Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 2)

Ich beschreibe hier nur ganz sachlich und nüchtern aus meiner Sicht als Physiker, wie ich die Aussage „Beweise in Wissenschaften sind schwierig“ und die Aussage, dass die Kernfusion der Sonne keine gute Energie für uns ist. Wenn du das anders siehst: sehr gerne. Ich habe damit meine Probleme.

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Wenn versucht wird, Wissenschaft anschaulich zu erklären in einem 40-minütigen Video kann man immer einzelne Sätze aus dem Kontext reissen und sie kritisieren. Wenn Du exakt formulierte Wissenschaft möchtest, dann solltest Du solche Formate grundsätzlich meiden und nur Fachliteratur lesen.

Den Teil der komplexen Prozesse in der Sonne (Wechselwirkungsrate der Neutrinos…) die gerade so austahiert sind, dass Leben auf der Erde möglich ist, hast Du nicht verstanden. Keine Ahnung was für falsche Schlussfolgerungen Du da gemeint hast rauszuhören (Wo soll unsere Energie sonst herkommen als von der Sonne???)

Ich tippe, das ist da einfach egal und wird durch „Schutz der Aussengrenzen“ ersetzt. Hier soll bitte alles bleiben, wie es ist, billiges Fleisch, 2x im Jahr Malle, Schnitzel für 2 Euro das Kilo, billiges Benzin für die 2 Autos in der dreiköpfigen Familie.

Klimaflüchtlinge? Wie meinte der AfD-Pressesprecher: „Können wir immer noch erschiessen oder vergasen“. Die von Storch hat ja auch klar gesagt, dass sie auch auf Kinder schießen lassen würde.

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Zum Thema Religion noch ein paar Gedanken:
Im großen und ganzen möchte ich die Ausführungen von @Alex noch um einen weiteren Aspekt ergänzen:
Als im Zuge der französischen Revolution die Jakobiner an die Macht kamen, begann in unserem Nachbarland eine - im Namen von Menschenrechten, Aufklärung und Demokratie - beispiellose jegliche Menschlichkeit verachtende Phase des Terrors. Menschen wurden wahllos hingerichtet, nur weil sie im Verdacht standen, der katholischen Kirche zu folgen und/ oder positiv gegenüber der Monarchie eingestellt zu sein. Zehntausende wurden in dieser Phase enthauptet.
Ich teile deine Skepsis gegenüber Religion, aber ich bin dennoch der Meinung, dass es ohne Religion noch schlimmer zuginge. Viele der grausamsten Exzesse der Menschheit wurden von Regimes durchgeführt, die sich bewusst von Religion abgrenzten und möglicherweise war das auch ein Grund dafür, dass es in diesen Staaten so radikal zuging.

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Diese schlauen Worte aus der heutigen FAS möchte ich gerne mit euch teilen:

Die Leute sagen immer: Die Politik muss sich verändern, sie muss mehr auf die Menschen zugehen! Das war selten so richtig wie jetzt. Viel zu lange hat sie an ihnen vorbeiregiert - in der Sozial-, der Struktur-, in der Migrationspolitik.
Trotzdem ist es nur die halbe Wahrheit. Denn es hakt auch umgekehrt, beim Verhältnis vieler Bürger zur Politik. Sie sind dafür, dass die für nachhaltige Energie sorgt, aber nur solange die Windräder nicht den Blick verschandeln und die Stromtrassen nicht im eigenen Landkreis stehen. Sie wollen ein sicheres, starkes Europa, das Putin seine Grenzen aufzeigt, aber nur, solange andere den Wehrdienst übernehmen. Sie sind für mehr politisches Engagement, aber nur, solange sie dafür nicht das warme Haus verlassen müssen.

Ganz im Sinne von JFK…

Der Staat soll möglichst schmerzlos multiple Krisen bewältigen, epochale Umbrüche organisieren, die Bevölkerung vor Kriegen schützen und dabei maximale individuelle Freiheit gewährleisten, sich aber davor hüten, im Gegenzug Ansprüche oder Zumutungen zu formulieren. Dabei ist er weder oberster Dienstleister noch Angestellter seiner Bürger, die er tunlichst in Ruhe zu lassen hat. Das Bewusstsein, dass nicht nur persönliche Entfaltungsfreiheit und Selbstvergewisserung eine Gesellschaft ausmachen, sondern auch ein Gemeinsinn, der darüber hinaus reicht, hat es immer schwerer.

