Warum wir Bild und Co. aktiv ausschließen

Grüßt euch! Ich würde zu dem Thema gern einfach mal was schreiben, obwohl es gar keinen sehr konkreten Anlass aus der Community heraus gibt. Es gab eine Zeit bei Miasanrot, da haben wir es relativ locker damit gehalten, ob wir Meldungen der „Bild“ in unseren Artikeln aufnehmen und ob wir auf das eingehen, was dieses Blatt berichtet. Das haben wir jedem und jeder Autor*in selbst überlassen. In den letzten Jahren und allerspätestens seit ich Miasanrot übernommen habe, gilt innerhalb der Redaktion die 99,9-Prozent-Regel: Kein Springerverlag auf unserer Seite.

Warum 99,9 Prozent? Wir nutzen weiterhin Informationen von transfermarkt, die leider Teil des Springerverlags sind. Diese Seite wird allerdings nicht sehr aktiv als Manipulations- und Hetzmedium betrieben wie beispielsweise Bild und Welt. Ich kann mit dieser Ausnahme leben. Ansonsten aber findet „Bild“ bei uns nicht statt.

  • keine Gerüchte von Springer
  • keine Informationen von Springer
  • auch keine Zitate, wenn ein Verantwortlicher oder ein Spieler dort etwas sagt

Selbst wenn Florian Wirtz der Bild jetzt ein Interview geben würde, dass er zum FC Bayern wechselt: Wir würden auf die offizielle Meldung warten oder darauf, dass es woanders bestätigt wird. Wir geben Springer keine Plattform bei uns. Und das konsequent und hier und da auch zum Nachteil, dass uns schlicht Aufmerksamkeit oder Klicks fehlen. Aber es ist mMn der richtige Weg.

Unter allen etablierten Medien in Deutschland, und da gibt es sicher einige Unterschiede beim Grad der Seriösität, ist Springer das Medium, das am weitesten von journalistischen Idealen entfernt ist. Nirgends wird das so deutlich wie im Wahlkampf aktuell. Als der Migrationsantrag der CDU/CSU abgelehnt wurde, feuerte dieses Medium der Niedertracht aus allen Röhren gegen die Grünen. Als Millionen von Menschen dafür auf die Straße gegangen sind, angehört zu werden und sich gegen den Faschismus zu stellen, hatten Bild und dieses eklige Medium von Ex-Bild-Chef Reichelt nichts Besseres zu tun, als Lügen und Verschwörungen zu verbreiten. Die Schmutzkampagne gegen Habeck gerade zeigt ebenfalls, welches Geistes Kind Axel Springer ist. Bild ist ein agendagetriebener Sauhaufen. Bild ist es nicht wert, in seriösen Medien genannt zu werden.

Und wenn wir sehen, wie gesteuert dieses Medium in der Politik agiert und die Methoden dort mit dem Sport vergleichen, kann „aber der Sportteil“ nicht als Ausrede gelten. Zumal auch das ein Mythos ist. Wir beanspruchen für uns sicher nicht, der Maßstab für Seriösität zu sein. Auch bei uns schwankt die Qualität von Artikel zu Artikel, von Podcast zu Podcast. Aber wir beanspruchen für uns, möglichst sauber zu arbeiten. Und mit unserem Anspruch ist Axel Springer nicht vereinbar.

Mir ist es wichtig, das auch mal irgendwo aufzuschreiben. Für einen Blog-Artikel wäre mir das Thema zu groß gemacht. Gerade hier im Forum, wo einige User*innen aber doch hin und wieder Bild-Artikel teilen, ist es aber vielleicht gut aufgehoben. Es wird hier im Forum für euch kein Verbot geben. Aber vielleicht denkt manch einer ja darüber nach, wo er seine Informationen herholt.

Wer noch mehr dazu lesen möchte: Döpfner-Leaks: WELT & BILD wollen dich manipulieren - Volksverpetzer

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„Die BILD -Zei­tung ist kein augenzwinkernd zu be­trach­ten­des Trash-Kul­tur­gut und kein harm­lo­ses ‚Guilty Plea­su­re‘ für wohl­fri­sier­te Auf­stre­ber, keine wit­zi­ge so­zia­le Re­fe­renz und kein Li­fes­tyle-Zi­tat. Und schon gar nicht ist die Bild -Zei­tung das, als was ihr sie verkau­fen wollt: Hass­ge­lieb­tes, aber weitest­ge­hend harm­lo­ses In­ven­tar eines ei­gent­lich viel schlaue­ren Deutschlands. Die Bild­zei­tung ist ein ge­fähr­li­ches politisches In­stru­ment - nicht nur ein stark ver­grö­ßern­des Fern­rohr in den Abgrund, son­dern ein bös­ar­ti­ges Wesen, das Deutsch­land nicht be­schreibt, son­dern macht. Mit einer Agenda.“ (Zitat von Judith Holofernes, Sängerin der Band" Wir sind Helden").

Man könnte weitere zahlreiche Zitate, auch das berühmte von Max Goldt hinzufügen. Ich sage einfach danke für die klare Positionierung.

