Es gibt ja auch kein Recht auf Meinungsäusserung ohne Widerspruch!
Jetzt vermischt du aber zwei Sachen.
Erstmal ging es dir um den Satz „Wir werden sie jagen.“
Der war für dich neu. Ist er aber definitiv nicht.
Nicht neu und auch nicht deutlich aggressiver als frühere Aussagen.
Ich erinnere mal an Joschka Fischer, der Strücklen ein Arschloch nannte.
Ob du dich deines Landes beraubt fühlst, kann ich dir nicht sagen.
Ich hab auch wenig Lust, mich hier als Verteidiger der AfD aufzuspielen.
War auch nicht unser Thema.
Mit Widerspruch hab ich auch kein Problem.
Aber bei vielen Themen geht es deutlich über Widerspruch hinaus.
Passender Satz:
“There is freedom of speech, but I cannot guarantee freedom after speech.”
Ist „Merkeldiktatur“ jetzt links oder rechts? Habe ich von beiden Seiten schon gehort.
Dreh mir nicht das Wort im Mund um! Beide Aussagen gehören zusammen. Dass ich sie im ersten Aufschlag nicht gleich so zitiert habe, heißt nicht, dass Du mir mit solcher formalen Rechthaberei kommen musst.
Übrigens fühle nicht ich mich meines Landes beraubt, sondern offenbar tut es die AfD. Warum sonst sollte sie es sich zurückholen wollen. Du forderst bei anderen nachvollziehbar Lesekompetenz ein, dann bemühe Du Dich doch bitte auch darum. Meine Aussage war eindeutig genug formuliert.
Weiß ich nicht, vermutlich links. Ich habe den Ausdruck nur zitiert, weil er im rechten Spektrum jedenfalls lange en vogue war.
Ich dreh dir gar nichts um. Maul mich doch nicht an, weil du unvollständig zitierst.
Das war deine Aussage:
Ergänzung von dir war dann folgende:
Erst nachdem ich dir belegt habe, dass deine Aussage falsch ist, weil es solche Töne auch früher schon gegeben hat, ging es dir dann plötzlich um die ganze Aussage.
Kann man natürlich so machen.
Hier nochmal was zu neu und aggressiv:
Gute Klarstellung! Gemeint war natürlich, dass es im jeweiligen gesellschaftlichen Milieu, vulgo „Blase“, nur noch eine „absolut richtige“ und andere „absolut falsche“ Meinungen gibt. Danke für den Hinweis!
Bevor die Diskussion gleich komplett ins Whataboutism abschweift (der hat gesagt und und die hat aber gesagt,…) nur kurz mein Senf zu dem Thema.
2 Punkte, die mir auch hier in der Diskussion auffallen.
Was mir bei verschiedenen Diskussionen insbesondere zu den populären Themen der letzten Wochen, Monate, Jahre wie Klima, Corona, Russland auffällt, ist die Vermischung von Meinung und Fakten.
Bespiel Corona:
Ich kann der Meinung sein, dass die getroffenen Maßnahmen überzogen waren, aber oft scheitern die Diskussionen schon daran, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse anzuerkennen, wie z.B. dass Covid-19 eine gefährliche manchmal sogar tödliche Krankheit ist, an der vielen Menschen gestorben sind und Maßnahmen wie Masken, Verhinderung von Menschenansammlungen in Innenräumen und später die Impfung, die Anzahl der Opfer gesenkt haben.
Oder individuell betrachtet: Ich kann der Meinung sein, dass mir eine Covid Erkrankung selbst nicht schadet, aber ich muss den Fakt anerkennen, dass es das Virus gibt und ich es weitergeben kann, an Personen die ein größeres Risiko haben.
Ich könnte jetzt zig weitere Mythen zum Thema Russland und Klimawandel aufführen, die keiner Überprüfung standhalten.
Ohne ein gemeinsames Anerkennen der Fakten ist allerdings keine Diskussion oder eine Meinungsaustausch möglich. Wenn einer sagt, die Sonne scheint und der andere sagt bei blauem Himmel, es regnet, man kann es gerade nur nicht sehen, wird eine Diskussion über das Wetter am gleichen Ort schwierig.
