Aber auch keine welche der andere hatte, oder?
Hab ich gelesen. Und wo siehst du hier ein Problem?
Herr Ingeborg beim Sandmännchen:
„Ich mache den Alarmismus um die AfD einfach nicht mehr mit“ (msn.com)
Interview mit Bodo Ramelow, dem Ministerpräsidenten von Thüringen:
In diesem Artikel finde ich vor allem die Passage interessant, in der Ramelow von „permanentem Trotz“ der Menschen im Osten spricht und dass viele Ostdeutsche inzwischen der Meinung seien, dass es Aufmerksamkeit dann gebe, wenn sie etwas täten, „was in Westdeutschland für Empörung sorgt“.
In der Schulpsycholgie wird ja auch gelehrt, dass Unterrichtsstörungen von Schülern manchmal einfach ein Ruf nach Aufmerksamkeit sind bzw. ein Ventil, um Frust abzulassen, weil die schulische Leistung nicht gewürdigt wird. Ähnlich argumentiert Ramelow auch hier.
Das wäre in der Tat ein gefährlicher Punkt. Vor einigen Jahren reichte es ja noch, wenn im Osten die PDS gute Ergebnisse erzielte, um im Westen für Kopfschütteln oder Empörung zu sorgen. Mittlerweile ist die Linke längst als Koalitionspartner akzeptiert. Wenn man aktuell Anhänger der Grünen und der SPD befragen würde, ob sie denn die FDP in der Bundesregierung lieber durch die Linkspartei ersetzen würden, gäbe es dafür wohl mittlerweile bundesweit eine Mehrheit.
Das kann tatsächlich auch ein Grund dafür sein, dass für Viele im Osten die Option Linke wählen, um zu protestieren und evtl. zu provozieren, wegfällt und es nur noch eine Protestoption gibt, die aber ungleich gefährlicher sein dürfte als die Linkspartei (trotz aller Kritikpunkte v.a. im Umgang mit der SED-Vergangenheit).
Da ist mMn etwas dran.
Hier ein kleiner Exkurs, der möglicherweise passen könnte.
Ich habe vor Kurzem „Die kürzeste Geschichte Englands“ von James Hawes gelesen. Darin beschreibt er u.a. ein sprachliches Phänomen, nämlich die Förderung des RP (Received Pronounciation) also einer bestimmten Sprachform des British English, das sich in Sachen Aussprache an den alten Eliten im Süden Englands orientiert. Wer zur Elite gehören wollte, musste sich diese Form der Sprache aneignen, weshalb Familien aus dem Norden, als sie durch die Industrialisierung zu Geld kamen, ihre Kinder auf die Privatschulen im Süden schickten, damit sie so reden lernten, wie man es tun muss, um zur Elite zu gehören. Man muss dazu vielleicht auch wissen, dass es wohl in keiner anderen Sprache so viele verschiedene Wörter für die gleichen Gegenstände gibt, wie im Englischen. Das hängt im Endeffekt auch damit zusammen, dass es schon eine etablierte germanisch geprägte Sprache gab, die die Angelsachsen im frühen Mittelalter mitnahmen und dann aber ab der normannischen Invasion 1066 die Eliten lange Jahre nur Französisch sprachen und viele Wörter aus dieser Zeit sich über diese Periode hinweg als Ausdrücke der Elite gehalten haben, während das einfache Volk mehr oder weniger noch das Englisch der Angelsachsen sprach. Später kamen in der Renaissance noch viele lateinische Wörter dazu, so dass der Wortschatz im Englischen extrem aufgebläht ist und es für beinahe jedes Wort mindestens einen Ausdruck des „einfachen Volkes“ gibt und einen, den die „Elite“ verwenden würde. So kann man relativ schnell an der Wortwahl erkennen, welcher Schicht jemand angehört.
Man bekommt durchaus den Eindruck, dass in Deutschland eine ähnliche Entwicklung in manchen Kreisen beabsichtigt ist und man versucht, die Gendersprache als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Elite zu etablieren. In diesem Fall geht es nicht (wie in England) um die Zugehörigkeit zur finanziellen Elite, sondern zur moralischen Elite des Landes.
Ich möchte weder den linken Rand noch den rechten in der Regierung.
Auch keine Öko Radikalen.
Aber ich werde zur Minderheit. Das ist mir klar. .
FFS sagt aber fast jeder…….auch HM
Ps meine Tochter kann aber nicht nur posh, da kommst Du in Manchester und Birmingham nicht weit
Wird nie passieren, da bin ich mir sehr sicher, die Leute haben ein gutes Gespür
Eine Erklärung macht eigentlich kaum Sinn, wenn du es nicht selbst verstehst.
Aber ich probiere es gerne.
