Nach dem Supercup und der Liga steht der DFB-Pokal vor der Tür. Am Mittwoch geht es zur SV Wehen Wiesbaden. Die Hausherren haben sich in den letzten Jahren so etwas als Fahrstuhlmannschaft zwischen zweiter und dritter Liga etabliert. Im letzten Jahr Tabellenneunter in der 3.Liga, in diesem Jahr mit einem durchwachsenen Start, da macht der Pokal auch keine großen Hoffnungen. Zu übermächtig erscheint der Gegner.
Obwohl es natürlich eine kleine Hoffnung gibt und das ist die nicht gerade ruhmreiche Pokalgeschichte der Bayern in den letzten Jahren. Und ein bisschen Bayern-Power haben die Wehener auch aufzubieten. Bei ihnen stehen Justin Janitzek und Ryan Johansson im Kader, die beide schon bei Bayern im Nachwuchs aktiv waren.
Bei den Münchnern dürfte sich nicht viel im Kader ändern. Nur der Wechsel im Tor steht fest, da der gesperrte Manuel Neuer vsl. durch Jonas Urbig ersetzt wird. Ansonsten bietet sich wieder dieselbe Startaufstellung wie gegen Leipzig an. Es könnte natürlich sein, dass Kompany ein wenig durchwechseln möchte, steht doch am Samstag schon wieder ein Spiel gegen Augsburg an.
Pavlovic könnte in die Startelf rutschen, um ihn wieder Rhythmus aufnehmen zu lassen. Vielleicht ist Lennart Karl einmal ein Startelfeinsatz vergönnt. Oder die erfahrenen Guerreiro, Kim und Boey bekommen ihre Chancen.
Es wäre auch tatsächlich wichtig, sich diesmal im Pokal ein wenig erfolgreicher zu präsentieren. Die Meisterschaft wird als Selbstverständlichkeit gehandelt, die CL ist schwieriges Terrain. Da bleibt eigentlich nur der Pokal, um mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit positive Akzente setzen zu können. Das Double mal wieder. Das könnte ein lohnendes und attraktives Ziel für diese Saison sein.
Außerhalb der Säbener Straße glaube ich, dass es für niemanden irgendwie besonderes oder erwähnenswertes wäre, wenn Bayern den Pokal gewinnt. Wenn Bayern ihn gewinnt, ist das normal, weil Bayern die beste Mannschaft ist und wenn man verliert ist man der Spott aller anderen.
Du meinst, der Spott aller anderen. Und das stimmt. Nur bei einem Pokalsieg unsererseits sind die anderen ruhig. Selbst der Einzug ins Finale ist für Bayern kein Erfolg. Nur der Pokalsieg.
Ich persönlich mag den Pokal nicht. Den brauchst du halt wenn du das Double oder das Triple gewinnen willst.
Sportlich halt zu sehr eine Spielglück, Losglück oder Tagesform Veranstaltung.
Wem’s gefällt.
Wenn Stuttgart gegen Bielefeld im Finale stehen können, Luschicup.
Naja, ich empfinde im Sinne des Breitensports den Pokal als eine schöne Sache. Da können auch unterklassige Mannschaften sich mal mit anderen Ebenen messen und im Siegfalle ihren Legendenfußball prägen. Und Mannschaften wie unsere bekommen dann auch gelegentlich Selbstüberschätzung aufgezeigt, nach dem Motto, die machen wir doch heute mit lockerem Auslaufen ein. Es ist eine reine, auf ein Spiel verengte Form von Fußball, wo für 90-120 Minuten das Preisschild der beteiligten Beine nicht zählt. Und wenn dann Stuttgart gegen Bielefeld im Finale steht, dann waren die Luschis offensichtlich die anderen.
Ich denke das würde die Mehrheit unserer Mannschaft unterschreiben!
Es gibt im Pokal (völlig anders als in der CL) für sie kaum was (das letzte reine - ohne CL - Double holte ein gewisser Niko Kovac, hält ihn das in „warmer Erinnerung“ bei den Fans?) zu gewinnen, aber viel zu verlieren…
Und es gibt eben obendrein in der Tat viele Gründe und Gelegenheiten ihn zu verlieren.
