Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 1)

Der war auch informativ. Aber im politisch überkorrektem MSR muss dieser Absatz raus :man_shrugging:

„konsequent korrekt“ ja „>über<korrekt“ nein…

Hat das eigentlich Gründe wieso du in so gut wie jedem Kommentar den man von dir liest entweder rumjammerst über irgendwas was dir hier nicht gefällt oder provozierst?

4 „Gefällt mir“

Halte ich für übertrieben :smiley:

Ich nicht.

Aber ich lasse mich da gerne überzeugen.

Wenn Deine nächsten zehn Beiträge weder eine Spitze gegen Mods, Admins oder das Regelwerk des Forums, kein Hinweis auf Ungleichbehandlung, Parteilichkeit oder Unterdrückung Deiner Person, keinen (vermeintlich) subtilen Subtext hinsichtlich der Verharmlosung von Beleidigungen, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie oder ähnlich widerlichen Dingen, keine negativen Einzeiler zur Abwatschung eigentlich komplexer Themen oder allgemeines Gezänk bezüglich jep enthalten, kann man Deine Behauptung gerne erneut vorlegen.

Bis dahin darf man erstmal zumindest getrost skeptisch bleiben.

2 „Gefällt mir“

Ich glaube du liest nicht alle meine Beiträge.

Hierzulande Bomber Harris abzufeiern, ist ungefähr so geistfern wie in Guernica zu rufen: Bomber Göring, do it again.

1 „Gefällt mir“

den zu kopierenden Subtext inkl. verdeutlichter Tadaa kopier ich mir und leg es mir auf Wahlwiederholung :star_struck:

2 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Musiktipps und Musikgeschmäcker

Wer hat hier wen und wann abgefeiert?

1 „Gefällt mir“

Unfassbar und natürlich ehrabschneidend im Sinne von § 185 StGB. Der Anzeigenhauptwachmeister nimmt sich der Sache an, auch im Hinblick auf den Forenbetreiber.

für all die Fascho-Versteher hier :blush:

3 „Gefällt mir“

Auf Spiegel.de habe ich gerade einen aus meiner Sicht fantastischen Text gelesen:
Propaganda in der modernen Politik: Wir sind in einer neuen Ära der Propaganda - DER SPIEGEL

Ich kann nur empfehlen, sich die Zeit zu nehmen, den gesamten Artikel zu lesen, aber da auch eine Fußball-Analogie vorkommt, greife ich diesen einen Abschnitt heraus, der sich mit einer möglichen Lösung des Problems beschäftigt und der vielleicht Lust darauf macht, den ganzen Artikel zu lesen:

Was den Umgang mit den propagandistischen Geschichten und Inhalten angeht, braucht es zuallererst: mehr Bewusstsein für die Lage. Weniger Naivität, weniger Zutrauen, dass alles bleiben wird, wie es war.

Die Sache ist viel ernster, aber um noch ein letztes Mal den Vergleich zu einem Spiel nach Regeln anzustellen: Früher erschien alle paar Wochen jemand auf dem Bolzplatz, der ständig Foul gepfiffen hat, wenn er den Ball verlor. Jetzt stehen jede Woche mehrere Spieler auf dem Platz, die den Ball zwischendurch in den Händen übers Feld tragen, dabei anderen aggressiv Regelverstöße vorwerfen.

Wenn man sie behandelt wie alle anderen Spieler, geht das Spiel kaputt. Also muss gelten: Wer den Ball wiederholt in die Hand nimmt, hat sich disqualifiziert, egal, ob er früher jede Woche ordentlich mitgekickt hat, egal, welches Trikot er trägt, egal, ob er zwischendurch auch mal ein paar Minuten regelkonform spielt.

8 „Gefällt mir“

Habeck will doch Deutsche auf den Mond schießen.
Mit der CDU sollte er anfangen…

4 „Gefällt mir“

In der Tat ein ausgezeichneter Artikel, der die Mechanismen der Propaganda anschaulich macht. Mir fiel dazu der Hitler zugeschriebene Satz ein: „Je größer die Lüge, desto mehr Menschen folgen ihr.“ Den hab ich gegoogelt und bin dabei auf diesen SRF-Artikel gestoßen, der sich mit dem in diesem Kontext zentralen Phänomen der Verkehrung befasst.

EDIT: Sehr hörenswert übrigens das Interview mit der Wissenschaftlerin, das die verschiedenen Aspekte der Verkehrung ausführlich beleuchtet. So wird am Beispiel der russischen Medienberichterstattung zum Massaker in Butscha demonstriert, wie der Zuschauer in den empathielosen Blick auf die Opfer eingeübt werden soll, indem unter dem Vorwand des Faktenchecks ausschließlich nach Fehlern in den Bildern und Videos gesucht und damit Hass auf den Westen geschürt wird.

