Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 3)

Dass Überschriften Themen verkürzen, ist keine brandneue Erkenntnis.

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Die Überschrift verkürzt ja nicht, sondern stellt eine absolut unstrittige Tatsache in Frage.

Mach doch noch 20 Posts zur Überschrift, bevor Du 1 zum Inhalt machst.

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Ich kann ja nichts dafür. :wink: Ich empfehle allerdings - das gilt nicht nur in diesem Fall, sondern generell - die Lektüre des Artikels, nicht nur der Überschrift.

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Normale Kartoffeln auf die 1.

Du meinst sowas inhaltliches, wie dass Haldenwang es zwar nicht so mit der Neutralitätspflicht hatte, aber die grundsätzlich selbstverständlich gilt?

Naja, es dürfte aber in jedem Berufsfeld ähnlich sein. Je höher man in der Hierarchiestufe steht, desto weniger arbeitet man im eigentlichen Berufsfeld sondern man ist mehr mit Delegieren, Koordinieren und dem Interessensausgleich verschiedener Parteien beschäftigt. Ein Werksleiter steht ja auch nicht mehr an der Maschine. Oder der Chef eines 10-Mann Handwerksbetriebs führt i.d.R. auch keine Arbeiten mehr selbst durch, darf sich dagegen mit Kunden, Lieferanten Behörden, Mitarbeitern etc. rumschlagen.

Dürfte dann eher an der Bezahlung liegen. In anderen Berufsfeldern verdient man in der höheren Hierarchiestufe eben deutlich mehr als 100€.

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Ich habe dir auch keinen Vorwurf gemacht :wink:

Ist passiert.
Trotzdem danke für die Empfehlung.

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Interessanter und zur Abwechslung mal sehr positiver Artikel zur Energiewende.

Das ist zB auch der Grund warum Atomenergie zu den Preisen, die sie mittlerweile kostet sie mit neuen Kraftwerken zu generieren, längst eigentlich komplett out ist - das eigentliche Problem ist nicht mehr die Deckung der „Grundlast“ wie früher sondern es sind einerseits „Dunkelflauten“ und andererseits Belastungsspitzen: Da aber AKWs überhaupt nicht mal schnell hochgefahren werden könnten und sowieso nur rentabel sind, wenn sie durchlaufen, sind sie aber mittlerweile (wo alternative Energien endlich die Mehrheit unseres Strombedarfs decken, zumindest in D) eben eigentlich völlig unbrauchbar geworden - die bisher noch bestehenden Probleme können nur mit schnell hochfahrbaren Gaskraftwerken kompensiert werden.

Und bald - wenn eben dann endlich genügend kurz und mittelfristige Speichermöglichkeiten (im Artikel werden diverse beschrieben) und man insgesamt eine „Überdeckung“ an alternativen Energien hat, die langfristig klar das Ziel, braucht’s dann auch die nicht mal mehr. Zumal überschüssige Energie in Zeiten von Überproduktion, wenn dann selbst die traditionellen Speicher alle voll, dann halt in Wasserstoff konvertiert wird, der in der Industrie eh auch in Massen benötigt wird…

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Alles völlig korrekt! Und es wäre so einfach, Deutschland komplett energieautark auf Erneuerbaren fahren zu lassen. Leider hast Du halt in den letzten 20 Jahren die Ewiggestrigen in der Regierung. Erst die Schwarzen und jetzt die Gelben…Es ist zum Haareraufen. Die nächste Regierung mit CDU/CSU wird auch wieder alles zum Thema Erneuerbare blockieren.

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Ich glaube kaum, dass die CDU/CSU abgesehen vom Wahlkampf ernsthaft wieder auf Atomstrom setzen kann.
Die Kosten für ein neues AKW wären astronomisch und, glaube ich jedenfalls, nur bei einem Aussetzen der Schuldenbremse machbar.
Dasselbe gilt für für das neue Lieblingsthema von Merz: Kernfusion.

