Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 3)

Ich habe eure ganze Diskussion hier eher nur überflogen aber bezüglich Lanz und der ganzen Podcastgeschichte kam mir hier Gregor Gysis Format „Missverstehen sie mich richtig“ in den Sinn. Da hatte ich letztens auch das Interview mit Lanz gesehen was meine Meinung über ihn zumindest etwas verändert hat. Da ist er mir sogar relativ sympathisch geworden :smile:
Generell kann ich das Format aber nur empfehlen.

1 „Gefällt mir“

Zunächst einmal gibt es natürlich den „Miasanrot - FC Bayern Podcast“ auf Spotify (und anderen Plattformen)

Auf politischer Seite kann ich natürlich „Jung und Naiv“ empfehlen - besonders das Wirtschaftsbriefing mit Maurice Höfgen und die Interviews mit Tilo Jung (und Hans Jessen) sowie Höfgens eigenes Format „Geld für die Welt“.
„Die neuen Zwanziger“ mit Stefan Schulz und Wolfgang M. Schmitt (macht auch Filmanalyse) ist auch nicht schlecht. (Da ist dann auch ab und zu Literaturkritik dabei).
„Some More News“ hat (für die englischsprachigen) auch sehr gute und ausführliche (und humorvolle) Beiträge zu US-Themen und fasst in Podcast-Form auch ab und zu aktuelles zusammen.
„The Weekly Show with Jon Stewart“ ist oft ergänzend zu seinen Auftritten in der Daily Show und er führt Interviews mit Politikern die einen größeren Mehrwert haben als 0815 Interviews von CNN oder FOXNews.

4 „Gefällt mir“

Wow, Leute. Daumen hoch.
Hätte nicht gedacht, soviel Futter für das Hirn zwischen meinen künftig glühenden Podcast-Ohren zu bekommen.
Thx to all of you :pray:

Precht hat sich durchaus verbessert - spätestens seit der umfassenden Medienkritik mit Harald Welzer („Die vierte Gewalt“).

1 „Gefällt mir“

Die ist nicht nur optisch eine Granate :slight_smile:
Genau wie die Kebekus.

Ein Philosoph der auf allen Hochzeiten mittanzen will, ist eben nur so semi seriös.

Du kannst nicht philosophisch in allen Gebieten mitreden. Jeder hat seine Gebiete in denen er hoffentlich sehr profundes Wissen und Meinungen von sich geben kann. Den Rest kann er höchstens streifen. Nicht mal Habermas ist dazu fähig. Zwischen Habermas zu Precht liegen Universen.

Aber er macht es gut. Wenige Philosophen können von ihrer Arbeit leben. Precht bestimmt sogar sehr gut.

3 „Gefällt mir“

Da brauch ich noch mehr Infos. Das Thema happich verpasst…

Bezog sich auf die Netzstrümpfe.:wink:
Auch bei Netzstrümpfen gibt’s verschiedene Geschmäcker.
Ich hab inhaltlich bei Lisa Licht und Schatten wahrgenommen, Sry, blöde Formulierung….
Ich schwanke zwischen Provokation um der Provokation willen und sprachlich versierter Breitband-Attacke auf den guten Geschmack im kuscheligen Kabarett-Nest. Und bin unentschieden, wohin sich die Waage senkt… bin aber auch kein ausgewiesener Eckart-Kenner , das muss ich betonen.

1 „Gefällt mir“

Was bin ich lesend? Ich mein… über Geschmack lässt sich streiten… aber da fehlt mir dann doch jegliche Phantasie :man_shrugging:

Eine hervorragende Kabarettistin ist sie allerdings!

1 „Gefällt mir“

Mangelnde Medienkompetenz in den westeuropäischen Hauptstädten: so die Diagnose der ZEIT zum vom Kreml inszenierten angeblichen Koks-Skandal um Merz, Starmer und Macron.

3 „Gefällt mir“

Medienstrategie, die der Trump-Berater Steve Bannon einst „flood the zone with shit“ getauft hat: den politischen Gegner mit einer solchen Menge an verdrehten Tatsachen zu fluten, dass dieser kein eigenes Gegennarrativ mehr platzieren kann. Und wenn er erst einmal beginnt, diese Desinformationsflüsse nach der Wahrheit auszusieben, ertrinkt er irgendwann in Scheiße.“

Und genau das funktioniert. Keiner redet über die Ukraine, alle über Koks.
Zumindest ist der ZEIT-Redakteur einsichtig genug zuzugeben, dass sein Artikel Teil des Problems ist - und er der Strategie des Kremls ebenso auf den Leim geht.

Der monetäre Ertrag sollte ja nicht den Wert oder die Qualität eines Philosophen bestimmen.
Hier eine ältere Zusammenfassung der Kritik:

Und hier zwei Berichte zur Medienkritik seines Buches, die bei Lanz(!) komplett auseinander genommen wurde.

Von einem Philosophen erwarte ich, dass seine Arbeit ihn überdauert - so mindestens 200 Jahre, wie Carsten Linnemann meinte.

Halte ich bei Precht für ausgeschlossen.