7 „Gefällt mir“

Lieber @anon49020724, dürfte ich Dich an die Regeln für den Politik-Thread erinnern, die Du mit diesem und dem Kommentar von gestern gleich zweifach verletzt?

  1. Kein Posten von random Artikeln zur brustklopfenden Selbstbestätigung der eigenen politischen Weltsicht ohne Interesse an einer Diskussion.

  2. Keine Provokationen anderer User, auch dann nicht, wenn Du Deinen Kommentar bereits im Vorhinein vermeintlich clever durch eine Aufforderung and die „Melde-Dullis“, ihn doch zu melden, gegen Kritik zu immunisieren versuchst.

Die Forderung nach der Unterlassung von Provokationen ist keine Einbahnstraße nach rechts. Sie gilt auch für „die Guten™“ auf der linken Seite, und mithin auch für Dich. Anstand ist universell. Bitte achte darauf.

7 „Gefällt mir“

Der Artikel ist genauso wie der von @Andy verlinkte Artikel aus dem Spiegel sehr interessant und liefert viele sehr gute Erklärungen. Danke dafür.
Beide Artikel beleuchten allerdings mMn einen wesentlichen Aspekt nicht, nämlich den, warum die Glaubwürdigkeit vieler Politiker aus dem nicht-autoritären Lager so gesunken ist.
Angriffskriege mit fragwürdigen Aussagen und fingierten Beweisen rechtfertigen, um dann ganze Regionen ins Chaos zu stürzen zum eigenen Vorteil: Was Putin in der Ukraine macht ist verabscheuenswert, aber auch das was die USA im Vorfeld des Irak-Krieges abgezogen haben, war alles andere als ein Meisterwerk in Sachen ehrlicher Politik und ist natürlich ein Grund dafür, warum Menschen misstrauischer und skeptischer werden.
Auch hierzulande gab es genügend Beispiele dafür, warum die Skepsis gegenüber der Politik immer weiter wächst. Ich setze einfach mal im Vorfeld der Wiedervereinigung im Frühjahr 1990 an, also dem Zeitpunkt, in dem erstmals (außer dem kurzen Intermezzo der Weimarer Republik vor den Präsidialkanbinetten) überall in Deutschland legal gewählte Regierungen das Sagen hatten. Angefangen beim Versprechen von blühenden Landschaften und schnellem Wohlstand für alle nach der Wiedervereinigung, über das „Wir schaffen das“ inklusive des langen Verschweigens der tatsächlich auftretenden Probleme 2014 über so manche Maßnahme während der Corona-Pandemie: unsere Politiker lieferten fast 35 lange Jahre lang genug Beispiele dafür, dass man sich auf ihr Wort nur sehr bedingt verlassen kann. Damit meine ich nicht, dass es nicht einmal Fehleinschätzungen geben darf. Entscheidungen dürfen auch mal falsch sein und nur wer bereit ist, Risiken einzugehen, kann auch gewinnen. Ich meine damit, dass in all diesen Fällen eine Vermutung bzw. manchmal auch nur Hoffnung als Fakt verkauft wurde und alle kritischen Stimmen als Feinde der Gesellschaft gebrandmarkt wurden.
Bei der Wiedervereinigung waren Anhänger der Theorie, dass sich die beiden deutschen Staaten erst einmal getrennt voneinander weiter entwickeln sollten ehe man einen vorschnellen Anschluss der DDR inklusive möglicher Probleme durchzieht, schnell pauschal Feinde der Wiedervereinigung anstatt dass man ihre Bedenken einfach demokratisch in die Überlegungen miteinbezogen hätte. Die Mehrheit der SPD war damals gegen die schnelle Wiedervereinigung und wurde teilweise in die Ecke von Vaterlandsverrätern gestellt, nur weil sie Bedenken hatten, dass es bei einer schnellen Wiedervereinigung für Millionen von Ostdeutschen ein böses Erwachen geben könnte. Diskussionen darüber: unerwünscht.
Nach 2014 war jeder Mahner, der anzweifelte, ob die vielen Geflüchteten in absehbarer Zeit in den Arbeitsmarkt integriert werden können und die vor steigender Kriminalität warnten, automatisch ein „Nazi“. Um die eigenen Wunschvorstellung nicht zu gefährden, wollte man anfangs Gewaltexzesse wie die Silversternacht von Köln gerne totschweigen. Das sorgt nicht gerade für Vertrauen. Diskussionen: unerwünscht.