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Sehr gute Entscheidung!

Habe früher immer mal wieder die Bild gekauft und Bild am Sonntag war Pflicht am Frühstückstisch…:roll_eyes::see_no_evil:

Mittlerweile boykottiere ich den Springer Verlag wie irgendmöglich. Dass Transfermarkt dazu gehört, wusste ich zum Beispiel nicht.

Es ist mir ein Rätsel, dass - aus meiner Sicht - herausragende Journalisten wie Robin Alexander oder Paul Ronzheimer dort immer noch arbeiten. Wobei die Welt die Bild aktuell fast noch rechts überholt.

Eine Anmerkung: Nius würde ich nun doch eine Stufe schlimmer einstufen. Wobei die Macht von Springer/Döpfner natürlich größer ist.

Axel Springer - bei aller Kritik - würde sich im Grabe herumdrehen.

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Ja, mir ging es deshalb um die etablierten Medien. Da sehe ich Nius bei aller Reichweite nicht.

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Ich begrüße diese Haltung sehr. Gleichwohl schaue ich selbst immer mal auf deren Webseite vorbei, denn man muss wissen, was und wie der Feind denkt. Aber für die Demokratie und Freiheit in diesem Land ist die BILD, aber Springer insgesamt schon ein großes Problem, weil es denen nicht um Berichterstattung, sondern Meinungsmache geht. Schön zu sehen auch daran, dass die Verflechtungen zu KKR (Investmentunternehmen mit starken Engagement in der fossilen Brennstoffenergie) sehr stark sind.

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Das begrüße ich sehr und halte es auch mit meinem Freundeskreis so. Ich versuche ja immer wieder mal, gesellschaftlich und politisch ausserhalb meiner Blase zu denken. BILD-Leser und AfD-Wähler sind zumeist leider nur schlichten, undifferenzierten Argumenten gegenüber offen. Insofern leider ein no go. Fun fact: Ich habe dieses Medium tatsächlich nie erstanden oder komplett gelesen. Schon Haltung und Sprache sind abscheulich.

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@justin Ich habe gerade deine Stellungnahme gelesen und bin da ein wenig hin- und hergerissen. Einerseits gebe ich dir recht, dass die Bild nicht immer das seriöseste Medium ist, andererseits sind sie teilweise doch gut informiert (z.B. was Transfers betrifft).
Ich persönlich empfinde die Ausgrenzung, die hier teilweise passiert, nicht immer als positiv.
Wenn ich hier oft lese, wie über die Wähler bestimmter Parteien hergezogen wird, dann zweifle ich doch stark an der Demokratie.
Demokratie heißt für mich auch Meinungsfreiheit.
Wenn sich ein großer Teil der Bevölkerung ihre Informationen nur über die Bild einholt, ist das nicht die Schuld des Springerverlags, sondern die Bequemlichkeit vieler.

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Die Bild agiert schon deshalb Demokratie-feindlich, weil sie Antidemokrat* innen und Faschist* innen unterstützt. Sie ist ein Werkzeug jener, die unsere Demokratie gefährden. Damit hat sie keine Toleranz verdient. Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man frei und vor den Augen aller hetzen, lügen und hassen darf. Die Absichten der Bild sind eindeutig. Deshalb ist es auch meine Position. Springermedien werden bei uns ignoriert.

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Da lässt du die Bild Autor_innen aber sehr leicht davon kommen. Die polarisierten Reaktionen auf Gedankengut aus dem Springer Kosmos haben doch ganz klare Ursachen und Verantwortliche. Die Walraff-Recherchen haben vor langer Zeit schon schön anschaulich dargelegt, wie gezielt mit scheinbar bedrohlichen Themen und hetzerischer Wortwahl auf Angstreaktionen und andere starke Emotionen der Leser*innen eingewirkt werden sollen und dabei mit gezielten Fehlinformationen Menschen gegeneinander aufgehetzt werden. Wer sich bei solcher Hetze auf die Meinungsfreiheit berufen will, der muss auch mit der Meinungsfreiheit einer kritischen Antwort leben können und auch mit dem demokratischen Mittel, eine Grenze bei solcher gewaltstiftender Kommunikation zu setzen. Sprache ist Macht und solche gewaltvolle Sprache führt auch zu Gewalt in der Realität. Dafür darf hier und nirgends ein Platz sein.

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Zumal ich noch ergänzen möchte, dass es die Bild nicht braucht, um umfassend über den FC Bayern zu berichten. Wir sind dafür das beste Beispiel. Und nie hat auch nur ein Hahn danach gekräht, wo denn die Bild-Infos von gestern sind. Wir ignorieren Bild ja nicht erst seit gestern.

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@justin Als Verantwortlicher für dieses Forum; steht es dir natürlich frei, bestimmte Quellen zu ignorieren und wem das nicht passt, der kann ja die Bildzeitung lesen. Ich kann damit gut leben, würde es aber bevorzugen, deren reißerische Schlagzeilen zu entkräften und mit Argumenten zu widerlegen.
@patricksaint z.B. hat mit sehr guten Argumenten auf meinen Post geantwortet. Seine Einwände sind für mich nachvollziehbar und so sollte eine Diskussion ablaufen. Ausgrenzung und das Ignorieren anderer Meinungen bringt uns nicht weiter und verhärtet nur die Fronten.

