Laut SZ wollte der Emir nicht mehr, während man beim FCB gern mit Qatar Airways weitergemacht hätte.
Airlines aus Dubai oder Abu Dhabi seien mögliche Nachfolge-Kandidaten.
Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass Bayern gerne verlängert hätte, dann haben sie nichts kapiert. So ignorant kann man doch eigentlich nicht sein.
Da man das Ende der Zusammenarbeit erst heute verkündet hat, kann ich mir gut vorstellen, dass man noch bis vor kurzem versucht hat Qatar zu einem neuen Vertrag zu überreden.
wenn das so ist, zeigt unser Verein erneut wie verkommen er mittlerweile ist… nichts verstanden - geldgeil bis ins Mark und von Verantwortung und Haltung keine Spur…
Wenn schon Theorien aufgestellt werden: ich traue es den Kataris durchaus zu, dass sie aus Ärger über eine mögliche Nichtverlängerung durch Bayern, alle Hebel in Bewegung setzen, um es so aussehen zu lassen, als ob man selbst die Entscheidung getroffen hat. Alles andere könnte als Gesichtsverlust gewertet werden und etwas Schlimmeres gibt es im arabischen Raum, wo Kompromiss oft als Synonym für Niederlage gesehen wird, nicht.
Nur eine Vermutung natürlich.
Persönlich war für mich das Renomme / oder das fehlende Renomme von Qatar nie wichtig. Aber das Thema war ein Warnsignal. Denn obwohl die dagegen erhobenen Vorwürfe an sich leicht zu widerlegen waren, hat sich daran ein nie dagewesener Streit zwischen Management und Teilen der Anhängerschaft entzündet. Es gab also ein Problem, und wahrscheinlich gibt es das Problem weiterhin.
Nachdem Hainer mal gesagt hatte: „Wir sind in Gesprächen … und dann werden wir sehen was passiert“, gab es zumindest ein Indiz fürs Weitermachen. Wenn nun wirklich der Emir auf die Bremse getreten sein sollte, wäre das eine ziemliche Watsch’n. Vor allem wäre das Management blamiert und vorgeführt - denn vom Bayernmanagement kann man schon erwarten, dass es das Gras wachsen hört. Sollte auch nur das leiseste Zögern des Emirs vernehmbar gewesen sein, wäre es besser gewesen, die Flucht nach vorne anzutreten. Und nicht abzuwarten, bis der Emir Schluss macht. So wird man das Problem mit Teilen der Fanszene nämlich nicht einfangen.
Es wird jetzt auch entscheidend sein, wer Nachfolger wird. Airlines aus z.B. Dubai oder Abu Dhabi würden sicher auch Proteste bei den Fans hervorrufen.
Ich halte die These, dass Qatar am Ende aussteigen wollte, jedenfalls für plausibel. Für den überzogenen Preis, den sie berappt haben, werden sie sich schon ein gewisses politisches Wohlverhalten gegenüber ihrem Land erhofft haben. Dass man sie und ihre WM verteidigt oder zumindest ein paar nette Worte verliert. Und dann waren zwei Bayern-Spieler bekanntlich federführend bei dem lächerlichen Pseudo-Protest, den die Nationalelf dort abgezogen hat. Da wäre ich an deren Stelle auch verärgert gewesen.
Jedenfalls sollte klar sein, dass man sich mit solchen Angeboten mehr als ein gewöhnliches Sponsoring ins Haus holt, und damit halt auch die damit verbundenen Erwartungen des Geldgebers und einen entsprechenden Backlash von Seiten der Fans. Wer das vermeiden will, muss sich halt mit dem Marktpreis begnügen.
Ich würde fast so weit gehen zu sagen, jetzt muss eine ganz grundsätzliche Entscheidung getroffen werden, wohin die Reise geht. Will man so werden wie ManCity, oder will man das bewusst nicht?
Bei aller berechtigten Kritik:
der Deal bestand bisher, der Deal läuft jetzt aus. Warum wir moralisch oder sonstwie jetzt sogar noch mehr abgewatscht werden müssen als bisher, erschließt sich mir nicht.
Es ist schwer, Profi-Fußball auf Weltniveau anzusehen, ohne wahlweise als naiv, zynisch oder allzu pragmatisch zu gelten, wenn man die Umstände der Geldflüsse genauer betrachtet.
Abseits der Schwarz-Weiß-Schemata sehe ich die Welt im Gesamten jedoch in vielen Grautönen.
Damit will ich keinesfalls irgendetwas beschönigen, nur die ernstgemeinte Frage stellen: könnt ihr mir einen Top 20-Klub in Europa zeigen, der die moralischen Standards erfüllt, die der FCB offenbar nach Meinung vieler ignoriert?
Abgesehen davon glaube ich ungeachtet der Presseberichte nicht, dass man je erfährt, was genau zum Aus geführt hat. Das bedeutet, jede Deutung findet im Konjunktiv statt. Dementsprechend wäre ich mit allzu klaren Abgesängen eher vorsichtig.
Es geht doch gar nicht um die moralischen Standards (also, mir jedenfalls geht es darum nicht).
Das Thema ist die Entfremdung zwischen bestimmten Fan-Milieus und dem Club. Wenn man das hinnimmt, wird eher früher oder später das wichtigste Asset darunter leiden - die „Marke“ FC Bayern. Nimmt man das nicht hin, verzichtet man mal auf die letzten 10% Sponsorengeld, aber man schützt die Marke.
Heute morgen noch hatte ich gedacht, das Management habe sich aktiv für Variante 2 entschieden - so wie es jetzt durch die Medien wabert, war es vielleicht alles ganz anders.
Einige neunmalkugen Vertreter der schreibenden, sprechenden oder twitternden Zunft haben offenbar in der Schublade des Verhandlungstisches gehockt und können ganz genau erklären, wer wann, wie und warum den Deal nicht mehr wollte… citius, altius, relotius…
Die Bayern bestritten auf Anfrage der SZ, dass die Verträge zu einer Verlängerung der Zusammenarbeit unterschriftsreif vorgelegen hätten und von katarischer Seite zurückgezogen wurden.
Wenn man bedenkt, dass besagte Vertreter der schreibenden Zunft dem FCB nicht gerade wohlgesonnen sind… honi soit qui mal y pense