Bei Corona gab es außerhalb der zweifelsfrei verrückten und gemeingefährlichen Szene der Totalverweigerer aller Maßnahmen genügend kluge Köpfe, die z.B. ein fast permanentes Einsperren von Kindern anprangerten und vor den Folgen warnten oder die den Nutzen der Impfung für bestimmte Gruppen zumindest in Frage stellten bzw. es wagten, das Märchen eines kompletten Schutzes für Geimpfte anzuzweifeln. Alle diese Kritiker wurden wieder mit irgendwelchen Spinnern in einen Topf geworfen, um sie zu diskreditieren, weil man Angst hatte, dass die Bevölkerung sonst den eigenen Lügen bzw. Wunschvorstellungen nicht glaubt. Diskussionen: unerwünscht.
Was kam raus: Innerhalb der ersten Jahre nach der Wiedervereinigung verloren von 4,1 Millionen DDR-Arbeitern mehr als die Hälfte ihren Job, weil die schnelle Umstellung auf Marktwirtschaft eher suboptimal lief. Das heißt nicht, dass die schnelle Wiedervereinigung ein Fehler war, weil man eben nicht wissen konnte, wie lange das Zeitfenster dafür überhaupt geöffnet sein wird (Stichwort Gorbatschow) und weil ein Ausbluten der DDR gedroht hätte. Es heißt aber eben auch, dass die Bedenken derjenigen, die man als Außenseiter ausgrenzte, nicht aus der Luft gegriffen waren. Bei der Migration war es ähnlich und auch bei Corona. Wir sehen die Folgen in beiden Bereichen noch heute. Das heißt nicht, dass die Entscheidungen der Regierung komplett falsch waren. Es zeigt aber, dass diejenigen, die damals gemahnt haben, eben auch nicht ausnahmslos Spinner waren. Daraus entsteht mMn ein riesiges Glaubwürdigkeitsproblem für alle demokratischen Regierungen und ein gefundenes Fressen für alle Gegner. Und schon sind wir wieder beim mMn wirksamsten Argument der Populisten: Wer an den Ansichten zweifelt, wird in irgendwelche unappetitlichen Ecken gedrängt, um sich unliebsame Diskussionen zu ersparen. Ganz aus der Luft gegriffen ist das mMn nicht.
Ich bin der Meinung, dass man dem Volk durchaus komplexe Problemstellungen mit fundierten Abwägungen zumuten kann und viele Bürger auch bereit wären, Einsparungen und wirtschaftliche Rückschläge hinzunehmen, wenn man denn ehrlich ist. Weil das mMn zu oft nicht der Fall ist, entsteht eben vielerorts ein Gefühl, dass man von allen Seiten belogen wird und dann „glaubt“ man halt auch mal dem Lügner von der anderen Seite, vor allem wenn dessen Lügen einem Vorteile verschaffen könnten.
Kurz zusammengefasst: Die Demokratie wäre mMn besser dran, wenn man nicht schon seit Jahrzehnten nur die eigene Meinung durchdrücken will UND dabei nicht davor zurückschreckt alle Gegner dieser Meinung als Feinde der Gemeinschaft abzustempeln. Man löffelt gerade eine Suppe aus, die man sich mMn selber eingebrockt hat. Wäre die Technologie in Sachen Kommunikation in den 90ern stehen geblieben, wäre es möglicherweise nicht so schnell gegangen.

4 „Gefällt mir“

I see your point, frage mich allerdings:

Ist es nicht unter anderem auch die Aufgabe von Politikern in Führungsverantwortung, trotz bekanntlich zäher demokratischer Entscheidungsprozesse Begeisterung zu wecken, Perspektiven anschaulich zu machen und auch Kraftanstrengungen herauszufordern? Kann man unter diesem Aspekt Kohl und Merkel - beider Fan war ich nie - ernstlich böse sein für ihre berühmten Sätze? Das waren doch keine Zustandsbeschreibungen oder nüchterne BSP-Prognosen, sondern Visionen und Appelle, als solche auch unschwer zu erkennen. Ob man denen nun begeistert zustimmen konnte oder nicht: lässt sich da wirklich der Vorwurf der Lüge erheben oder aufrechterhalten?

Zudem gab es in diesen Jahrzehnten i.d.R. auch reichlichen politischen Streit zwischen Regierung und Opposition. Alle miteinander haben gelogen, so dass einen Systemwechsel herbeizusehnen eine naheliegende Alternative ist?

