Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 2)

Ich persönlich werde in diesem Leben wohl nicht mehr die moralische Flexibilität erwerben, die es bräuchte, damit ich mich für eine tendentiell faschistische Partei und ihre politischen Konzepte erwärme. Ich kann vielleicht nachvollziehen, dass andere sich damit leichter tun, z.B. weil ihnen die Konzepte taugen und der Rest ihnen wurscht ist. Ich habe da aber eine Sperre und mir darüber auch schon einiges persönlich anhören müssen. „Gutmenschentum“ ist da eher noch eine freundliche Bezeichnung.

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Mag sein, wir werden es sehen. Bis Deine These wasserdicht ist, dürfen konträre Meinungen weiterhin geäußert werden. :wink:

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Es ist die Krone! Es soll einfach was passieren. Hauptsache es hilft :wink:

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Wenn wir den Zustrom von Menschen aus fremden Kulturkreisen stoppen, wirkt sich das direkt auf die Lebensqualität der Einheimischen aus.
Wenn Deutschland sauteuer auf E-Auto und Wärmepumpe umstellt, wirkt sich das in der wievielten Kommastelle hinter der Null aufs Klima aus? Verhindert das solche Ereignisse wie Ahrtal oder zuletzt in Österreich?
Und deshalb ist vielen dass erste Thema erstmal wichtiger als das zweite.

Niemand hat ein Verbot gefordert. :wink:

Präzise. Außer gegen zwei bestimmte, die hier allgemein für deutlich schlimmeres bekannt sind und sich nicht nur dadurch, dass sie sich allgemeine Schuhe schnell anziehen (wie hier in diesem Fall), gerne selbst in die Opferrolle drängen, was aber inzwischen für alle anderen durchschaubar geworden ist.

Du bekommst übrigens von vielen anderen auch die Meinung gegeigt. Dass Du mich als Galionsfigur dafür ausgemacht hast, ehrt mich.

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Sätze, die so beginnen, sind mit Vorsicht zu genießen. :wink:

Da kann ich dich beruhigen. :wink:

Als Galionsfigur für das geigen von Meinungen, hab ich dich ganz sicher nicht ausgemacht. Dafür ist das zu dünn von dir.

Und deine kleingeistigen Sticheleien empfinde ich mehr amüsant als störend.
Also mach weiter, wie es dir beliebt. :wink:

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Da ist die Prämisse schon falsch. Die meisten haben nämlich keine Flüchtlinge im Dorf sitzen.
Ausländeranteil in Deutschland bis 2023 | Statista.

Ausländische Bevölkerung nach Bundesländern | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de.

Zusammengefasst:
In Deutschland gesamt 15,2%
In Ostdeutschland ohne Berlin um die 5%.

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Ein Phänomen dass immer wieder vorkommt.

Es gibt aber auch Gegenden die aufgrund negativer Erfahrung zunehmend mit rechten Rändern sympathisieren (nicht dass ich das gut finde, aber es ist eben auch eine Tatsache).

Trotzdem ist es auf den ersten Blick erstaunlich, dass man gegen das ist, was man meist nur vom hörensagen kennt.

Auf den zweiten Blick wissen wir, dass das Unbekannte, das Neue, das Andersartige meist mehr Ängste freisetzt als das Bekannte.

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Sind in dieser Statistik auch Erstaufnahmeeinrichtungen aufgeführt?
Es würde mich ehrlich gesagt wundern, da die Fluktuation dort so groß ist und auch der Grad der Auslastung stark variiert. So etwas wird mMn nicht zuverlässig in einem Zensus abgebildet. Egal ob sie drin stehen oder nicht, sei eines gesagt: solche Einrichtungen lassen in manchen Gemeinden auf dem Land den Ausländeranteil enorm in die Höhe schnellen. Dann gibt es zwar auf der einen Seite immer noch die Gemeinden, die kaum Ausländer in ihrem Gemeindegebiet beherbergen, auf der anderen Seite aber auch wieder Gemeinden mit einem enorm hohen Anteil. Prozentual aufs Land gesehen, können es dann trotzdem wenige Ausländer insgesamt sein. Was passiert aber? In den Gemeinden mit dem hohen Anteil gibt es Probleme und diese Probleme werden auch in den anderen Gemeinden publik (Landfunk gab es schon immer, mittlerweile auch per Internet). Folge: Die Bürger, in den Gemeinden mit höherem Anteil wollen weniger Ausländer. Die Bürger, in deren Gemeinden der Anteil eher gering ist, wollen, dass das so bleibt. Beide wollen also das, was die AfD propagiert.
Es gibt auch in den ländlichen Gegenden Deutschlands, auch im Osten genug Gemeinden, in denen man nicht mit der Lupe nach jungen, männlichen Migranten suchen muss. Und es gibt eben auch auf dem Land Schulen, in denen die Kinder der Migranten präsent sind und teilweise negativ auffallen.
Ich habe es schon öfter gesagt: viele hier haben aufgrund der Tatsache, dass sie keine Kinder im schulpflichtigen Alter haben bzw. berufsbedingt wenig mit Migranten zu tun haben, nicht unbedingt einen realistischen Blick darauf, dass die Probleme im Alltag immer mehr zunehmen. Und ich denke nicht, dass du persönlich glaubst, dass es in Bundesländern mit 5% Ausländeranteil eigentlich kaum Probleme mit Ausländern geben dürfte. Es kommt mMn vor allem darauf an, wie gut die Ausländer integriert sind. Dann sind auch 20% überhaupt kein Problem für ein intaktes Zusammenleben.

