@Faenger großartiger Artikel. Super Quelle - correctiv = 3 hoch.
Entscheidend ist deren Fazit am Ende:
Vertraglich wurde damals nichts Bindendes vereinbart.
„Es gab mündliche Aussagen in den 1990er Jahren, die als Zusicherung interpretiert werden könnten, dass eine Erweiterung der Nato gen Osten nicht angestrebt werde. Immer neues Archivmaterial taucht auf, über dessen Bedeutsamkeit Historikerinnen und Historiker diskutieren. Rechtlich verbindlich sind diese angeblichen mündlichen Versprechen nicht.
Missbraucht Putin die Unschärfen der Geschichte als vorgeschobenen Grund für seinen Krieg? Dafür spricht vieles.“
Ich möchte noch weitergehen: absolut missbraucht Putin die Unschärfen der Geschichte - und zwar wie’s ihm grad passt:
15 Jahre lang wollten die Russen eher selbst in die NATO - inkl. Putin: 2002: Er schließe einen Beitritt zur NATO nicht aus, „wenn und sobald Russlands Ansichten als gleichberechtigter Partner berücksichtigt werden“. Dabei falle es ihm schwer, sich die NATO als Feind vorzustellen: „Russland ist ein Teil der europäischen Kultur. Und ich kann mir mein eigenes Land nicht isoliert von Europa und dem, was wir oft die zivilisierte Welt nennen, vorstellen.“
Deshalb habe ich explizit auf die Bäumlein-wechsle-dich-Politik der russischen Regierungen seit Jelzin hingewiesen. Erst ab 2007 hat der Kreml sein Mäntelchen in den entgegengesetzten Wind gehängt.
Aber es dürfte doch unbestreitbar sein, dass Gorbatschow und Schewardnadse damals ihre Zustimmung an die Erwartung und Forderung nach Blockfreiheit der ehemaligen Ostblock-Vasallen gekoppelt haben.
Oder ich hab ein Problem und muss wegen einsetzender Demenz zum Arzt …
Auch der correctiv- Artikel kommt zu diesem Schluss - siehe eingangs zitiert.