Du hast versucht das Thema darauf zu reduzieren. @willythegreat ging es eindeutig nicht ausschließlich darum.
Dein „Die Lebenserwartung ist gestiegen, also werden wir besser geschützt als früher“-Ansatz verbietet eigentlich jede seriöse Antwort.
Trotzdem kleiner Denkanstoß:
Könnte mit den Erfolgen von Forschung und Medizin zu tun haben.
Pass auf deinen polemischen Unterton auf. @jep ist da empfindlich.
Deine Neigung zu extremen Sichtweisen ist bemerkenswert.
Man kann die innere Sicherheit stärken, ohne dafür den Wohlstand aufgeben zu müssen.
Interessant, dass du direkt eine Annahme triffst, was ich unter dem einen und dem anderen verstehe, ohne das ich es geschrieben habe. Das scheint deine Gabe zu sein: zu wissen, was andere Personen gemeint haben, ohne sie selbst zu fragen.
Hören wir auf, ok?
Ich habe meinen Punkt gemacht. Es wäre mir recht, wenn du weitere Nachfragen per PM stellst.
Dich hab ich doch genauso gern. Nur deshalb durftest Du mir vorhin unwidersprochen Voreingenommenheit attestieren.
Und @wohlfarth durfte - ebenfalls unwidersprochen - die Erstellung sinnfreier Kommentare durch mich für so wahrscheinlich halten, dass es nicht lohne, Wetten darauf abzuschließen.
Natürlich nicht.
Und solange du nicht eindeutig gegen die Forenregeln verstoßende Beiträge, mit einem „Gefällt mir“ markierst, machst du einen tollen Job.
Immer objektiv und völlig unabhängig von Usernamen.
Gerne doch.
Erst einmal möchte ich als möglichen Grund erwähnen, dass man im Normalfall Lehramt studiert, weil man gerne mit jungen Leuten zusammenarbeiten will und ihnen was beibringen möchte.
Als Schulleiter hat man im Normalfall aufgrund der anderen Aufgaben kaum noch regulären Unterricht. Ich kenne mich nicht in allen Schulformen aus, aber bei uns an der Realschule in Bayern ist es so, dass ein Schulleiter im Schnitt 4 bis maximal 6 Wochenstunden Unterricht gibt.
Statt dessen hat man viel mehr mit anderen Tätigkeiten zu tun, die im Normalfall immer im Umgang mit Erwachsenen erfolgen (Lehrerkollegium, Eltern, Ministerium, Sachaufwandsträger).
Kurz gesagt: es hat mit dem eigentlichen Beruf, den man sich mal ausgesucht hat, nicht mehr so viel zu tun. Vergleich: Jemand der bei einem Großkonzern in der Produktion oder Entwicklung arbeitet, wird evtl. auch kein großes Interesse daran haben, in den Betriebsrat zu wechseln und nicht mehr in seinem bisherigen Tätigkeitsbereich zu arbeiten.
Dann kommen auch noch ein paar strukturelle Dinge dazu: die Bezahlung für einen Schulleiter ist zwar höher als für einen normalen Lehrer. Der Unterschied an der Sekundarstufe II ist auf jeden Fall höher als der an Grundschulen. Allerdings gibt es keinen großen Unterschied mehr zwischen dem ersten Schulleiter und seinen Stellvertretern. An bayerischen Realschulen sind wir da bei A15 für den Stellvertreter und A15 Z für den Schulleiter. Somit dürfte das Gehalt knapp 100 Euro höher liegen. Der Schulleiter trägt allerdings viel mehr Verantwortung.
Was passiert also:
Wenn die Stelle eines Konrektors ausgeschrieben wird, dürfen sich auch „normale“ Lehrkräfte dafür bewerben. Somit hat man je nach Einzugsbereich oft bis zu 200 Bewerbungen für diesen Job, der eine gute Mischung aus Lehrertätigkeit und Verwaltungsaufgaben beinhaltet. Um Schulleiter zu werden, muss man vorher im Normalfall als Konrektor gearbeitet haben. Teilweise gibt es bei Stellenausschreibungen kaum Bewerber, weil fast alle Konrektoren den Mehraufwand und die größere Verantwortung nicht übernehmen wollen.
Man muss nämlich auch noch erwähnen, dass Schulleiter weniger Ferien haben und ihre Freizeit deutlich weniger planen können. Abendtermine sind deutlich häufiger. Von einem Schulleiter erwartet man auch viele repräsentative Aufgaben, die jetzt nicht unbedingt anstrengend sind, aber doch ziemliche Zeitfresser sind und vor allem Dinge, die man mögen muss. Neujahresempfang der Stadt und des Landkreises, Theaterabende, Schulfeste und Abschlussfeiern an den Nachbarschulen, Sitzungen mit dem Elternbeirat…
Und meiner Meinung nach kommt noch etwas hinzu:
man hat viel mehr negative Erlebnisse. Wann will jemand zum Schulleiter? Eher selten kommen Eltern, um sich für etwas zu bedanken. Eher selten kommen Lehrer, weil sie dem Schulleiter mitteilen wollen, dass ihre Klasse so toll ist, dass sie mit ihrem Stundenplan so zufrieden sind etc. Und die wirklich netten Schüler an der Schule lernt man auch eher selten kennen, sondern eher die, die etwas ausgefressen haben. Als Schulleiter ist man quasi immer in der Schusslinie.
