So erkläre ich mir das:
Die USA sind die mit Abstand größte militärische Macht, die die Welt jeh gesehen hat.
Ihr Interesse (und auch das von Russland und China etc) liegt in der Aufrechterhaltung und Erweiterung ihrer Vormachtstellung, Ausschaltung/Schwächung politischer Gegner und finanzieller/wirtschaftlicher Interessen.
Humanitäre Gründe stehen wie bei allen großen Playern an letzter Stelle und sind nur ein Vorwand für diplomatische, finanzielle und militärische Aktionen und Unterstützungen für Verbündete.
Die Ukraine ist ein Verbündeter in einem strategisch wichtigem Gebiet gegen einen politischen Gegner.
Dasselbe gilt für Israel.
Der Unterschied liegt in den Regierungen und den Vorgeschichten.
Putin trägt die Hauptschuld an dem Krieg mit der Ukraine, während Netanjahu u.A. durch die Siedlungspolitik Hamas groß gemacht hat und einen Genozid gegen die Palästinensische Bevölkerung vollzieht.
Die USA könnte zwar jederzeit die russischen Truppen in der Ukraine militärisch besiegen, würde damit aber einen Atomkrieg und damit eine katastrophale Kettenreaktion riskieren.
Die USA könnte auch jederzeit Israel dazu bringen den Genozid einzustellen aber Israel hat einen enormen Einfluss auf die amerikanische Politik (zb. Durch AIPAC) und die amerikanischen Militärbasen in Israel sind für die Lage von enormer Bedeutung.
Die Theorie, dass der Krieg bewusst in die Länge gezogen wird, um Russland zu schwächen, halte ich zwar für möglich aber eher unwahrscheinlich.
Die USA profitiert als Handelsmacht mehr von Frieden als von Krieg - mit starken Handelspartnern Russland, Ukraine und EU.
Der Military Industrial Complex ist zwar riesig in den USA, aber ob sie dadurch unterm Strich Gewinn machen wage ich zu bezweifeln.
Klar, genauso wie wir, sind sie alte ausgemusterte Waffen und Rüstung losgeworden, aber das war für sie wahrscheinlich nur ein netter Nebeneffekt.
Das alles gilt aber nur für alle amerikanischen Presidenten außer Trump.
Trump würde die Unterstützung der Ukraine einstellen und Putin damit schnell zum Sieg verhelfen und er würde Netanjahu uneingeschrenkt unterstützten wodurch er noch radikaler gegen Hamas und die Palastinenser sowie Hisbollah und Iran vorgehen könnte.
Denn Trump ist der persönliche Profit wichtiger und in Putin und Netanjahu hat er (neben Musk) seine größten Unterstützer.
… Das hab ich mir jedenfalls zusammengereimt.
Die Lage ist natürlich deutlich komplexer und die Öffentlichkeit bekommt das meiste ja überhaupt nicht mit.
Aber der Zyniker in mir hat schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass Staaten vollkommen altruistisch handeln.
Die USA spielt nur Weltpolizei, wenn es gerade für sie passt - dennoch ist sie mir deutlich lieber als Russland und China - und das auch bloß, weil sie unsere Verbündeten sind und unsere Sicherheit in ihrem Interesse liegt.
Auch handelt es sich bei den USA um eine Demokratie, wie dysfunktional sie auch sein mag.