Schließlich: was ist mit dem europa- und weltweiten Rechtsruck? Nicht überall gibt es eine Wiedervereinigung, eine Ampel oder ähnliche Widrigkeiten. Sondern andere. Und auch da sind es überall die demokratischen Regierungen und Parteien, die mit ihren Lügen den Menschen ungewollt, doch quasi zwangsläufig nahelegen, die Vorzüge autoritärer Regimes zu erkennen?

5 „Gefällt mir“

Absolut. Und das ist mMn weder bei den „Blühenden Landschaften“ noch bei „Wir schaffen das“ geschehen. Kohl wählte einfach eine wohlklingende Metapher und stellte das ganze als quasi Selbstläufer dar. „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“ Von Rückschlägen, die es zwangsläufig geben musste, steht da nichts.
Auch bei Merkel klingt das Ganze eher wie ein Selbstläufer.
„Ich sage ganz einfach: Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden. Der Bund wird alles in seiner Macht Stehende tun - zusammen mit den Ländern, zusammen mit den Kommunen -, um genau das durchzusetzen.“
Wenn ich das mal mit Reden anderer berühmter Politiker vergleiche, dann klingt das was die beiden deutschen Kanzler da von sich gegeben haben schon ein bisschen wie „La, La, La - alles wird gut, weil ich mir das so vorstelle!“
Vergleich das Ganze doch mal mit Churchill bzw. John F. Kennedy. Da wurden die Briten bzw. Amerikaner ganz anders in die Verantwortung genommen und klar angesprochen, welche Anstrengungen es braucht. (blood, toil, tears and sweat bzw. ask not what your country can do for you but what you can do for your country). Das waren Reden, die mMn einen ganz anderen Subtext haben und Aufbruchstimmung erzeugen.
Bezüglich Kohls Blühender Landschaften hat man häufiger den Vorwurf der Lüge gehört. Er selbst hat es ja so verkauft, dass er die Menschen im Osten nicht unnötig beunruhigen wollte. Dass manche die folgenden Jahre dann zumindest als nicht eingehaltenes Versprechen empfanden, ist logisch und da ist es schon fast müßig, ob es eine bewusste Lüge war oder nicht. Es schadet der Glaubwürdigkeit.
Und fehlende Glaubwürdigkeit kann nun einmal dazu führen, dass man leichter auf die Lügen anderer hereinfällt.
Ich finde die aktuelle Entwicklung irgendwie schon nachvollziehbar und logisch: Populisten bezichtigen die regierenden Parteien als Lügner. Die regierenden Parteien sind aber auch oft genug als Lügner aufgetreten und haben - was für mich noch schlimmer ist - zudem auch oft genug (siehe mein Post oben) andere Meinungen, die oft genug nicht von überzeugten Antidemokraten stammten, trotzdem so behandelt, als wie wenn sie nichts anderes als die Auswüchse verfassungsfeindlicher Extremisten wären. Dass da immer mehr Leute dem Irrglauben verfallen, dass die Populisten keine Lügner oder zumindest keine größeren Lügner sind, ist für mich kein wirkliches Wunder.
Populisten sind die Totengräber der Demokratie, aber ihre Macht erhalten sie mMn weniger durch eigene Leistung als durch Fehler der demokratischen Parteien. Das rührt mMn auch daher, dass zu viele Politiker ihre Tätigkeit mittlerweile eher als gut bezahlten Beruf und nicht als Berufung sehen.
Diese Fehler werden überall auf der Welt gemacht und deshalb gibt es überall auf der Welt Menschen, die mit dem demokratischen System hadern und dann erscheint vielen eben ein anderes System nicht unbedingt schlechter - was natürlich Blödsinn ist, denn die Chance einen „menschenfreundlichen“ Diktator zu finden, der nur zum Wohle seiner Bürger regiert, ist utopisch. Der Gedanke daran ist allerdings für viele zu verlockend.

1 „Gefällt mir“

Ich sehe das Problem in unserer immer hektischer werdenden Medienlandschaft und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit für unsere Spitzenpolitiker, ständig öffentlich präsent zu sein, wenn sie denn (wieder-) gewählt werden wollen.
Da bleibt keine Zeit zum Reflektieren und zum Anerkennen anderer Ansichten. Für einen hingerotzten Vorwurf unter der Gürtellinie bekommst du viel Beifall, bevor der Angegriffene das argumentativ zerlegt hat, wird ihm das Wort entzogen.
Frag nach bei Habeck …

4 „Gefällt mir“