1:1! Coman rettet die Bayern in Salzburg

Wohl eher der Spieler.
Leider haben wir keinen Scheich in der Hinterhand.

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Leider? Ich bin froh. Lieber ein wackeliges Achtelfinale Hinspiel als einen Golfstaat als Eigner.

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Bin ich bei dir.
Gibts nicht irgendwie die Möglichkeit über fast unbegrenzte finanzielle Möglichkeiten zu verfügen, ohne Scheich?

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Selbst wenn wir einen guten defensiven Sechser im Kader gehabt hätten (aktuell leider eine grosse Lücke), wäre der gestern glaube ich nicht zum Zuge gekommen, so wie der Plan für die erste Hälfte aussah. Mit diesem irrsinnigen Tempo, bei dem nicht mal Messi saubere Pässe spielen könnte, hat man sich selbstgewählt der eigenen Stärken beraubt.

In der zweiten Hälfte sah es dann, trotz gleichbleibender Aufstellung, mit Passicherheit und Spielkontrolle schon besser aus. Teils natürlich, weil Salzburg uns viel Feld überlassen und selber nicht mehr so intensiv gepresst hat. Aber ich hatte den Eindruck, dass das offensive Personal auch einen Gang runtergeschaltet hat, und dadurch Spielzüge deutlich sauberer ausgespielt wurden. Geschwindigkeit und Vertikalität als alleinige Leitsterne passen weder zu unserem Kader noch dem Status des Vereins.

Ist ja vom Ergebnis her gerade noch einmal gut gegangen. Wenn ich an die Szene 5 Minuten vor Schluss denke, als Pavard auf der Torlinie rettet? Wenn das nicht gelingt, gehen wir da wahrscheinlich mit einem 0:2 raus und der Abgrund schaut schon mal um die Ecke.
Also das Resultat passt im Grunde schon, wenn auch natürlich besser erhofft. Aber zuhause muss man das klarmachen.

Die Spielweise macht allerdings natürlich Sorgen. Mittlerweile ist es klar, dass wir von keinem einzelnen Ausrutscher mehr reden, sondern irgendetwas grundsätzlich ins Wanken gekommen ist.
Nur was und warum?

Klar, wenn es ein wenig kriselt, sind die Abwesenden immer die Gewinner. Wir merken also mal wieder wie wichtig Spieler wie Neuer oder Davies sind. Vielleicht haben wir gerade den Einfluss von Davies sogar unterschätzt. Ein paarmal einen Angriff abgelaufen. Sieht gar nicht so spektakulär aus, weil ja nichts passiert. Wie wichtig das ist, merkt man erst wenn es keiner mehr tut/kann.

Das Fehlen von Neuer bringe ich mal in einem Zusammenhang mit dem Abgang von Alaba/Boateng. Wie wichtig diese erfahrenen, sturmerprobten Eckpfeiler sind hatte ich ja schon unlängst ausgeführt.
Man merkt es aktuell auch daran, wie schwer wir uns tun uns aus aggressivem Pressing zu lösen. Natürlich wurden wir früher auch schon vorne gepresst. Aber da war es absolute Bayernstärke dieses ganz cool auszumanövrieren und uns freizuspielen. Und der wildeste Presser verliert die Lust, wenn er fünfmal ins Leere gelaufen ist.
Diese Fähigkeit war natürlich ganz eng mit den Namen Neuer/Boateng/Alaba verbunden. Mal kurz bedenken: Die drei haben 10 (!) Jahre auf höchstem Niveau zusammengespielt. Da verliert man gewiss nicht die Nerven wenn RB Salzburg kommt.
Dass ihre Nachfolger bzw. Vertreter das nicht locker aus der Hose schütteln? Sicher gewünscht, aber nicht so leicht.
Wie schon mal erwähnt: Erfahrung, Selbstbewusstsein, Attitüde. Das kann man nur sehr bedingt kaufen, kaum trainieren, gar nicht verordnen.
Und wenn der Spielaufbau aus der Abwehr nicht funktioniert, wird der auch im MF nicht geordnet sein, wird sich genau dieses hektische Hin und Her entwickeln, das wir zumindest zeitweise erleben.
Aktuell scheint sich ein recht erfolgreiches und simples taktische Muster gegen uns zu etablieren.
Vorne aggressiv draufgehen, Kimmich zustellen, bei Ballgewinn sofort ab in die Spitze.

Ob sich die Mannschaft mit der Vorgehensweise wohlfühlt, darob verunsichert ist?
Schwer zu sagen, zumindest hört man dazu bisher noch keine Gerüchte aus dem Mannschaftskreis. Auch glaube ich nicht, dass die Mannschaft die Konzeption generell ablehnt. Das ist schon sehr ähnlich der Spielauffassung unter Flick, die ja allgemein auf Begeisterung stieß.

Vielleicht ist eher das Feintuning. So hat z.B. der FCB seit Jahren keine Dreierkette eingesetzt. Jetzt macht man das. Auch Fußballer können ja strukturkonservativ sein.
Mag sein, das behagt dem einen oder andern nicht. Oder vielleicht ist nicht die Dreierkette an sich, sondern das ständige Switchen zwischen den Systemen? Heute Dreier- morgen Viererkette. Heute rücken die AV ein, morgen nicht.
Mag sein, dass dies zu einer gewissen Unsicherheit und einem gewissen Unbehagen führt.

Klar, das ist noch keine echte Krise, aber zum ersten mal in der Ära Nagelsmann bläst der Wind etwas stürmischer ins Gesicht. Wir können gespannt sein, wie er mit der Situation umgeht.

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@willythegreat klar da gebe ich dir Recht. Jedoch haben auch wir das Material so zu spielen. Nur nicht ganz so ballsicher. Eine Aufstellung mit dem derzeitgen Kader würde bei mir so aussehen:

Neuer
Kimmich Süle Hernandez Davies
Roca Goretzka
Sane Müller Coman
Lewandowski

wie in alten Pepschen Zeiten wird bei Angriff auf ein 2-5-3 geswitcht und bei Abwehr auf ein 4-5-1

Und ich denke Roca könnte der Rodri „light“ sein

ich denke das ist eher nicht möglich :wink:

Ich würde alle vier Punkte unterstreichen wollen.
Vor allem die Anmerkungen zur Rolle von Lewy. das hat mir gar nicht gefallen.

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Wir spielen viele Pässe, die einfach nicht funktionieren können aber trotzdem gespielt werden, weil meistens eine sichere Anspielstation fehlt, weil alles auf den schnellen Ball nach vorne ausgerichtet ist. Dazu kommen viele Spieler, deren größte Stärke eben nicht das Passspiel ist. Quasi eine Mischung aus Ausrichtung und Skill der Spieler. Technisch ist der Kader nicht mehr auf dem Niveau vergangener Saisons. Die Häufigkeit der technischen Unzulänglichkeiten kann einem nicht gefallen. Ein Paradebeispiel sind da für mich Sanes Ablagen. So gut wie ich ihn finde, aber auf dem Gebiet ist er unterirdisch. Gefühlt sind einfache Ablagen beim ihm eine 50/50 Sache.
Ein weiteres Beispiel von gestern war ein schlechtes Anspiel von (ich glaube) Pavard auf Gnabry an der Seitenlinie, in der eigenen Hälfte. Pavards Anspiel war in der Situation eh schon keine gute Idee, dennoch hatte Gnabry immer noch so viel Platz, um es mit einer guten individuellen Aktion gelöst zu bekommen. Aber gleich sein erster Ballkontakt war einfach nur unglaublich schlecht und auch wenn ich mir die anderen Topteams nicht anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese auch solche technischen Unzulänglichkeiten in dieser Häufigkeit zeigen.

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Klingt zumindest interessant. Hier sehe ich aber vor allem ein Problem, nämlich die offenen Seiten. Kimmich und Davies schieben gnadenlos nach vorne. Bei City sind Walker und Cancelo bei weitem nicht so offensiv unterwegs. Dann kommt bei Ballverlust der Ball in den Rücken der aufgerückten AV und die Post geht ab. Roca ist ziemlich langsam und auch Goretzka hat seine Stärken eher im direkten Zweikampf als im Laufduell. Von daher kämen unsere Innenverteidiger auch in diesem System wieder in viele Laufduelle.
PS: Sane bitte nicht mehr auf der rechten Außenposition.

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Die zweite HZ gestern hat für mich gepasst. Im Unterschied zur ersten waren wir viel kompakter gestanden, daher die Pass- und Laufwege kürzer und somit mehr Ballkontrolle. Die Lücken in der ersten Hälfte waren wirklich krass und für Salzburg einfach zu bespielen. Auch wenn die Form vieler Spieler aktuell nicht top ist, so glaube ich liegt der Schlüssel für uns in einer kompakteren Grundordnung wie in HZ 2.

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Glaube nicht, dass wir Sané längerfristig nochmal auf rechts sehen werden.

Der Kampf um die Deutungshoheit bei der Analyse der Defizite ist in vollem Gange, und da möchte ich daran erinnern, dass gestern nicht jede Chance von RBS durch ein Versäumnis der Offensiven eingeleitet wurde. Natürlich geht dem Ballbesitzwechsel immer auch ein Ballverlust voraus, aber es war doch nicht so, dass immer drei Salzburger in Überzahl auf unser Tor zugerannt wären. Vielmehr entstehen zwischenzeitlich immer neue Situationen, und es gab Chancen gegen uns, wo die gegnerischen Spieler durch unseren 16er spazierten und die Abwehrspieler in Überzahl zugeschaut haben. Die kann man also nicht aus der Pflicht nehmen, und die Defizite, die fast alle im Aufbauspiel haben, kann man auch nicht den Offensiven anlasten.