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Auch in einer populärwissenschaftlichen Sendung erwarte ich von einem promovierten Physiker absolut sachlich korrekte Aussagen. Und diese liegen hier nicht vor meiner Meinung nach. Ist aber nicht schlimm, wenn wir da nicht einer Meinung sind.

Nein, aber versuche es halt wenigstens zu verstehen, was gesagt wurde. Deine zitierten angeblichen Falschaussagen sind absoluter Blödsinn und ich verstehe gar nicht wie Du darauf kommst. Wo soll die Energie sonst herkommen als von der Sonne? Was soll es sonst sein als Fusionsenergie? Es werden nur die komplexen Prozesse in der Sonne beschrieben (Wechselwirkung der Neutronios), damit Leben auf der Erde entstehen konnte.

Mich ärgert sowas nur grundsätzlich, weil es typisch für Populisten ist, mit welchen Methoden Wissenschaft diskreditiet werden soll.

Ich denke, wir sind nicht weit voneinander entfernt. Und vielleicht waren meine Formulierungen bezüglich pseudowissenschaftlich oben auch etwas sehr zu harsch, dann entschuldige ich mich aufrichtig dafür. Ich stoße mich nur etwas an den oben genannten Formulierungen, dazu stehe ich.

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welchen Irrsinn der Faschopartei sollen wir unter dem Deckmantel der Demokratie denn noch (er)dulden?

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Was fällt diesen Schulen ein, sich für das GG und die Demokratie zu engagieren? Gut, dass da bald eine Liste entsteht. Die wird man noch brauchen können!

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Liebe Community,

in den vergangenen Tagen wurde hitzig, emotional und sehr aktiv über unseren Umgang mit dem Politikthread diskutiert. Nach langen internen Diskussionen, haben wir uns auf eine Verschärfung unserer Regeln geeinigt, die ihr im folgenden Beitrag nachlesen könnt. Das alles gilt ab sofort und vor allem für diesen Thread hier.

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vielen Dank an @justin , @Alex und @jep (gibt es noch andere?) dafür, dass sie sich nicht wegducken, konstruktiv an Verbesserungen arbeiten, kritische Stimmen ernst nehmen und all dies in ihrer Freizeit und für unser privates „Vergnügen“ - Hut ab!

selbstverständlich versuche auch ich mich anzupassen bzw. in meiner emotionalen Wortwahl besser zu kontrolieren!

merci!

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Danke für die Worte der Anerkennung (ja, es sind wir drei) und den Entschluss, selbst auch einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas leisten zu wollen!

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Interessante Idee. Ich persönlich bin allerdings kein Freund vom Downvoten. Da muss man schon eine verdammt dicke Haut haben, um mit 20 gesenkten Daumen gut klarzukommen. Es steht ja schließlich keineswegs fest, dass die immer gerechtfertigt sind. Ich habe dazu hier mal eine lustige Anekdote erzählt, die ich natürlich nicht wiederhole. Jedenfalls hatte ich bis aufs Komma exakt dasselbe geschrieben wie jemand anderes (eine den Dialog beendende identische freundliche Grußformel). Er bekam 30 Likes, weil er ein Guter war; ich 30 gesenkte Daumen als das Gegenteil von gut. In der Form natürlich erheiternd wegen der staunenswerten Dummheit, die sich darin ausdrückte. Aber es ist eben auch eine Versuchung, der diejenigen nicht widerstehen konnten, auf diese Weise argumentbefreit ihr Missfallen darüber auszudrücken, dass jemand aus ihrem Lager einen vernünftigen Dialog mit einem Gegner geführt hatte.

Nein, solchen Spielchen sollten wir gar nicht erst den dafür nötigen Raum bieten.

Ja, das ist keine Option.

