Der FC Bayern und Katar

Diese Bewertung „guter Fan“, „schlechter Fan“ überlasse ich anderen. Ich halte sie für Blödsinn.
Nur soviel: mit den „aktiven Fans“, die ich schon kommen und nach ein paar Jahren wieder gehen gesehen habe, könntest die Allianz Arena wahrscheinlich mehr als einmal füllen.

Und in diesem speziellen Fall wäre interessant, wie viel Prozent der Bayernfans am Ende des Tages (:grinning:) wirklich ein Problem damit haben, dass der FC Bayern für einen Wüstenflughafen wirbt und ein Trainingslager in Katar macht.

Das verstehe ich nicht. Ich habe doch gar nichts von „gut“ und „schlecht“ geschrieben? Worauf beziehst du dich?

Mehrmals die AA mit aktiven Fans füllen: also sind es wohl doch mehr als 500?

Wie viele der Fans ein Problem mit Katar haben? Naja, der FCB hat vermutlich Hunderttausende Anhänger, die sich als Fans bezeichnen würden. Da dürften die meisten schon die „wir brauchen das Geld, damit wir die CL gewinnen!!1!1“-Schiene fahren.

Kam irgendwie so rüber.

Ich hab sie kommen und auch wieder gehen sehen. Ist für viele nur eine Phase im Leben. „ich geb mein Herz für dich, ich lass dich nie im Stich“ und ein paar Jahre später wissen sie nicht mal mehr was Samstag um 15.30 Uhr ist.

Wird wohl so sein :grinning:

@Jop, du hast den Konflikt gut zusammengefasst.

Die aktive Fanszene ist keine geschlossene Gruppe, wo man sagen kann, dass ist sie und dann ist schluss. Die Fanszene setzt sich unterschiedlich zusammen, da gehören z.B. die Ultras und auch die Allesfahrer dazu. Aber genau kann man das nicht auf eine Zahl eingrenzen, denn auch die Fanklubs sind Teil der Fanszene und auch da variert die Zahl der Leute, die dabei sind. Daneben sind auch die Leute, die zu den Amas gehen zur Fanszene hinzuzurechnen.

@918 Der Club Nr. 12 hat ja mit der Podiumsdiskussion in meinen Augen versucht, mit dem Verein über das Thema zu sprechen und hat sogar den Schritt gemacht, einen Vereinsvertreter dazu einzuladen. Warum der Verein aber keine Lust hatte dort hinzugehen, bzw. jemanden dahin zu senden, muss man meiner Meinung nach schon mal kritisch beäugen. Finde ich ehrlich gesagt, schade, denn bei der 120 Jahresfeier waren auch viele Repräsentanten des Vereins anwesend und hatten einen schönen, tollen Abend, ohne Stress und Belästigungen. Also gefressen werden würden sie schon nicht :wink:

Wenn du mehr über den C12 erfahren möchtest, kannst du gerne auf der Homepage nachgucken, wo u.a. die Satzung auch eingepflegt ist. https://www.clubnr12.org/.

Man organisiert Auswärtsfahren, per Bus, per Zug oder Flieger. Viele Bayernfans sind per C12 zu Europapokalspielen gereist und hatten riesen Spaß, was auch nicht zuletzt an der super Organisation liegt. Es wurde oft ein Liveticker von Spielen der Amas angeboten. Da gibt es noch viel mehr, was man als C12 bewegt hat.

Ich möchte noch kurz Fragen, mit welchen Personen hat man sich gegen den Verein verbunden, da stehe ich auch dem berühmten Schlauch.

Aber ich möchte noch anmerken, dass viele Fans, die ich kenne, ein Trikot derzeit nicht kaufen werden, weil der Sponsor darauf ist.

Aber am Ende hast du mit dem Satz einen Volltreffer gelandet, das wird bei der Mitgliederversammlung geklärt und da hoffe ich mal auf Verantwortliche, die nicht gleich steil gehen.

Aber das möchte ich noch sagen, was hier bisher nicht zur Sprache kommt bei dem Antrag, dass man das Trainingslager in Katar, so wie ich es gelesen habe, akzeptiert und das auch nicht zur Debatte steht.

