Tut mir leid, wenn ich dich falsch verstanden habe.
Das ist natürlich im Grunde der richtige Ansatz. Fußball ist auch nicht Tennis, wo man ein Spiel auch gewinnen kann, wenn man weniger Punkte macht wie der Gegner.
Trotzdem ist es ein Problem, wenn du meisten CL Spiele gewinnst, die beiden letzten im Achtelfinale aber nicht. Super Bilanz was den Prozensatz der Siege angeht. In Europa steht man aber trotzdem „unter ferner liefen“ da.
Du musst natürlich die meist möglichen Spiele gewinnen. Aber du solltest auch bestimmte Spiele gewinnen.
Darum stellt sich die Frage, wie groß ist dieser Anteil daran dass ich Spiel X gewinne? Wieviele Parameter kann ich beeinflussen? Wieviel ist planbar, wieviel ist random walk und wieviel sind die von Dir angesprochenen Soft skills. Selbst wenn man die Anteile definieren könnte, würden sie wohl nie feste Variable sein.
Ich glaube nicht, dass die grundsätzliche Spielweise das große Problem ist (also der Zentrumsfokus). Mathematisch macht er Sinn, wie Du es ja schon mal hier aufgezeigt hast.
Aktuell fehlt es an der Ausführung dieser Spielidee. Warum auch immer - ich weiß nicht warum das nicht so funktioniert wie er sich das vorstellt. Ich denke das ist ein ganz normales Problem bei Trainern, dass die Spieler eben nicht das so umsetzen wie er sich das vorgestellt hat.
Im steht dann immer noch die Frage von oben. Wieviel macht das denn überhaupt aus vom ganzen Kuchen?
Ja, es „menschelt“ tatsächlich überall.
das denke ich auch. Dass das schnell geht, bezweifle ich aber. Jupp Heynckes hat Jahrzehnte gebraucht, bis er das perfekte setting hatte. Bei Nagelsmann sehe ich in seiner Amtszeit wenig Entwicklung. Ich glaube, sonst wäre es insgesamt ruhiger an der Säbener. Er wird dazulernen. Aber ob wir das in dieser Trainerstation noch erleben?
Davon bin ich auch überzeugt.
Schöner Beitrag von Dir!
Dankeschön!
Hat vielleicht auch mit der ominösen Verletzung zu tun, die erst letzte Woche so richtig öffentlich aufgetaucht ist, aber die er angeblich schon seit drei Monaten hat. Also schon vor der WM.
Upa als weiteres WM-Opfer? Bei der WM fitgemacht und auf Biegen und Brechen gespielt und Bayern zahlt jetzt im Nachgang die Zeche?
Keine Ahnung ob das so zutrifft, aber zumindest ein mögliches Szenario.
Im Klartext: Er ist ein Nerd.
Das behaupten zwar sehr viele, wird dadurch aber nicht wahrer. Boateng war ungestüm, solche Fehler wie Upa sie macht, hatte der aber so gut wie nie drin. Boateng ist Weltklasse geworden, weil er Weltklasse Talent hatte. Der war in allen Bereichen mindestens ein Level über Upamecano.
Sagt vielleicht mehr über die Journalisten aus, als über den Spieler.
Ich frage mich immer, was bei den „wichtigen“ Spielen denn anders ist, als bei den anderen? Die Tore sind gleich groß, das Feld auch, die Anzahl der Spieler… Am Ende ist doch die Antwort eine ganz triviale: die „wichtigen“ Spiele, die verloren werden, bleiben eher im Gedächtnis, weil sie das Ausscheiden aus dem Wettbewerb bedeuten. Das Weiterkommen im Achtelfinale wird also „unwichtig“, sobald du bspw. im Viertelfinale ausscheidest.
Dazu kommt, dass die Qualität der Gegner mit jeder Runde tendenziell größer wird. Wenn Bayerns Leistung eine Siegchance von 80% hat, verlierst du halt seltener, als wenn die Leistung im Vergleich zum Gegner nur noch für 60% Wahrscheinlichkeit reicht.