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Letzteres ist genau der springende Punkt.
Wovon ich spreche, ist ein allgemeines Ungleichgewicht der Abladung von Ressentiments und ähnlichem. Und wenn ich allgemein sage, dann spreche ich über weite Teile der Bevölkerung. Dass Du oder auch ich (in Ausnahmefällen) wissen, dass die Schuldenbremse in faktischer Form längst seit vielen Wochen von Teilen der Wirtschaftsexperten kritisch gesehen wird, ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass sich ein Christian Lindner nicht dem Vorurteil ausgesetzt sieht, er würde ideologisch handeln, und das sieht bei jedem Grünen, auch bei Habeck, ganz anders aus.

Ich schätze Deine Art, stringent, logisch und detailliert zu argumentieren, über die Maßen, das weißt Du, und das meine ich vollkommen ernst. Deswegen stimme ich Dir so oft zu. Mein obiger Post zielte im Gesamten darauf ab, dass man sich auch in Detailfragen verlieren kann, so dass der Kernpunkt eines Posts, also das, was hauptsächlich gesagt werden soll, unkenntlich gemacht wird. Meines Erachtens ist das sowohl bei @anon49020724’s als auch bei @jep 's Post passiert. Wir fertigen hier ja keine Abhandlungen an.

Es bezog sich nicht ausschließlich, aber auch auf Deinen Beitrag. Ich hoffe, ich konnte das oben schon etwas erklären, füge aber noch hinzu:
Der Absatz, in dem Du den Gedankengang eines AfD-Wählers zu beschreiben suchst, ist argumentativ kaum oder gar nicht angreifbar.
Aber was @jep mit seiner sarkastischen Bemerkung eigentlich zu sagen versucht (und ich nehme mir das jetzt frecherweise heraus, das zu definieren - @jep möge mich gerne berichtigen. Allerdings könnte ich auch noch andere prinzipielle Beispiele nennen), zielt darauf ab, dass man auch mal aufhören kann, die Motivation eines AfD-Wählers zum hundertdritten Mal zu erklären. Damit will ich nicht sagen, dass es sinnlos ist und man ins Gegenteil rutschen muss, aber es stellt sich die Frage, inwieweit sich die rationale, stringente und logisch unangreifbare Erklärung noch von einem Verständnis oder gar einer Verharmlosung unterscheidet - ein Problem, auf das wiederum @JOP in seinem pointierten Kommentar hingewiesen hat.

Höre ich da etwas Spott heraus? Falls ja, ich meine keineswegs Spott gegenüber AfD-Wählern, sondern vielmehr gegen gebildete, linksliberale Kreise. Wenn dem so ist, und nicht auf Dich persönlich bezogen:
Mir geht dieser Spott, um emotional ehrlich zu sein, grob auf den Zeiger. Das, wofür ich einstehe, hat nämlich nichts mit linksliberal zu tun, sondern mit Humanismus. Und dass man sich für Bildung in Zeiten von Eliten-Bashing interessierter Kreise entschuldigen muss, ist ja auch komplett lächerlich. So wenig ein ungebildeter Mensch ein schlichter Denker sein muss, der die AfD wählt, so wenig muss ein gebildeter Mensch abgehoben und elitär sein. Das sind nur doofe Schubladen.

Diese Passage nochmal als Beispiel dafür, was ich oben meinte. Die Art, wie Du den vermeintlichen AfD-Wähler-Gedankengang beschreibst, lässt sich kaum mehr vom Eindruck trennen, Du würdest dafür wirklich reichlich Verständnis aufbringen (was im Übrigen völlig in Ordnung wäre, aber eben, so glaube ich, dem widerspricht, was Du anstrebst, nämlich schlicht eine redliche und ausgewogene Analyse der Problematik.).