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Das ist eine interessante Frage. Was genau ist eigentlich ein „Fan“? Beim Lesen deiner Beschreibung fühle ich mich auf eine kuriose Weise perfekt getroffen. Ich bin der genaue Gegenentwurf davon. Widme ich einen erheblichen Teil meiner Lebenszeit und meines Geldes dem Verein? Nein. Ich konsumiere im Wesentlichen die wochenendlichen Spiele und das war’s. Besteht meine Auseinandersetzung mit dem FC Bayern vornehmlich aus Internetdiskussionen? Ja, praktisch nur (q.e.d. :wink:). Bin ich bei jedem Pflichtspiel vor Ort? Nein, im Gegenteil. Ich war noch kein einziges Mal in meinem Leben in der Allianz Arena. Würde ich mich im Stadion an Choreos beteiligen und 90 Minuten durchsingen? Nein. Erfüllt der Fußball in meinem Leben primär die Funktion der Unterhaltung? Ja, so gut wie ausschließlich. „Here we are now, entertain us“ ist mein Anspruch. Mehr brauche und suche ich im Fußball nicht.

Mit ist klar, dass du mit deiner Beschreibung einen „aktiven Fan“ zu definieren versuchst, aber selbst die Definition eines gewöhnlichen Fans dürfte ich mit meinem Profil für viele kaum erfüllen. Ohne das hier in ein linguistisches Proseminar abgleiten lassen zu wollen, ein Problem des Wortes „Fan“ ist es, dass sein Begriffsumfang sehr groß (Extension) und sein Begriffsinhalt entsprechend flach ist (Intension). „Fans“ können alles mögliche sein, je nachdem wen man fragt, und jede spezifische Ausprägung ist durch den Begriff irgendwie abgedeckt. Ich selbst zum Beispiel würde mich in einem lockeren Gespräch unter Freunden oder Bekannten durchaus als Fußballfan bezeichnen, obwohl ich nach dem Verständnis wahrer Fans wahrscheinlich gar keiner bin.

So eine etwas lockerere, vielleicht oberflächliche Anhängerschaft hat sowohl Vor- als auch Nachteile. So sehe ich zB. ziemlich gelassen auf viele der Dinge, die hier im Forum von euch teilweise hitzig diskutiert werden. Ich könnte etwa niemals mit so viel Inbrunst über einzelne Personen und ihr Handeln im Verein, wie zB. Hasan Salihamidžić, diskutieren, wie das einige von euch tun. Dafür bin ich einfach in den Verein emotional zu wenig investiert. Er hat vielleicht ein paar schlechte Spieler gekauft und viel Geld verschwendet? Ja gut, mag sein, aber was soll’s. Die Bayern gewinnen trotzdem fast jedes Spiel und Insolvenz müssen sie auch nicht gerade anmelden. Ganz so unterirdisch kann Brazzo also gar nicht gehandelt haben. Auf der anderen Seite hat er vielleicht auch ein paar sehr gute Spieler gekauft und einige clevere Deals eingefädelt? Ja gut, mag sein, aber was soll’s. Die Bayern kaufen die teuersten Spieler und die teuersten Spieler sind tendenziell auch die besten. Da muss man gar ein großer Stratege am Transfermarkt sein um bei dem vielen Geld, das die Bayern ausgeben, ein paar echte Treffer zu landen. Und auch ein echter Glücksgriff wie Davies muss schon rein statistisch gesehen irgendwann dabei sein. Da kann selbst ein Brazzo nicht viel verkehrt machen.

Auch ein Thema wie Katar bewegt mich emotional nicht im entferntesten. Ich werde dabei weder traurig noch ärgerlich noch wütend noch sonst irgendetwas. Dafür reicht es bei mir einfach nicht. Ich betrachte das ganze ziemlich nüchtern-rational. Es gibt einige Gründe, die dafür sprechen und einige, die dagegen sprechen. Diese kann man auflisten, gewichten und dann zu einer Entscheidung kommen. Aber mir ist vollkommen klar, dass dieses Thema wahre Fans viel tiefer und grundlegender berührt und beschäftigt.