Und da habe ich den oft zermürbenden Kampf gegen Windmühlen noch gar nicht erwähnt, wenn es darum geht, dass die Lehrerstunden nicht reichen und das Ministerium keine Abhilfe schaffen kann oder will oder wenn die Ausstattung mal wieder kaputt oder marode ist, wenn man auf Digitalisierung umstellen soll, aber es im ganzen Haus kein funktionierendes W-Lan gibt etc.
Ich möchte das Amt nicht geschenkt.
Bezüglich der Äußerungen die @folkfriend da beschrieben hat, möchte ich noch sagen, dass ich mir da mittlerweile ein dickes Fell zugelegt habe und einen Spruch, der so gut wie jedem Kritiker den Wind aus den Segeln nimmt:
„Wann genau war der Zeitpunkt in deinem Leben, in dem dir jemand verboten hat, Lehrer zu werden?“ Das bringt die meisten zum schweigen, die außer dumpfen Parolen (halbes Jahr frei und Halbtagsjob…) nichts beizutragen haben. Über andere Kritik unterhalte ich mich gerne.
@willythegreat hat es oben - wie ich aus meiner Sicht als Gymnasiallehrer in NRW sehe - nahezu perfekt beschrieben: als Schulleiter stehst du in einem ständigen Spannungsfeld zwischen eigentlich unauflösbaren Gegenpolen: Kollegium (heterogen), Schüler:innen (heterogen), Eltern (heterogen), Ministeriumsvorgaben und rechtlichen Rahmenbedingungen, Pflichttermine noch und nöcher… ich möchte den Job auch nicht geschenkt haben. All diese teils stark konkurrierenden Interessen (und wie ja jeder weiß: Jeder war selbst schon mal an einer Schule und ist „Experte“) und den hohen Zeitaufwand unter einen Hut zu bekommen mit persönlicher Worklifebalance ist äußerst schwierig. Ohne eine sehr hohe intrinsische Motivation geht da gar nichts: es bedarf einer enormen Frustrationstoleranz, und mit Lob sollte man zumindest eher selten rechnen. Wer diesen Job übernimmt, hat meinen größten Respekt: Da wird Verantwortung getragen für teils mehr als 1000 Schüler:innen und fast 100 Lehrer:innen, und die Bezahlung ist (relativ gesehen) gering.
Bei manch Eltern, die ob unerfreulicher Noten einen schon grundsätzlichen Groll gegen ‚die Lehrer‘ hegten, fiel ja während des Corona-Lockdowns der Groschen, dass ihre Sonnenscheine nicht ganz zu Unrecht so eingestuft wurden…
Während der Coronazeit wurde man als Lehrer tatsächlich des Öfteren für so manche Eltern zum Ventil für all ihren Ärger (egal ob über die eigenen Kinder, die man jetzt länger daheim hatte oder andere Dinge) und auch bizarrerweise für sämtliche Corona-Entscheidungen in Mitverantwortung genommen.
Als wie wenn wir die Maskenpflicht, die Tests, die Schulschließungen etc. exklusiv für unsere Schule beschlossen hätten.
Ich will aber gar nicht jammern, denn wir mussten nie Angst um unsere Jobs haben und hatten keine Einbußen beim Gehalt.
Da der von Dir verlinkte Artikel paywallgeschützt ist, hier die ungeschützte Version.
Dazu noch zwei Anmerkungen. Weiterhin gilt die Regel: es sollen hier nicht einfach Links reingestellt werden ohne einen eigenen Kommentar, der Bezug nimmt auf den Inhalt. Eine rein emotionale Äußerung wie Deine erfüllt diese Voraussetzung nicht. Ein Staatsrechtler nimmt Stellung zur Frage, ob das Bundesamt für Verfassungsschutz relativ kurz vor der Bundestagswahl eine Entscheidung über die Einstufung der AfD veröffentlichen dürfe. Er bejaht dies. Maßgeblich ist in dieser Frage ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus den 70er Jahren.
Zweitens: ob das jetzt eine entscheidende Rolle für die BT-Wahl spielt, ist ja noch die Frage. Nach meinem Eindruck lassen AfD-Wähler sich von solchen Einstufungen kaum beeindrucken. Wichtiger dürften sie für ein mögliches Verbotsverfahren sein. Und da handelt es sich um eine andere Zeitschiene.
Der Staatsrechtler legt seine Einschätzung detailliert dar. Ob man ihr zustimmt oder nicht, ist eine eher akademische Frage, da der Verfassungsschutz die Einstufung nicht vor der Wahl veröffentlicht. Es geht dabei nicht darum, die grundsätzliche Neutralitätspflicht zu wahren - die ist unstrittig -, sondern darum, ob das BVerfG-Urteil die Veröffentlichung verbietet. Auch wenn es das nicht tut, kann diese Entscheidung ja so getroffen werden und ist vielleicht auch richtig. Das Nachtreten gegen Haldewang steht in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dieser Frage.
Mir ging es um die Fragestellung des Artikels.
Die macht überhaupt keinen Sinn, weil, wie du völlig richtig feststellst, die Neutralitätspflicht unstrittig ist.
Aber weder Du noch ich legen fest, was die Erfüllung der Neutralitätspflicht in diesem Fall konkret bedeutet. Und diese interessante Frage wird in dem Artikel von einem Experten diskutiert.