Von einem guten Verband erwarte ich, dass er seine Spieler schützt, wenn sie es verdienen und ihnen klar die Grenzen aufzeigt, wenn das notwendig sein sollte.
Als Rüdiger wegen seines erhobenen Zeigefingers von Reichelt auf NIUS in die Nähe des Islamismus gestellt wurde (weil der IS die gleiche Geste zu machen pflegt, wobei der Tauhid-Zeigefinger keine Geste ist, die nur von Terroristen benutzt wird), sprang man Rüdiger zu Recht schnell zur Seite und unterstützte ihn.
Die gleiche schnelle Reaktion und klare Kante würde ich mir aber auch jetzt wünschen, wenn es darum geht, von sich selbst Schaden abzuwenden. Der Schluss des Artikels auf n-tv gefällt mir sehr gut:
„Aber wenn er immer häufiger „unkontrollierbar“ wird, vor allem in Spielen mit großen Emotionen, wie will der DFB, dem die Vorbildfunktion seiner Spieler und der Begriff „Respekt“ ja sehr wichtig sind, dann das Festhalten an seinem Abwehrchef begründen? Der kann jetzt nur noch auf Bewährung spielen, ein letztes Mal.“
Und so etwas gehört mMn auch offiziell kommuniziert und Rüdiger nicht nur intern mitgeteilt und zwar eigentlich sehr zeitnah von jemandem, der nicht unbedingt in engem Kontakt mit Rüdiger steht, z.B. dem DFB-Vorsitzenden.
Gestern war aber eben nicht „auf dem Platz“, also sein grenzwertiges Spiel. Sondern daneben. Das war nicht „übertrieben“, das war „off the scale“.
Also in einem sportlichen Wettbewerb sollte für mich doch ein gewisses Maß an Fairness (Grüße gehen raus an Rüdiger) eine Rolle spielen. Wenn ein Weg zur Sanierung also beinhaltet, „das spanische FPP kreativ bis an die Schmerzgrenze aus[zu]reizen“, dann ist das kein Weg, den ein Verein gehen sollte.
Denn es gibt nicht nur einen der 3 Wege die du skizziertest, es gibt so viele Nuancen.
Aber don’t hate the player, hate the Game.
Ohne hier eine politische Diskussion anzuregen…
Aber wer wäre beim DFB so (sorry) dumm sich so öffentlich zu positionieren wenn es um Rüdiger geht?
Ich finde, da wird jetzt aber auch wieder ein rießen Fass aufgemacht. Er bekommt hoffentlich eine saftige Sperre, samt Geldstrafe und Nagelsmann wird ihn bestimmt auch mal anrufen und ihm mitteilen, dass er sowas nicht mehr sehen will. Ende.
Dieses öffentliche steinigen von Hamann und Llambi (dem Tanzlehrer
) finde ich auch unterträglich.
Unerträglich finde ich, wie Rüdiger sich immer wieder benimmt. Ein Vorbild ist was anderes für mich.
Also so wie immer!?
Ein 32(!!) jähriger bekommt einen Klapps auf die Finger. Trotz dessen, dass er sich in aller Regelmäßigkeit emotional NICHT im Griff hat?
Sorry… zu wenig
Soll sich Nagelsmann oder der DFB jetzt öffentlich dazu äußern? Oder ihn aussortieren?
Der soll sich ihn intern schnappen und natürlich Tacheles reden. Von mir aus, nimmt er ihn auch aus der Schusslinie und lässt ihn beim nächsten Lehrgang mal weg.
Aber eine öffentlich Hinrichtung ist jetzt auch fehl am Platz. Finde ich. ![]()
Zumindest ersteres!
Rüdiger hat sich öffentlich dermaßen daneben benommen. Wieso sollte man sich dann nur intern äußern?
Wieso sollte man ihn aus der Schusslinie nehmen in die er sich (nicht zum ersten Mal) selber gebracht hat?
Er ist kein 17 jähriger unreifer „Bengel“!
Völler hat sich geäussert.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Antonio Rüdiger nach dessen Ausraster im spanischen Pokalfinale scharf gerügt, wird den Nationalspieler aber nach SID -Informationen nicht sanktionieren. Das teilte Sportdirektor Rudi Völler am Montag mit.
„Toni ist ein klasse Spieler - aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen. Er fordert zu Recht Respekt für sich ein, diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen“, sagte Völler dem SID. Rüdiger sei „ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ, ein Kämpfer auf dem Platz“. Das solle er auch bleiben.