Auf der Sollseite steht bei mir dafür, dass ich mich niemals im Leben so sehr beispielsweise über den Gewinn einer Champions League oder einer Meisterschaft werde freuen können, wie ein richtiger Fan es kann. Niemals im Leben werde ich von Glücksgefühlen übermannt, von Euphorie geflutet und mit Tränen in den Augen Arm in Arm mit den Leuten um mich herum in der Südkurve im Stadion stehen, die Meisterschaft besingen und die in dem Augenblick gefühlt wohl glücklichsten Momente meines Lebens verbringen. Das ist … traurig, weil mir damit wahrscheinlich genau das entgeht (und für immer entgehen wird), was für so manchen sicherlich den Kern des eigentlichen Fanseins ausmacht, nämlich die bedingungslose emotionale Hingabe, die Begeisterung, der Überschwang des Augenblicks, die Euphorie ebenso wie die tiefe Trauer und Enttäuschung.

Einen wirklichen Beitrag zu der Diskussion hier leistet mein ziemlich unmotiviert dahinmäandernder Kommentar jetzt zugegebenermaßen nicht, seht es mir bitte nach. :wink: Außer vielleicht den, dass es bei der Verwendung solch schwammiger Begriffen wie „Fan“ im Interesse diskursiver Klarheit und Effizienz immer sinnvoll sein mag, bereits bei der ursprünglichen Einführung des Wortes in die Diskussion genau zu definieren, was genau man eigentlich damit meint. Denn nur so lässt sich eine gemeinsames Fundament des Verständnisses für die weitere Diskussion herstellen und sich vieles abkürzen und vereinfachen.

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@Alex
Wenn Du einen virtuellen FCB Fan supporter Club gründest, wirst Du vermutlich mehrere 100 Mio Mitglieder haben, denn das was Du da beschreibst trifft auf den größten Teil im Ausland zu.

@918: Also wenn ich einen virtuellen FC-Bayern-Fanclub gründen würde, hätte der garantiert kein einziges Mitglied. Die würden sich alle anmelden, den ersten meiner nicht enden wollenden Beiträge lesen - und sich umgehend wieder abmelden. :grinning_face_with_smiling_eyes:

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@Alex, interessanter Beitrag von dir und genau aufgrund der Ausführungen, gibt es keine genaue Definition von Fansein, aufgrund der Unterschiedlichkeit, was ich persönlich gut finde.

Den Beitrag finde ich auch nicht unpassend oder so, sondern er spiegelt die Sichtweise von einigen Fans wieder und zeigt auf, warum sie der Deal nicht so sehr stört, bzw. nicht interessiert. So ist es auch, was interessiert dem Fan vor dem Fernseher, wenn es Probleme gibt, wie z.B. bei Fahnenstangen, die überall unterschiedlich lang sein dürfen. Denn meistens bekommt das der Fan vor dem Fernseher nicht mit, weil es ihn nicht betrifft. Oder wenn gegen zu hohen Eintrittspreisen mobil gemacht wird.

Was mich aber wieder nochmal zurückkommen lässt auf die Angelegenheit ist, dass man immer wieder sagt, man tut was vor Ort und bewegt was durch die Gespräche. Ich habe jedoch bisher nichts gefunden, was das belegt. Was ich weiß, ist das @texterstexte in seinem Blog einmal zu einer Reise nach Katar über den Verein eingeladen wurde. Auch die Bayern Mädels (offiziell Bayern Damen) halten dort ihr Trainingslager ab. Ab und an wird angemerkt, dass sie in Schulen gehen, um auch den Frauenfußball dort zu stärken, aber was der Verein sonst noch konkret macht, bzw. tut und wie er positiven Einfluss darauf nimmt, habe ich bislang nichts in medialer Form oder ähnlichem gefunden.

Das gehört auch dazu, dass wenn man A sagt, auch B sagen sollte :wink: Nur so kann man seine Argumente auch mit Fakten füttern und gleichzeitig der Gegenseite ermöglichen, diesbezüglich zu recherchieren und nachzuhaken.

@Allgeier hat im oberen Beitrag mitgeteilt, dass er einen Brief verfasst hat, nachdem der Verein ihm dies mitteilte. Das hat er gemacht, ohne je Rückmeldung, bzw. eine Eingangsmitteilung erhalten zu haben. Wenn so der Dialog aussieht, dann ist der nicht so sehr konstruktiv.

