Es geht nicht darum, ob Real gewisse Einnahmeströme monetisieren darf, sondern darum, dass sie die Transaktionen korrekt nach ihren Eigenschaften verbuchen.
Dazu ist es erst einmal wichtig zu wissen, ob es sich bei den Providence Deal um reines Monetisieren zukünftiger Einnahmen handelt, oder um eine Art Darlehen mit Vorauszahlung für zukünftige Einnahmen, dass getilgt werden muss.
Zu Berücksichtigen sind dann die Accounting rules von Spanien, sowie die jeweiligen Vorgaben / Regeln der spanischen LaLiga und UEFA (bzw der Rechnungslegung nach IFSR) .
Wenn man sich den Geschäftsbericht von Real ansieht, dann wird von Real und dem Prüfer E&Y eindeutig erwähnt, dass es Deals mit Vorauszahlungen gibt (auf Basis und besichert mit zukünftigen Einnahmen) ohne spezifisch zu erwähnen, mit wem und welche Einnahmen. Auf jeden Fall werden in den Büchern Ausgaben bzw Aufwendungen für tatsächliche und zukünftige Rückzahlungen gebucht.
Damit ist klar das es sich um eine Vorauszahlung mit Darlehenscharakter handelt und NICHT als Einnahmen in der G+V sondern lediglich als Liquiditätszufuhr in der Liquiditätsrechnung gebucht werden dürften. Aus dem Geschäftsbericht ist aber mMn nicht erkennbar, ob diese Vorauszahlungen als Einnahmen gebucht wurden oder nicht.
Also so wie es dargestellt wurde, ist es mMn als Außenstehender nicht möglich das zu beurteilen. Insofern ist mein Kommentar dahingehend zu verstehen, dass es Real nicht nötig hat, in die graue Zone zu gehen. So wie ich verstanden habe, bezieht sich der 6thstreet Deal ausschließlich auf die Vermarktung von nicht fussballspezifischen Veranstaltungen in neuen Bernabeu (zB Casino etc). Inwiefern das in die Berechnungen einfließen müsste, ist unklar, Genauso der Providence Deal. Was sind Einnahmen und Ausgaben, die den Profibereich betreffen und was nicht. Wenn man die „fremden“ Einnahmen bucht, muss man natürlich auch die „fremden“ Ausgaben buchen. Oder beide in der FFP Berechnung herauslassen.
Das neue UEFA FFP gilt seit 1.7.22 und dahingehend ist die Periode 22/23 die erste, die entsprechend geprüft und deren Resultate in 23/24 weitergehende Auswirkungen haben, bzw. den Spielraum bei Gehältern und Ablösen/Abschreibungen definieren.
Für die Periode 21/22 gab es ja noch viele coronabedingte Ausnahmen die man auch noch berücksichtigen muss.
So oder so müssen LaLiga und UEFA hier schnell Transparenz und Aufklärung schaffen, falls Real es nicht selbst macht.