Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 1)

Domestically, we see the rise not of war-fighting but of the primacy of diversity, equity and inclusion ideology that, despite the words, tends to cut at the fabric of military service.

Also nicht dass einer behauptet ich hätte mir das aus den Fingern gesaugt.

Im Gegenteil! Ich danke Dir für die Bestätigung meiner korrekten Wiedergabe. :wink:

Kommt ja nicht so arg häufig vor, deswegen darf ich das vielleicht erwähnen:
Im Bereich Außen- und Sicherheitspolitik bin ich weitgehend deiner Meinung.
Auch obigem Zitat stimme ich ausdrücklich zu.

Ich kann allerdings der kleinen Spitze nicht widerstehen zu erwähnen, dass Deutschland heuer die 2% erfüllt - unter einer Ampelregierung. Während es die letzten dreißig Jahre nie gelang, und sind wir ehrlich: zu Zeiten einer Unionskanzlerin interessierte das niemanden, um die Verteidigungsfähigkeit kümmerte man sich einen feuchten Kehricht: Stattdessen Wandel durch Handel und ein Verlassen auf die amerikanische Schutzmacht. Und heute stehen wir da.

Mir geht’s gar nicht darum, irgendwelche Schuldzuweisungen im Nachhinein zu verteilen. Allerdings finde ich es schon ein wenig ironisch, dass die Ampel, die doch an allem Schuld sein soll, jetzt das geschafft hat, woran die Union seit Jahrzehnten scheiterte mangels Interesse. Only Nixon could go to China? :wink:

Trotzdem müsste man seitens der Ampel viel mehr tun, hätte schon viel früher viel mehr tun müssen (Ukraine). Und dass Macron mit allen Initiativen in unserem Kanzler keinen Partner findet, ist bitter und unverzeihlich. Aber auch Frankreich dürfte sich meines Erachtens einiges anhören, bezüglich Waffenlieferungen ist das grade von denen auch eher peinlich. Und auch Frankreich zählt übrigens zu den Ländern, die die 2% immer noch nicht auf die Reihe kriegen.

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Das anzuführen ohne den entscheidenden Grund, der das ausgelöst hat - die Ukraine Invasion durch Russland - ist bisschen wie von Flicks Sextupel zu schwärmen ohne die größte Ausnahmesituation in der Fußball-Geschichte 2020 zu erwähnen, wo alles quasi perfekt für uns lief von den Rahmenbedingungen wie man es sich gerade für Flick Fußball nur erträumen konnte…

Mag man für verqueren Vergleich halten, aber die Ampel hierfür (etwas so naheliegendes wies nur geht wenn sich die Sicherheitslage in Europa so drastisch verändert hat wie sicherlich zu keinem Zeitpunkt seit Ende des kalten Kriegs) zu loben ist ähnlich fraglich wie die Ampel für die Inflationskrise verantwortlich zu machen, die so klar wies nur geht ein weltweites Phänomen und durch die geographische Lage zur Ukraine insbesondere europäisches Problem auch war…

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Spricht für sich selbst. :slightly_smiling_face:

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Kürzlich hatte @Alex mit seiner Einschätzung - es sei gut für die Demokratie, dass Parteien wie die AfD gewählt werden können - eine Diskussion angestoßen, die sich im weiteren Verlauf strittigeren Fragen zuwandte. Namentlich den Risiken einer sukzessiven Aushöhlung der Gewaltenteilung, wie sie etwa in Ungarn und Polen stattgefunden hat. Zentraler Angriffspunkt sind regelmäßig die höchsten resp. Verfassungsgerichte. Was die Frage nach Risiken für das deutsche Bundesverfassungsgericht aufwirft. Dieser aufschlussreiche Artikel beleuchtet sie von verschiedenen Seiten. Ein zentraler Satz: „Wenn die Gesellschaft streitet, muss das Gericht moderieren.“

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Dies habe ich in dem Artikel nicht gefunden. Hast Du es evtl. selbst eingefügt?