Pep hat es sogar geschafft, mit 95% Wahrscheinlichkeit gegen Atletico auszuscheiden. Aber 95% sind halt weiter keine 100% und in einem von 20 Vergleichen kannst du nach 2 Spielen genauso ausscheiden, wie mit einem 20er-Würfel zwei 1er in Folge würfeln.
@anon15958479: Ja, Deinen Eindruck kann man gewinnen, ich gebe Dir recht. Du bist damit auch nicht allein. Hier im Forum schon gar nicht, aber auch Max vom Rasenfunk beispielsweise hat es in der vorletzten Ausgabe der Schlusskonferenz ähnlich formuliert: „Zeig mir ein Bayern-Spiel aus der Anfangszeit von Julian Nagelsmann und zeig mir ein Spiel von heute und ich sehe keine Unterschiede“ (= Fortschritte).
Es ist wahrscheinlich der zentrale Teil von Nagelsmanns Lernprozess als Trainer, noch besser zu lernen, wie er seine theoretischen intellektuellen PS auch in praktischen Vortrieb ( = attraktive Spiele, viele Punkte) umwandeln kann. Diesen Lernprozess, wohl insbesondere im Bereich der „soften“ Faktoren, durchläuft er gerade in in einer Art Hochdruckbetankung unter minutiöser kritischer Begleitung jeder einzelnen seiner Aktionen in einem Hochdruckbehälter namens FC Bayern.
Ich weiß nicht, ob Nagelsmanns Informationsaufnahme- und -verarbeitungskapazität ausreicht, um die breitbandige Flut an Anforderungen, Erwartungen und Eindrücken, die gerade auf ihn einströmt, schnell und umfassend genug in einen persönlichen Fortschritt als Trainer umzuwandeln, aber zutrauen würde ich es ihm und wünschen würde ich es ihm auch.
Ich glaube Julian Nagelsmann schreibt unter dem synonym ‚Alex‘ bei MSR
Mir werden in der Diskussion einige Dinge ein bisschen zu hoch gehängt: Zentrumsfokus, unter Nagelsmann verlernen Spieler die Basics, Nagelsmann kann Spieler nicht entwickeln, Nagelsmann ist ein Taktikgenie… kommt mir alles ein bisschen übertrieben vor. Es gibt viele Faktoren, die wohl dafür verantwortlich sind, dass es (noch?) nicht richtig passt: wichtige Veränderungen in der Mannschaft, junger Trainer zum ersten Mal auf der ganz grossen Bühne, fehlende letzte Konzentration eines Dauermeisters, Verletzungen… die Umschreibung, dass das Setting nicht richtig passt, trifft es wohl ganz gut. Die wichtigste Funktion des Trainers ist, dass er eine gut funktionierende, homogene Mannschaft schafft. Das ist bei Bayern schwieriger als bei kleineren Vereinen. Ob es Nagelsmann gelingt, ist für mich noch nicht abschliessend entschieden. Ob es unter einem Tuchel besser laufen würde? Ich habe meine Zweifel, ob er die Mannschaft hinter sich bringen könnte…
Wenn dem so wäre, hat Nagelsmann aber nicht viel Erfolg mit diesem Ansatz. Schlechteste Punktdurchschnitt. Schlechteste Rückrunde, schlechteste Hinrunde/Herbstmeister seit Klinsmann.
Dazu katastrophale Niederlage gegen Villareal und BMG in den Pokalwettbewerben.
Wenn es nur um Erfolg ginge hat er ja total versagt.
Und seit wann sind wir Ausbildungsclub für Trainertalente?
Unsere Ansprüche waren immer groß, sie als überzogen zu bezeichnen, weil man die letzten 10 Jahre so erfolgreich war, ist schlicht nicht richtig.
Eines der großen Erfolgskomponenten war, dass egal welcher Trainer Spieler etc letztlich „geopfert“ werden musste, wurde dem Erfolgs Willen „geopfert“.
Ein nicht sehr erfolgreicher Nerd.
Vielleicht ist er ja Verfechter der Chaos Theorie und gestaltet seinen Fußball entsprechend. Wir sind einfach nicht clever genug das große Ganze zu sehen/ zu verstehen.