Aber: Das Ignorieren von Inhalten ist in der Tat ein unterschätztes Mittel. Themen selbst setzen und bestimmen und nicht Themen von rechts setzen lassen. Das zeigen ja auch häufig die Umfragewerte bei den Parteien: Themensetzung ist extrem wichtig für sie. Und die AfD schafft es leider sehr oft, die Themen zu setzen, weil sie das in der modernen Medienwelt leider besser hinbekommen als die meisten anderen Parteien.

Unabhängig davon mein ewiger Wunsch: Im Zweifelsfall ignorieren und bei Unzufriedenheit an uns wenden, wenn es einen Regelverstoß geben könnte.

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Aus aktuellem Anlass:

Ich finde es irgendwie merkwürdig, dass jemand sein Bundestagsmandat behält, wenn es zu einem freiwilligen Parteiwechsel kommt. Irgendwie verfälscht das doch den Wählerwillen und somit das Prinzip der Volkssouveränität.
Melis Sekmen zog 2021 über die Landesliste in den Bundestag ein. Sie holte als Direktkandidatin in ihrem Wahlkreis Mannheim zwar das beste Erststimmenergebnis in der Geschichte der Grünen, aber für einen Einzug als Direktkandidatin hat es trotzdem nicht gereicht. Sie profitierte also massiv davon, dass in BW bzw. deutschlandweit ziemlich viele Menschen die Grünen wählten und sie deshalb über die Landesliste einziehen konnte.
Jetzt stellt sie fest, dass sie sich in einer anderen Partei besser aufgehoben fühlt, was ein mMn nach völlig akzeptabler Vorgang ist. Ich habe aber so meine Probleme damit, dass sie dann weiterhin als Abgeordnete im Bundestag bleibt. In solchen Fällen müsste man mMn das Mandat zurückgeben und die Partei sollte das Amt dann neu besetzen.
Irgendwie passt da für mich etwas nicht zusammen:
Auf der einen Seite „entmündigen“ Parteien ihre Abgeordneten durch den Fraktionszwang bei sehr vielen Entscheidungen quasi zu Abnickern von Deals, die im kleinen Kreis vereinbart wurden, auf der anderen Seite nimmt man in Kauf, dass sich ggf. durch Parteiwechsel innerhalb einer Legislaturperiode sogar Mehrheitsverhältnisse ändern könnten.
Da sind wir ja schon fast beim Fußball angelangt: Da kann es auch passieren, dass man sich im Mai ein Trikot mit der Beflockung eines Spielers kauft, der dann im August den Verein wechselt. :wink:

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Sehe ich auch so, der Anstand würde gebieten, in dem Fall sein Mandat niederzulegen und sich dann bei der neuen Partei erneut um ein Amt zu bewerben.

Wobei man zumindest bei Direktkandidaten argumentieren könnte, dass die ja für ein bestimmtes Meinungsspektrum gewählt wurden und solange sie das nicht ändern, es aber in einer anderen Partei ihrer Ansicht nach besser vertreten können, würde kein Schaden entstehen.

Aber de facto, wie du schon geschrieben hast, hat halt jetzt die Opposition eine Stimme mehr und somit ist das Wahlergebnis „verfälscht“ …

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Ja, da Sie über die Liste eingezogen ist, wäre es schon korrekt, wenn Sie das Mandat aufgeben würde. Bei Direktmandat wäre das anders.

Letztendlich ist es ja wie beim Fußball. Wie zu lesen war, hat Sie ja „Vertragsverhandlungen“ mit der Union geführt und man kann davon ausgehen, dass Sie einen sicheren Listenplatz erhalten wird.

Der Listenplatz, der für Ihr jetziges Mandat sorgte, würde wahrscheinlich bei der nächsten BTW nicht reichen.

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Allzu selbstlos scheint kein Politiker, egal welcher Partei, zu sein.
Von den Grünen zur CDU, ein gewaltiger Sprung. Respekt.

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CDU und Grüne sind längst Schwesterparteien der Besserverdienenden.
Wo die FDP wegfällt, springt dann halt die einstige Ökopartei als Ersatz ein (NRW, BW, Hessen…).