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Erstmal geht es um unseren Blog und unsere Artikel, nicht um das Forum, das wir eh nicht übergreifend kontrollieren könnten, selbst wenn wir wollten.

Und dann ist es doch eigentlich recht simpel: Ich setze mich gern mit Argumenten auseinander, die sich auf einer Skala bewegen, auf der Argumente im Mittelpunkt stehen. Deshalb beschäftigen wir uns auch mit allmöglichen Medien und Meinungen, wenn sie für uns Relevanz haben. Sobald wir aber anfangen, uns mit der Bild „auseinanderzusetzen“, als wären sie ein normales Medium, normalisieren wir auch deren Hetze, deren Hass und deren Agenda, die sie tagtäglich verbreiten. Wir geben ihnen noch mehr Reichweite, eine noch größere Bühne. Das einzige Mittel gegen Hetze und Hass und all das, wofür die Bild steht, ist ignorieren und sie nicht zum Thema machen. Die Bild hat es nicht verdient, normal behandelt zu werden.

Die Zeit, die man dafür verwendet, denen Reichweite zu geben, indem man sich mit deren Lügen auseinandersetzt, ist besser da investiert, wo richtiger Journalismus betrieben wird.

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Jetzt habt ihr mich echt neugierig gemacht. Ist das wirklich so schlimm?
Muss ich mir echt mal angucken.
Ist online und print gleich?

Der Link oben vom Volksverpetzer ist ein erster guter Anhaltspunkt. Ansonsten reicht eigentlich schon der Blick darauf, wie im Vergleich zu anderen Medien über Politik berichtet wird. Meinungsmache und Manipulation. Gibt aber auch noch viele weitere Belege und Recherchen zur Bild und zu Springer.

Das kann man so sehen, entspricht aber nicht meiner Auffassung von Einsatz und Zivilcourage. Wenn morgen in der Bild stehen würde, dass die Erde eine Scheibe sei und die Araber ein Loch in diese Scheibe sprengen wollten, sollte man so etwas wirklich unkommentiert lassen. (Ich weiß, das Beispiel ist extrem, aber vielleicht verstehst du es so leichter, wie ich es meine). Wäre es nicht viel, viel besser andere darüber aufzuklären dass dem nicht so ist?

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Eben genau das bringt uns leider nicht weiter. Das hilft vielleicht bei 0,001 Prozent der Menschen, mit denen du darüber diskutieren wirst. Aber Leser_innen der Springer Medien haben sich schon an diese angstgetriebene Denkweise gewohnt und können mit rationalen Argumenten leider nicht erreicht werden. Wenn du ein scheinbares Argument entkräftest, kommt nicht die Antwort darauf, sondern der nächste Angst- oder Hassreflex.

Genau da liegt nämlich der Punkt. Diese Auseinandersetzung bringt uns nicht weiter, weil das einzige Ziel von Springer ist, ihre Themen zu platzieren. Ganz egal, wie sie diskutiert werden. Die unmittelbaren Angstreaktionen sind bei den allermeisten Menschen physionomisch gleich, selbst wenn darunter noch so tiefgründig analysierte Einordnungen stattfinden.

Das selbe Phänomen trifft ja auch auf die AFD zu. Seit Jahren schon machen die rechtsradikale, faschistische Politik salonfähig, einfach nur durch ihre ständige Präsenz in den Medien und die Normalisierung ihrer menschenverachtenden Themen. Dadurch verdrängen sie alle anderen wichtigen Themen, Klimakatastrophe, wachsende soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit, Femizide, strukturellen Rassismus, Speziesismus aus der öffentlichen Debatte.

Der einzige erfolgreiche Kampf gegen diese Hetze ist die Beschäftigung mit den wirklich wichtigen Themen und den Faschisten keine Bühne zu geben.

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Okay. Meinungsmache ist aber jetzt nicht grundsätzlich negativ. Macht doch jedes Medium. Auch msr.
Ich kenne kein absolut neutrales und objektives Medium. Wer eins weiß, bitte her damit.

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Es geht darum, dass hier gezielt mit Hetze, gern auch mal mit Lügen und mit dreckigen Methoden Meinung gemacht wird. Und das tun wir ganz sicher nicht. Es geht hier nicht um im Journalismus übliche Kommentare, sondern um das Gesamtbild, das der Springerverlag abgibt, darum, in welche Richtung Meinung gemacht wird und darum, was hinter dem Verlag steckt und mit welchem Ziel die Portale betrieben werden. Das ist niederträchtig, falsch und hat im Journalismus nichts verloren. Es ist breit belegt, erforscht und dargelegt. Einfach auffindbar.

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Diesen Satz würde ich gerne 3mal unterstreichen. Genau darum geht es im Grunde.

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Ich werde mir die Sache mal genauer anschauen.