Verlautbarungen vom FCB oder der DFL? Ich für meinen Teil nehme gerne das jährliche Ranking des Guardian ( The 100 best male footballers in the world, weltweite Expertenbefragung ). Upamecano 2020 bei den Dosen
Platz 52, 2021 rausgefallen, 2022 Platz 86.
Sabitzer bei den Dosen 2020 Platz 68, danach rausgefallen.
Kimmich 2020 Platz 11, 2021 Platz 18, 2022 Platz 41.
Davies 2020 Platz 23, 2021 Platz 42, 2022 Platz 64.
Gnabry 2020 Platz 16, 2021 Platz 41, 2022 Platz 95.
Bei Neuer, Müller, Goretzka, Coman, Sane überall das gleiche Bild, seit 2020 bergab.
Musiala 2022 auf Platz 25 neu drin. Ob das Nagelsmanns Verdienst ist, sei mal dahingestellt. Das Big Picture lässt aber die Entwicklung bei den Bayern nicht gut aussehen.
Danke fürs Runterbrechen. Du wirst lachen, genau dieses Wort ging mir beim Verfassen meines Textes auch durch den Kopf, ich habe es dann weggelassen. Nächstes Mal schicke ich Dir meine Ausführungen aber erst zur Endabnahme, dann erspare ich den anderen hier viel Bleiwüste.
This. Der ganze Beitrag.
Stimmt, guter Hinweis. Wenn Du durch detailliertestes Mikromanagement die Leistung Deiner Mannschaft sozusagen bis auf den einstelligen Prozentbereich genau gezielt für ein Spiel einstellen kannst, und wenn Du gleichzeitig die eingesparten Prozente aus Spiel n-1 in Spiel n übertragen kannst, dann ist das eine gute Idee (riecht aber verdammt nach Football-Manager-Level-Konzeption von Fußball ).
Zustimmung. Sehe ich genauso. Die Probleme bei Nagelsmann liegen momentan meines Erachtens viel mehr im praktischen als im theoretischen Bereich (sorry, 918).
Das sage ich doch die ganze Zeit. Brillianter Theoretiker und Analyst. Er analysiert ja idR sogar die Defizite korrekt, nur schafft er es eben nicht, diese zu beheben.
Er braucht eben Zeit sein Talent zu entwickeln, nur haben wir die nicht. Irgendwann wird ein gereifter Nagelsmann evtl gut genug sein, den FCB erfolgreich trainieren zu können. Momentan eben nicht.
FCBinside ist nicht vom FCB betrieben.
Der Trainer von Barca hat auch nichts mit den Bayern zu tun.
Die DFL steht nun auch nicht gerade im Ruf, irgendwas beim FCB zu beschönigen.
Welche Experten werden denn vom Guardian befragt?
Journalisten?
Na, wessen denn sonst?
Wenn du ihm die Misserfolge zu 100% ankreidest, musst du das bei den Erfolgen auch tun.
Beobachte die Liste schon lange und finde die eigentlich immer recht stimmig.
Sorry, aber das kann ich nicht richtig ernst nehmen.
3 Trainer, paar Spieler. Ansonsten nur Journalisten, oder solche die es gerne wären.
Ok, ich stimme überein, dass jetzt in der Rückrunde Ergebnisse und stimmige Auftritte kommen müssen. Warum jetzt nicht einfach mal die heisse Saisonphase abwarten, anstatt permanent den Kopf zu fordern und Nagelsmann als komplett unfähig darzustellen? Erinnere Dich bitte an Salihamidzic, den Du ebenfalls über Monate aufs Übelste runtergemacht hast und dann, oh Wunder, hat sich gezeigt, dass er vielleicht doch zu gebrauchen ist. Vorsicht vor vorschnellen, endgültigen Urteilen.
Ich halte beides für völlig verfehlt.
Sowohl die Entlassungsforderungen von 918 als auch die Lobgesänge von Alex.
Das Frühjahr wird zeigen wo der Weg hingeht.