Noch eine Anmerkung für @918, der C12 ist nicht Initiator des Banners gewesen, sondern wie @ralph angemerkt hat, MRP, also warum du dem C12 „unterstellst“ nicht dialogbereit zu sein, verstehe ich nicht.

Zum anderen muss der Verein eigentlich den Antrag zulassen: FC Bayern München: Initiator von Anti-Katar-Antrag äußert sich zu Banner

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@M1900 Hey Markus, dann schalte ich mich mal direkt hier ein. Also der FC Bayern hat schon auf seiner Website und tlw auch auf Youtube über das Frauentrainingslager in Doha berichtet und die gesellschaftspolitischen Aktionen vorgestellt. Ich selbst habe ausführlich darüber in meinem Blog geschrieben, ua hier: Katar-Reise, Teil 2: Aufenthalt in Doha – Am Ende des Tages
und im miasanrot Podcast (Folge 078) darüber berichtet. Es ist richtig, dass man darüber hinaus nichts lesen kann, was der Verein mit den Männer-Profis in Doha macht. Ganz einfach weil er bisher dort nicht wirklich was gemacht hat, was über das reine Training hinausgeht. Das ist ein Missstand, den ich mehrfach kritisch angesprochen habe. Meine Meinung aufgrund meiner Erfahrungen in Doha: wenn der FC Bayern die Trainingslager so gestaltet, wie er das mit den Frauen-Profis tut, finde ich diese Trainingslager in Katar gut. Denn dann nutzt der FC Bayern tatsächlich die Chance, vor Ort die eigenen Werte zu vertreten und dafür zu werben, dass solche Themen (Frauenrechte zB) auch in Katar toleriert werden.

Ganz anders sehe ich das Sponsoring mit Qatar Airways. Hier ist der Verein eine Geschäftsbeziehung mit dem Staat Katar eingegangen, mit vertraglichen Verpflichtungen. Und Kritik am Vertragspartner (Katar) üben, steht garantiert nicht im Sponsorvertrag. Deshalb MUSS dieses Sponsoring enden und darf nicht verlängert werden. Es ist für mich der eigentliche Sündenfall des FC Bayern in den letzten Jahren. Es mag andere Airline-Partner geben, die etwas weniger Geld zahlen als QA, aber das muss sich der FC Bayern leisten können. Immer die „Werte“ hochhalten und dann doch nur auf den letzten Euro schauen - das kanns nicht sein.

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Das ist genau das, was ich an dem Banner nicht gut finde. Kahn und Hainer haben das QA-Sponsoring nicht zu verantworten. Aber: Sie können beeinflussen, ob das Sponsoring verlängert wird. Und der Antrag, über den auf der JHV abgestimmt wird, soll sie dazu auffordern, das Sponsoring nicht zu verlängern. In meinen Augen völlig legitim und zulässig, dieser Antrag.

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Da wird es dann schon einen gewissen Druck geben, das MItgliedervotum nicht zu ignorieren. Das kann sich Kahn eigentlich nicht erlauben, eine Mehrheit der JHV zu ignorieren und den QA-Deal trotzdem zu verlängern. Wie weiter oben erwähnt wurde, kann es auch sein, dass eine Verlängerung über die WM2022 hinaus eh nicht geplant ist. Dann könnte Kahn das so darstellen, dass er im Sinne der Mitgliedermehrheit entschieden hat. Win-Win-Situation.

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Ich bin da auf der Linie von 918.

Das operative Management sollte denen überlassen werden, die sich damit auskennen. Ein starker Einfluss von organisierten Fangruppen mit einer bestimmten Agenda hat noch bei keinem Verein funktioniert. Beispiele dafür gibts genug wenn bestimmte Fangruppen einen Kandidaten in den Aufsichtsrat durchdrücken. Was Gutes ist dabei noch nie herausgekommen.
Zudem ist das Thema Katar vielschichtiger. Der C12 ist mir auch zu konfrontativ unterwegs, insbesondere auch der Eindruck fehlender Kompromissbereitschaft/Durchsetzung der Maximalposition

Gegen Proteste und Banner habe ich nix, solange das einigermaßen im Rahmen bleibt.