5 „Gefällt mir“

Ich sehe ehrlich gesagt in dem Zeit-Artikel keine mangelnde Medienkompetenz seitens der westlichen Hauptstädte: eher eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber Fake-News, obwohl man es versucht richtigzustellen. Mangelnde Medienkompetenz besitzen aus meiner Sicht eher diejenigen, die auf diese recht plumpe Propaganda hereinfallen.

1 „Gefällt mir“

Der Philosoph Carsten Linnemann… :face_with_peeking_eye:

Der will mit seinem Job im hier und jetzt leben.
Dass darf man ihm als Menschen nicht verübeln finde ich.

Ich finde schon, dass solche Leute wie Precht eine Daseinsberechtigung haben. Das ist aber mehr Unterhaltung. Sie sind in der Philosophie nicht relevant. Das kann man ja unterscheiden.

5 „Gefällt mir“

Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

3 „Gefällt mir“

Ich hab sehr viel übrig für die Existentialisten…
Im Studium hatten wir auch mal so eine Phase, wo man sich optisch so gut es ging angenähert hat: Cord-Sakko, schwarzer Rollkragenpullover, gerne Hornbrille :slightly_smiling_face:.
Allerdings bevorzugten wir gegenüber Sartre dann doch die (gewissermaßen) sympathischere und politisch stabilere Variante, nämlich Albert Camus. Ein Cafe Camus war sogar lange Jahre mein Stamm-Lokal.

Ich glaube, ab einem bestimmten Level an Genialität übernimmt die intellektuelle Aura das Ruder in punkto Sex-Appeal. Gibt’s ne attraktivere Frau als Simone mit ihrem Turban und ihrem Verstand?
Ich erinnere mich gerne und auch etwas ironisch an die Zeiten, als man sich in obiger Existentialisten-Kluft im Uni-Cafe platzierte, vor sich einen Kaffee und womöglich ein Buch von Boris Vian (nicht ganz so offensichtlich wie Sartre, verrät Kennerschaft :wink:).
Hat’s funktioniert…?
Nun, sagen wir so:
Die Bekanntschaften, die sich mit dem jeweils bevorzugten Geschlecht mittels dieser Methodik ergaben, waren jedenfalls eher nicht aufgrund unseres blendenden Aussehens zustande gekommen - und hatten einen soliden geistigen Grundstock, und das ist ja schon mal was.

FoUcault, bitte.

Michel hing bei mir persönlich über Jahre hinweg gerahmt an der Wand, mit einem der vielen ikonische Fotos. Was wieder ironisch ist, weil ich philosophisch gar nicht mal besonders auf seiner Linie bin - ich muss zugeben, er ist der Typ, dessen (faszinierende!) Philosophie ich zuvorderst über seinen coolen Look entdeckte. Den ich dann nach und nach instinktiv kopierte (deswegen hab ich schon länger auch die gleiche Frisur)…

Vielleicht schon mal erzählt, aber ich hatte mal ein Seminar, das der unkonventionelle Jungstar-Prof als Battle zwischen dem schlausten Franzosen (Foucault) und dem schlausten Deutschen (Habermas) bewarb. Mit dem erwartbaren (und zutreffenden :wink:) Ergebnis, dass der Deutsche da schon etwas, nun ja, weniger Unterhaltungswert und Glamour-Faktor zu bieten hatte. Optisch wie intellektuell.

Hachja. Waren schon schöne Zeiten…

5 „Gefällt mir“

Das Problem ist ja nicht, dass es Leute wie Precht gibt, oder wie solche Leute ihr Geld machen. Das Problem ist eher, dass er der breiten Masse als Philosoph gilt, und als solcher verbreitet er für viele eine gewisse Autorität bezüglich dem, was er so zu Gott und der Welt von sich gibt.
Ich sag mal so, wenn Precht als Philosoph gelten darf, dann bin ich Heidegger.

Ärgerlich wird es halt dann, wenn er seine äußerst diskutablen politisch-gesellschaftlichen Beiträge verbreitet - zu denen er auch nicht mehr Expertise beizutragen hat als jeder andere an der Straßenecke. Mir dreht’s da des Öfteren die Zehennägel auf (und ich bin mir eigentlich recht sicher, dass es Dir da ähnlich geht, Chris :wink:). Gruslig.

Dabei hab ich gar nichts gegen populärwissenschaftliche Ansätze. Wenn die Menschen durch Leute wie ihn zur Philosophie finden, ist dagegen nicht viel zu sagen. Ist dann halt wie mit den Politikern:
Jedes Volk hat die, die es verdient.
Sagt halt auch was über den Rang aus, den Intellektuelle in einer Gesellschaft spielen. In der Hinsicht spielen die Franzosen eher eine Liga über uns, glaube ich.

5 „Gefällt mir“

Darf ich mal nachhaken – rein interessehalber:

Worin liegt denn deine eigene Expertise, um so klar einschätzen zu können, dass Precht nicht mehr beizutragen hat als „jeder an der Straßenecke“?

Und ich Dutschke… :wink:
Philosophisch zwei Ligen unter Dir @cheffe .
Aber Philosophie is auch nicht das ganze Leben :stuck_out_tongue_winking_eye: