@Gratschifter: Danke, dass Du Deine Gedanken nochmal für mich zusammengefasst hast.
Zeig mir doch bitte einmal, an welcher Stelle der Artikel die „Welle” „Sex sells” reitet. Ich würde gerne entsprechende Textstellen sehen.
Aber wahrscheinlich meinst Du, dass der Artikel allein schon durch seine Themenwahl die „Welle“ „Sex sells“ reitet, unabhängig von seinem Inhalt. Warum siehst Du das so? Begründe das doch bitte mal. Die Behauptung allein überzeugt mich nicht.
Ich behaupte, wenn der gleiche Artikel erschienen wäre, nur dass es darin um Beachvolleyball gegangen und Alisha Lehmann ein Mann gewesen wäre und der Artikel die Frage gestellt hätte, ob die Nationalmannschaft für das große Turnier auf die Nominierung von Mark, den Social-Media-Star mit Millionen Followern, verzichten kann, während Männer-Beach um Popularität kämpft und als Zuschauersport eine breitere Verankerung in der Bevölkerung sucht, hättest Du die Thematisierung dieses Problems für einen völlig normalen Vorgang gehalten und der Artikel nicht weiter Deine Aufmerksamkeit erregt.
Solange der einzige Grund, warum dieser Artikel auf der „Sex sells“-„Welle“ reitet, darin besteht, dass es sich bei Alisha Lehmann um eine Frau und nicht um einen Mann handelt, überzeugt mich das nicht. Das hieße nämlich, dass man bestimmte reale Probleme, wie in diesem Fall die Güterabwägung zwischen zwei konfligierenden Zielen – der zu steigernden Aufmerksamkeit auf der einen Seite und der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit auf der anderen Seite –, wenn es um die Nominierung der Akteure geht, gar nicht thematisieren kann, wenn es sich dabei um Frauen handelt, ohne dass bereits diese Thematisierung das Reiten der „Welle“ „Sex sells“ bedeutet – und das fände ich nicht nur hochgradig unbefriedigend, sondern auch als Regel wenig überzeugend (wenn Frau, dann „Sex sells“).
Aber vielleicht ist das ja nicht der einzige Grund, sondern der Text enthält problematische Textstellen oder ist aus anderen Gründen ein „Sex sells“-Wellenreiter. In diesem Fall würde ich mich über die entsprechenden Textstellen bzw. eine Begründung dafür freuen.