Du versuchst eine Verknüpfung zur aus deiner Sicht eher links orientierten Perspektive von @Faenger herzustellen und spielst mit der Frage auf eine völlig unwichtige Ebene an, die zusätzlich auch noch zumindest aus meiner Sicht eher rechts einzuordnen ist, weil die Nationalität eben keine Rolle spielt.
Das weißt du auch und v.a. bringst du die Diskussion damit nicht voran. Dein Einwand ist weder witzig noch inhaltlich relevant.
Daher ist der Vorstoß der Moderatoren wohl richtig, um die Diskussionen wieder etwas gehaltsvoller zu machen.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Du darfst deine Perspektive haben und musst nicht gleich ticken, wie irgendwer hier im Forum.
Aber gewisse Beiträge kann man sich eben auch schenken.
Hoffentlich verstehst du meinen Einwand nun besser. Wenn nicht, brauchen wir gar nicht erst drüber zu diskutieren. Alles gut.
Warum erwähnt er dann explizit dass der „gute“ Junge ein Türke war, wenn doch die Nationalität keine Rolle spielt?
Und ich bin der Meinung, dass du dir deinen Beitrag ebenfalls schenken hättest können. Bringt die Diskussion nicht voran und zielt nur darauf mich in die Schranken zu weisen.
Nix für ungut.
Du meinst also allen Ernstes, den Leuten, die „Liebe Wählerinnen und Wähler“ sagen, geht es nicht darum, möglichst niemanden auszuschließen, sondern darum, sich selbst moralisch über andere zu erheben?
So etwas gehört in meinen Augen übrigens auch auf den Index.
Das kommt mMn eher darauf an, was nach der Anrede „Liebe Wählerinnen und Wähler“ noch so alles kommt.
Nicht jeder, der gendert hat den Anspruch, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu reden haben bzw. sich moralisch abzuheben. Hab ich das behauptet? Dann haben wir eine andere Vorstellung von „in manchen Kreisen“.
Oder ist es vielleicht so, dass du in diesem Fall bewusst als Vereinfacher*in auftrittst, um eine von deiner Meinung abweichende Meinung ins Lächerliche zu ziehen?
Willst du abstreiten, dass es Leute gibt, die verächtlich die Nase rümpfen, wenn jemand sich nach einer Anrede wie „Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer“ dazu entschließt im weiteren Verlauf der Rede auf das Gendern zu verzichten?
Ich würde es vielleicht nicht abstreiten wollen, weil es logisch nicht möglich ist zu beweisen oder mit entsprechender Sicherheit zu behaupten, dass es etwas nicht gibt.
Erlebt habe ich so etwas allerdings bisher noch nicht. Und ich fände auch, dass das eine alberne Reaktion wäre. Ohne dass ich das Gendern grundsätzlich verteufeln möchte. Es gibt eben auch dieses Bedürfnis, dessen Berechtigung ich ebenfalls nicht abstreiten mag.
Generell bevorzuge ich es, wenn man auf Übertreibungen in welche Richtung auch immer verzichtet.
Zur Diskussion von @AlAs , @wohlfarth und anderer bzgl. der Nationalität:
es ist ja ein vieldiskutiertes Thema, was die Angabe von Nationalitäten angeht.
Hier ein kritischer Einwurf unseres ehemaligen Aufsichtsratsmitglieds Helmut Markwort:
Wie die „Süddeutsche“ ihren Lesern verschweigt, was wirklich ist - FOCUS online
Ich persönlich könnte mit folgender Vorgehensweise eigentlich gut leben:
Der Pressekodex besagt, dass es für die Nennung von Nationalitäten einen für das Verständnis der Straftat begründbaren Sachbezug geben muss.
Aber entspricht das noch der Realität?
Dies ist der von Dir erwähnte Kodex.
Ich gebe die Frage an Dich zurück: warum soll er womöglich nicht mehr der Realität entsprechen?
Ach, es gibt ja für jede absurde Verhaltensweise einen Vertreter. Von daher gibt’s bestimmt auch das. Ob es häufig vorkommt? Glaub ich nicht.
Aber vor allem glaub ich nicht, dass es sonderlich viele Leute gibt, denen es beim Gendern in erster Linie oder gar ausschließlich darum geht, sich moralisch zu erhöhen.
Gendern ist aber mE eh ein furchtbar sinnbefreites Thema. Mir völlig unbegreiflich, wie man sich da so verkämpfen kann - wo es doch wirklich so viele schwierige, mE wichtigere Themen gibt.
Nein, ich habe eine Verständnisfrage gestellt. Das Gendern an der Stelle ist wohl eher ein Beispiel für „ins Lächerliche ziehen“.
Ich weiß nicht, ob an der von Markwort vertretenen These von der ideologischen Berichterstattung, die er der SZ vorwirft, etwas dran ist. In dem von ihm geschilderten Fall aus München kann man es zumindest nicht ausschließen. Es kann natürlich auch schlampiger Journalismus in Form von übereilter Recherche aufgrund Personalmangel und Zeitdruck sein.