Ist Kernfusion die Energiequelle der Zukunft?.

Kernfusion ist eine Hoffnung für die Zukunft, keine Lösung für heutige Probleme. Experten sprechen von Zeiträumen von 25 bis 35 Jahren bis Kernfusion tatsächlich Energie liefern könnte. Und das ist eine Hoffnung mit vielen Fragezeichen.

MMn stecken hinter beiden Themen eine mächtige Energielobby und nicht das Interesse von besserer Versorgung der Bevölkerung.
Da rein zu investieren heißt Geld verschwenden und sich mal wieder abhängig machen - entweder von Autokratien oder von Energieunternehmen, die durch ihre Lobby davon überproportional Gewinn einfahren.

Grüner Strom ist billig, zuverlässig und sogar für den Besitzer von Solarstromanlagen oft profitabel (wäre da nicht die deutsche Bürokratie).
Es ist dezentral und bei Kriegen/Konflikten (die leider durchaus mgl. sind) deutlich sicherer.

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Ja, eine Technologie die BESTENFALLS dann was abwirft wenn man die Energiethemen eh längst schon lange komplett gelöst haben muss wenn in Punkto Klimawandel nicht sämtliche Ziele und Point of No Return Themen abräumen will!

Ein klassischer Merz - der akut größte denkbare BS, auf den muss man natürlich am Meisten abgehen…

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In 10/20 Jahren kann ich mir gut vorstellen werden sich sogar private Windräder (da gibt es neuerdings unfassbar viele Varianten, die alle ihre Vor und Nachteile haben aber vorallem natürlich immer billiger alle werden) lohnen, zumindest in Wind reichen (da wäre es teilweise jetzt schon profitabel selbst in Privatdimensionen wobei das dann auch von den lokalen Regularien abhängt - umso höher man darf und umso größer das Rad umso eher profitabel) Gegenden/Lagen!

Womit man dann wirklich die meiste Zeit selbst als Privatmann schon mal fast komplett autark strommäßig durchkommen könnte…

Und in vielen Ländern, wo es Windmäßig noch besser ausschaut und es nicht unfassbar teuer ist sowas zu installieren weil totaler Fachkräfte Mangel wie bei uns, schafft sowas dann auch wunderbar Arbeitsplätze!

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Auf die Kernfusion auch nur mittelfristig zu hoffen wäre grob fahrlässig. Der Kernfusionsforschungsreaktor ITER, das Großforschungsprojekt schlechthin, wird vor dem Jahr 2035 voraussichtlich nicht in den Testbetrieb gehen, die Investition bisher ist gigantisch (ca. 20 Milliarden Euro). Und dabei soll ITER zunächst nur einmal nachweisen, dass es gelingt, dauerhaften Betrieb mit Energiegewinn überhaupt zu gewährleisten. Das geplante (und noch lange nicht gesicherte) Nachfolgeprojekt DEMO soll dann zeigen, dass es in einem großindustriellen Rahmen möglich und finanzierbar ist, Kernfusionsenergie mit dieser Technologie bereitzustellen. Vor dem Jahr 2050 braucht man da gar nicht dran zu denken. Die Idee dahinter ist es (wirklich nur ganz, ganz grob beschrieben) in einem Plasma, welches in einem magnetischen Feld eingeschlossen ist, nahezu sonnenähnliche Bedingungen zu schaffen und damit die Fusion am Laufen zu halten.

Es gab allerdings vor kurzem (Ende 2022) einen gewissen Durchbruch in der Kernfusion durch die Zündung einer Fusion mithilfe von Laserimpulsen, wo die Energiebilanz trotz recht hohen Energieeintrags positiv war, d. h. man gewinnt mehr Energie als man einsetzt: es braucht also kein stabiles Plasma mehr (was eines der Hauptprobleme der Fusion im ITER ist). Die Laserfusion funktionierte im Einzelexperiment in relativ geringem Maßstab, ist aber ebenfalls meilenweit entfernt von einer Serienreife im Großmaßstab (hat aber für einen Boost in Richtung dieser Technologie gesorgt).

