widerstand rechnen.

Tim Walz hatte während dem letzten Wahlkampf gezeigt, dass er viele gute Instinkte hat.
Nur wurde er von Harris Beratern gezügelt und musste sich viel zu oft zurück halten.
Auch bei der Debatte gegen Vance hatte er nicht das beste Bild abgegeben - was mMn neben seiner damaligen Unerfahrenheit in dem Bereich auch an den Beratern lag.
Als Gouvernor von Minnesota hat er unglaubliches geleistet und gilt gemeinhin unter den „Linken“ als der beste Gouvernor.
(Leider auch pro Israel aber wenigstens (glaube ich wenigstens) nicht gekauft)

Gavin Newsom, Pete Buttigieg und Cory Booker wären mMn Establishment-Kandidaten, die durch ihre (sehr gute) Symbol-Politik, und Rhetorik zwar Wahlen gewinnen könnten aber nicht endgültig Politik-Verdrossenheit bekämpfen würden, damit nicht wieder ein Republikaner das Ende der amerikanischen Demokratie gefährden könnte.

Kamala Harris wäre mMn eine Katastrophe.
Ihre Schwächen wurden offenbart und ausgenutzt, öffentlich kämpft sie nicht/kaum gegen das Trump-Regime und hat den Makel einer AIPAC-Kandidatin.
Pro-Israel zu sein ist spätestens jetzt eher ein Hindernis um Wahlen zu gewinnen und auch die 3 genannten Establishment-Kandidaten halten sich mit Kritik zurück, und haben (bis auf Newsom) auch schon Geld von AIPAC bekommen.

Netanyahu, AIPAC und die israelische Regierung hat (mMn) einen Status erlangt, der nicht mehr zu verteidigen ist und der bei vielen Liberalen und Linken eher ein Nachteil bei positiver Assoziation bedeutet. (Die Rechten können aber durch FOX-News etc bestimmt auf Linie gebracht werden)
Die Mehrheit der Amerikaner wollen keinen Krieg, in dem die USA reingezogen wird und Amerikaner sterben.
Das alles kommt noch stärker zu tragen, nachdem Trump durch seine Zollpolitik, die Verschlankung des Staates und die Zerstörung der Sozialpolitik eine riesige Armutswelle heraufbeschwört.
Wenn dann wieder Nachrichten von Waffenlieferungen etc kommen…

Oder vlt bin ich auch nur naiv…

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Ich befürchte, dass dein Optimismus hier verfrüht ist. Mamdani versucht es mit einer kritischen Haltung ggü. den rechtsextremen Anteilen in der Netanyahu-Regierung - und wird in vielen Interviews darauf reduziert.
Auch denke ich, dass Trump im Chor mit X und FoxNews ohne Schwierigkeiten auf eine Pro-Waffenlieferungs-Politik umschwenken kann. „It‘s a great deal, and I‘ve made it!“

Worauf gründest Du Deine Idee, dass der Einfluss der extremen Zionisten auf das politische Establishment der USA einen Peak of Oil erreicht hat?

Siehst Du irgendwo bei den Republikanern Kritik an den Iran-Bombardements? Ich nicht.
Auch von den Demokraten kommt da nicht viel. Im Zweifelsfall wird geschwiegen…

Zu Jon Stewart: Hast Du Quellen, in denen er sich zu einer Kandidatur schon mal geäußert hat? Für mich käme das völlig überraschend - ein offlabel-Kandidat ohne jede Politkarriere… Wird das tatsächlich in den USA diskutiert?
Oder ist das nur so n Bubble-Wunsch?

AOC oder Mamdani - für die beiden würde ich Wahlkampf machen und Klinken putzen gehen.
Aber PoC und weiblich oder Muslim plus Sozialist:in - das verkraftet Amerika erst in fünfzig Jahren. Leider!!!

Tim Walz hatte ich noch kaum aufm Zettel…
Bis 2028 is auch noch n bisschen.
To be Continued…

Kritik gab es bei den Republikanern… ganz kurz.

Tucker Carlson bspw hat ein virales Interview mit Ted Cruz geführt und ihn nach Strich und Faden vorgeführt.
Ein Anruf von Trump später und Tucker hat sich öffentlich entschuldigt.
Auch ein paar Senatoren und Influenzer haben vor einem Krieg mit Iran abgeraten und gewarnt nur um danach Trump volles Vertrauen auszusprechen.

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Das meine ich - ein bisschen Anstands-Wauwau. Und dann wieder : Gib brav Pfötchen!
Republicans at work!

Lieber @Cosray8d, ich habe kürzlich bereits einen Hinweis von einem unserer User auf einen Deiner Kommentare hier im Thread erhalten. Er sei antisemitisch. Es ging in dem Kommentar um von israelischen Lobbygruppen (AIPAC) „gekaufte” amerikanische Politiker. Dies wurde eindeutig als Bedienung des antisemitischen Stereotyps vom internationalen Finanzjudentum, das sich mit seinem Geld überall auf der Welt Einfluss kauft, interpretiert.

Ich habe Dich damals verteidigt, weil ich Deinen Diskussionsstil kenne, der von kräftigen, zugespitzten und mit apodiktischer Gewissheit vorgetragenen Behauptungen geprägt ist. Ich habe Deine Aussage, dass gewisse demokratische Politiker von Israel gekauft seien, als normale Erscheinungsform Deines Diskussionsstils betrachtet und nicht als Zeichen von Antisemitismus gelesen. Das sehe ich immer noch so. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du kein Antisemit bist oder bewusst Aussagen machst, die man als antisemitisch interpretieren kann und soll, wenn man zur Gruppe der „Erleuchteten“ gehört („dog whistling“).

Ich lese aber jetzt oben bei Dir das Wort „Genozid” im unausgesprochenen Bezug auf Gaza und dass jemand „leider auch pro Israel“ sei, aber „wenigstens (glaube ich wenigstens) nicht gekauft“ und ich weiß jetzt schon, dass ich dafür gleich wieder eine Meldung bekommen werde.

Ich möchte Dich daher darüber informieren, wie Deine Ausdrucksweise auch interpretiert werden kann und dass sie hier auf Missfallen stößt. Ich möchte Dir damit die Gelegenheit geben, sie zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen, wenn Du nicht falsch verstanden werden willst. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du in Zukunft zumindest bei sensiblen Themen wie Israel etwas weniger nassforsch und kategorisch und stattdessen etwas differenzierter und aufmerksamer für die Obertöne Deiner Ausdrucksweise formulieren würdest?

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Ich setzte ausdrücklich Kritik an Israel, AIPAC und Netanyahu NICHT gleich mit einer antisemitischen Verallgemeinerung.

Netanyahu und die israelische Regierung ist authoritär, rassistisch und menschenfeindlich.
Jeder Angriff gegen ihn und seine Regierung wird schon lange von Medien wie anderen Politikern als antisemitisch umgedeutet um den Diskurs zu zerstören.
Die israelische Regierung versucht sich als Representative ALLER Juden darzustellen was übrigens auch antisemitisch ist.

Ein großer Teil der ideologischen amerikanischen Unterstützung der Republikaner sind Evangelikale Zionisten.
Sie sind selbst Antisemiten, glauben aber aus religiösen Gründen, dass das historische Land Israel allein wieder in jüdischer Hand sein muss, damit das Jüngste Gericht stattfinden kann.

Hechlers Theologie entspricht in ihren Grundzügen bis heute der Lehre der christlichen Zionisten: Die alttestamentliche Verheißung, dass die Juden am Ende der Zeiten nach Palästina zurückkehren würden (siehe etwa Hesekiel 11,17 EU), erfülle sich gerade jetzt. Deshalb sei es die Pflicht der Christen, die Juden bei der Ansiedlung in Palästina zu unterstützen. Christlicher Zionismus und der starke Glaube an die Endzeit bilden in der Regel zwei Seiten einer Medaille. Die Gründung des Staates Israel 1948 wird hier als das bedeutendste Zeichen der Endzeit gesehen, als Hinweis darauf, dass Jesus Christus als der jüdische wie christliche Messias bald (wieder)komme

Prominente jüdische Amerikaner wie Bernie Sanders oder Jon Stewart kritisieren Israel hart und bekommen dafür oft den Stempel „judenhassende Juden“.
Jeder muslimische Politiker ist in den USA automatisch Antisemit, selbst wenn nichts zum Thema gesagt wurde.

Das alles wird u.A. von AIPAC gesteuert, der wohl mächtigsten Lobby in den USA.

In Deutschland selbst, werden Pro-Palästina Proteste automatisch von Medien und (nicht Linken) Politikern als antisemitisch eingestuft und von der Polizei nicht selten grausam niedergeschlagen.
Jede Nachricht aus Gaza, Iran und Israel wird automatisch von Nachrichtensendungen zensiert.
Aus „100 Palästinenser wurden von IDF Soldaten ermordet“ wird „100 Menschen starben bei einem IDF Einsatz“.

Gegen Netanyahu liegt ein Haftbefehl vor.
Ihm wird vorgeworfen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.

Und trotzdem kann er aus Deutschland und den USA ohne Probleme ein- und ausreisen.

Ich persönlich halte die Situation in Gaza für einen Genozid und viele (auch jüdische) Experten sehen das genauso.

Gerade wir in Deutschland mit unserer Geschichte aus den 2 Weltkriegen (Ruanda sollte man da nicht vergessen) sollten uns klar gegen Genozide weltweit positionieren.
Stattdessen wird Israel nach wie vor verteidigt mit der Entschuldigung, dass wir eine geschichtliche Verantwortung haben.

Mal ein paar (offizielle) Zahlen

Wenn ich also dafür als Antisemitischer Verschwörungstheoretiker bezeichnet werde, dann ist das halt so.
Ich bin vor allem für Menschenrechte, für Frieden und das Kriegsverbrecher - egal ob russische, israelische oder amerikanische - vor Gericht kommen.

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Bei der Debatte ist wichtig zu wissen, daß ihr da in Deutschland dahingehend in einer ziemlichen Blase lebt:

https://www.perplexity.ai/search/was-greta-thunberg-critized-fo-gtAqtpaQQw6cUsCyI2HzXw

„Greta Thunberg has been criticized for her use of the term „genocide“ to describe Israel’s actions in Gaza, but the most prominent and documented criticism has come from Israel and Germany. There is no clear evidence in the provided search results of significant public or governmental criticism specifically from other countries outside of Israel and Germany regarding her use of the term „genocide“ for Gaza“

Und eben siehe @Cosray8d Links (und auch ich hatte das schon mal ausführlich recherchiert mit selben Schluss) direkt über mir - in der akademischen Welt gibt es an dem Begriff kaum Zweifel mehr…

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Werter @cosray8d, ich persönlich wäre sehr weit entfernt davon, dich als antisemitischen Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen. Für Menschenrechte und Frieden einzugestehen - da sind wir uns doch hoffentlich alle einig.

Was @alex hier in seinem Beitrag formuliert und teils kritisiert hat (und auch nicht unzutreffend ist, denke ich zumindest), ist deine Pauschalbehauptung, dass (aus deiner Sicht) nahezu jeder Demokrat in den USA von AIPAC gekauft worden sei. Ich selbst habe weiter oben schon geschrieben, dass eine Kritik an der heutigen israelischen Politik mehr als zulässig sein muss, ohne in eine antisemitische Ecke abgeschoben zu werden.

Bernie Sanders ist mit seiner Oligarchy-Tour mehr als erfolgreich. Ob alles von AIPAC gesteuert wird, halte ich zumindest für fragwürdig. Natürlich ist AIPAC eine mächtige Lobby, aber die Grenze zur Verschwörungstheorie ist hier schon sehr schmal. Und ob jeder muslimische Politiker automatisch zum Antisemiten wird, weil er Muslim ist, wage ich auch zu bezweifeln.

Ich habe das Gefühl, dass du dir mehr Progressivität in den Reihen der Demokraten wünscht, weg vom „Establishment“ und hin zur eher „linken“ Seite. Ich persönlich halte das für etwas naiv - eine wirklich „linke Regierung“ werden wir in den USA in absehbarer Zeit vermutlich nicht sehen. Es wäre schon viel gewonnen, wenn man dem rechten Trump-Irrsinn eine stabile Mitte als Alternative anbietet - meine Meinung.

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Man kann den Deutschen aber, wenn man sie hilfsweise mal gesamthaft betrachtet, nicht vorwerfen, gemäß dem Motto „wer im Glashaus sitzt …“ sich mit dem Begriff Genozid schwer zu tun, insbesondere dann, wenn es um Israel geht. Das ist maximal vermintes Gelände, auf das sich ohne Not (sprich: öffentliches Amt, das Stellungnahmen verlangt) zu begeben ein gehöriges Maß an Selbstverleugnung voraussetzt.

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