Der zweite Punkt ist das Thema „woke“ und „canceln“ und Opfer-Rolle. Es fielen hier auch schon die passenden Hinweise. Aus einer bestimmten Ecke wird stetig versucht, die Welt so darzustellen, als das man bestimmte Dinge nicht mehr sagen darf. Diesen Personen kann man nur zurufen: Hey, unsere Gesellschaft ändert sich über die Zeit. Gesellschaften haben sich die letzten 10.000 Jahren geändert und nur weil etwas vor 50 Jahren gesellschaftlich akzeptiert war, heißt es nicht, dass das heute noch der Fall ist. Mit ganz wenigen Einschränkungen darf man seine Meinung in Deutschland frei äußern, man muss halt mit den Konsequenzen leben. Keiner von uns würde sich wundern, wenn er mit einem Bayern Trikot nach Dortmund fährt und nicht auf große Gegenliebe stößt. Aber wenn ich eine Meinung vertrete, die große Teile der (sich ständig wandelnden) Gesellschaft ablehnen, wundere ich mich, dass ich Gegenwind (Worte, nicht Gewalt) bekomme? Und überraschenderweise hat man mit dieser Opferrolle ein ganz gutes Auskommen, wie die oben genannten Beispiele aufzeigen…
Grundsätzlich stimme ich Dir in beiden Punkten zu.
Nur finde ich das Thema Corona kein gutes Beispiel, einfach weil es zu sehr heraus sticht aus allen anderen, weil es auch - anders als der Klimawandel beispielsweise - quer durch alle Bevölkerungsschichten kontrovers empfunden wurde und wird (auch wenn es durchaus eine Mehrheit für eine bestimmte Sicht darauf gab). Bis heute gibt es in wenigen Fragen dazu wirklich Gewissheit (ausser einigen Grundsätzlichen wie, dass es ein gefährliches Virus ist/war, welches viele Leute getötet hat). So eindeutig sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse dort jedenfalls nicht (können sie ja auch nicht - in so kurzer Zeit) und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis sie wirklich als fundiert angesehen werden können. Ich finde es einfach in diesem Kontext kein geeignetes Thema.
Wie dem auch sei, natürlich nehme ich auch kopfschüttelnd zur Kenntnis, dass die Trump’sche Einstellung zu Fakten (‚Was kümmert mich diese sogenannte Realität‘) viele Anhänger gefunden hat.
Zu Deinem 2. Punkt: uneingeschränkte Zustimmung!
Und ich bin froh, dass heute vieles als common sense gilt, wofür es in den Achtzigern noch auf’s Maul gegeben hätte!
Ich möchte reaktionäre Einstellungen keinen Deut relativieren (pfui Spinne), gleichwohl verstehe, oder besser sehe, ich aber bei denen, die sich gecancelt meinen, das Gefühl der Kränkung, weil eine Meinung oder Einstellung, die man doch schon immer hatte und die früher mal gesellschaftsfähig oder mindestens ‚irgendwie OK‘ war, nun inhaltlich bekämpft wird.
Wie es genau gehen soll, weiss ich auch nicht, aber vielleicht hilft es ja in der gesellschaftlichen Debatte (mit denen, die noch nicht an Bürgerkriegsfantasien verloren sind), wieder mehr aufeinander zuzugehen, indem man diese Kränkung anerkennt.
In der Tat kann man dafür Verständnis haben. Wobei sich das für mich altersbedingt nochmal ein bisschen anders anfühlt, weil es teilweise dieselben Haltungen sind, unter denen ich in jungen Jahren gelitten habe, als das nämlich damals der Mainstream war. Zu viel Mitleid kann ich da nicht entwickeln. Ich glaube aber, das, was Du gut beschreibst, ist der deutlich kleinere Teil des Problems.
Viel erschreckender finde ich, wie rasant heute Menschen ihre Meinungen ändern. Bei meiner Freundin habe ich das damals erlebt. Jede Kleinigkeit, die ihr im Alltag begegnete, hat sie mir immer brühwarm erzählt. Auch wenn es mal berufsbedingtes Theater mit Migranten gab, aber alles der ganz normale Alltagsnervkram. Als sie mir dann eines Tages überfallartig ihren politischen Schwenk vor den Latz knallte, kamen plötzlich - aber summarisch - mehrere Horrorgeschichten, von denen sie in Echtzeit weder etwas hatte verlauten noch sich anmerken lassen. Da hatte ich schon meine Zweifel, ob sich das alles wirklich so zugetragen hat. Zudem raunte sie über erschreckende Informationen aus irgendwelchen Quellen, nannte aber nie Ross und Reiter. Mein Tip: bestimmte Telegramgruppen.
In der Coronazeit las ich mal eine Reportage über zwei kultivierte Damen (oder meinethalben auch Schickimicki-Tussis), eine davon die Exfrau eines früheren 60er Spielers. Aus irgendeinem Impuls sind sie in eine Telegram-Gruppe gegangen zum Thema Corona. Und jetzt kommt’s: innerhalb von drei Wochen haben sie sich nicht etwa nur zu Corona-Querdenkerinnen gemausert, sondern ihre bisherige Weltsicht durch stundenlanges „Recherchieren“ in diesen Gruppen komplett über Bord geworfen und sich in Richtung QAnon oder ähnlichem Mist „entwickelt“. Ich bin sicher, das sind keine Einzelfälle. Und das ist aus meiner Sicht das viel größere Problem als die Gruppe derjenigen, über die die Zeit hinweggegangen ist.
