Ich verstehe die Aufregung. Ich bin von der Auflösung des Bildungsministeriums auch nicht begeistert. Vor allem, da zu befürchten ist, dass das Ungleichgewicht noch größer wird. Dass der Gap bei Kindern zwischen wohlhabenden und armen Familien noch größer wird. Dass die Herkunft, Hautfarbe etc. noch entscheidender sein wird, ob man die Chance bekommt auf gute Bildung oder nicht.
Es geht hier jetzt ein „Traum“ der Republikaner in Erfüllung. Ein Traum den schon Ronald Reagan geträumt hat. Er hat es damals nicht hinbekommen. Er war nicht so dreist, das Ministerium einfach auszuhöhlen, bis nichts mehr davon übrig ist. Dafür hat es schon diesen (was ist er überhaupt)… gebraucht.
Wie gesagt, ich kann die Empörung durchaus nachvollziehen.
Es gibt aber dazu doch noch ein paar Punkte zu sagen.
Das Bildungsdepartment hat keinen wirklich guten Job gemacht. Auch unter demokratischen Präsidenten fristete dieses Ministerium ein Mauerblümchen Dasein. Geld hatte man wenig zur Verfügung und die Wirkung war wie erwähnt auch nicht so, dass es die Probleme die die USA mit ihrem Bildungssystem hat wirklich lindern konnte.
Die Idee, die Geschicke über das Bildungssystem wieder an die Bundesstaaten zurückzugeben ist darum nicht nur dumm, blöd und ignorant.
Ich finde, das gehört dazu, wenn man über diesen sehr umstrittenen Schritt diskutiert.
Das ganze jedoch einfach so ohne flankierende Massnahmen umzusetzen ist natürlich alles andere als gut.
Aber ob das jetzt der Beweis ist, dass die Demokratie in den USA tatsächlich abgeschafft wird und es jetzt zwingend Vergeiche zu Adolf Hitler braucht, kann natürlich jeder für sich entscheiden. Persönlich grummelt es da bei mir im Bauch. Ich hatte das schon mal thematisiert. Ich bezweifle dass diese sich überschlagenden Superlativen über den Wahnsinn eines Donald Trumps uns weiterhilft.
Die Zustimmung im Land steigt jedenfalls fast wöchentlich an. Das ist besorgniserregend, aber nach einem Putsch sieht es für mich nicht aus.