Der dringlichste Punkt ist m.E. aber die Erarbeitung eines stimmigen Offensivkonzepts und die Einarbeitung entsprechender Abläufe. Die notwendige Qualität dafür haben wir doch. Stimme @rammc vollkommen zu, wenn er sagt, dass unserem Spiel die Breite fehlt. Habe das mantra-artig mehrfach angemerkt, dass die Positionierung so zentrumslastig problematisch ist.

Darüberhinaus fehlt unserem Spiel genau das, was einer wie Thiago eingebracht hat: dem weine ich durchaus mehr als eine Träne nach.

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Ich denke, dass man derzeit feststellen kann, dass kein Feldspieler annähernd an sein Leistungsmaximum rankommt. Ein System, das allen fünf Offensivstars Startelfeinsätze ermöglicht, wäre mMn nur vertretbar, wenn alle 5 auf einem Toplevel wären. Bei Lewandowski stimmt die Torquote und bei Müller die Assistquote, aber abgesehen davon haben die beiden auch einige Schwächen in ihrem Spiel. Coman ist der einzige Spieler, der einigermaßen spritzig wirkt und deshalb auch Zweikämpfe gewinnt. Sane kriegt seine ersten Aktionen nach dem ersten Kontakt oft gut hin, kann aber momentan auch gefühlt keine gefährliche Situation kreieren. Gnabry ist viel zu weit von den Zonen entfernt, in denen er seine Abschlussstärke einsetzen kann. Lässt man einen draußen, dann wäre man mit 4 Spielern immer noch offensiv genug und könnte mehr Stabilität reinbringen.
Das würde mMn nicht nur der verunsicherten Abwehr helfen, sondern auch Kimmich, der derzeit auch etwas überfordert damit wirkt, Löcher zu stopfen und gleichzeitig das Spiel anzukurbeln.

Dabei bleibt aber ungeklärt, wieso die Balance in der Vorrunde bzw. auch der Gruppenphase der CL so viel besser war, und wieso das alles jetzt den Bach runtergeht. Auch die Passqualität, die nie ganz berauschend war, ist eher noch schlechter geworden.

Oh, entschuldige, ich wusste nicht, dass in einem Fußballforum so empfindliche Gemüter unterwegs sind. Ich werde beim nächsten mal meine Wortwahl überdenken.

Kein Stress. Wir tauschen uns ja bloß aus und Fußball ist einfach ne emotionale Kiste.

Bei der Analyse sollte man nicht außen vor lassen, dass einige Spieler vor ein paar Wochen noch mit Coronainfektionen zu kämpfen hatten und sich das womöglich auch auf ihr Niveau auswirken könnte, weil sie noch nicht 100% fit sind. Auch ohne klare Anzeichen wie Herzmuskelentzündung oder Flüssigkeit in der Lunge kann ein paar Wochen nach einer Infektion noch eine Beeinträchtigung vorliegen. Ein ohnehin sehr riskantes System wäre dann natürlich noch anfälliger.

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Salzburg hatte Chancen, aber nicht allzu viele. Wir waren die klar bessere Mannschaft. Optisch sah das so aus und auch die Statistiken bestätigen das.
Trotzdem haben wir Defizite, die vor der Saison zu erwarten waren und sich bisher bestätigen. Das ist vor allem ein Kaderdefizit/Qualitätsproblem gemessen an dem Anspruch, den man hat.
Systembedingte Probleme sehe ich auch. Ich finde in erster Linie, dass es nicht stimmig ist, wenn Lewandowski, Müller, Gnabry, Sane und Coman gleichzeitig auf dem Platz stehen. Da kommen zu viele Spieler nicht dazu ihre Stärken auszuspielen. Gnabry kommt gar nicht mehr dazu seine Stärken auszuspielen. Der holt sich die Bälle viel zu tief ab und wenn er dann mal vorne ist, hat er zu wenig Platz um sich in Position zu bringen. Coman liegt das viel mehr, aber man kann darauf warten, dass dieses laufintensive Spiel zu Verletzungen führt. Lewandowski liegt das auch nicht so sehr. Der hat nicht mehr die Spielstärke wie mit 28. Aber für dieses System müsste der Stürmer genau da seine Stärken haben.
Zusätzlich beraubt man sich einer starken Wechseloption, wie ja auch schon angemerkt wurde.

Wenn der Gegner dann noch unseren ZM, oder je nach Aufstellung beide ZMs hart bearbeitet, ist ein kontrollierter Aufbau nicht mehr möglich. Tolisso fand ich gestern wieder sehr stark.

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Und genau DAS kommt mir allgemein zu kurz bei Bewertungen von Spielen. Da stehen zwei Mannschaften auf dem Platz und wenn die eine Mannschaft minimal über ihrer Normleistung spielt und die andere minimal drunter sieht man sowas wie gestern

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