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Als Ergänzung zu den hiesigen Fragwürdigkeiten:
Der einzige FCB-Fanshop der Bundeshauptstadt residiert ausgerechnet in jenem Konsumtempel, dessen Bauarbeiter nicht korrekt bezahlt wurden.
Finde die Fanaktion und die Mitglieder-Initiative aber durchaus richtig. Das Eine tun und das Andere nicht lassen!

Auch sollte man mal überlegen was denn passiert wenn man das Katarsponsoring beendet. Es wird halt dann ein anderer Verein gesponsert, aus dem gar keine Kritik vom Verein bzw. den Fans an den Verhältnissen kommt. Oder mal einen Schritt weitergedacht, die komplette westliche Welt respektive „die Guten“ stellen alle wirtschaftlichen Verbindungen aus Protest ein. Dann machen die ihre Geschäfte halt vermehrt mit China/Russland etc, denen Menschenrechte vollkommen egal sind. Dann ändert sich dort überhaupt nichts.

Klar kann man sagen ich schreibe mir das hier schön, aber meine Überzeugung ist dass Dialog/Beziehungen mit Kritik mehr bringt als Rückzug und Kritik aus vermeintlich moralischer Überlegenheit, das bringt eher eine Gegen-/Trotzreaktion. Zwar kann man sich dann einreden nichts damit zu tun zu haben und kann besser schlafen, aber das Resultat ist im Endeffekt wohl schlechter. Vermutlich kann der Verein hier auch mehr machen/ mehr Kritik üben, aber einfacher Rückzug à la wir wollen Euer dreckiges Geld bringt wie gesagt m.E. gar nix.
Nach der Logik müsste sich Deutschland/Europa neben der arabischen Halbinsel auch noch aus Russland, China, Afrika und zig weiteren Ländern zurückziehen und die wirtschaftlichen Beziehungen einstellen. Wem dadurch geholfen werden soll ist mir allerdings schleierhaft, vor Ort hätte da mit Sicherheit keiner was davon.

Finde die WM-Vergabe an Katar auch falsch, aber man sollte sich überlegen ob sich die Situation vor Ort nicht eher doch verbessert hat aufgrund der medialen Aufmerksamkeit. Gab ja auch eine Studie die einen gewissen Fortschritt eher bestätigt wenn ich mich recht erinnere.

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Die Situation hat sich in der Tat durch die mediale Aufmerksamkeit verbessert. Wie Uli Hoeneß mir mal sagte: „Würden wir nicht nach Katar fahren, würde doch kein Bayernfan sich für das Land interessieren.“
Aber: Um einen Dialog zu führen, reichen die Trainingslager vollkommen aus. Vertraglich geregelte Geschäftsbeziehungen mit gegenseitiger Abhängigkeit (Geld gg Wohlwollen) müssen dafür nicht sein.

Auf andere schauen würde ich nicht. Diese Logik „die anderen machen ja auch Mist, dann dürfen wir das auch“ habe ich noch nie verstanden. Der FC Bayern sollte sich an seinem eigenen Werte-Anspruch orientieren und unabhängig von anderen Clubs handeln.

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@texterstexte
Ich habe ja schon gesagt, das ich Eure Initiative in Prinzip für sachlich und gut finde.

Ist dieser Antrag denn inzwischen zugelassen? Ott sagt doch, das er totgeschwiegen wird?

Das Problematische Eures Antrags ist, das er in der Satzung definierte Verhalte aushebeln würde.

Dann muss der Antrag auch als solcher formuliert werden, nämlich Antrag auf Satzungsänderung. Warum macht man das nicht?

Davon abgesehen halte ich aber Punkt 5 in der Begründung zur Umsetzung höchst problematisch, da total konfrontativ und praxisfremd.

Es wäre mMn deshalb taktisch klüger, die Mitglieder darüber abstimmen zu lassen, ob der Club das Katar Engagement befürworten oder ablehnen sollte- aber nicht bindend.