Soweit es sich um maßlose Übertreibungen handelt, sind allerdings auch diese zunächst positiv zu bewertenden Gedanken nicht vor einer Pervertierung gefeit. 2020 verlor Karen Perkin ihren Posten als Personalvorstand bei Adidas, weil sie behauptete, ihr Unternehmen habe kein Rassismusproblem. Es ist nur richtig, dass solche Überspanntheiten heute nicht mehr up to date sind. Insofern fragt sich, inwiefern die berechtigte Forderung nach Abkehr von einer sinnlos radikalisierten Ideologie nicht, ihrerseits ideologisiert, der Entwicklung hinterherläuft.

Welchen Artikel hast du gelesen? Ich hab den Teil ja sogar nochmal extra zitiert.

Today, we see risk-averse leadership despite enormous adversarial pressures on military forces deployed overseas. Constant attacks on U.S. military forces and locations in the Middle East go virtually unanswered. Domestically, we see the rise not of war-fighting but of the primacy of diversity, equity and inclusion ideology that, despite the words, tends to cut at the fabric of military service.

We are on a path that generates concern because we are a nation that has experienced military failure before, and history has shown it can happen again.

Before we degrade further, we need to change.

Ist für mich ziemlich eindeutig, was gemeint ist.

Das, was ich sehe, wenn ich jetzt auf den Link klicke. Eine deutsche Übersetzung, in der das nicht auftaucht. Ist aber auch nicht von zentraler Bedeutung. Jedenfalls hat sich spätestens mit der Reaktion auf den Hamas-Terror vom 7. Oktober nach übereinstimmender Einschätzung verschiedener Kommentatoren an der ideologischen Front vieles verändert. M.a.W.: die Abkehr von einer DEI-Ideologie ist nicht mehr von programmatischer Relevanz, weil die universalistische Sicht („Terror ist Terror“) gegenüber der postkolonialen, für die Israel eine den Genozid an den Palästinensern anstrebende Kolonialmacht ist, deutlich an Gewicht gewonnen hat.

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Hat Frau Hermann so unrecht?
Die NATO ist der Schwanz, mit dem die USA wedeln.

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Man hat generell den Eindruck, dass in anderen Ländern über Israels aggressive Politik freier gesprochen werden kann. Deutschland könnte hier noch dazu lernen.
Und der Vorwurf Greta Thunbergs deckt sich ja durchaus mit Südafrikas Anrufung des IGH, um den Genozid-Vorwurf betreffs Israel zu erörtern.
Das überwundene Apartheidregime in Pretoria dagegen harmonierte glänzend mit Tel Aviv.

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Hat sie das so gemeint? Da bin ich mir nicht sicher.

Kritik an Israel muss erlaubt sein. Der Genozid-Vorwurf schießt übers Ziel hinaus.

Dies ist der Leitartikel eines Spezials zu 60 Jahren Münchner Sicherheitskonferenz, unter dem etwas irreführenden Titel „Absolut nicht in Ordnung“. Er befasst sich mit dem internationalen Ordnungsvakuum, „das auch ein Machtvakuum ist“. Sein wenig beruhigendes Fazit: die zuvor vielfältig veranschaulichte Konfliktdichte auf der Welt, die in einigen Analysen bereits als weltkriegsähnlich beschrieben werde, sei charakterisiert durch eine überall steigende Gewaltbereitschaft, während der Anreiz zum Innehalten fehle. Vielmehr würden jetzt die Demokratien von den Ideologen der Stärke und der Illiberalität unter Feuer gesetzt. Dagegen helfe nur Ordnung: „das Versprechen von Sicherheit und Gerechtigkeit durch Regeln - gepaart mit der Bereitschaft, dieses Versprechen auch durchzusetzen.“

Ein Vorschlag, wie Biden seine Würde wahren und zugleich den Wahlkampf der Demokraten retten kann.

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na da hat Herr P. aus R. nun endlich seinen persönlichen Sieg errungen und Herrn N. in die ewigen russichen Abgründe geschickt… :pleading_face::face_vomiting:

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Das ist von grauenhafter Brutalität. Und leider genau das, was zu befürchten war, als Nawalny sich bei gerade notdürftig wiederhergestellter Gesundheit umgehend in den Flieger setzte und damit Putins Häschern auslieferte. Aber mit unseren alltäglichen Maßstäben lässt sich wohl nicht ermessen, was derjenige tun muss, der eine Mission hat. Das sage ich ohne jeden ironischen Unterton. Was auf uns wie sinnloses Märtyrertum wirken mag, kann dessen ungeachtet heute noch gar nicht absehbare Auswirkungen haben. Putin scheint jedenfalls von wahnsinniger Angst vor diesem Gegner getrieben gewesen zu sein, der ihm womöglich mit seinem Tod den schwersten Schlag versetzt haben könnte, zumindest in seiner psychologischen Wirkung aufs russische Volk.