„Aber in diesem Fall haben er und einige Mannschaftskollegen sich von der schon vor dem Spiel extrem aufgeheizten Stimmung, die rund um den Verein unerklärlicherweise schon häufig herrschte, zu sehr anstecken lassen“, sagte Völler, und er betonte: „Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler.“
Völler: Rüdiger muss sich ändern
Rüdiger müsse sich diesbezüglich „ändern“ - und das wisse er auch selbst. „Toni hat sich gestern bei Julian und mir gemeldet und wir haben länger über die Situation gesprochen. Mit ihm direkt, aber auch intern mit Bernd Neuendorf und Andreas Rettig“, sagte Völler.
Soooo. Mehr ist doch auch gar nicht nötig. Schön ist ja, dass Rüdiger sich scheinbar selber bei Nagelsmann und Völler gemeldet hat
Wo hast du das erfahren?
Ist natürlich eine delikate Sache für den DFB.
Am Ende dürfte es Rüdiger „retten“, dass seine diesbezüglichen Verfehlungen noch nicht bei der NM aufgetreten sind. Jedenfalls könnte ich mich an keine erinnern.
Aber das Eis dürfte natürlich immer dünner werden.
Steht doch im Text!!!
Lesen sollte man können! ![]()
Wenn Rüdiger für die restlichen Real-Spiele gesperrt wird, ist er bei der Nations League ja schön ausgeruht. ![]()
Unabhängig von Rüdiger (und gemäß des Thread-Titels) halte ich es allmählich für ein grundsätzliches Problem, das eben nicht nur einzelne Spieler betrifft (auch wenn ich mir tatsächlich schwer tue, auch nur einen einzigen Spieler Reals sympathisch zu finden).
Im Klartext:
Wenn vor einem Finale so eine Hexenjagd auf ein einzelnes Schiri-Gespann vollführt wird, braucht man sich nicht wundern, wenn die ohnehin nicht grade zurückhaltenden Spieler sich geradezu ermutigt fühlen, sich bei jeder kritischen Entscheidung extrem zu echauffieren. Die Kapitänsregel gibt es in Spanien offenbar sowieso nicht.
Sprich, was da rund um das Finale passierte, war absolut voraussehbar und wohl von Real auch eingepreist im Falle einer Niederlage. Da Real größere Medien sowieso hinter sich weiß, lässt sich da gut von einem wahrscheinlich titellosen Jahr ablenken.
Dass das alles von einem Verein ausgeht, der grade in der CL seit Jahren extrem von gewissen Schiedsrichterleistungen profitiert, macht die ironische Volte perfekt. Wie hemmungslos das abgespult wird, lässt mich tatsächlich auch nur noch polemisch reagieren: Bei Real wird offenbar, wie es andere schon gesagt haben, geglaubt, wir seien noch in der Franco-Zeit. Oder wieder kurz davor. Nun gut, letzteres ist heute sogar denkbar.
Ich finde es unerträglich.
Bis vor wenigen Monaten hatte Real ja noch das deutlich positivere Image als Barca, das Probleme bei der Spieler-Registrierung im Besonderen und mit dem Finanziellen im Allgemeinen hatte. Und während Ancelotti cool-kaugummikauend die Seinen zum wiederholten Henkelpott coachte, verjagten die Katalanen ihren verlorenen Sohn Xavi von der Trainerbank.
Der wehleidige Ballon d’Or-Boykott, weil einer der Ihren mal nicht den ersten Preis gewann, drehte dann das Image der Blancos ins Negative. Die Angriffe auf den Pokalschiedsrichter (welche einigen Spielern wohl zu Kopfe stiegen) bilden dann den nächsten vorläufigen Tiefpunkt.
Man darf gespannt sein, ob man etwa mit klubinternen Strafen jetzt gegensteuern will.
Also das würde mich stark wundern. Schließlich haben die Spieler ja nur die Meinung des Vereins repräsentiert, wenn auch mit etwas anderen Taten/Worten. Das wäre ja witzig, wenn der Verein jetzt sagen würde „Ihr bösen Spieler, habt ihr noch nicht verstanden, dass der Schiedsrichter eine Respektsperson hat und wir uns ganz generell immer respektvoll und fair verhalten? Dafür müssen wir euch jetzt leider bestrafen.“
Dito. Ich konnte Real noch nie besonders gut leiden, habe den Klub und seine Leistungen aber sehr respektiert. Mittlerweile finde ich Real und seine Hybris noch unsympathischer, als die Chelskis und PSGs dieser Welt.