Da noch die schlechte Motivationslage unserer Profis oben drauf und man nähert sich denke ich an warum es schon so ewig nicht mehr klappen wollte
PS: und siehe Supercup Diskussion im HK Thread - ich denke der Mannschaft ist der Supercup sogar deutlich sympathischer als der DFB Pokal. Da gibt’s auf die Schnelle nen schönen Pokal/Titel (siehe die Freude gerade als es mal wieder geklappt) abzuholen und im Gegenteil kaum was zu verlieren - wenn’s nicht klappt ist das schnell vergessen, beim Pokal wird’s einem die komplette Restsaison „aufs Brot geschmiert“. Psychologisch gesehen fast gegensätzlich?
Ich möchte hier mal aus rein puristischer Fussballfansicht eine kleine Ode auf den DFB-Pokal singen: das ist der Wettbewerb, in dem Fußball in seiner Reinform präsentiert wird: nicht selten spielt der „Kleine“ gegen den „Großen“, das alles in 90 bis maximal 120 Minuten. Dann kommt Schnee wie in Kiel dazu, oder ein eher irrwitziger Spielverlauf wie gegen Saarbrücken - und dann ist man raus. Klar: die Liga ist irgendwie der „ehrlichste“ Wettbewerb, weil man auf lange Sicht ausgleichen kann, was man vorher vielleicht verbockt hat. Aber der DFB-Pokal ist Fussball auf den Punkt gebracht. Um da ins Finale zu kommen oder gar zu gewinnen ist eine sehr, sehr gute Leistung.
Also für kleine Vereine ist der DFB Pokal auf jeden Fall einer coolsten Wettbewerbe, da gibt es nichts anderes zu sagen. Aber insbesondere in dieser Saison kann der FC Bayern eigentlich nichts gewinnen, denn alle Gegner sind alle klar schlechter. Wenn man als der FC Bayern gewinnt, sagen alle in Deutschland: Ja das ist überhaupt keine Überraschung, denn der FC Bayern ist eben der beste Verein Deutschlands. Und wenn der FC Bayern verliert, ist es eben eine Blamage.
Was den DFB-Pokal mMn auch noch so besonders macht, ist die Tatsache, dass die Saison bei einem Finaleinzug mit einem Spiel endet, auf das man als Fan (und auch als Spieler) hinfiebert und bei dem man oft auch noch bis zum Ende zittern muss.
Wenn wir mal davon ausgehen, dass Finalteilnahmen in der CL eher die Ausnahme bleiben, und die Bundesliga im Normalfall auch schon spätestens nach dem vorletzten Spieltag entschieden ist, dann sind DFB-Pokal-Endspiele quasi die einzige Chance, dass die Saison nicht ruhig ausläuft, sondern mit einem Spannungs-Highlight endet.
Wir hatten in der Bundesliga einen extrem spannenden Start ins 21. Jahrhundert mit den beiden extremen Jahren 2000 (Leverkusen verliert in Unterhaching und Bayern springt mit einem Sieg über Bremen noch an die Spitze) und 2001 (Last-Minute-Ausgleich durch Andersson in Hamburg zum Titelgewinn) aber danach nur noch selten wirklich Spannung am letzten Spieltag. Da wären als positive Beispiele die Jahre 2019 (5:1 gegen Frankfurt inklusive Toren von Ribery und Robben zum Abschied - wobei sogar ein Unentschieden gereicht hätte) und natürlich 2023 (spätes 2:1 in Köln und Niederlage des BVB gegen Mainz) zu nennen.
Dann gab es noch 2 Jahre, in denen Bayern noch theoretische Titelchancen hatte, diesmal aber (anders als 2000 und 2023) keine „Schützenhilfe“ des Konkurrenten bekam. 2002 ging man als Dritter in den Spieltag und sowohl der BVB (2 Punkte vorne) als auch Leverkusen (1 Punkt vorne) hätten ihre Heimspiele nicht gewinnen dürfen, was sie aber dann doch taten und so blieb es bei Rang 3.