EDIT: Um Missverständnisse zu vermeiden: selbstverständlich meine ich nicht, dass dies in Nawalnys Absicht lag. Der war ja alles andere als verrückt. Allerdings wäre nach der Behandlung in der Charité ein Asylantrag in Deutschland für sich und seine Familie das jedenfalls aus meiner damaligen Sicht Naheliegendste gewesen.

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Lieber @jep , vielen Dank für Deine beiden SZ-Artikelgeschenke. Als auf den Seiten der SZ wahrscheinlich ohnehin stets mit Deinem Account eingeloggter Abonnent wirst Du das vielleicht nicht wissen, aber wenn man sich als Nicht-Abonnent der SZ die von einem Abonnenten geschenkten Artikel durchlesen will, muss man sich zunächst auch selbst bei der SZ mit Name und E-Mail registrieren.

Man muss sich registrieren, um einen geschenkten Artikel lesen zu können, sowas habe ich in der Form auch noch nie gesehen.

Ich möchte nicht polemisch werden, aber manchmal frage ich mich doch, nach welchen Kriterien in diesen Medienhäusern eigentlich Digitalstrategie gemacht wird. Benutzerfreundlichkeit scheint nicht zu den vorrangigen Prioritäten zu gehören. Logik auch nicht. Warum muss ich mich auf der Webseite der SZ namentlich registrieren, wenn ich dort einen geschenkten, also doch eigentlich für mich frei zugänglich sein sollenden Artikel lesen möchte? Das ökonomische Kalkül hinter dieser Maßnahme lässt sich auch hinterfragen. Ist die Chance auf die Registrierung eines neuen Users das Risiko wert, dass dieser potentielle neue User nach der Aufforderung, sich für die Lektüre eines geschenkten Artikels zu registrieren, um diesen überhaupt lesen zu können, frustriert abspringt und die Seite verlässt, statt sich zu registrieren? Wäre es nicht vielleicht gewinnversprechender, der geschenkte Artikel würde dem (anonymen) User direkt und ohne Umstände angezeigt, ihm bei der Lektüre möglicherweise gefallen und verleiten, anschließend ebenfalls ein Abonnement abzuschließen oder aber wenigstens noch etwas auf der Seite zu verbleiben und neben dem geschenkten Artikel noch zwei, drei andere zu lesen und dabei noch etwas Werbung mitzunehmen? Meine Neigung, bei der SZ ein Abo abzuschließen, hat sich nach dieser Erfahrung jedenfalls nicht unbedingt erhöht, wie man meinem Beitrag wahrscheinlich unschwer ablesen kann, ebenso wenig hat sich meine Einstellung gegenüber der Zeitung verbessert, wofür sie inhaltlich gar nichts kann, sondern was nur an ihrer grotesken Kundengewinnungsverschreckungsstrategie im Digitalbereich liegt.

Ich wünschte, die SZ würde diese policy noch einmal überdenken.

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Also hast du dich registriert mit einer Mail-Adresse, die du wirklich nutzt? Berichte mal, ob die da jetzt nachhalten, im Sinne von: „Na, hat dir der Artikel gefallen? Wie wäre es mit einem Abo?“ Das hätte für mich dann schon eine gewisse Logik!

Das scheint mir aber auch neu zu sein. Ich meine, früher auch mal geschenkte Artikel gelesen zu haben, ohne mich dafür anmelden zu müssen….

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Nein, ich habe mich nicht registriert. Ich bin (frustriert) abgesprungen.

Meine logische Beschwerde bezog sich auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen einem mir geschenkten (= für mich freien) Artikel und der Notwendigkeit, sich für dessen Lektüre vorher registrieren zu müssen und ihn sonst nicht lesen zu können. Das widerspricht nach meinem Dafürhalten der Bedeutung von Geschenk. Ein Geschenk ist für mich eine Gabe an jemand anderen ohne Konditionalität der Möglichkeit seiner Verwendung.