Ja, aber ich bin doch auch nicht derjenige, der behauptet, dass es bei den Bayern eine Strategie gäbe. Ich behaupte ja gerade das Gegenteil. Ihr (als unspezifisches Ihr) sagt doch, dass es bei den Bayern beginnend mit van Gaal bei der Verpflichtung von Spielern und Trainern eine strategische Ausrichtung auf einen (wie auch immer definierten) Ballbesitzfußball gegeben hätte, die dem Verein zuletzt leider wieder abhanden gekommen sei.
Ich behaupte ja gerade, dass es diese strategische Ausrichtung nie gegeben hat, sondern das Entscheidungen über Spieler und Trainer, ob zuletzt oder auch schon früher, immer zuvorderst von opportunistischen und personenbezogenen Motiven (z. B einem Trainerwunsch) bestimmt wurden.
Ist das so? Meines Wissens ist er ein Wunschsspieler von Jupp Heynckes gewesen und damit fiele dieser Transfer doch exakt in das vorherige, opportunistische ad-hoc-Schema, getrieben von den Vorstellungen relevanter Entscheidungsträger, von dem ich spreche.
Doch, könntest Du. Du müsstest mir nur zeigen, wie die Transferbemühungen und Trainerentscheidungen der Bayern seit Beginn der von Euch (als unspezifisches Euch) behaupteten Etablierung der „Ballbesitz“-Strategie irgendwann Anfang der 2010er Jahre zumindest versucht haben, dieses strategische Ballbesitz-Ideal konsistent umzusetzen bzw. diesem strategischen Ideal zu entsprechen - und das idealerweise so, dass die konkreten Entscheidungen der Bayern durch die gezielte Verfolgung dieses Ballbesitz-Ideals besser zu erklären sind als durch die Nullhypothese vom opportunistischen Ad-hocismus.
Aber ich dachte, das Ergebnis gefiele Dir nicht (konkret der gegenwärtige Zustand des Kaders und das Hü-hott-Theater um den Trainerstuhl) und gerade deswegen wünschtest Du Dir grundsätzlich ein stärker strategisches Vorgehen?
Nein, Du verstehst das Konzept der Strategie komplett falsch: strategisch wäre es, einen Trainerwunsch nicht zu erfüllen, wenn der gewünschte Spieler nicht zur Strategie des Vereins passt.
In Deinem Beispiel wäre es impulsiv und opportunistisch gewesen, Reschkes und Guardiolas Wünschen Folge zu leisten, wenn die gewünschten Spieler nicht zur Strategie des Vereins gepasst hätten.
Impulsiv und opportunistisch hat nichts mit der Größe des Namens zu tun, sondern mit der Art und Weise der Entscheidungsfindung.