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Ich verstehe folgendes nicht:
Versuchst du jetzt zu erklären, welch wirres, hinsichtlich der Kausalitäten fragwürdiges, unterkomplexes Gedankengut bei manchen Menschen herrscht - oder schilderst du dein eigenes Gedankengut? Oder ist das dasselbe? Der letzte Satz lässt diesbezüglich keinen klaren Schluss zu.

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Das der Vorwurf Menschen in Schubladen zu stecken ausgerechnet von dir kommt, ist jetzt echt witzig :smile::smile:

Ein hochgebildeter Mensch sollte schaffen zu verstehen was ich damit ausdrücken will.

Dies wird wie üblich im Ungefähren bleiben.

Ich denke, der ganze Post soll eine zwar reichlich verknappte Paraphrase von Alex’ Überlegungen sein, an den er ja auch adressiert ist.

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Es sind in Teilen der Republik um die 30% der Wählenden. Das ist jetzt nicht eine Gruppe deren Beweggründe einem gleichgültig lassen sollte. Um bessere Politik machen zu können brauchen wir zumindest einen Teil dieser Menschen wieder.

Ich bin nicht der Meinung, dass man dadurch rechtes Gedankengut rechtfertigen versucht. Im Gegenteil.

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Ich will bei Gott nicht darauf herumreiten, aber das ist mir jetzt zu wichtig:
Ich stimme Dir absolut zu, wir brauchen diesen Teil wieder im demokratischen Spektrum. Und ich will ebenso keineswegs andeuten, dass man mit der Suche nach Erklärungsmustern diese Denke zu rechtfertigen sucht.
Aber es stellt sich die Frage, wie man das gewünschte Ziel erreicht. Die mittlerweile in Hunderten von Studien und mehreren Büchern sehr schlauer Menschen ausgefeilte Suche nach soziologischen Erklärungen für das Erstarken der Rechten hat bisher jedenfalls nicht bewirkt, dass sich diese Entwicklung verändert oder abgeschwächt hat. Im Gegenteil.
Ich ziele darauf ab, dass es sich allmählich lohnender gestalten würde, den entsprechenden Narrativen andere gegenüberzustellen. @Cosray8d hat das in einem früheren Post schon mal angedeutet. Dies beinhaltet in meinen Augen auch mal wieder klare Gegenrede und Widerspruch, wo es angebracht ist. Und beim Thema Migration ist es angebracht, wie ich finde, wenn es einem tatsächlich darum geht, funktionale Abhilfe für die (gefühlte und echte) Überforderung in Deutschland zu schaffen.
Vielleicht hat kürzlich jemand den Auftritt von Migrationsforscher Gerald Knaus bei Lanz gesehen. Keiner, der die Problem leugnet oder kleinredet. Aber einer, der ganz direkt der bisherigen oder beabsichtigten Symbolpolitik (sic!) die Wirkung abspricht - was auf Sicht die Wut/Skepsis der potentiellen AfD-Wählerschaft noch befeuern wird.

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Das China-Argument „solange die nichts tun, sind unsere Klimaschutzbemühungen ohnehin nutzlos“ ist ja nicht gerade brandneu. Vor ca. 15 Jahren hat sich der bekannte Kieler Klimaforscher Mojib Latif bereits als Gastredner einer Führungskräftetagung damit auseinandergesetzt. Er bestritt nicht, dass da etwas dran sei. Aber er wies auch darauf hin, wie man in China und ähnlichen Ländern darüber denkt: „Ihr First-World-Länder“ habt lange Zeit euren Wohlstand aufbauen können, ohne auf das Klima Rücksicht nehmen zu müssen, trotz des alarmierenden Berichts des Club of Rome von 1970. Wir sind erst neuerdings nicht mehr Dritte Welt, und schon zeigt ihr auf uns und sagt, wir müssten mit dem Klimaschutz beginnen, damit er was bringt. Das ist ungerecht."

Und so kann man mit guten Argumenten die Verantwortung immer hin- und herschieben.

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Sicherlich muss man den irren Phantasien der Rechten Widersprechen

Kamala Harris mit Ihrem Team macht das gerade ziemlich gut. Das lässt sich so nicht kopieren bei uns, es zeigt aber dass je Doller es die Rechten treiben man doch Mittel finden kann.

Das eine Rezept wird es nicht geben wie man den verschiedenen Beweggründen rechter Sympathisanten begegnen kann

Vielleicht fängt man bei einer Gruppe mal an. Der Landwirtschaft beispielsweise. Die ist ganz arg vergrault. Dabei ist es jetzt nicht wichtig ob zurecht oder nicht. Aber vielleicht sollte die Politik da mal Brücken schlagen. Man muss irgendwo ansetzen. Das muss nicht zwingend gleich das heißeste Eisen sein das man da anfasst.

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