2009 war auch noch etwas Spannung da, denn es fehlten nur 2 Punkte und 10 Tore auf Wolfsburg, was eine Heimniederlage der Wölfe gegen Bremen erfordert hätte. Zudem war man punktgleich mit dem VFB Stuttgart und Hertha war nur einen Punkt dahinter auf Rang 4. Bayern spielte gegen den VFB und es war tatsächlich alles rechnerisch möglich von Meisterschaft bis Rang 4 (damals hätte Rang 4 nicht für die CL gereicht).
Wir kommen also im 21. Jahrhundert auf 6 letzte Spieltage, auf die man als Bayernfan hinfieberte und bei denen man (zumindest teilweise) zittern musste.
Da ist jedes DFB-Pokalfinale natürlich willkommen, denn das sorgt natürlich für Vorfreude, Anspannung vor dem Spiel und manchmal sogar Zittern bis zum Ende.
Wenn unsere Manschaft die beste in Deutschland ist, dann darf sie das gerne auch im Pokal beweisen.
Seit 5 Jahren gab es, außer dem Spiel in Köln und dem gleichzeitigen „ verreussen“ vom BVB gegen Mainz kein Spiel mehr, das aufgrund von Verlauf etc. einen Platz in den Geschichtsbüchern verdient hätte. Also mal ein ko Spiel in der Verlängerung gewonnen. Oder ein 11 er schießen… ein Bischen Helden Fußball darf es auch mal sein
„Wir wollen wieder einmal nach Berlin. Der FC Bayern war fünf Jahre nicht mehr im Endspiel. Im Pokal zählt jedes Spiel, es kann am Mittwoch auch vorbei sein. Deshalb ist das ein wichtiges Spiel“, sagte Freund beim Münchner „Traumspiel“ in Imst.
"Ablauf des Auswahlverfahrens
Die Fanclubs bewerben sich für das Traumspiel meist mit kreativen Beiträgen, wie z. B. einem Bewerbungsvideo oder besonderen handwerklichen Projekten.
Die Red Eagles Austria überzeugten 2025 zum Beispiel mit einem geschnitzten Adler in Bayern-Farben und einer 16 Meter langen Schriftrolle als Bewerbung"
PS: Dann mal hoffen, dass es sich mit der Kreativität bei denen hier in Grenzen hält, sonst könnte der Traumspiel Trip etwas aufwendiger werden:
Dem denke ich wird hier (fast?) niemand widersprechen!
Aber wie ich hier versucht habe rauszuarbeiten:
Ich fürchte eben unsere Bayern-Stars sehen das anders als wir - anders als wir können sie sich als Profisportler eben keine Fussball Romantik leisten (oder wollen sie es nur nicht ) sondern so wie dort die letzten 5 Jahre performt denke ich kann man ein gewisses Einstellungsproblem dort doch nicht von der Hand weisen?
Und das will natürlich kein bisschen heißen, dass sie nicht auch „geil“ darauf wären endlich mal wieder in der Hauptstadt den Pokal abzuholen. Kein bisschen!
Aber der Weg dorthin ist einfach ein relativ steiniger und ich denke insgeheim wird der Wettbewerb eher als „Störfaktor“ hin zu europäischen Höhenflügen gesehen, bei dem man gar nicht so wahnsinnig traurig ist, wenn man sich dessen früh in der Saison entledigt. Natürlich nicht bewusst, da wollen sie natürlich sehr wohl jeden Wettbewerb gewinnen. Aber mindestens unterbewusst denke ich ist für unsere Bayern-Profis der DFB Pokal eher das nicht so attraktive „Mauerblümchen“. Für unsere Gegner im Pokal dagegen ist es oft potentiell „das Spiel des Lebens“ und obendrein für die allermeisten BL Clubs die einzige realistische Titelchance!
Ist es da wirklich so verwunderlich wenn der allerletzte „Biss“ (und auch da - Ausnahmen bestätigen die Regel, gerade gegen Bayer letztes Jahr würde ich den kein bisschen absprechen, aber wie heißt es so schön, „haste Scheisse am Schuh“…) bei uns relativ zu unseren Gegnern im Pokal da öfter mal gefehlt hat die letzten 5 Jahre?