Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 3)

Möglicherweise ist bei Dir die Erkenntnis aus dem Wahlausgang noch nicht angekommen, die da besagt (weiß nicht mehr, wo ich’s gelesen hab): Trumps Sprache empfänden die Leute als authentisch und ehrlich (Jan Fleischhauer wies in der ARD unter dem Motto „mehr Trump wagen“ ebenfalls darauf hin), während es ein tiefes Misstrauen gegen diejenigen gebe, die eine zivilisierte Sprache für eine kulturelle Errungenschaft halten.

Vorsicht: kann Spuren von Ironie enthalten. :wink:

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Ich wüsste jetzt nicht, worin die Diskriminierung besteht, weil man jemanden „den Orangenen“ nennt. So ist er ja nicht geboren worden.
Ich glaube, gerade Trump hält es schon aus, dass man sich über seine tendenziell zu stichige Bräunungscreme lustig macht.
Rothaut nennt ihn ja (noch) keiner. :wink:

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Dann lassen wir Cheffe mal „mehr Trump wagen“. :wink:

Ribery ist auch nicht mit seinem vernarbten Gesicht geboren worden. Ich fand es trotzdem immer völlig daneben, wenn gegnerische Fans seine „Hässlichkeit“ thematisiert haben.
Sowas gehört sich einfach nicht und dient nur dazu Leute verächtlich zu machen.

Das dürfte unstrittig sein.

Ist mir wie gesagt, keine Diskussion wert.

Wenn das der zentrale Punkt ist, um den es Dir geht: bitte sehr, er wird es vermutlich verschmerzen. Allerdings glaube ich, dass Du ihn missinterpretierst. Es ist nicht niveaulos, den Vorkämpfer für white supremacy und gewohnheitsmäßigen Beleidiger aller Dunkelhäutigen mehr als einmal für seine Hautfarbe ironisch zu loben.

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Er hat mit diesem Thema auch keinen Kulturkampf befeuert.

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Etwas schade, dass hier schon wieder „Geisterstunde“ zu sein scheint.

An spannenden Themen zu diskutieren würde es ja nun wirklich nicht mangeln als dass man sich wie üblich von diesem einen Diskutanten immer wieder im Kreise nur drehen lassen müsste diskussionstechnisch :wink:

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Die Antwort von @cheffe empfinde ich als absolut zutreffend als Replik auf die Aussage des schönen Geistes über Kamala Harris („Ihre Umfragewerte waren stark rückläufig, als sie anfing Interviews zu geben. Ihre Auftritte waren inhaltlich dünn und wenig souverän“). Und was macht der schöne Geist? Wie gewohnt pickt er sich den kleinen Teilabsatz heraus, der ihm in den Kram passt, lenkt vom eigentlichen Kernthema ab und verlagert die Diskussion bewusst auf eine Ebene, die mit seiner eigentlichen Aussage nichts, aber wirklich gar nichts mehr zu tun hat. Das ist durchaus geschickt, ohne Zweifel. Und aus meiner persönlichen Sicht höchst toxisch, was eine ernstzunehmende Diskussion angeht. Dann landet man (statt eine fundierte Diskussion über inhaltlich dünne oder wenig souveräne Auftritte von Kamala Harris oder Donald Trump zu führen), auf einmal beim Narbengesicht von Ribery…

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Eure Meinung hierzu würde mich zB deutlich mehr interessieren und es ist halt immerhin potentiell ein positiver (egal wie unrealistisch es erscheinen mag, große Ideen fangen immer klein an) aktiver Ansatz das Ganze anzugehen/zu verarbeiten…

Bitte fasst es nicht als unhöflich oder Ausdruck von Desinteresse auf, wenn ich mich jetzt für heute ausklinke. Mein Sohn ist zu Besuch, und ich will mich ihm jetzt ohne „Nebentätigkeit“ widmen.

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Da hast du meinen Beitrag nicht ausführlich gelesen.
Ich habe zuerst einmal auf den Fehler in Cheffes Ausführungen hingewiesen.

Mir ging es grundsätzlich um die Frage „Warum hat Harris die Wahl verloren?“ und ich habe auch begründet, woran es mMn gelegen hat.
Cheffe hat das Thema dann auf Trump gelenkt
Er hat ja nichtmal versucht sich mit meinem Erklärungsversuch auseinanderzusetzen.
Wer hat also abgelenkt?

Und das, wo dieser eine Diskutant mehrfach erklärt hat, dass ihm dieses unwichtige Nebenthema keine Diskussion wert ist. :wink:
Anderen scheinbar schon.

Siehe oben. 20 Zeichen.

Dann wünsche ich einen schönen Abend mit dem Sohnemann!

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Das stimmt zwar leider durchaus - daß die Ampelregierung so wie sie dann wirklich de Fakto agiert hat bis zuletzt, da leider nicht geeignet war um den Gegenbeweis anzutreten, denke ich stimmen wir aber so ziemlich alle überein???

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Die US Wirtschaft war die letzten Jahre die stärkste aller westlichen Nationen!

Daran hats also ganz sicher nicht gelegen.

Dass von diesem Wachstum bei den meisten Amerikanern aber nicht sonderlich viel ankam und dass der Durchschnittsamerikaner genau wie überall sonst im Westen unter hoher Inflation leiden musste ist halt ebenso klar wie daß das in keinster Weise nur speziell ein Amiproblem gewesen wäre - nein, in Europa war da vieles noch deutlich übler bzgl. der gestiegenen Lebenshaltungskosten. Und die Schere Arm/Reich geht bei uns ziemlich ähnlich auseinander wie bei den Amis auch und wird es völlig klar bei den Republikanern nur noch schneller tun!