Was Ott beantragt (und ihr befürwortet), hat eine bindende Wirkung mit notfalls persönlichen Konsequenzen, die mMn nicht mit der Satzung etc vereinbar ist.

Ps was hast Du gegen den offensichtlich zugelassenen Antrag von Feinauer? Der macht genau das was ich oben gesagt habe. Er beantragt eine Satzungsänderung, und hat es so formuliert, das der Antrag zur Abstimmung zugelassen ist. Die Konsequenz dieses Antrags ist nicht gleich bedeutend mit Eingriff in das operative Geschäft und schon garnicht mit Abberufung von AR und VS die einem nicht passen.

Clever gemacht von ihm.

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Überspitzt gesagt geht es also ums eigene Image und nicht darum ob man vor Ort irgendetwas verbessern/bewirken könnte.
Mir ist schon klar dass der Verein mehr machen könnte und selbst dann der Effekt eher gering sein sollte. Aber warum wirkt man nicht in dem Sinne auf den Verein ein hier mehr zu tun, z.B. verpflichtend ein Projekt zusammen mit Amnesty International zu machen.
Gerade durch die Vertragsbeziehung hat man einen anderen Hebel als nur durch Trainingslager, die ja letztlich auch eine Vertragsbeziehung sind. Durch den Sponsoringvertrag könnte man sich mehr erlauben, der mediale Aufschrei wenn Qatar das Sponsoring einstellt aufgrund kritischer Bemerkungen wäre umso größer.
Das wäre zumindest besser als sich selbst als moralischer Saubermann zu gerieren, dabei aber niemanden geholfen ist bzw. sogar eine Trotzreaktion hervorruft.

Danke für Deine wunderbare Beschreibung des passiven Fan-Seins - ich habe da exakt meine eigene Realität beschrieben gefunden.
Allerdings vermisse ich die emotionalen Hochs und Tiefs (himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt) nicht im Mindesten. Ist aber wohl schlicht ein Wesenszug, den man (a) ohnehin nicht ändern kann und der einem (b) ermöglicht, auch mit Niederlagen im Privat- und Berufsleben entspannt und positiv umzugehen.

In puncto Qatar, darum geht es hier im Thread ja eigentlich: insgesamt denke ich, dass man die Verhältnisse dort am ehesten verbessern kann, wenn man private und geschäftliche Beziehungen aufbaut und dann sukzessive Bedingungen für deren Fortführung stellt. Durch Drohungen, Boykotte oder gar militärische Aktionen hat man in der Geschichte noch kein Land zur Demokratie und Einhaltung de Menschenrechte bewegen können.
Ob deshalb der FC Bayern solche Geschäftsbeziehungen haben sollte? Da sollte man sich schlicht nach der Mehrheitsmeinung der Mitglieder richten, denn ein potenzieller Imageschaden kostet wohl mehr als der Umfang des Sponsorings insgesamt ist.

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Also soviel weiß ich, geht es dem FCB mit den paar Dingen, die er bisher in Doha tut (mit den Frauen Profis), nicht ums eigene Image. Sonst würde der Club das viel stärker PR-mäßig in D vermarkten. Ich und andere wirken ja seit Jahren auf den Verein ein, mehr zu machen. Schon vor dem Sponsoring-Vertrag. Und nun läuft das Sponsoring ja auch schon ein paar Jahre und der Verein hat das überhaupt nicht genutzt, um sich ggü Katar „mehr zu erlauben“. Daher führt das zu nix und sollte gelassen werden. Wen Du in diesem Zusammenhang mit „moralischer Saubermann“ meinst, weiß ich nicht.

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Diesen „Feinauer“ Antrag kenne ich überhaupt nicht. Weiß nicht warum Du glaubst, ich hätte etwas dagegen. Zum Ott-Antrag: Ich finde den Punkt 5 überhaupt nicht praxisfremd oder konfrontativ. Da wird doch ganz sachlich beschrieben, welche Möglichkeiten es theoretisch gibt, das Mitgliedervotum umzusetzen. Es wird sogar im letzten Absatz ein sehr guter Vorschlag gemacht, mit dem Wertekodex, um zukünftig besser abgestimmt, über vergleichbare Kooperationen zu entscheiden.