60% vergeben Großchancen empfinde ich schon als Pech.
Definition Pech: unglückliche Fügung; Missgeschick, das jemandes Vorhaben, Pläne durchkreuzt
Die Verletzungen sind Pech.
Aber Kane darf gerne öfter aus dem Spiel heraus treffen. Auch Sane/Gnabry gerne konstanter. Das hat meiner Meinung Nix mit Pech zu tun.
Der Unterschied zwischen uns und Barca ist aktuell Qualität. Lewa in Topform etc.
Dann haben alle Mannschaften Pech.
Kein Spieler, ob offensiv oder defensiv, will den Ball bei einer Großchancen verschießen. Daher hat @Gut_Kick Recht, denn in gewisser Weise haben alle Mannschaften Pech bzw. Glück, aber eben in verschiedenen Abstufungen.
Man kann ja schon feststellen, dass eine Mannschaft ggf. Chancen schlechter/besser nutzt. Das kann dann kurzfristig Pech/Glück, langfristig Unvermögen/Skill sein. Aber ich sehe da bei uns keinen interessanten Wert. Ich habe es mal kurz für die Viertelfinalisten überschlagen:
Team | Verpasste Chancen |
---|---|
Barca | 0.46 |
Arsenal | 0.55 |
Aston Villa | 0.56 |
Dortmund | 0.56 |
Real | 0.59 |
Bayern | 0.6 |
PSG | 0.64 |
Inter | 0.68 |
Wir sind da im Mittelfeld dabei. Die Anzahl der Gesamtchancen ist nicht sehr hoch. Da sind ein paar Prozent mehr oder weniger im Bereich der statistischen Schwankung.
Demnach hat Barca Glück und Inter Pech.
Also wir sind sowie ich das überblicke aber in den letzten Jahre immer eher am oberen Ende der Tabelle als der unteren Ende. Und das ja nicht mal mit gleichen Spielern sondern auch unterschiedlichen Spielern. Das regt mich auf, denn eigentlich ist man nah dran alles zu gewinnen.
Ich hoffe das war der letzte Auftritt in dem Trikot. Nicht dass noch Witze gemacht werden, man koenne das ‚Un-‘ im neuen Schriftzug streichen.
Um die Defensive muss man sich echt Sorgen machen… obwohl das alles ehemalige oder aktuelle Nationalspieler sind.
Rächt sich das jetzt, dass Kompany zu selten rotiert hat?
Mir fällt es schon ein wenig schwer, auch nach einer Nacht drüber schlafen, meine Enttäuschung zu verbergen.
Wir investieren immer so viel, für so wenig.
Das man es in so vielen Spielen nicht schafft, in denen man den Gegner dominiert, mit einem klaren Sieg vom Platz zu gehen, scheint irgendwie doch ein Mangel an Qualität zu sein.
Es kann auch nicht an den fehlenden Spielern liegen, denn auch mit ihnen war es leider nicht anders. Wir schaffen es einfach nicht mehr konstant unsere Spiele zu gewinnen, was auf Grund unserer zahllosen Chancen mehr als möglich sein sollte.
Mit 2-3 guten Investitionen ist da einiges machbar. Bloss die müssen halt sitzen und ins Konzept passen.
Und ein Tick weniger Verletzungen…
Absolut richtig. Man darf mMn selbst nach der Saison die Umstände nicht außen vor lassen, die zur jetzigen Situation führten.
Die Viererkette besteht aktuell aus einer Besetzung, von der sich 2-3 Spieler Hoffnung machen dürfen, selbst wenn alle fit sind, zum Einsatz zu kommen und das sind die beiden AV Laimer und Stanisic, die um den Platz des RV kämpfen und IV Kim. Und wenn sie zum Einsatz kommen, dann sind das die beiden Spieler, bei denen man am ehesten noch an potentielle Neuzugänge für die erste Elf denkt. Dass eine Kombination aus diesen Spielern Defizite gegenüber der etatmäßigen Abwehr aufweisen muss, ist eigentlich logisch. Heißt das aber im Umkehrschluss, dass die Spieler nicht gut genug als Back-Ups sind? Wie sieht es aus, wenn sie z.B. das fehlende Viertel in einer ansonsten top aufgestellten Viererkette sind?
Die Alternative, nur Backups zu holen, die exakt das Niveau der Stammbesetzung widerspiegeln, dürfte aus finanzieller Sicht unmöglich sein und auch in Sachen Kaderhygiene nicht umsetzbar sein.
Mit 2 Dingen kann man allerdings dafür sorgen, dass dies gar nicht unbedingt nötig wird und hier ist beide Male der Trainer gefragt:
man braucht ein funktionierendes Spielsystem, das alle Spieler umsetzen können und man braucht eine funktionierende Rotation in allen Mannschaftsteilen und zwar über die gesamte Saison hinweg.
Entscheidet man sich bewusst für das System, das man zu Beginn der Saison konsequent und auch erfolgreich durchgezogen hat, dann muss man wahrscheinlich in der Abwehr mehr machen als man möchte, denn dann kann man wirklich ein paar Spieler wie Dier oder Guerreiro aufgrund ihrer Tempodefizite nicht mehr brauchen. Es kann eigentlich nicht Sinn der Sache sein, dass der Trainer jedes Mal sein System umstellen muss, wenn er einen dieser Spieler bringen will (sei es aus Belastungssteuerung) oder muss (wegen einer Verletzung des fürs gewünschte System geeigneten Spielers). Dann muss ich mich auf Spieler konzentrieren, die extrem schnell sind und ggf. deren technische oder taktische Defizite in Kauf nehmen, in der Hoffnung, dass man hier noch für Verbesserungen sorgen kann.
Und dann muss natürlich auch ab Saisonbeginn konstant rotiert werden, damit auch die Vielspieler von Anfang an entlastet werden und hier hat Kompany hoffentlich auch gemerkt, dass eine moderate Rotation, bei der man immer mindestens 6-7 Spieler der Wunschelf drauf lässt und punktuell ergänzt, sinnvoller ist, als das Austauschen einer ganzen Mannschaft.
…als das einmalige Austauschen einer ganzen Mannschaft"
Sollte man so ergänzen. Öfter war es ja nicht.
Es gibt bei uns ein offensichtlich wiederkehrendes Muster in Top-Spielen und K.O. Spielen in den letzten Jahren:
wir sind im entscheidenden Moment nicht clinical genug beim verwerten von großen Chancen und vor allem schenken wir dem Gegner zu viele Tore durch zum Teil krasse individuelle Fehler.
Diese Dinge kommen zwar bei allen Mannschaften vor, ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass man so eine Auflistung bei einer anderen Top 5/Top 10-Mannschaft machen könnte:
Gegentore nach individuellen Fehlern von
- MinJae gg BVB gestern
- MinJae gg Barca
- Neuer gg Leverkusen im Pokal
- Laimer gg BVB Hinspiel
- Neuer gg Real
- MinJae gg Real (2x)
- Upa gg Lazio
- Upa gg ManCity
- Davis gg Villareal
- Upa gg Gladbach im Pokal (dieses 5:0 Spiel)
Und das sind jetzt nur die Spitzenspiele, die mir eben eingefallen sind, die ganzen normalen Bundesligaspiele habe ich jetzt mal rausgelassen. Außerdem fallen einem natürlich auch noch so legendäre Fehler wie der von Ulle gegen Real ein, oder Boateng gegen Atletico.
In vielen dieser Spiele sind wir absolut auf Augenhöhe, zum Teil sogar besser, vergeben, aber im entscheidenden Moment auch unsere Torchancen. Sane gg City, Kane gg Real zur Vorentscheidung, Kane gg Inter usw. Ließe sich beliebig verlängern.
Justin meinte in einem der letzten Podcasts, dass man diese Sachen beim eigenen Verein übergewichtet und mehr in Erinnerung behält, ich finde das aber so eklatant auffällig im Vergleich zu anderen Spitzenteams, dass ich mir das hier schwer vorstellen kann.
Seht ihr das auch so?
Und was könnte man dagegen machen?
Rotation ist wichtig, aber ich bin mir nicht sicher, ob man diese wenige Rotation Kompany jetzt wirklich vorwerfen kann.
Einerseits ist Kompany ein junger, neuer Trainer, der ein anderes System im Gegensatz zu Tuchel einüben möchte. Das braucht seine Zeit und funktioniert dann am besten, wenn man eine eingespielte erste Elf hat, deren Fähigkeiten und Qualitäten gut zu diesem System passen. Außerdem will man ja in der jetzigen Saisonphase topfit und eingespielt auftreten können. Rotation verhindert diese Entwicklung eher und ich glaube Kompany muss da einfach noch das richtige Maß dafür finden, was aber ja verständlich ist, da er noch so ein junger und bei Bayern neuer Trainer ist. Das wäre natürlich leichter, wenn man im Kader mehr Spieler hätte, die zu dem System passen würden.
Das ist etwas, was ich von Konpany in seinem ersten Jahr auch noch gar nicht erwarte, was sich aber spätestens im 2. Jahr entwickeln sollte und irgendwann funkktionieren muss, wenn er 3 oder hoffentlich sogar mehr Jahre hier bleiben möchte.
Ich sehe das trotz des Bias bzgl. des eigenen Vereins ähnlich.
Auffällig ist auch, dass wir jetzt in 2 wichtigen Spielen ein unnötiges spätes Gegentor kassiert haben, das ein ordentliches Ergebnis so richtig vermasselt hat.
Liegt das nur an unserer „Restverteidigung“ im Wortsinn, oder fehlt insgesamt die Wachheit in solchen Phasen?
Ein 1:1 gegen Inter und ein 2:1 gegen den BVB waren absolut realistisch. Dann würden wir heute ganz anders diskutieren.
Ich habe seit Jahren unabhängig von den einzelnen Spielern immer wieder den Eindruck, dass wir großteils nur ungern verteidigen und viel lieber Gas geben.
An sich ist das auch eine gute Einstellung. Nur sollte man in solchen Situationen auch mal merken, wann weniger mehr ist. Scheint mir ein grundlegendes Kopfproblem bei einigen Spielern zu sein.
So jammerschade, dass wir schon wieder 2 Big Points liegen gelassen haben.
Ganz interessant, weil es allgemein nicht zur subjektiven Einschätzung passt.
Verglichen mit den ersten 12 Spieltagen der Hinrunde hat Bayern im gleichen Zeitraum in der Rückrunde tatsächlich „nur“ 3 Punkte weniger geholt. Man ist also diese Saison erstmals seit längerer Zeit wieder auf Kurs zwei einigermaßen ähnliche Runden zu spielen (vorausgesetzt man bricht an den letzten 5 Spieltagen nicht komplett ein).
Ein Grund ist mMn auch in der Spielweise von Bayern zu suchen. Individuelle Fehler im Abwehrbereich werden aufgrund der sehr offensiven Vorgehensweise tendenziell eher mit Gegentoren bestraft, wie das bei defensiver eingestellten Teams der Fall ist, weil dort dann eben noch mehr Mitspieler in der Nähe sind, die den Fehler des Teamkameraden ausbügeln können.
Du erwähnst in deiner Auflistung das Tor für den BVB im Hinspiel nach Fehler von Laimer gegen Gittens. Laimer lässt sich natürlich zu leicht durch eine Körpertäuschung ausspielen, aber das passiert noch vor der Mittellinie. Wie oft gelingt z.B. Olise dieser Move? Alleine gestern schaffte er das wieder einige Male, aber dennoch hat er dann nie freie Bahn und könnte bis zum gegnerischen Tor durchlaufen und unbedrängt abschließen.
Worauf ich hinauswill: verlorene Zweikämpfe, Laufduelle etc. gehören zum Fußball dazu und wenn man ein System spielt, in dem diese verlorenen Zweikämpfe kaum mehr repariert werden können, werden solche Tore immer wieder passieren und mit größerer Wahrscheinlichkeit eben in den Spielen, in denen es gegen stärkere Gegner geht und es dementsprechend auch ein entscheidendes Gegentor sein kann.
Was die Anzahl der wirklich krassen Fehler angeht, also z.B. unbedrängte Fehlpässe, die dann zu Gegentoren führen, habe ich allerdings auch das Gefühl, dass das bei Bayern etwas zu häufig vorkommt. So etwas ist gestern z.B. Pavlovic passiert, allerdings gottseidank ohne Konsequenz. Da würde ich mir tatsächlich öfter einfach den Befreiungsschlag nach vorne oder die Klärung ins Seitenaus wünschen.
Auch noch interessant zur Thematik Fehler: manchmal werden gravierende Fehler gar nicht als solche thematisiert, weil sie nicht genau zugeordnet werden können. Für mich ist es z.B. kollektives Versagen einer Mannschaft, wenn ein eher klein gewachsener Spieler wie Carvajal mit seinen 1,73m in einem CL-Finale ein Kopfballtor nach einer Ecke machen kann oder wenn man wie die Nationalmannschaft 2010 nach einem Kopfballtor gegen Spanien ausscheidet, obwohl sämtliche Größenvorteile für einen sprechen.
I am hopeful that the return to fitness or Gnabry Coman and Pavlovic can get us over the line for the title IF we don’t pick up any more injuries
Es ist absurd festzustellen dass die enttäuschenden Leistungen auf keinen Fall am Coaching liegen. Sicher gibt es Leistungsträger die nicht in ihrer besten Form sind und viele Verletzte, aber der Trainer ist natürlich mitverantwortlich. Mit dem Kader muss man besser spielen und mehr Punkte holen, es ist ja nicht so dass man vor den Verletzungen brilliert hat.
Zwei Siege aus den letzten fünf Bundesligaspielen sprechen eine deutliche Sprache. Am Samstag haben es die eingewechselten Spieler bis auf den armen Pavlovic, der ganz offensichtlich alles andere als fit ist, gut gemacht. Gegen Inter darf man die Aufstellung (Guerreiro hinter den Spitzen und Müller auf der Bank) und die Einwechslung von Boey schon hinterfragen.