Das also den Demokraten zur Last zu legen ist zwar naheliegend, de Fakto aber trotzdem totaler Blödsinn wenn es überall sonst genauso oder noch schlimmer lief…

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Das sehe ich genauso.
Worauf bezieht sich eigentlich Trumps Slogan „She/they broke it. I‘ll fix it.“ ???
Per se ja schon eine miese Unterstellung und wieder, natürlich, ein Ablenken vom EIGENEN PROGRAMM.
Fix what? Why? How?

Union/Opposition schlagen gerade in die selbe Kerbe: Ampel hat‘s versaut. We‘ll fix it.

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Ein Dankeschön an alle, die sich für mich oder besser, für meine Argumentation und Ausdrucksweise eingesetzt haben. So einen Aufruhr wollte ich nicht auslösen.

Und mea culpa:
Mein Fehler war, dem User S. eine Replik zu gönnen, die mir zwar allzu offensichtlich schien, aber natürlich doch wieder toxisch zweckentfremdet wurde, um die Taktik anzuwenden, die @Lukenwolf1970 perfekt beschrieben hat. Hoffentlich hab ich mich in Zukunft wieder besser im Griff und vermeide jede Reaktion auf etwaige Posts aus dieser Ecke. Frei nach @Alex’ altem Rat: Ignorieren ist das Beste.

Doch jetzt zurück zum Thema.
Ich denke, wir suchen immer noch nach halbwegs rationalen Gründen für den Sieg des einen oder der Niederlage der anderen.

Dazu noch eine weitere kleine und wie ich finde aussagekräftige Pointe:
Der Auftritt des ungesund gebräunten Typen bei einem seiner Alt-Right-Kumpel in einem Podcast der Szene hatte bei Youtube 45 Millionen Aufrufe. Nochmal: 45 Millionen.
Es gibt gar keine vergleichbare „Szene“ auf progressiver oder gar (aus amerikanischer Sicht) linker Seite. Der „größte“, oder sagen wir meistbeobachtete Auftritt von Kamala Harris in einem Podcast hatte, dies zum schlichten quantitativen Vergleich: 800 000 Zugriffe.
In Worten: Achthunderttausend.

Weiter entnehme ich einem Text in der SZ die Auffassung des Autors, dass der Sexualstraftäter und Präsident in spe alle Freiheiten verkörpert, die sich der gemeine Amerikaner im mentalen Hinterstübchen für sich selbst gern wünscht, zumindest um selbiges straf- und widerspruchsfrei äußern zu können:
Rassismus, Sexismus, Misogynie. Der perfekte Rebell für den geschwächten, verunsicherten Mann.
Dessen letzter wahrer Satz (fürwahr! Keine Lüge) im Zweifel jener gewesen ist, als er feststellte, auf der Fifth Avenue am hellichten Tag jemanden abknallen zu können, und niemand könnte ihn dafür belangen. Was ihm als Führer der Maga-Bewegung, von manchen auch Präsident genannt, im Lande der Freiheitsstatue von den allerobersten Richtern bestätigt wird.

Ich bin mit all diesen Punkten und Infos auch immer noch nicht weniger fassungslos. Doch bei meiner Suche nach Antworten werde ich demnächst mal auch mit Psychologen sprechen, gerne mit spezifischer Expertise im Bereich der Sexualität und Rollenbildnissen.

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Das ist doch gerade der Trick bei der Sache - umso wagerer BS die Versprechung umso mehr kann der dumme Wähler sich da ausmalen was man alles besser machen wird auch wenn man selber noch nicht mal das geringste Interesse hat überhaupt irgendwas besser zu machen - aber Hauptsache versprochen hat man alles!

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The effect is profound. A new study by Northeastern University researcher John Wihbey shows that Democratic voters consumed more news media than Republicans, but Republicans often turned to „friends and family“ for facts instead. Anyone who has right-wing relatives on social media knows what that means: a bunch of fact-free memes and unsourced conspiracy theories. Relatives I once thought of as rational humans are on Instagram constantly spreading conspiracy theories that are so out there they should be self-refuting, but they’ve become so disassociated from reality that they don’t know or care. This also helps explain the ongoing shift of non-college-educated voters to Republicans. The study found „those with less formal education lean more on personal networks“ for information and „those with higher education and income favor the news media.“ Quelle

Es ist schon was dran, wenn man den Trump Wählern unterstellt, dass sie dumm sind. Zumindest faul und ignorant.
Die Message des Artikels ist eindeutig. Wer sich mit Politik beschäftigt, wählt eher nicht Trump. Die sozialen Medien inkl. Tiktok sind ein ständig größer werdendes Problem, das wir dringend angehen müssen.

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TikTok ist vor allem auch dahingehend gefährlich, dass es künftige Wählergenerationen dümmer macht. Da könnte ich mittlerweile ein Buch drüber schreiben.
Ich habe immer das Bild vom trojanischen Pferd im Auge. Die Chinesen (Erfinder von TikTok) sind dabei die Griechen und können entspannt zusehen wie TikTok unsere Jugend verblödet und viele Erwachsene manipuliert.

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Das Problem waren damals aber nicht die Griechen, sondern die Trojaner die das Pferd reingeholt haben.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass es zu nichts führt, die Menschen der Dummheit (wie in dieser oben angeführten Studie) zu bezichtigen. Ich verstehe den Frust (den habe ich auch), aber damit machen wir die gesellschaftlichen Gräben nur noch tiefer.

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