Als Physiker verfolge ich diese Entwicklungen durchaus interessiert - aber es sind alles sehr, sehr langfristige Lösungen. Bis es soweit ist, könnte es noch Generationen dauern (hat es übrigens bisher auch schon: die Kernspaltung hat sich relativ schnell als „Energieerzeuger“ etabliert nach dem 2. Weltkrieg, die Kernfusion steckt seit dieser Zeit immer noch im Forschungsstadium fest).

Die Forschung daran halte ich grundsätzlich aus wissenschaftlicher Sicht schon für wichtig (und es fallen durch diese Forschung auch Nebenprodukte ab z. B. in der Materialforschung und der Grundlagenforschung, die ganz woanders von Nutzen sein kann) - bis es allerdings soweit ist (falls überhaupt irgendwann einmal), dass damit der zunehmende Energiehunger der Menschheit komplett gedeckt werden kann, müssen wir zwingend Alternativen zur Hand haben.

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Dass der Warp Antrieb aus Star Trek mit Vielfachem der Lichtgeschwindigkeit (ähnlich wie zB das Holodeck oder die „Beamerei“) ein reines Science Fiction Hirngespinst ist dürfte es wohl keine Fragen geben.

Aber mit so nem kleinen feinen Fusionsreaktor dann völlig neue Geschwindigkeit in der Weltraumfahrt dann zB erzeugen zu können, das wäre auf Sicht von 100-200 Jahren vielleicht doch denkbar?

Frage an die Physiker und Star Trek Fans hier :wink:

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Also Dunkelflauten kann man teils schon gut vorhersagen. Die Inversionslage mit Hochnebel in den vergangenen Wochen war schon sehr stabil, und die Wetterlage gibts ja öfter in unseren Breiten. Da hätte man auch Atomkraftwerke nutzen können anstatt Kohlekraftwerke und sogar Ölkraftwerke anschmeissen zu müssen.
Soll kein Plädoyer für neue AKKs sein, die hohen Investitionskosten machen die unrentabel. Aber die bestehenden Meiler hätte man ruhig noch 3-5 Jahre laufen lassen können, dann wäre man mit mehr Speichern auch besser ausgestattet. Wäre auch besser fürs Klima gewesen, aber der Zug ist ja jetzt eh abgefahren.

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Vor ein paar Tagen hab ich das geschrieben und würde gern nochmal darauf Bezug nehmen. Nun ja, gern eigentlich nicht.

Aber nachdem das BKA die Zahlen für letztes Jahr veröffentlicht hat, kann ich jetzt vielleicht noch einmal illustrieren:
Also, wir haben Straftaten gegen Frauen…
Häusliche Gewalt: 180 715 Fälle
Sexualstraftaten: 52 330 Fälle
Femizide: 938
…als Auszug.

Was mich unfassbar bestürzt, ist das mediale und gesellschaftliche Echo - oder sollte ich sagen, das fehlende Echo.
Normalerweise sollte man sich denken, wenn in Deutschland grob alle drei Tage eine Frau durch die Hand eines Mannes stirbt, gibt es einen Aufschrei sondergleichen, Brennpunkte, politische Forderungen allenthalben.

Nun, dem ist nicht so.

Für mich ist das, sehr verkürzt gesagt, Ausdruck einer zutiefst patriarchalisch-strukturellen Problematik. Die freilich tieferer Analysen soziologischer und psychologischer Natur bedarf.
Leider sieht es eher nach einem gegenteiligen Zeitgeist aus. Misogynie ist wieder auf dem Vormarsch. Die oben genannten Zahlen beinhalten übrigens Steigerungsraten bis zu 5 oder 6% im Vergleich zum Vorjahr.