Es ist eine der der größten Herausforderungen unserer Zeit die Unendlichkeit der verfügbaren Informationen zu beherrschen. Jahrhundertelang bestand die Herausforderung im Umgang mit Informationen in einem limitierten Zugang (Buchdruck, Kirche, unabhängige Presse, Bibliotheken …) und wie ich es ermögliche an eine spezielle Information zu gelangen. Durch die Einführung des Internets und der Digitalisierung der Informationen stehen prinzipiell jedem vermeintlich uneingeschränkt Informationen zu Verfügung und ich muss lernen zu filtern und zu bewerten, man könnte es auch Medienkompetenz nennen.
Und diese mangelnde Medienkompetenz insbesondere in den älteren Teilen der Bevölkerung wird nun mal gnadenlos ausgenutzt und bespielt. Unabhängig von der wirklichen Qualität des Mediums wurde doch früher die Zeitung oder öffentliches Fernsehen als Faktensammlung wahrgenommen, weil es gar keine Möglichkeit gab, als Bürger die Informationen zu überprüfen.
Warum funktionieren denn SCAM Emails und Anrufe und Love Scamming? Weil man bei einem Brief wusste, von wem er kommt und die Telefonnummer der Tante, Freundin kannte man eben auswendig und hat sich nie geändert. Gedatet hat man analog und nur im Umkreis von 25 km.
Es bleibt nur zu hoffen (und ich habe meine Zweifel), dass wir die aktuelle Jugend auf dieses Leben gut vorbereiten.
Ich hab schon bewusst versucht, nur die grundsätzlichen Erkenntnisse in meine Begründung aufzunehmen. Aber ich gebe dir recht, vielleicht fällt die Diskussion auf Basis von anderen Themen einfacher: Es gibt ja auch Menschen, die glauben, die Erde sei flach.
Deine Zweifel scheinen berechtigt zu sein. Vor einigen Jahren berichtete Spiegel online von einer Studie zur Medienkompetenz, bei der die Jungen genauso schlecht abschnitten wie die Älteren. Weil sie schon die Kategorien - Sachinformation, Meinung, Propaganda, Werbung - nicht auseinanderhalten konnten. Sohn und Schwiegertochter hatten davon gelesen und auch den Test absoviert, auf dem die Studie basierte. Den hab ich dann auch gemacht; wir haben alle drei sehr gute Ergebnisse erzielt, knapp unterm Maximum.
Das Spannende: ich hab den Test incl. Hintergrundinfos dann an einige Leute aus meinem Umfeld versandt, von deren Medienkompetenz ich nicht restlos überzeugt war. Nie habe ich von irgendjemandem aus dieser Gruppe auch nur die geringste Reaktion erhalten.
Das funktioniert in beide Richtungen. Und es ist offensichtlich, dass der Bogen überspannt wurde. Das Pendel schwingt zurück und ich will dann echt kein Gekreische hören, wenn auf einmal große Teil der Gesellschaft ganz anders denken als du. Oder eher, große Teil der Gesellschaft schwimmen mit, aber der gesamtgesellschaftliche Tenor hat sich geändert.
Das Ding is doch durch. Meint ihr ernsthaft hier wird in ein paar Jahren noch groß Klimagedöns und Queer-Politik Thema sein, wenn Muslime in weiten Teilen die Mehrheit der Bevölkerung darstellen? In England und den USA ist es bereits soweit, dass LGBTQ over ist, weil man aufs falsche Pferd gesetzt hat.
Da gilt das Gleiche. Wenn du ganz richtig verlangst, dass bei Corona FAKTEN die Rolle spielen sollten. Dann sollten FAKTEN das auch beim Thema Migration.
jep: Als sie mir dann eines Tages überfallartig ihren politischen Schwenk vor den Latz knallte, kamen plötzlich - aber summarisch - mehrere Horrorgeschichten, von denen sie in Echtzeit weder etwas hatte verlauten noch sich anmerken lassen. Da hatte ich schon meine Zweifel, ob sich das alles wirklich so zugetragen hat.
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Du stellst die Stories DEINER FREUNDIN in Frage, weil es nicht mit deinem Weltbild vom edlen Wilden zusammenpasst.
Ich sag euch, die Polen halten Deutsche für vollkommen geisteskrank. Ich mache seit Jahren nur noch in Ostdeutschland oder Osteuropa Urlaub und die Menschen halten euch für wahnsinnig.
Und wenn man in Breslau oder Warschau durch die Straßen geht, dann weiß man auch, dass ihr wahnsinnig seid.
Teil meiner Familie lebt in Russland. Insofern auch 1st hand Nachrichten aus der Hölle und auch da seid ihr meilenweit von der Realität entfernt was eure Ansichten angeht.
By the way Migration: Das ist der Grund wieso die AfD stark ist. Löse das Problem und die AfD ist wieder unter 10%, bzw. fliegt aus westdeutschen Landtagen. Löse es nicht und du hast diese Zahlen.
Irrtum. Es ist ein Mentalvorbehalt. Der ist selbstverständlich erlaubt. Ich habe mich entschieden, ihr zu glauben, hatte aber Zweifel. Wie ich vorhin schildete, habe ich mich auch ernsthaft mit ihrer Sichtweise befasst; ernsthafter als sie mit meiner, die für sie nur unter „Gutmenschentum“ firmierte. Zweifel hatte ich nicht wegen der edlen Wilden, sondern aus den schon erwähnten Gründen, die mit ihrem Kommunikationsverhalten zusammenhingen. Dass es gelegentlich ärgerliche Situationen mit anmaßend auftretenden Migranten gab, war mir auch vorher schon bekannt. Es passte nur nicht so recht zu unserem Umgang, dass sie mir viel gravierendere Ereignisse vorenthielt. Erst als sie ihre geänderte Weltsicht präsentierte, kamen detailreiche Schilderungen. Es mag ja alles sein. Die geheimnisvollen Quellen zu Themen wie Bevölkerungsaustausch, die aber nie offengelegt wurden, haben bei mir den Eindruck erzeugt, mindestens so viel zur neuen Weltsicht beigetragen zu haben wie die realen Erlebnisse.
EDIT: Wegen der zwischenzeitlich fortgeschrittenen Radikalisierung der AfD hat sie sich seit geraumer Zeit wieder von ihr abgewandt. Darauf hatte ich direkt keinen Einfluss. Vielleicht indirekt durch mein Verhalten.
Fakten? Gerne! Insbesondere wenn die Gesellschaftsaustausch-Karte gespielt wird. Anteil der Muslime an der US Bevölkerung: ca. 2%.
Ich habe 0 Probleme damit, wenn bestimmte Gruppen mich für wahnsinnig halten.
Ich bin mir sogar sehr sicher, dass die deutsche und polnische Gesellschaft stark unterscheiden.
Was willst du mir damit sagen? Ich fühle mich mit dem deutschen Umgang mit Minderheiten wohler als mit dem Umgang in vielen anderen Ländern, deiner Beschreibung nach, auch mit der in Polen.
Hölle, weil ein wahnsinniger Diktator herrscht, der keine Demokratie oder freie Meinung zulässt?
Neben der Andeutung des rechten Kampfbegriffes „Great Replacement“ trieft er auch darüberhinaus nur vor Rassismus… Die Muslime… Komischerweise wurde der Bürgermeister von den Muslimen für seine Entscheidung vielfach kritisiert. Aber wenn ein strammer Deutscher einen Politiker ermordet, war es ein verrückter Einzeltäter. Bei islamistischen Anschlägen ist immer die Religion schuld… Merkwürdig…
Eben. Und nun überleg mal, wieviele Frauen sich nicht trauen ihre Erlebnisse zu schildern, weil das Umfeld es nicht zulässt. Deine Freundin musste erst den Schalter umlegen, um über das Natürlichste der Welt - die eigene Sicherheit - frei sprechen zu können.
Schönen Gruß in die USA. Ich lebe allerdings in Deutschland.
Immerhin.
Touché.
Hölle, weil es hierzulande so dargestellt wird. Aber uns treffen die Sanktionen härter als die Russen. Komisch, oder?
Das ist ja nun auch nur ein Kampfbegriff und du hast ihn nicht einmal nur angedeutet.
Der Satz ist ja auch absolut bescheuert. Wir leben nun mal in einer globalisierten, multikulturellen Welt. Wenn wir nicht in einer abgeschotteten Blase leben wollen, ist doch für ein Scheitern von Multikulti gar keine Option. Deine eigene, persönliche Kultur ist übrigens auch ein Teil von Multikulti.
Warum kann es in dieser globalisierten, multikulturellen Welt dann Länder wie Südkorea oder Japan geben?
Tu doch bitte nicht so, als gäbe es nur die Wahl zwischen Teil der bunten Weltgemeinschaft und Aussätziger wegen homogener Bevölkerungsstruktur.