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Es wären sogar andersrum jeden Tag fast 3 Frauen.

Die Zahl entspricht allerdings der inkl. auch versuchten Femizides:

„Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 360 Frauen und Mädchen Opfer von Femizid, während 938 versuchte oder vollendete Femizide gemeldet wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 1 % im Vergleich zum Vorjahr“

Also immer noch ziemlich genau eine Frau am Tag.

Der Anstieg ist aber zumindest eher minimal…

Macht’s alles natürlich nicht wirklich besser - aber siehe eure Diskussion zu den 300 Eltern mit erstochenen Kindern. Bei so ernster Thematik sollte es dann halt schon möglichst genau stimmen, da stimme ich zu…

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Völlige Zustimmung.

Unsere Atommeiler wegen eines Tsunamis in Japan früher abzuschalten hatte schon eher was von „Schildbürger- Streich“ vom Logik Level her.

Dass die Japaner da zu doof auf diese eigentlich in ihren Gefilden sehr naheliegende Gefahr - siehe auch der furchtbare Tsunami so 10 Jahren vorher in Thailand - zu kommen, schockierend, klar. Aber mit den Risiken in D hat es 0,0 zu tun.

Eigentlich ausschlaggebend war damals aber natürlich, dass die Grünen dann plötzlich das erste Mal überhaupt nahe 20% waren in den Umfragen und da musste die Union dann schnell die Atom Notbremse ziehen. Damit man dann stattdessen schön mit Kohlestrom die Umwelt verpestet und das Klima weiter versaut. Tolle Entscheidung :face_vomiting:

Bisschen ähnlicher politischer „Betriebsunfall“ wie in UK als Cameron wegen UKIP Nähe 20% (die AFD damals noch nicht im Parlament und in Umfragen oft noch unter der 5% Grenze zu der Zeit) den Megabock mit dem Brexit Referendum als Wahlversprechen gefahren hat um UKIP Einhalt zu bieten.

Wäre ja Recht und schön wenn in Umfragen es lange schon massive Mehrheit für den Brexit gegeben hätte - da war es aber genau wie in der tatsächlichen Abstimmung schon seit Jahrzehnten um die 50% am Schwanken pro/contra Brexit und in der Konstellation ein Referendum zu machen halt einfach übelstes Harakiri: Potentiell kriegste jeden Tag ein anderes Ergebnis wie am Tag zuvor je nach Laune und Wetter!

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Es gibt sicherlich sehr viele Ursachen für die steigenden Zahlen.
Rechte und Konservative würden/werden sicherlich sagen, dass (ausschließlich) Immigration die Ursache dafür ist.
Leider steckt da glaube ich auch ein Funken Wahrheit dahinter.
Die Kultur in den Ländern, aus denen vermehrt Flüchtlinge kommen ist aus religiösen und politischen Gründen misogyner und Gewalt gegen Frauen ist teilweise kein Tabu und sogar rechtlich geschützt.

Dennoch bin ich der Meinung, dass ein Komplex aus schlechterer Bildung, Armut sowie der Wandel der soziale Medien und Aufstieg des Faschismus eine größere Rolle spielen.
Prekäre Lebensverhältnisse führen zu erhöhter Frustration und Gewaltbereitschaft unter der die (körperlich) Schwächeren zuerst leiden.
Zusätzlich sorgt mangelnde Bildung sorgt dafür, dass Armut nur sehr schwer überwunden werden kann.
Soziale Medien verbreiten immer stärker (rechts-)radikale Ansichten und ein misogynes Bild der Frau.
Sie sind ein entscheidender Faktor und Instrument in dem erstarken der Autokratien und faschistischen Parteien, die wiederum ausnahmslos ein misogynes Bild von Frauen verbreiten und salonfähig machen.

Gewalt gegen Frauen nimmt schließlich nicht nur bei Immigranten zu.

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